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BUKO31

Globale Ausschlüsse, Soziale Kämpfe, Utopien

Von Integration, von Partizipation ist viel die Rede. Teilhabe, verstanden als Wahlbeteiligung – „demokratisch“ oder nicht – gibt es fast überall. Eine Einbeziehung von BürgerInnen vor allem in lokale Entscheidungsprozesse gehört zum neoliberalen Standardprogramm. Von diesen oft manipulativen Mechanismen der Teilhabe ist dennoch weltweit eine Mehrheit ausgeschlossen. Lange Jahre neoliberaler Politik und die sie begleitenden Kriege haben weltweit das Elend und die soziale Polarisierung verschärft und die Zahl der Marginalisierten – der „Überflüssigen“ – ansteigen lassen. Aufgefangen werden sie in Slums, Banlieus, Gefängnissen, Flüchtlingslagern. Hinzu kommen die vielfachen und alltäglichen Diskriminierungen entlang der Linien Geschlecht, Ethnizität, Religion, Klasse. Eine globale Mehrheit bleibt so selbst von den existierenden Formen gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen.
Was hat die radikale Linke dem entgegenzusetzen? Kämpfe gegen jede Form der Diskriminierung und Marginalisierung prägen den Alltag linker Politik – gibt es aber darüber hinaus ein gemeinsames Ziel?

In Diskussionen um ein solches Ziel, um Berührungspunkte, um mögliche gegenseitige Bezugnahmen taucht immer wieder der Begriff der Globalen Sozialen Rechte (GSR) auf. Rechte, verstanden als legitime Ansprüche auf materielle und gesellschaftliche Ressourcen. Rechte, die nicht (nur) eingefordert, sondern die sich praktisch angeeignet werden sollen. Recht auf Leben. Recht auf Selbstbestimmung. Recht auf Teilhabe. Doch haben Rechte wirklich eine emanzipatorische Kraft? Oder steckt dahinter nicht die Utopie eines weltweiten Sozialstaats, von dem vielleicht gesellschaftliche Integration, sicher aber nicht ein Mehr an Selbstbestimmung zu erwarten ist?

Auf dem BUKO31 soll diese Perspektive – der Blick auf Rechte und Teilhabe weltweit – im Zentrum stehen: Lässt sich der dominierende und meist korrumpierende Diskurs um Rechte und Teilhabe radikalisieren?Dabei sollen die Schwerpunktthemen Arbeit, EU/Militarisierung, Klima, Migration anhand folgender Fragen analysiert werden, die auch den Kongress strukturieren:

1.) Wo und wie werden globale Ausschlüsse produziert? Daran schließt
2.) die Frage nach den existierenden und möglichen Interventionen & Kämpfen sowie
3.) die nach Utopien an, die aus diesen Kämpfen gewonnen werden und die andere inspirieren können.

Wie werden Forderungen nach Rechten und Teilhabe artikuliert und praktisch umgesetzt? Entstehen hieraus kraftvolle, offensive Bewegungen und schwer zu kittende Risse im herrschaftlichen Gefüge? Oder sind es ganz andere Kämpfe, die den Weg zu individueller und kollektiver Selbstbestimmung und zu praktischer gesellschaftlicher Solidarität leiten?

» mehr dazu unter "Jetzt erst recht!"

Kühe, Unis und Malocher

In welcher Stadt ist der BUKO eigentlich dieses Jahr? Gute Frage, denn diesmal ist der BUKO überhaupt nicht nur in einer Stadt. Die Uni Dortmund liegt zwischen Dortmund und Bochum und trifft somit ziemlich genau das Ruhrgebietsgefühl: Nimm die S-Bahn und fahr in eine andere Stadt… Unterwegs kommst du an Industrieanlagen vorbei, und – wer hätte das gedacht? – du siehst nicht wenige Kühe und Felder, dorfähnliche Stadtteile und kleine Zentren neben urbanen Ballungsgebieten, trostlose Häuserhaufen Tür an Tür mit schicken Konzerthäusern. (Industrie-)arbeit hat hier sehr lange eine zentrale Rolle gespielt.

Doch die große Zeit von Kohle und Stahl ist lange vorbei, die verbliebenen metallenen Gerippe der Industriedinosaurier werden stolz und zugleich melancholisch ausgestellt und zur „Industriekultur“ geadelt. Die Abwehrkämpfe,den Prozess der Deindustrialisierung – sprich: den Arbeitsplatzverlust – aufzuhalten, dauern bis heute an. Überregional wahrgenommen wurden in den letzten Jahren die Auseinandersetzungen um Stellenabbau oder Betriebsschließungen in Rheinhausen, bei Opel in Bochum und aktuell bei Nokia. Arbeit als zentraler Vermittlungsmechanismus der Teilhabe und der Anerkennung hat für die Menschen hier wie allerorts existenzielle Bedeutung. Hier merkt man besonders, wie die Zentrierung auf Lohnarbeit und die Identifikation mit Arbeit es schwer machen, andere politische Perspektiven zu entwickeln und stark zu machen.

Die „Arbeiterunis“ im Ruhrgebiet wie Duisburg, Bochum und die Gastgeberin des BUKO31, die Universität Dortmund, stehen aber auch für gesellschaftliche Teilhabe mit ihrem Anspruch, Hochschulbildung auch für Arbeiterkinder zugänglich zu machen. Hier gab es in den letzten Jahren wichtige soziale Kämpfe gegen Ausschluss und Entrechtung. Die Freie Uni Bochum, ein überregional herausragendes Projekt der Studiprotestevon 2006, führte und führt aber nicht nur den Kampf gegen Studiengebühren und gegen den Ausschluss von Mitbestimmung an der Hochschule. So solidarisierte man sich ebenfalls mit dem Opel-Streik und einem Verdi-Streik – und daraufhin zeigten sich der Opel-Betriebsratsvorsitzende und Ver.di solidarisch mit der Freien Uni!

Uns geht es auf dem BUKO31 um Kämpfe, die Teilhabe fordern und verteidigen wollen. Teilhabe, die nicht ausschließlich über Arbeit und Staatsbürgerschaft vermittelt wird. Teilhabe, die nicht auf Kosten anderer geht – wie das in Abwehrkämpfen der Fall ist, in denen Belegschaften um Arbeitsplätze und Standorte auf dem globalen Markt konkurrieren. Und es geht uns um Selbstbestimmung. Etwa: Freie Bildung für alle.
Dabei sein ist alles! Wir laden ein zum BUKO31 ins Ruhrgebiet.

Lokale Vorbereitungsgruppe RheinRuhr

VeranstalterInnen

Der Kongress wird veranstaltet von der Bundeskoordination Internationalismus
und dem Asta der Universität Dortmund


MitveranstalterInnen


Finanzieller Support

logo rls  Rosa-Luxemburg-Stiftung

logo aktion selbstbesteuerung  Aktion Selbstbesteuerung

logo stiftung ake  AKE Bildungswerk, Vlotho

logo stiftung umverteilen  Stiftung Umverteilen

logo stiftung w  Stiftung W


UnterstützerInnen


Veranstaltungsort

» Universität Dortmund
Emil-Figge-Str. 50, Dortmund
(Campus Nord)
Erreichbar vom Hauptbahnhof mit der S1
» Anreise


Anmeldung:
BUKO Geschäftsstelle
Nernstweg 32, 22765 Hamburg
Tel.: (+0049) 040/39 35 00
Fax: (+0049) 040/28 05 51 22
» mail[at]buko.info
» www.buko.info
» Online-Anmeldung


Lokales Kongressbüro:
Universität Dortmund
Emil-Figge-Str. 50, Dortmund
Tel.: (+0049) 0231/398 31 13
Mob.: 0176/800 53 798
» kongressbuero[at]buko.info


Übersetzung // Translation

Organisation

VeranstalterInnen
» Bundeskoordination Internationalismus
» ASTA der Universität Dortmund

» MitveranstalterInnen
» finanzieller Support
» UnterstützerInnen

 
link zu Buko-braucht-Kohle
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