Zusätzliche AGs
(siehe ansonsten unter Forum I bis III)
Aneignung von linker Geschichte - Wozu und vor allem wie?
In dieser AG wird thematisiert, wie die Geschichtsschreibung der (radikalen) Linken über sich selbst aussieht, warum die Linke relativ geschichtslos ist und wie dieser kritikwürdige Zustand verändert werden könnte
Bernd Hüttner (Archiv der sozialen Bewegungen, Bremen), Gottfried Oy (excom.une.farce, Frankfurt/M)
ganzer Einführungstext (html)
Deutscher Kolonialismus – Ende der Verdrängung Die deutsche Kolonialherrschaft ist ein weitgehend vergessenes und angesichts der damit verbundenen Verbrechen auch verdrängtes Kapitel. Auch Leute, die sich für alles Mögliche im Süden engagieren, haben da Nachholbedarf. Es soll daher zunächst einmal ein Überblick über die deutsche Kolonialgeschichte erarbeitet werden. Das schließt schon Hinweise darauf ein, dass die deutsche Kolonialherrschaft in den einzelnen davon betroffenen Ländern nicht einheitlich verlief und dass die einzelnen Kolonien auch für Deutschland recht unterschiedliche Bedeutung hatten – wirtschaftlich ebenso wie ideologisch. Dieser ideologische Teil der deutschen Kolonialgeschichte verdient unsere besondere Aufmerksamkeit, weil hiervon Entwicklungslinien ausgehen, die die koloniale Herrschaft und die im ihrem Zusammenhang verübten Völkermorde mit den Verbrechen der Nazis verknüpfen. Hier sind jedoch vorschnelle Gleichsetzungen ebenso zu vermeiden wie das Ausspielen des einen Verbrechens gegen das andere. Die AG sollte einen Schwerpunkt auf die Diskussion möglicher Initiativen legen, wie mit dem Erbe des deutschen Kolonialismus sinnvoll und im Kontext antikolonialen Engagements umgegangen werden kann.
Reinhart Kößler (Redaktion Peripherie und wiss. Beirat attac)
Volxküche" neu buchstabiert?
Was können wir von anderen Bewegungen und aus der Geschichte lernen, wenn
wir unsere Volxküchenpraxis inhaltlich und praktisch wesentlich verbreitern
und stärken wollen?
Welche soziale und politischen Funktion hatten Volksküchen in den 20er und
30er Jahren in der Weimarer Republik und welche Funktion haben sie heute in
selbstverwalteten Strukturen, was am Beispiel Argentiniens (mit
Videoaufzeichnung von Interviews mit Vokü Aktivistinnen)
aufgezeigt werden soll.
AntiFa Nierstein
Linke Bewegungen im ORIENT
Die Arbeiterkommunistische Bewegung ist durch eine breite säkuläre Bewegung im Iran entstanden, die sich gegen jegliche Einmischung der Religion im Staat ausspricht. Ein Schwerpunkt bei der Diskussion der linken Bewegung im Orient werden die Vereteidigung der Frauenrechte sein.
Nina Ahadi(Kampagne gegen Steinigung), Mehrnoush Mousawi, Nasarin Burumand (alle: Arbeiterkommunistische Partei Iran)
Aneignung als politische Praxis im Bereich Antirassistischer und antifaschistischer Arbeit - Chancen und Probleme.
Dabei wird es zunächst darum gehen wie der Begriff in die Diskussion gekommen ist, welches Potential der Begriff hat, welche aktuellen und praktischen Beispiele sich in unseren Arbeitsschwerpunkten finden lassen und an welche Grenzen wir gerade im Bereich AntiRa/Fa stoßen. Es soll auch um eine Diskussion verschiedener Konzepte politischer Praxis gehen und eben um die Frage ob "Aneignung" sich uneingeschränkt als Praxis und Denkansatz anbietet.
AntiRa/Fa AG der Gruppe felS
Informationsstand und Diskussionsfporum unter freiem Himmel über die
Universalität der Menschenrechte und der Notwendigkeit der Trennung von Staat und Religion.
Kulturverein Kommune Globus e. V. (Kassel)
Land, Freiheit und soziale Rechte, mit Menschenrechten für Agrarreformen
Landlose und marginalisierte Bäuerinnen und Bauern in aller Welt organisieren sich, um für ihre Existenz zu kämpfen. Der Kern ihres Überlebens ist der Zugang zu ausreichendem Land zum Anbau von Produkten zur Selbstversorgung und für den Markt. In vielen Ländern und Regionen wird ihnen dies jedoch verwehrt: der Großgrundbesitz aus der kolonialen Vergangenheit besteht fort und für die Exportproduktion großer Konzerne wird fruchtbares Land den kleinen Produzenten geraubt – oft mit Gewalt.
Das internationale Kleinbäuerinnen und –bauernnetzwerk La Via Campesina und die Menschenrechtsorganisation FoodFirst Informations- und Aktionsnetzwerk arbeiten auf internationaler Ebene zusammen, um den Kampf von Bewegungen zu unterstützen, die sich für Agrarreformen einsetzen. Die Basis dieser Zusammenarbeit ist die Sicherung des Rechts auf angemessene Nahrung, einem elementaren Menschenrecht, das im internationalen Recht verankert ist. Die Zusammenarbeit besteht in der Unterstützung von einzelnen Fällen von Verletzungen der Landrechte, gemeinsamer Mobilisierung und Lobbyarbeit für nationale Agrarreformen sowie gegenüber der Weltbank und anderen Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit, die auf die Landpolitik Einfluss nehmen.
Im Rahmen des Workshops soll in einem Zeitrahmen von drei Stunden:
- Eine Annäherung an die Problematik der Landkonzentration und der Existenzsicherung für Bäuerinnen und Bauern mit Länderbeispielen (Kolumbien, Brasilien...) geleistet werden.
- In die menschenrechtliche Dimension der Forderung nach Agrarreformen eingeführt werden.
- Die "marktorientierte Landreformpolitik" der Weltbank analysiert werden.
- Die Möglichkeiten und Grenzen des Menschenrechtsansatzes diskutiert werden.
Referent: Stefan Ofteringer (ehrenamtlicher Mitarbeiter von FIAN)
Für weitere Infos im Vorfeld:
E-Mailkontakt
www.fian.de
Entschuldigung-Entschädigung-Aufenthalt Aktuelle Konsequenzen aus der europäischen Kolonialgeschichte in Afrika am Beispiel Deutschlands. Forderungen, die sich aus der europäischen, speziell deutschen Kolonialgeschichte ergeben, Widerstandsmöglichkeiten hier lebender Menschen aus kolonialisierten Ländern, Nicht-bewußt-sein der Kolonialgeschichte etc. anticolonial conference
Keimformen Zur Analyse und Kritik möglicher Keimformen einer emanzipatorischen Umformung der Gesellschaft
schöner leben göttingen
Globale kapitalistische Enteignung und Probleme von Alternativen. Kollektive Aneignung, gesellschaftliche Planung und radikale Demokratie Eine Alternative zur kapitalistischen Vergesellschaftung durch Markt und Staat ist notwendig. Doch ist die Frage offen, wie diese aussehen und auf (welt-)gesellschaftlicher Ebene organisiert werden kann. Damit stellt sich das Problem demokratischer Planung - ausgehend von widerständigen Praxen und jenseits von "Masterplänen".
Daniela Setton (Berlin), Thomas Sablowski (Prokla-Redaktion und wiss. Beirat attac, Berlin), Ariane Brenssell (antipatriarchales netz berlin, angefragt), Ulrich Brand (BUKO-Arbeitsschwerpunkt Weltwirtschaft)
Der bolivarianische Prozeß in Venezuela- Revolution des 21. Jahrhunderts Film zu Venezuela, Vortrag und Diskussion
Der bolivarianische Prozeß in Venezuela- Revolution des 21. Jahrhunderts
Mit Venezuela soll ein interessanter Prozess vorgestellt werden, der an der
internationalen Öffentlichkeit stark vorbei gegangen ist, obwohl dort Millionen von
Menschen in Basis-organisationen für die Verbesserung ihrer Lebenssituation kämpfen
und sich erstmals arme Schichten mit einer Regierung identifizieren. Millionen
gingen auf die Straße und machten im April 2002 einen Putsch gegen Präsident Hugo
Chávez wieder rückgängig. 2002-2003 wurden 2,2 Millionen Hektar Land an landlose
Bauern verteilt, die Kredite und technische Hilfe bekamen, es wurden 1,3 Millionen
Menschen alphabetisiert, ArbeiterInennrechte ausgeweitet.
In der AG soll es um vor allem den Basisprozess und die Breite und
Organisationsformen der an dem Bolivarianischen Prozess gehen.
Steckt in der horizontalen Organisierungsform in dem Prozess, der vor allem durch
das Fehlen einer "Avantgarde", zentralen Organisationsform und eines zentralen
Widerspruchs charakterisiert wird, die erste Revolution des 21. Jahrhunderts?
Dario Azzellini, Stefan Thimmel
Theater der Unterdrückten - Statuentheater
Theater der Unterdrückten ,entwickelt von Augusto Boal in Brasilien, ist ein Bündel von Techniken und Übungen, um Unterdrückung und Zwänge sichtbar zu machen, soziale Rituale und Masken durchschauen zu lernen, kurz: sich der Unterdrückung in all ihren Formen bewußt zu werden und sie zu durchbrechen; die Zuschauer/-innen ("Spectators") verwandeln sich in handelnde Personen ("spect-actors").
Neben Zeitungs-,Forum- und Unsichtbares Theater ist eine Methode die des Statuentheaters ("image-theatre"), die im folgenden in Kurzfassung vorgestellt wird: Zu einem von den "spectators/spectactors" gewählten Thema baut jede/r ein Standbild/Statuenbild seiner/ihrer Vorstellung gemäß ("Ausgangsbild" ,der Realität entsprechend).Haben sich alle auf ein gemeinsames Ausgangsbild geeinigt, erfinden die spectactors Bilder der Befreiung, Durchbrechung und der Unterdrückung.
Günter Wagner
Dem vergessenen Krieg zum Trotz - 10 Jahre gelebte Autonomie indigener Gemeinden
Als Menschenrechtsbeobachter in Chiapas/Mexiko
Seit 1994 schwelt ein bis heute ungelöster Konflikt im südlichsten mexikanischen Bundesstaat Chiapas zwischen der mexikanischen Regierung und lokalen Machthabern auf der einen und der zapatistischen Befreiungsbewegung auf
der anderen Seite, die sich für ein Ende der Ausbeutung der Landbevölkerung und eine demokratische Selbstverwaltung der Indigenas, der indianischen Bevölkerung, innerhalb des mexikanischen Staates einsetzt. Die Ursachen de
s Aufstandes sind extreme Armut, Vertreibungen, Unterdrückung, Landlosigkeit und Morde. Die Forderungen der Indigenas nach "Land und Freiheit" werden von vielen Seiten wie Kirchen, Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisati
onen, Intellektuellen oder Menschenrechtsgruppen als legitim anerkannt.
Johannes Plotzki (Informationsstelle Militarisierung - Tübingen) berichtet von seinen eigenen Erfahrungen als Menschenrechtsbeobachter in den aufstä
ndischen Gemeinden von Chiapas und dem zapatistischen Aufstand im Kontext neoliberaler Machtpolitik.
Nach einer allgemeinen Einführung in den Aufstand und einem kurzen historischen Abriss erzählt er vom Konzept indigener Autonomie und vom Leben in d
en Gemeinden, das durch den "Krieg niederer Intensität" und Repression bedroht ist. Er beschreibt das Politikverständnis der indigenen Rebellen und
die Umstrukturierungen in den zapatistischen Dörfern, die letzten Sommer die zivile Basis für eine autonome Verwaltung der "Dörfer im Widerstand" schaffen sollten.
DIA – VORTRAG, im Workshop-Raum der AG ya-basta netz
Freitag 15 - 18 Uhr und Samstag 10 - 13 Uhr |
Militär Gewalt Europa
Zur Legitimationsproduktion von Zwang
Referenten: Michael Brandt (Kassel), Tobias Pflüger (Informationsstelle Militarismus, Tübingen), Peter Strutynski (Kasseler Friedensforum)
Zeit noch nicht festgelegt |
Solidarität ist machbar- auch mit dem Nachbar
Polnischkurs Internationalismus: Klassenkämpfe in Polen - vielseitige
Erfahrungen und gemeinsame Perspektiven gegen das Europa der Konzerne (gemeinsame Kurssprache: Englisch)
Teresa OEwiêækowska (Sozialwissenschaftlerin): "Herausforderungen eines neuen
Klassenbewußtseins in der polnischen Datenindustrie, dem marginalisierten
Handel und Universitätsbetrieb: Artikulierungsschritte einer proletarischen
Multitude?"
Piotr Ikonowicz (Nowa Lewica/Neue Linke): "Produktiver Streik - mobile
Barrikade, Polnische Neuerungen in Straßen-und Betriebskämpfen: dem Polizeistaat
gegen Arbeiterinteressen den Rest geben in den 80ern und im 21. Jahrhundert"
Zbigniew Kowalewski (editer of Revolucja): "Von Kuba nach Kattowice:
Biographische Eindrücke auf der Suche nach echter Arbeiterdemokratie"
Eugeniusz Kooemicki (Professor for Agrarian Sociology, angfr.): "Spar Dir den
Kartoffelsack! Polnische Landbewirtschaftende im 21. Jahrhundert und ihre
Klassenperspektiven im Licht und Schatten der Marxschen 'Klassenkämpfe in Frankreich'"
Weitere Gäste: Roza Luksemburg Stiftung (Niederlassung in Warszawa, angfr.),
www.prol-position.net, Lewa Noga (auf dem Linken Bein), Nowy Robotnik (Neue
ArbeiterIn), labournet, Nowa Lewica (Poznañ)
Thesen zur Diskussion (html)
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