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FEHLER IN ZEILE: 42;Neue soziale Zentren;Kongress;0;Tomás Herreros (Barcelona) & NewYorck im Bethanien (Berlin) - Moderation: Armin Kuhn (Buko-Arbeitsschwerpunkt Stadt-Raum);Seit Ende der 1960er Jahre spielten (besetzte) Soziale Zentren eine zentrale Rolle für städtische soziale Bewegungen überall in Europa. Im langen Prozess seit dem Beginn der Soziale-Zentren-Bewegung bis zu den heutigen Tagen hat die Bedeutung Sozialer Zentren als Raum für soziale Bewegungen und als Ausgangspunkt für gesellschaftliche Interventionen jedoch immer weiter abgenommen. In den Jahren 1999 bis 2004 lagen die Epizentren der politischen Kämpfe außerhalb der Sozialen Zentren: Es war die Zeit der Globalisierungsbewegung und der Bewegung gegen den Krieg. Die Innovationen und Strategien dieser Bewegungen bewegten sich jenseits der Logik Sozialer Zentren. Soziale Zentren schienen in der Krise, ihre Funktion für soziale Kämpfe überholt. Seit einiger Zeit jedoch können auch gegenteilige Tendenzen beobachtet werden. Es scheint sich ein neuer Typ Sozialer Zentren entwickelt zu haben, deren Aktivität sich auf die Städte, auf die Formen der Ausbeutung, die sich in ihnen vollziehen, konzentriert und die sich neuen Themen zuwenden wie der Prekarisierung des Lebens oder der Aneignung neuer sozialer Rechte (Recht auf Wohnen, auf Bewegungsfreiheit, auf Bildung, etc.). In diesem Workshop wollen wir zuerst einen Überblick über die historische Entwicklung Sozialer Zentren geben. Dann beleuchten wir einige Beispiele Sozialer Zentren in Europa, deren politische Strategien sowie deren Versuche, Kooperationen zwischen Sozialen Zentren herzustellen. Tomás Herreros berichtet von den Erfahrungen des Ateneu Candela in Terrassa bei Barcelona, eine Person von der NewYorck im Bethanien in Berlin-Kreuzberg. Die Moderation übernimmt Armin Kuhn (Buko-Arbeitsschwerpunkt Stadt-Raum).;New social centres;Since the end of the 1960s (squatted) social centres played a central role for urban social movement overall in Europe. However, in the long process since the beginning of the social centres movement until nowadays the importance of social centres as a place for social movements and for political intervention has decreased. In the years 1999 till 2004 the epicentres of political struggles were located outside the social centres: It was the time of the globalization movement and the movement against the war. The innovations and strategies of these movements developed beyond the logic of social centres. Social centres entered into crisis, their function for social struggles seemed superseded. But, since a couple of years we can observe some tendencies contrary to those stated above. It seems that a new type of social centres emerged, whose activity concentrates on the metropolis, on the forms of exploitation produced in the cities, and who address new topics like the precarization of life and new social rights (right to housing, right to movement, right to education, etc.). In this workshop at first we want to outline th
Size is 8FEHLER IN ZEILE: e historical evolution of social centres. Then we discuss some examples of social centres in Europe, their political strategies and their attempts to create cooperations between social centres in different cities and countries. Tomás Herreros will present the experiences of the Ateneu Candela in Terrassa/Barcelona, another person of those of the NewYorck in the Bethanien in Berlin-Kreuzberg. The workshop will be moderated by Armin Kuhn (Buko).;Sa;15:00;16:30;R 3.312;X
Size is 6FEHLER IN ZEILE: 43;Kämpfe um soziale Rechte: im Spannungsfeld von Entrechtung, juristischer Begrenzung und utopischem Überschuss;Kongress;0;Michael Bättig (ALSO - Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg), Britta Grell (INURA) Moderation: Corinna Genschel (Kommitee für Grundrechte und Demokratie);Mit den Diskussionen um Globale Soziale Rechte werden seit einigen Jahren der Begriff der Rechte und die Forderung nach Rechten wieder prominent und in einer emanzipatorischen Wendung auf die Tagesordnung der (radikalen) Linken gesetzt. Nicht umsonst beginnt auch der diesjährige BUKO mit dieser Debatte, die wir in diesem Workshop in einer praktischen Perspektive weiter führen wollen. Denn fangen die Dilemmata und Widersprüche nicht oft erst an, wenn Forderungen nach Rechten praktisch werden? Anhand der Schlagworte „Recht auf die Stadt“ und „soziale Rechte“ möchten wir diskutieren, wie hier jeweils der Begriff „Recht auf“ gefasst ist. Es wird sich zeigen, dass der verwendete Rechtsbegriff über die rein juristische Rechtskonzeption hinausweist. Welcher Gehalt wird Forderungen nach Rechten dann aber gegeben? Recht als legitimes Bedürfnis, vom Recht als Anspruch auf gesellschaftliche Teilhabe, vom Recht als Forderung nach Selbstbestimmung? Ist „Recht“ dann aber mehr als eine symbolische In-Recht-Setzung? Wie können also solch erweiterte Rechtsbegriffe in konkrete Forderungen übersetzt werden, wie münden sie in Kämpfen oder werden durch konkrete Kämpfe angetrieben, wie werden sie (und wo) praktisch? Wir wollen in diesem Workshop fragen, ob und wie Kämpfe um konkrete (juristische) Rechte so geführt werden/können, dass diese nicht bei einer institutionellen Einhegung stehen bleiben, sondern im Gegenteil die Bedingungen für weitere Kämpfe schaffen und somit an grundsätzlichere Rechte (Teilhabe, Selbstbestimmung) heranführen? Lässt die Bezugnahme auf ein erweitertes Konzept von „Recht“ verschiedene Kämpfen sich verbinden und überschneiden, konkret an unseren Beispielen Stadtteilkämpfe mit Kämpfen illegalisierter MigrantInnen und/oder Erwerbslosen? Kann eine solch erweitere Konzeption schließlich helfen, defensive Kämpfe in die Offensive bringen? Diese Fragen diskutieren wir mit Britta Grell (INURA Berlin), die die Immigrants Rights Campaign in den USA aus dem Blickwinkel von Kämpfen um ein „Recht auf Stadt“ beleuchtet, und mit Michael Bättig (ALSO Oldenburg), der über den Gehalt von „sozialen Rechten“ für Erwerbslosenkämpfe sprechen wird. Die Moderation übernimmt Corinna Genschel (Komitee für Grundrechte und Demokratie);Struggles for social rights - between the deprivation of rights, juridical limitation and utopian escape;For some years, the discussions about 'global social rights' have put the concept and demands of social rights in a prominent and emancipatory way on the agenda of the global radical left. Not accidentally, this BUKO starts with that debate. In this workshop, we want to continue this discussion with a focus on the practical implications of the debate. The dilemmas a
Size is 8FEHLER IN ZEILE: nd contradictions of demanding social rights become obvious when it gets to practical politics. On the example of the concepts of 'the right to the city' and 'social rights', we want to ask therefore what dimensions of 'rights' are implicated. From our perspective, it is obvious that the concept of 'rights' used here goes beyond purely juridical terms. But in that case, what content is implicated with the demand for rights? Rights as legitimate needs, rights as claims for societal participation, rights as demands for self-determination? Can 'rights' then be perceived as more than a symbolic recourse to a juridical term? How can such broadened conceptions of 'rights' be translated in concrete demands? How can they be opened for and at the same time driven by social struggles? How do rights, finally, get practical? The leading question of our workshop is therefore, how struggles for concrete (juridical) rights can be conduced in a way they don't find themselves trapped in institutional enclosures. This becomes especially important when the aim is to create the conditions for further struggles about more fundamental rights like participation and self-determination. Can a broadened concept of 'rights' help to connect different struggles, in our case of urban and neighbourhood movements on the one hand and of struggles of illegal immigrants and unemployed persons on the other hand? Can in the end a broadened concept of 'rights' help to leave a merely defensive position towards a political push of the political left? We will discuss these questions with Britta Grell (INURA Berlin) who is going to talk about the immigrant rights campaign in the United States from the perspective of struggles for the 'right to the city' and with Michael Bättig and Roman Langner (ALSO Oldenburg) who will speak about the implications of 'social rights' for the struggles of unemployed persons. The workshop will be moderated by Corinna Genschel (Committee for fundamental rights and democracy).;SO;10:00;11:30;R 3.312;X
Size is 6FEHLER IN ZEILE: 54;Unruhen in China;Arbeit;0;Welt in Umwälzung;Streiks, Demonstrationen, Straßenblockaden, Riots: Geht der Deckel jetzt hoch? Mit der Entwicklung Chinas zur Fabrik der Welt hat sich eine neue Arbeiterklasse formiert, in der die WanderarbeiterInnen der zweiten Generation ganz vorne mitmischen. Sie haben ihre Streikerfahrung und die Arbeitskräfteknappheit in den industriellen Zentren genutzt, um höhere Löhne und bessere Wohnbedingungen durchzusetzen. Jetzt wird ihre Ungeduld und Wut immer größer. Sie dürfen sich weiterhin nicht dauerhaft in den Städten niederlassen, wollen aber auch nicht wieder aufs Land zurück. Sie sehen, wie der Unterschied zwischen Arm und Reich weiter wächst und sich ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen nur langsam verbessern. Sie wechseln den Job, die Fabrik, die Stadt, schaffen sich neue soziale Zusammenhänge und machen ihre Ansprüche auf ein besseres Leben immer lauter deutlich. Die chinesische Regierung hat längst erkannt, dass die Repression nicht reicht und sie auch für Ventile sorgen muss, um den Klassendruck abzulassen und eine soziale Explosion zu verhindern. Sie hat neue Arbeitsgesetze, Schlichtungsverfahren und staatliche Almosen geschaffen, um die Kämpfe in den Griff zu kriegen und die kapitalistische Ausbeutung abzusichern. Es wird sich herausstellen, ob diese Maßnahmen Erfolg haben. Viel hängt vom Fortdauern des Wirtschaftsbooms in China ab, der an die Entwicklung der Weltwirtschaft gekoppelt ist, und auch die Kollaboration von Gewerkschaften und NGOs bei der Bewältigung der sozialen Krise spielt eine Rolle. Oder entwickelt sich in China eine Bewegung, die sich nicht mehr einfangen lässt und eine Perspektive jenseits kapitalistischer Ausbeutung eröffnet? Mehr Infos: http://www.wildcat-www.de/dossiers/china/ Eine Veranstaltung der Redaktion der China-Beilage der Wildcat;Unrest in China;Strikes, demonstrations, street blockades, riots: Is the lid blowing off? China not only became the factory of the world but has also seen the formation of a new working class, with migrant workers of the second generation in the forefront. They have used their strike experience and the labor shortage in order to get higher wages and improve their conditions. Now their impatience and their anger are growing. They cannot permanently settle down in the cities, but they do not want to move back to the countryside either. They see the increasing difference between rich and poor and the slow improvement of their own working and living conditions. They change jobs and move to other cities, they form new social relations and make their demands for a better life. The Chinese government knows that repression is not enough and that it has to open valves in order to release class pressure and prevent a social explosion. So it created new labor laws, mediation procedures and elements of welfare in order to control the struggles and safeguard capitalist exploitation. Whether these measures will be successful or not depends on the duration of the
Size is 8FEHLER IN ZEILE: economic boom - which is linked to the development of the world economy - and the collaboration of labor unions and NGOs in dealing with the social crisis. Or will we see a class movement in China that cannot be contained and opens up a perspective beyond capitalist exploitation? More information (in German): http://www.wildcat-www.de/dossiers/china/ Organized by the editors of the Wildcat-supplement on China;SO;10:00;11:30;R 2.437;X
Size is 6FEHLER IN ZEILE: 58;Auswirkungen des GDL-Kampfes auf die Tarifrunden und Gewerkschaftsbewegung 2008;Arbeit;0;Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken Referenten: Uwe K. (Lokführer, GDL-Mitglied, Berlin), Frank S. (Bezirksvorsitzender der GDL-NRW), Hans K. (Landesfachbereich Handel, ver.di Hessen), Jakob S. (Betriebsratsvorsitzender bei Engel, IG Metall), Martin M. (Vertrauensmann, ver.di München);Die Bedeutung des Streiks der GDL geht weit über die Branche hinaus und hat die öffentliche Meinung zu Gewerkschaften sehr grundlegend beeinflusst. Trotz der phasenweise erheblichen Einschränkungen des Nah- und Fernverkehrs fand das Anliegen der Gewerkschaft stets die Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung. * Warum war dieser Streik nicht nur ein Erfolg für die Lokführer, sondern darüber hinaus für die gesamte Gewerkschaftsbewegung? * Was hat die Trendwende in der öffentlichen Meinung zu Gewerkschaften herbeigeführt? * Was waren die Stärken, was die Schwächen in dieser Auseinandersetzung? * Was kann die Gewerkschaftsbewegung für zukünftige Tarifrunden für Schlussfolgerungen ziehen? Darüber hinaus wollen wir aber auch einen Blick auf die Tarifrunden im Öffentlichen Dienst, im Einzelhandel und bei Stahl, Kfz-Handwerk und in der Metallindustrie werfen. * Welche Erfahrungen konnten in diesen Tarifrunden gesammelt werden? * Was ist bei den anstehenden Tarifrunden in der Metallindustrie zur Altersteilzeit und zur Lohnrunde im Herbst zu beachten? Die Tarifbewegung 2008 kann eine Trendwende einleiten. Diese zu befördern, ist Ziel dieser Veranstaltung. Ein Ende der Bescheidenheit ist angesagt. Eine Umverteilung von oben nach unten muss erreicht werden. Die Chancen dafür sind so gut wie schon lange nicht mehr. Wir laden euch alle herzlich ein, diese Fragen mit uns gemeinsam zu diskutieren und zu versuchen, praktische Schlussfolgerungen für die anstehenden Kämpfe zu ziehen.;Effects of the "GDL-trade-union"-struggles on bargaining rounds and the trade-union movement 2008;The importance of the strike from GDL goes far beyound their industry sector. It has the influenced the public opinion about trade unions a lot. In spite of the strong restriction for public transport the concern of the trade union was always backed by the majority of the people. * Why was this strike not only a success for the locomotive drivers, but rather for all the trade union movement? * What has caused the shift in the public opinion towards trade unions? * What have been the strength, what the weaknesses in this conflict? * What conclusion can the trade union movement take into account for future bargaining rounds? Beyond that we want to look at the bargaining rounds in the public service, in the retail industry, at steel, motor vehicle handraft and in the metal industry. * Which experiences could be gained in those bargaining rounds? * What is to be taken into account for the next bargaining round in the metal industry regarding partial retirement and for the wage round in autumn? The tarif
Size is 8FEHLER IN ZEILE: movement 2008 can start a shift. To support that is the aim of this workshop. An end of modesty is announced. A redistribution from the top to below has to be achieved. The chances for this are as good as it long time not have been. We invite you to dicuss together with us those question and to try to find practical conclusions for the next struggles.;SA;10:00;17:00;HS1;X
Size is 6FEHLER IN ZEILE: 67;In den letzten Zügen: Höchste Eisenbahn – Stoppt die Börsenbahn!;Klima;0;Winfried Wolf;Trotz einiger Bremsmanöver bleibt die Bahnprivatisierung ein erklärtes Ziel der Großen Koalition. Noch in dieser Legislaturperiode soll die Bahn teilprivatisiert werden. Nachdem ein Bahnprivatisierungsgesetz von dem letzten SPD-Parteitag ausgebremst wurde, soll dieses Vorhaben nun am Parlament vorbei durchgezogen werden. Dabei entwickelt sich das Thema für die SPD und für ihren Vorsitzenden Beck zunehmend zur innerparteilichen Zerreißprobe. Bei dem aktuell debattierten "Holding-Modell" zur Bahnprivatisierung soll die Beteiligung privater Investoren formal auf den Transportsektor und hier auf eine neu zu bildende Unterholding, in der der Nah-, der Fernverkehr, der Güterschienenverkehr und die Logistik zusammengefasst werden, beschränkt werden. Doch so, wie es kein bisschen schwanger gibt, gibt es kein bisschen privatisiert. Jeder Einstieg privater Anteilseigner macht aus einer seit rund 100 Jahren in öffentlichem Eigentum befindlichen Eisenbahn ein privatisiertes Unternehmen mit weitreichenden Folgen. Private Investoren bekommen direkten Zugriff auf den gesamten Schienenverkehr und werden diesen nach reinen Rendite-Kriterien betreiben - oder auch nicht. Sie bekommen indirekten Zugriff auf 34.000 km Trassen und 5500 Bahnhöfe. Winfried Wolf argumentiert, dass es kein einziges sachliches Argument gibt, das für einen Börsengang der Bahn spricht. Dass jedoch die Beispiele privatisierter Bahnen im Ausland und die Erfahrungen mit den Privatisierungen von Wohnungen und der Versorgung mit Energie und Wasser gegen die Privatisierung sprechen. Vor allem, so der Autor und Referent unserer Veranstaltung, gibt es eine Alternative: eine optimierte Bahn in öffentlichem Eigentum, wie es uns die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) einigermaßen vorbildlich demonstrieren. Diese Alternative wird von dem Referent - und wurde von dem breiten Bündnis "Bahn für Alle" - für Deutschland weiter konkretisiert.;Stop privatising German Rail - it is high time!;The Privatisation of the German rail is a declared goal of the governing coalition, to be realised in this election period. Even after the SPD party congress stopped a legislative initiative, the party leaders ignored the vote and pushed the privatisation plans into the Bundestag. In the currently debated ?Holding Model?, separating the management of railway operation and infrastructure from the provision of railway transport services, private investors are formally allowed only to buy a restricted amount of shares (24.9 %) of the transport services company. But there is no such thing as being a little bit pregnant. Every private shareholding will turn the publicly owned property German rail (Deutsche Bahn AG) into a private enterprise with far-reaching consequences. Private Investors gain direct access to the whole of German rail and run it for their return on investment. With the comparable small share private investors i
Size is 8FEHLER IN ZEILE: ndirectly gain access to 34 000 kilometers of railtrack an 5 500 railway stations. Winfried Wolf argues, that there is no single serious argument pro going public. Furthermore, there are numerous examples of railway privatisation in other countries and experiences with privatising housing, energy and water provision that militate against privatisation. Above all, following the author and referee of this seminar, there is an alternative: an optimised railway in public ownership, demonstrated by the Swiss rail (Schweizerische Bundesbahnen, SBB). The Referee substantiates this alternative for the case of German rail.;SA;15:00;16:30;R 3.313;X
Size is 6FEHLER IN ZEILE: 76;Aktivismus in Ost- und Südost-Asien;Kino;0;0;In dieser Veranstaltung werden wir Filmclips zeigen und über einige politische Bewegungen in Ost- und Südostasien berichten. Der besondere Fokus liegt auf Japan, um generell das Wissen über die dortigen politischen Bewegungen zu erhöhen, wenn im Juli 2008 das G8-Treffen dort auf den Protest trifft. Hintergrund: Während einer Infotour - aus Anlass des G8-Treffens 2008 in Japan - wurden von der Infotour Interviews mit Aktivist_innen in Japan, Südkorea, Taiwan, Philippinen und Hongkong gedreht. Aus diesen entsteht gerade ein Dokumentarfilm. Wir präsentieren folgende Themen per Kurz-Clip: JAPAN * Uyoku, Gaisensha und der Yasukuni-Shrine: über die Kontinuität des japanischen Nationalismus und Faschismus (2.WK bis heute) * Comfort Women: Versklavung von Frauen durch die Japanische Imperialistische Armee * Zengakuren in den 60ern und Studierenden-Proteste heute * Nojukusha und Internet Refugees: über Prekarität und obdachlose Arbeiter in Japan * Ainu und Burakumin: über die Diskriminierung von sog. Minderheiten in Japan * Mobilisierung zu den G8-Protesten in Japan (2 Clips) PHILIPPINEN * Guerrilla Gardening und Food not Bombs * Networking in Davao - von Graswurzelbewegungen und NGOs * Sagada 11: political abduction and murders on the Philippines SÜD-KOREA * The Autonomous Peace Village of Daechu-ri und weitere Probleme wegen Militär-Basen * Burma-Demonstration in Seoul HONGKONG * Der Kampf um den Queens Pier und die Lee Tung Street: über Gentrifizierung und Bürger_innenbeteiligung in Hongkong ;Filmclip-Screening about "Activism in East and South East Asia";In this presentation we are showing film clips and make small reports about some political movements in East and South East Asia with a special focus on Japan, to improve in general the knowledge about Japanese resistance movements when the G8-meeting meets the resistance against it in the beginning of July 2008. The presentation will be held either in english or german, but we will organise Translation corners. Background: During an Infotour in 2007 - because of the G8-meeting in 2008 in Japan - the Infotour activists made interviews with politically active people in Japan, Südkorea, Taiwan, Philippinen and Hongkong. Out of this material there is now a documentary film going to be made. We want to present these material with Clips and reports: JAPAN * Uyoku, Gaisensha and the Yasukuni-Jinja: about the continuity of nationalism and fascism in Japan (WW II up to now) * Comfort Women: enslavement of women through the Japanese Imperialist Army * Zengakuren in the `60ies and Student Protests today * Nojukusha and Internet Refugees: about precarity and homeless workers in Japan * Ainu and Burakumin: about the discrimination of so called minorities in Japan * Mobilisation to the G8-Protests in Japan (2 Clips) PHILIPPINES * Guerrilla Gardening and Food not Bombs * Networking in Davao - about grass root movements and NGOs * Sagada 11: political abduction and
Size is 8FEHLER IN ZEILE: murders on the Philippines SOUTH-KOREA * The Autonomous Peace Village of Daechu-ri and other problems about military bases * Burma-Demonstration in Seoul HONG KONG * The fight about the Queens Pier and the Lee Tung Street: about gentrification and citizen involvement in Hongkong;SA;17:00;18:30;HS3;X
Size is 6FEHLER IN ZEILE: 84;Feministische Perspektiven auf ‚Globale Soziale Rechte’ in der neoliberalen Weltwirtschaft;D;0;AG feministische Theorie und Praxis Bochum, Redaktion der Zeitschrift Peripherie;Frauen im globalen Süden sind als Billigarbeitskräfte, Konsumentinnen und Kleinbäuerinnen von der neoliberalen Globalisierung besonders betroffen. Gleichzeitig werden sie in neoliberalen ökonomischen Konzeptionen und Politiken, etwa von der Weltbank, zunehmend als Markt-Subjekte in den Blick genommen und angesprochen. Im Workshop soll das Konzept „Globale Soziale Rechte“ vor dem Hintergrund einer langen feministischen Debatte um Frauen- und Menschenrechte kritisch diskutiert werden, da dieses in den Diskussionen oft nicht geschieht. Zudem setzen wir uns mit der Problematik auseinander, dass Frauenrechte zunehmend verstanden werden als gleichberechtigt am Marktgeschehen teilnehmen zu können. (Wie) können also Rechte gefordert werden, die dem Lebensalltag von Frauen und den konkreten Geschlechter- und Machtverhältnissen Rechnung tragen? Welche Rechtsansätze wurden in der feministischen Diskussion entwickelt und wie sind diese in Bezug auf ihr (ökonomie)kritisches und emanzipatives Potential einzuschätzen? Wir hoffen auf eine spannende und offene Diskussion, die die theoretischen Aspekte auf die alltäglichen Lebenssituationen von Frauen rückbezieht! Der Workshop wird gemeinsam veranstaltet von der AG feministische theorie und praxis (Bochum) und der Redaktion der Zeitschrift Peripherie. Politik und Ökonomie in der Dritten Welt. Es wird Inputs von der AG feministische Theorie und Praxis und Christa Wichterich sowie von Julia Rometsch von FIAN geben.;Feminist Perspectives on ‚Global Social Rights’ in the Neoliberal Global Economy;Women in the Global South are particularly affected as cheap labour force, consumers and peasants by the neoliberal globalisation. At the same time they are increasingly addressed in neoliberal concepts and policies, e.g. by the world bank, as market subjects. In the workshop the concept of ‚global social rights’ shall be critically questioned by referring to the decades long feminist debate on women’s as human rights. We’d also like to address the problematique that women’s rights are increasingly understood as ensuring equal access to markets for women. Thus, if and how can rights be claimed which are adequate both for the normal course of life as well as in confronting gender and power hierarchies? Which approaches to rights have been developed in feminist debates? And how useful are they regarding their anti-capitalist and emancipatory potentials? We’d like to invite you to an open discussion which links theoretical and everyday perspectives! The workshop is jointly organised by the Group ‚feminist theory and practice’ (Bochum) and the editorial collective of ‚Periphery. Journal for Politics and Economy in the Third World’. Inputs for discussion will be provided by the Group ‚feminist theory and practice’, Christa Wichterich and Julia Rometsch (
Size is 8FEHLER IN ZEILE: FIAN).;SA;17:00;18:30;R 4.314;X
Size is 6FEHLER IN ZEILE: 101;Soja, Gentechnologie, Agrosprit und Widerstand - das Beispiel Paraguays und El Salvadors: Was sind mögliche Handlungsperspektiven in Europa?;Klima;Biodiversität;Gilda Roa (MAP - Movimiento Agrario y Popular), Evelyn Bahn (INKOTA) & Anne Hild Rivera (Zivile Netzwerk gegen Gentechnik in El Salvador);In Paraguay nimmt der großflächige Anbau von genetisch manipuliertem Soja beständig zu. Ausgelöst wird dies durch die Nachfrage des europäischen Nutztier- und Agrobenzin-Sektors. Gilda Roa stellt die Folgen des verstärkten Soja-Anbaus für die Landbevölkerung vor: Verunreinigung, Gifte, Armut und Migration. Gilda arbeitet für die MAP, die sich mit der Zukunftssicherung für Menschen in ländlichen Gebieten befasst. Während ihrer Überlebenskämpfe wurden einige Gemeinden, die mit der MAP zu tun hatten, mit Zwangsräumungen und zunehmender Kriminalisierung konfrontiert. Gilda wird über die Gefahren von Agrotreibstoffen für die Bevölkerung, über die Pläne der MAP und der Bevölkerung für die Zukunft sprechen. Außerdem wird sie kurz auf die Möglichkeiten und Risiken eingehen, die aus der letzten Wahl von Präsident Lugo ableitbar sind. Anne Hild Rivera vertritt das "Zivile Netzwerk gegen Gentechnik in El Salvador", ein Netzwerk von Konsumenten- und Umwelt-Organisationen, Universitäten und weiteren Aktivisten. Seit 2001 koordiniert das Netzwerk Aktivitäten gegen genetisch veränderte Organismen and kämpft für die Umsetzung der Nahrungsmittelsouveränität. Derzeit forscht das Netzwerk über die Produktion von Agrosprit in El Salvador. Schließlich werden einige Filmclips die Folgen von Agrochemie, Militarisierung und Widerstand durch Landbesetzung zeigen. Mit Bezug auf eine Einführung in die INKOTA Aktionen gegen Agrobenzin von Evely Bahn (INKOTA) werden wir außerdem diskutieren, was Menschen in Europa aktiv machen können.;Soy, genetechnology, agrofuels and peasant resistance - the case of Paraguay and El Salvador: What could be done in Europe?;In Paraguay, large-scale cultivation of genetically manipulated soy is constantly expanding. This is driven by demand from the European animal feed and agrofuels-sector. Gilda Roa will expose the implications of soya expansion for the inhabitants of the countryside: contamination, toxicity, poverty and migration. Gilda's organisation, MAP, work to secure a future for people in rural areas. However, during their struggle for survival, several communities involved in MAP have faced violent evictions and increasing criminalisation of their struggle. Gilda will clarify the dangers of agrofuels for her people, and also speak about MAP's perspectives, and what they themselves want for their people and their future. She will also briefly adress the potentials and risks arising from the recent election of president Lugo. Anne Hild Rivera represents the “Zivile Netzwerk gegen Gentechnik in El Salvador”, a network of consumer- and environmental organizations, universities and other activists. Since 2001, the network coordinates ac
Size is 8FEHLER IN ZEILE: tivities against GMO and fights for the implementation of food sovereignty. Currently, the network does research on agrofuel production in El Salvador. Finally, several film clips will show the consequences of agrochemical use, militarisation and resistance through land occupation. Based on an introduction in the INKOTA action on agrofuels by Evely Bahn (INKOTA), we will also discuss in this workshop about what people can do in Europe (public campaigning, etc.).;SO;10:00;11:30;R 4.435;X
Size is 6FEHLER IN ZEILE: 115;Diskussion über die Arbeiter_innen-Demonstrationen in Ljubljana, Slowenien im April 2008;Arbeit;0;Boštjan Nedoh & Goran Forbici (Workers’- Punkers’ University Ljubljana);In dieser Veranstaltung werden die Referenten versuchen einige kritische Aspekte der slowenischen Gewerkschaftskämpfe der jüngsten Zeit zu analysieren. Die Schwerpunkte liegen auf zwei Problemen, die miteinander in Beziehung stehen: 1. Gewerkschaftsforderungen: Die letzte Euro-Demonstration die Anfang April 2008 in Ljubljana stattfand hat europäische Gewerkschaften in ihrer Forderung nach höheren Löhnen verbunden. Diese Forderung ist problematisch, da ihre Artikulation nicht den Diskurs der Neoliberalen durchbricht. 2. Der Ausschluss anderer Subjekte: Die ganze Geschichte hindurch wurde der Kampf der Arbeiter_innen dadurch definiert und organisiert, dass es eine zentrale Konfliktlinie gibt: die zwischen dem Proletariat und dem Kapital. Während der letzten Demonstration konnte wieder ein Rückschritt festgestellt werden: Die Gewerkschaftsführung trennte ihre Linie sehr stark von derjenigen, die von den Aktivist_innen des sogenannten Autonomen Blockes formiert wurde. Ihr Argument war, das sich die Arbeiter_innen radikal von aller Form von Gewalt distanzieren sollten. Informationen zu den Veranstaltern: http://dpu.mirovni-institut.si/;A review of the last workers’ demonstrations in Ljubljana (April 2008);Through the workshop the authors will try to analyze some »critical« aspects of recent Slovenian trade union struggle. They will focus on two interconnected subjects: 1. Trade Union demands. Last Euro Demo, held in the beginning of April in Ljubljana, united European trade unions in their demand for higher wages. We have heard from trade union leaders that what we are witnessing is the rage of European workers and that the exploitation of workers went too far. However it should be noted that what we are dealing with here is a very problematic articulation of workers demands, since this articulation does not break with the discourse of neoliberal economy through which the postfordist capitalists are legitimizing their exploitation and the same time declining the working class the status of an equal speaker. The Trade Union discourse should therefore instead of claiming that workers are protesting as enraged animals try to demonstrate that workers are protesting as rational beings. 2. The exclusion of other Subjects. Through all of its history the workers’ struggle was defined and organized in the light of one single dividing line, i.e. the one between proletariat and capital. There was only one barricade present. But during the last demonstrations a regression could be noted. The trade Union leaders separated their lines sharply from those formed by the activist of the so called Autonomous Bloc. The argument was that the workers should distance themselves radically from all kinds of violence. What we are suggesting in this context is, that it would maybe be wise for the trade unio
Size is 8FEHLER IN ZEILE: ns to think over once again the famous Bertold Brecht's slogan that »it is still not permitted to us not to kill.« (Die Massnahme) Information to the organisers: http://dpu.mirovni-institut.si/;SA;17:00;18:30;R 4.435;X
Size is 6
Organisatorisches
Vokü
Während des Kongresses ist für das leibliche Wohl bestens gesorgt: Es kocht die mobile Mitmach-Küche Le Sabot (www.lesabot.org).



le sabot - Kochkollektiv
Arbeit
Solidarische Ökonomie in Lateinamerika – zwischen Selbstorganisation und staatlichen Vereinbarungen
In den letzten Jahren ist in Lateinamerika einiges in Bewegung geraten. Soziale Bewegungen treten lautstark auf den Plan und bringen reihenweise neue Präsidenten in die Ämter. In diesem Zusammenhang entstehen zahlreiche Projekte der Solidarischen Ökonomie, einer Wirtschaft, die nicht der Gewinnerzielung einiger weniger dient, sondern der Versorgung der Menschen. Hierbei handelt es sich um Belegschaften die geschlossene Betriebe besetzen und selbst verwalten, Landlose, die Land besetzen und Landwirtschaftskooperativen gründen und vieles anderes mehr. Gleichzeitig richten Regierungen wie in Brasilien und Ecuador Stellen ein, die diese neuen Formen der solidarischen Ökonomie fördern und finanziell unterstützen. Auf der zwischenstaatlichen Ebene entstand zwischen einigen Regierungen ALBA, ein Vertrag, der auf Kooperation statt Konkurrenz zwischen Staaten aufbaut. Kerstin Sack, Mitbegründerin der AGen Lateinamerika und Solidarische Ökonomie von Attac war kürzlich in Argentinien und Uruguay und berichtet anhand von Bildern über die aktuelle Situation.


SA, 17:00-18:30 | R 4.323
Kerstin Sack
Revolutionäre Arbeit in und vor Betrieben heute
Die Losung das eine "eine andere Welt möglich" ist, ist auch für die radikale Linke selbstverständlich. Nur wir wird die andere Welt wirklich erschaffen? Wie kommen wir der Abschaffung des Kapitalismus näher? Eine zentrale Rolle für die Veränderung der Welt spielt die Veränderung im Betrieb: Die in den letzten Jahren verstärkt auftretenden Streiks haben das wieder deutlicher werden lassen. Aber trotz der Feststellung das wieder "was geht", versanden die Streiks, radikalisieren sich nicht, werden von der Gewerkschaftsführung abgewürgt. Radikale Linke traten hier und dort als Unterstützer_innen auf bzw. waren als Arbeitende in den Betrieben direkt beteiligt. In dieser Veranstaltung soll thematisiert werden vor welchen Problemen die revolutionäre Arbeit in und vorm Betrieb steht und wie man die Arbeit als radikale Linke mit der Basis der Streikenden und der Gewerkschafter_innen durch die Unterstützung betrieblicher Kämpfe vorantreiben kann.


FR, 15:00-16:30 | R 4.442
Wolfgang Schaumberg (Gruppe Gegenwehr ohne Grenzen)
Unruhen in China
Streiks, Demonstrationen, Straßenblockaden, Riots: Geht der Deckel jetzt hoch? Mit der Entwicklung Chinas zur Fabrik der Welt hat sich eine neue Arbeiterklasse formiert, in der die WanderarbeiterInnen der zweiten Generation ganz vorne mitmischen. Sie haben ihre Streikerfahrung und die Arbeitskräfteknappheit in den industriellen Zentren genutzt, um höhere Löhne und bessere Wohnbedingungen durchzusetzen. Jetzt wird ihre Ungeduld und Wut immer größer. Sie dürfen sich weiterhin nicht dauerhaft in den Städten niederlassen, wollen aber auch nicht wieder aufs Land zurück. Sie sehen, wie der Unterschied zwischen Arm und Reich weiter wächst und sich ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen nur langsam verbessern. Sie wechseln den Job, die Fabrik, die Stadt, schaffen sich neue soziale Zusammenhänge und machen ihre Ansprüche auf ein besseres Leben immer lauter deutlich. Die chinesische Regierung hat längst erkannt, dass die Repression nicht reicht und sie auch für Ventile sorgen muss, um den Klassendruck abzulassen und eine soziale Explosion zu verhindern. Sie hat neue Arbeitsgesetze, Schlichtungsverfahren und staatliche Almosen geschaffen, um die Kämpfe in den Griff zu kriegen und die kapitalistische Ausbeutung abzusichern. Es wird sich herausstellen, ob diese Maßnahmen Erfolg haben. Viel hängt vom Fortdauern des Wirtschaftsbooms in China ab, der an die Entwicklung der Weltwirtschaft gekoppelt ist, und auch die Kollaboration von Gewerkschaften und NGOs bei der Bewältigung der sozialen Krise spielt eine Rolle. Oder entwickelt sich in China eine Bewegung, die sich nicht mehr einfangen lässt und eine Perspektive jenseits kapitalistischer Ausbeutung eröffnet? Mehr Infos: http://www.wildcat-www.de/dossiers/china/ Eine Veranstaltung der Redaktion der China-Beilage der Wildcat


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Welt in Umwälzung
Clean up your act! Bring Ordnung in Dein Leben! Organizing in der holländischen PutzerInnen Kampagne.
Die PutzerInnen Kampagne wurde 2007 in den Niederlanden gestartet. Sie eignete sich Organizing Strategien und Methoden aus den USA an und führte sie in die hölländische Landschaft der schwachen Arbeitskämpfe ein. Die Reinigungsbranche ist eine der prekarisiertesten Sektoren des holländischen Arbeitsmarktes. Hier hat die Praxis des Outsourcing die Sichtbarkeit und die Macht der ArbeiterInnen, die übewiegend MigrantInnen und Frauen sind, weiter geschwächt. Um die Kampagne zu Beginnen wurde ein Bündnis zwischen dem Gewerkschaftbund FNV Bondgenoten und Gruppen aus sozialen Bewegungen gebildet. In wenigen Monaten schaffte es die Kampagne eine wichtige Verbesserung von Verträgen für 150.000 PutzerInnen zu erkämpfen. Dieser Workshop wird sich um die Frage drehen, wie Arbeitskämpfe unter den gegenwärtigen Bedingungen wieder wirkungsmächtiger werden können. Wir werden dabei Probleme diskutieren, wie man die PutzerInnen erreicht; wie man mit, in und ohne Gewerkschaft arbeitet; wie man die Organizing Methode in den Niederlanden anwendet und wie man einen Konflikt ausbrechen lässt. Es wird genügend Raum geben um ausführlich zu diskutieren.


SA, 15:00-16:30 | R 4.418
Juliano Vieira (Putzmann, Mitglied des Komitees in den Haag), Merijn Oudenampsen (Flexmens.org) & Willem Dekker (Organizer FNV Bondgenoten)
Arbeits- und soziale Kämpfe - Perspektiven von Unterstützung und Intervention
In den letzten Monaten haben sowohl Arbeitskämpfe als auch das Interesse daran in der Linken zugenommen. Dazu haben auch die Streiks bei der Bahn und im öffentlichen Dienst beigetragen, die durch eine starke Mobilisierung und Beteiligung geprägt waren. In verschiedenen Teilen der Linken wird über die Einschätzung und Perspektiven dieser Kämpfe diskutiert. Mit VertreterInnen von Erwerbslosengruppen und des Netzwerks Gewerkschaftslinke wollen wir Perspektiven für Unterstützung und Intervention diskutieren: Wie können Arbeits- und andere soziale Kämpfe miteinander verbunden werden? Wie ist die Rolle der Gewerkschaften einzuschätzen und wie kann ein Spagat zwischen Intervention und unabhängiger Organisierung aussehen? Wie kann eine Zusammenarbeit unterschiedlicher Linker inner- und außerhalb Gewerkschaften ausssehen um soziale Kämpfe wirksam zu unterstützen? Wie können konkrete Kapitalismuskritik und Intervention verbunden werden? Konkret wollen wir offene Fragen der Zusammenarbeit zwischen linken Gruppen, Gewerkschaftslinken und sozialen Bewegungen diskutieren. Nach kurzen Inputs soll der Schwerpunkt auf der gemeinsamen Diskussion liegen.


SO, 15:00-17:30 | HS1
Fels - für eine linke Strömung, Gruppe Soziale Kämpfe, Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken, Aktionsbündnis Sozialproteste
Auswirkungen des GDL-Kampfes auf die Tarifrunden und Gewerkschaftsbewegung 2008
Die Bedeutung des Streiks der GDL geht weit über die Branche hinaus und hat die öffentliche Meinung zu Gewerkschaften sehr grundlegend beeinflusst. Trotz der phasenweise erheblichen Einschränkungen des Nah- und Fernverkehrs fand das Anliegen der Gewerkschaft stets die Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung. * Warum war dieser Streik nicht nur ein Erfolg für die Lokführer, sondern darüber hinaus für die gesamte Gewerkschaftsbewegung? * Was hat die Trendwende in der öffentlichen Meinung zu Gewerkschaften herbeigeführt? * Was waren die Stärken, was die Schwächen in dieser Auseinandersetzung? * Was kann die Gewerkschaftsbewegung für zukünftige Tarifrunden für Schlussfolgerungen ziehen? Darüber hinaus wollen wir aber auch einen Blick auf die Tarifrunden im Öffentlichen Dienst, im Einzelhandel und bei Stahl, Kfz-Handwerk und in der Metallindustrie werfen. * Welche Erfahrungen konnten in diesen Tarifrunden gesammelt werden? * Was ist bei den anstehenden Tarifrunden in der Metallindustrie zur Altersteilzeit und zur Lohnrunde im Herbst zu beachten? Die Tarifbewegung 2008 kann eine Trendwende einleiten. Diese zu befördern, ist Ziel dieser Veranstaltung. Ein Ende der Bescheidenheit ist angesagt. Eine Umverteilung von oben nach unten muss erreicht werden. Die Chancen dafür sind so gut wie schon lange nicht mehr. Wir laden euch alle herzlich ein, diese Fragen mit uns gemeinsam zu diskutieren und zu versuchen, praktische Schlussfolgerungen für die anstehenden Kämpfe zu ziehen.


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Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken Referenten: Uwe K. (Lokführer, GDL-Mitglied, Berlin), Frank S. (Bezirksvorsitzender der GDL-NRW), Hans K. (Landesfachbereich Handel, ver.di Hessen), Jakob S. (Betriebsratsvorsitzender bei Engel, IG Metall), Martin M. (Vertrauensmann, ver.di München)
Blick zurück nach vorn? Klassenkämpfe und Arbeiterbewegung in der Geschichte
Autoritär, mackerhaft, patriotisch - so oder ähnlich lautet das vernichtende Generalurteil der linksradikalen Szene über die klassische Arbeiterbewegung des 19. und 20. Jahrhunderts. Unsere Organisationsformen und Praktiken definieren sich daher vor allem in Abgrenzung zur klassische Arbeiterbewegung. Antiautoritarismus, Basisdemokratie, Kritik an Repräsentation, Räteprinzipien sind undenkbar ohne die Erfahrungen aus deren Geschichte. Explizites Wissen über die Kämpfe und Niederlagen von SPD, KPD und Gewerkschaften ist allerdings kaum vorhanden, die notwendige Kritik an vergangenen Formen und Fehlern bleibt somit diffus. Der Workshop bietet ein kurzes Geschichtsreferat über die Arbeiterbewegung in Deutschland von Ihren Anfängen bis 1933 mit Schwerpunkt auf der Novemberrevolution 1918. Idee ist eine kritische Betrachtung von Widerstandsformen und Organisationskultur unter der Leitfrage: was können heutige soziale Kämpfe aus der Vergangenheit lernen?


SA, 12:00-13:30 | R 4.310
Ralf Hoffrogge (reflect! - Assoziation für politische Bildung und Gesellschaftsforschung)
Arbeitswelten in China
Wie unterschiedlich Arbeitswelten in China aussehen, funktionieren, kontrolliert werden, international ausstrahlen, welche Formen von Interessenvertretungen sie hervorbringen und letztlich, welche Lebensqualität sie jetzt und in Zukunft den Menschen in China ermöglichen soll in diesem workshop behandelt werden. China wird in Deutschland meist facettenartig einerseits als traditionsreiches Kulturland, kapitalistisches Wirtschaftswunder und sozialistisches Experiment anderseits als Menschen- und Arbeitsrechte verachtender, die Rohstoffe plündernder und Umwelt zerstörender Staat wahrgenommen. Angesichts der rasanten Wirtschaftswachstums in China, werden "die Chinesen" in Deutschland inzwischen auch häufig als Bedrohung empfunden. Wie unterscheiden sich die Arbeitswelten in Deutschland von denen in China? Welche realen Möglichkeiten einer internationalen Solidarität zwischen den Arbeitwelten gibt es? Wie kann auf dieser Ebene Internationalismus praktiziert werden? - Solche Fragen würden wir gern auf dem workshop vor allem mit jüngeren Internationalisten diskutieren.


SO, 12:00-13:30 | R 2.437
Peter Franke, Wolfgang Schaumberg (Asienhaus)
Verstehen, wie wir arbeiten
Eigentlich wollten wir in die Kämpfe von Erwerbslosen intervenieren. Aber wir sind gar nicht erwerbslos. Im Gegenteil. Wir arbeiten in EU-Projekten, Bundesprogrammen, kleinen Bildungsträgern, Unis und Vereinen und für Stiftungen. Unsere Jobs sind schlecht bezahlt, immer befristet und um einen Folgeantrag müssen wir uns selbst kümmern - meistens unbezahlt. Trotzdem sind die meisten hoch motiviert, denn es geht ja um Emanzipation und Selbstverwirklichung. Einen Chef, mit dem man sich um Arbeitsbedingungen streiten könnte, gibt es nicht. Folglich nimmt die Selbstausbeutung krasse Züge an. Wir fragen uns in dieser Situation, wieso wir immer erwarten, daß andere sich gegen ihre Arbeitsbedingungen zur Wehr setzen, wenn wir es nicht tun. Deswegen wollen wir besser verstehen, wie die Arbeitsverhältnisse in der Projekte-Szene funktionieren. Dazu knüpfen wir an die operaistische Methode der Militanten Untersuchung an und führen in den nächsten Monaten eine aktivierende Befragung durch. Damit wollen wir die objektiven und subjektiven Bedingungen aktueller Beschäftigungsverhältnisse in Projekten analysieren und gemeinsam herausfinden, wo die Möglichkeiten für Verweigerung und Kämpfe liegen. Wir sind mit unserer Untersuchung noch ganz am Anfang und wollen mit Leuten ins Gespräch kommen -- gerne mit KollegInnen aus ähnlichen Verhältnissen, gerne auch mit Leuten, die schon Militante Untersuchungen gemacht haben.


SO, 12:00-13:30 | R 4.323
Karl Meyerbeer, Andrea Fichte, Perle & Peter Brodowski (Mitglieder von Plan B)
Workingman's Death oder Über die Repräsentation des Proletariats
2005 wurden in zwei österreichischen Filmen das Proletariat in den Fokus gestellt: "Workingman 's Death" und "Our Daily Bread". Der erste Film behandelte die Unsichtbarkeit der Arbeiter_innen, der zweite beleuchtet ihr Schweigen vor dem Hintergrund der laufenden Maschinen. Im ersten werden die Arbeiter_innen als ein Makel in der deutlich ästhetisierten Umgebung ihres Arbeitsprozesses präsentiert, in dem zweiten als stumme Statisten der Lebensmittelindustrie. Ist es bloß Zufall das beide Filme sich mit der Unsichtbarkeit und dem Schweigen des Proletariats beschäftigen, das heisst mit einer schwachen Repräsentation eines früheren revolutionären Subjekts? Was die beiden Filme verbindet ist ihre radikale Opposition zu einer der populärsten politisch-ökonomischen Theorien des Postfordismus: die von Paolo Virno. Für ihn ist "die grösste Neuigkeit des Postfordismus, dass darin Sprache in die Arbeit einbezogen wird - Sprache ist der Grund-Rohstoff der postdordistischen Kunstfertigkeit." Diese Diskussionsveranstaltung schließt an die unter demselben Titel im Open Screening gezeigten Filme an.


SO, 12:00-13:30 | HS2
Bostjan Nedoh & Goran Forbici (Worker's and Punk's University, Ljubljana)
Migrantische Arbeiter_innen. Menschen – oder bloß Mittel zum Profit?
Das überwältigende Wirtschaftswachstum der Vereinigten Staaten 1870 bis 1920 fiel mit der Immigration von zehn Millionen Europäern zusammen. Eine Studie von 15 europäischen Ländern belegt, dass eine einprozentige Zuahme der Bevölkerung durch Migration mit dem Anstieg des Wirtschaftswachstums zwischen 1,25 und 1,5 Prozent in Verbindung steht. Die Weltbank rechnet es vor: Falls reiche Länder zwischen 2001 und 2025 weiteren 14 Millionen Arbeiter_innen aus Entwicklungsländern eine Einreiese gestatten würden und so die Zahl der inländischen Arbeitskräfte um bloße drei Prozent ansteigen lassen, die Welt mit 356 Milliarden Dollar finanziell besser dastehen würde. Die Migrant_innen würden dabei zusammen im Jahr 163 Milliarden Dollar verdienen (Legrain, 2007). Die Logik ist klar - die freie Bewegung von Arbeitskräften ist gut für die nationalen Wirtschaftsräume. Aber was passiert, wenn die selben nationalen Wirtschaftsräume ökonomisches Wachstum als "höchsten sozialen Wert" behandeln? Würde das die fortdauernde Verletzung der Menschenrechte entschuldigen, wenn sie der Verwircklichung dieses Zieles im Wege stehen? (Pribac, 2008) In diesem Workshop wollen wir über die aktuelle soziale Situation von Migrant_innen reden. Was steht es um das Recht auf anständige Arbeits- und Lebensbedingungen für migrantische Arbeiter_innen? Wie um das Recht auf Gesundheitsschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz? In unserer Veranstaltung legen wir einen Fokus auf migrantische Arbeiter_innen. Im Rennen um mehr Profit sind sie unfreiwillige Geiseln. Die Veranstaltung versucht hinter die ökonomischen Gewinne zu blicken, die durch migrantische Arbeiter_innen erwirtschaftet werden und positiv bewerteten werden. Näher betrachten wollen wir die individuelle Betroffenheit jeden/r migrantische/n Arbeiter_in: von der Überrepräsentation in so genannten 3D jobs - "dirty, dangerous, demanding" (dreckig, gefährlich, anstrengend) und gering qualifizierten Jobs hin zu Frage nach möglichen ansprechenden Lebensumständen.


SA, 10:00-11:30 | R 3.312
Goran Luki? & Mirsad Begi? (Association of Free Trade Unions of Slovenia)
Zwischen Freiheit und Zwang. Neue Selbständige in der Kreativwirtschaft
Was hat es mit der Rede von der „digitalen Bohème“ auf sich? Sind die Neuen Selbständigen der Kreativwirtschaft die coolen Rolemodels eines neuen unternehmerischen Selbst? Knüpfen die selbständigen Arbeitsverhältnisse nicht an tatsächlich vorhandene Bedürfnisse nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung an, die einmal als Gegenentwurf zur fordistisch normierten Langeweile und Enge gedacht waren? Haben wir heute vielleicht alles gewonnen und alles verloren? Was stellt der „selbständige“ Arbeitsalltag mit den Subjekten an? Wie können Kämpfe unter diesen Bedingungen entstehen und in welche Richtung sollen sie gehen? Bei der Diskussion dieser Fragen könnten die Debatten um die Bedeutung von Gouvernementalität, immaterielle Arbeit und Präkarisierung Bezugspunkte sein. (Siehe auch Material zum Weiterlesen)


SA, 17:00-18:30 | R 3.313
Rainer Midlaszewski (arbeitet als selbständiger Grafiker in Bochum)
Autonomie und Utopie im Alltag
Auf den Perspektiventagen haben sich aus einem Workshopstrang Menschen zu utopischen AntiArbeitskreisen zusammengefunden, um über Möglichkeiten der Selbstermächtigung uns auszutauschen und zusammenzufinden. Dabei geht es viel erst einmal darum, diese Kommunikation als das wichtige zu betrachten, nicht mit der Fixierung auf sichtbare Ergebnisse in die Sache hineinzugehen. Und so den bürgerlichen Mauern entfremdeter Gesellschaftlichkeit entgegenzuwirken, die sich auch zwischen "den Linken" (was das auch immer sein soll) breit gemacht haben Sprich: Als Prozess-Ziele das Aufheben der Trennungen zwischen uns, zwischen Alltag(über)lebens-struggle und politischer Aktivität sowie zwischen den Menschen und den ihnen vom System vorenthaltenen Lebensgestaltungsmöglichkeiten (Produktionsmittel eingeschlossen).http://www.perspektiventage.de


SO, 10:00-15:00 | R 3.428
Situation und Kämpfe der Arbeiter_innen in Moldawien
Moldawien geht seit der Unabhängigkeit durch einen tiefgreifenden Transformationsprozess, der alle Bereiche des Lebens berührt. Die Arbeiter_innenklasse und -bewegung bilden keine Ausnahme, sondern sind die ersten, die betroffen sind. In den letzten 18 Jahren hat sich die Situation der Arbeiter_innen in Moldawien immer weiter verschlechtert. Heute kann mensch kaum von einer Arbeiter_innenklasse oder eine Gruppe von Menschen, die sich als Teil einer solchen verstehen, sprechen. Diese Situation entspringt aus vielen Faktoren, die ich in diesem Workshop entwickeln und erklären will. Erwähnung finden werden unter anderem: * Die Spezialisierung der früheren Sowjetrepublik, um Wirtschaft und Produktion den lokalen historischen Realitäten anzupassen. Moldawien wurde in der UdSSR als der "blühende Garten" angesehen und war größtenteils ein agro-industrielles Land. * Das zentralisiert kontrollierte Wirtschafts- und Produktionssystem (sogenannt "pyatyletka" - Fünfjahrsplan), das künstliche Verbindungen zwischen verschiedenen ökonomischen Akteuren herstellte. Einige Produktionseinheiten in Moldawien exportierten Güter zu anderen Produktionseinheiten in Russland und anderswo. Nach dem Fall der UdSSR verschwanden diese Verbindungen, was diese Einheiten veranlasste, die Produktion anzuhalten. * Das zentralisierte Gewerkschaftssystem, dass Teil der kommunistischen Partei wurde und deshalb nicht in der Lage war, nach dem Zusammenbruch der KP eine pragmatische und arbeiter_innenorientierte Politik zu machen. Daher wurden die Gewerkschaften als eine Reminiszenz an das alte System angesehen und verloren das Vertrauen der Arbeiter_innen. * Die sozialen und kulturellen Eigenheiten von Moldawien, die eine große Rolle in der Entwicklung und für den Einfluss der Arbeiter_innenklasse spielen. * Die massive Auswanderung von Leuten, die Jobs außerhalb von Moldawien suchen. Dies betrifft Statistiken zufolge 25% der arbeitenden Bevölkerung. Zusammengenommen führten all diese Faktoren zu einer spezifischen Situation in Moldawien, in der Arbeitskämpfe fast nicht existieren. Es gibt immer noch starke Gewerkschaften, insbesondere in den öffentlichen Bereichen wie Medizin und Bildung, die von Zeit zu Zeit demonstrieren. Insgesamt gibt es in Moldawien - so denke ich - eine spezifische Situation, die in vielen Aspekten vergleichbar ist mit anderen ehemaligen Sowjetrepubliken, sich in anderen Aspekten aber unterscheidet.


SO, 10:00-11:30 | R 3.427
Gheorghe Zugravu (Chisinau)
Reichtum ist kein Schicksal - Reichtum wird gemacht!
Einerseits findet eine drastische und ständige Umverteilung statt: von denjenigen, die wenig und weniger als nichts haben, zu denen, die schon ziemlich viel oder zu viel haben. Die "da oben" leben von denen "da unten". Offizielle Politik bestärkt und verschleiert dies. Reiche werden reicher, Arme werden zahlreicher. Andererseits verfügen wir über einen alltäglichen, lokalen Reichtum, den es zu verteidigen gilt. Die neoliberale Globalisierungspolitik zielt demgegenüber darauf, immer weitere Subsistenzbereiche, die ureigene Versorgungswirtschaft maximierungswirtschaftlich zu kommerzialisieren und einer anonymisierten Marktwirtschaft einzuverleiben. Es gibt unzählige Programme zur Bekämpfung der Armut (aktuell z.B. das Programm 2010 zur "Halbierung der Armut"). Diese Programme sind im Wesentlichen bis zum heutigen Tag immer wieder gescheitert. Dies führt auf die Fragestellung hin: Warum gibt es eigentlich noch immer noch kein einziges "Programm zur Bekämpfung des Reichtums"? Es ist dringend Zeit, drastische Veränderungen zu erzwingen. Wir brauchen eine andere Politik, wir brauchen Widerstand. Wir brauchen eine deutlich sichtbare außerparlamentarische Opposition. Wir sind realistisch! Wir machen (mit Euch zusammen!) das Unmögliche! Im workshop wird zunächst über das Thema Reichtum informiert, referiert; anschließend überlegen wir, wie dieses Thema künftig (auch innerhalb der BUKO) bearbeitet werden könnte. Nähere Infos zum Thema: http://www.reichtumskritik.de/


SO, 15:30-17:30 | R 3.313
Andreas Schüßler (AKE-Bildungswerk)
berLebensWelten/Nicaragua - eine Ausstellung
ÜberLebensWelten/Nicaragua - eine Ausstellung (entstanden 2006) über Landfrauen, Maquilaarbeiterinnen und Menschen aus den Überlebensökonomien der Städte, die über ihren Alltag, ihre Arbeit, über Wünsche, Hoffnungen und Sorgen berichten. Im Kontext zunehmender Prekarisierung auch bei uns, interessierte es uns, wie Menschen, die in einem Land leben, das von Freihandel und neoliberaler Wirtschaft geprägt ist, selber ihre Situation sehen und wie sie damit umgehen. In einem Tagesworkshop mit nicaraguanischen NGOs haben wir uns auch der Frage angenähert, ob der Prozess hier mit dem in Ländern wie Nicaragua vergleichbar ist. Daraus ist die Ausstellung "ÜberLebensWelten" incl. einer Broschüre entstanden, durch die wir vor Ort führen und dessen Entstehungsprozess wir in diesem Workshop vorstellen wollen.


SA, 10:00-11:30 | R 4.418
Sonja Lüddecke & Karsten Hackländer (Informationsbüro Nicaragua)
Selbstorganisierte & Selbstbestimmte Räume (Freiräume) erhalten und erkämpfen
In dieser Veranstaltung wird über räumungsbedrohte Hausprojekte und Wagenplätze berichtet. Ein Schwerpunkt wird auf Berlin liegen: wir gehen ein auf die Besetzungswelle nach 1989, thematisieren die Verordnung "Berliner Linie" nach der besetzte Häuser innerhalb von 24 Stunden geräumt werden sollen. Wir sprechen über die Vor- und Nachteile der Legalisierung von Häusern. Der Kampf um das Ungdomshuset in Kopenhagen und die Auswirkungen davon beschäftigt uns genauso, wie die Frage warum und wieso "Freiräume" überhaupt wichtig sind. Unser Blick und unser Kampf ist internationalistisch, deswegen laden wir nicht nur zum Internationalen Treffen für Squats und autonome Räume vom 24.-26.05.08 und den Aktionstagen vom 27.05. bis 01.06.08 in Berlin ein, sondern geben auch einen Überblick über die Ereignisse der internationalen Aktionstage vom 11.-12.04.08. Weitere Informationen: http://interspace.blogsport.de/


SA, 15:00-16:30 | R 4.442
Emma und Tom
Diskussion über die Arbeiter_innen-Demonstrationen in Ljubljana, Slowenien im April 2008
In dieser Veranstaltung werden die Referenten versuchen einige kritische Aspekte der slowenischen Gewerkschaftskämpfe der jüngsten Zeit zu analysieren. Die Schwerpunkte liegen auf zwei Problemen, die miteinander in Beziehung stehen: 1. Gewerkschaftsforderungen: Die letzte Euro-Demonstration die Anfang April 2008 in Ljubljana stattfand hat europäische Gewerkschaften in ihrer Forderung nach höheren Löhnen verbunden. Diese Forderung ist problematisch, da ihre Artikulation nicht den Diskurs der Neoliberalen durchbricht. 2. Der Ausschluss anderer Subjekte: Die ganze Geschichte hindurch wurde der Kampf der Arbeiter_innen dadurch definiert und organisiert, dass es eine zentrale Konfliktlinie gibt: die zwischen dem Proletariat und dem Kapital. Während der letzten Demonstration konnte wieder ein Rückschritt festgestellt werden: Die Gewerkschaftsführung trennte ihre Linie sehr stark von derjenigen, die von den Aktivist_innen des sogenannten Autonomen Blockes formiert wurde. Ihr Argument war, das sich die Arbeiter_innen radikal von aller Form von Gewalt distanzieren sollten. Informationen zu den Veranstaltern: http://dpu.mirovni-institut.si/


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Boštjan Nedoh & Goran Forbici (Workers’- Punkers’ University Ljubljana)
EU
FRONTEX - vernetzte Sicherheit gegen Flüchtlinge
Als praktische Umsetzung der Doktrin der >vernetzten Sicherheit< verstärkt Frontex nicht nur die Außengrenzen (der "Festung Europa"?) sondern auch den Zugriff auf die Bevölkerung innerhalb der EU. Die Agentur verkörpert ein neues Leitbild Innerer Sicherheit, welches ein effizientes Regieren jenseits rechlicher Beschränkungen und demokratischer Partizipation der Regierten selbst ermöglichen soll. Neben den Grundstrukturen der Frontex-Agentur sollen auch die Konsequenzen sichtbar gemacht werden, die ihre Errichtung für Flüchtlinge und MigrantInnen in den Transit- und auch schon in den Herkunftsstaaten hat. Mittlerweile regt sich aber auch internationaler Protest. Die Agentur ist angreifbar.


SA, 10:00-11:30 | R 4.323
Christoph Marischka (Informationsstelle Militarisierung)
Konzernmacht EUropa
Auf welche Weise trägt die EU zu wachsender Armut, zur Ausbreitung prekärer Beschäftigung, zu Lohndumping und zum Ausverkauf öffentlichen Eigentums bei? Inwiefern profitieren die europäischen Konzerne von der Wirtschafts- und Finanzpolitik der EU und warum geht dies auf Kosten der Bevölkerung? Lydia Krüger (wissenschaftlicher Beirat von Attac & Mitarbeiterin der Europa-Abgeordneten Sahra Wagenknecht) wird einige Gründe benennen und die wirtschaftliche Dynamik der Union beschreiben. Jürgen Wagner von der Informationsstelle Militarisierung beschreibt, wie sich Wirtschaftsinteressen in einer aggressiven Außenpolitik der EU niederschlagen.


SA, 12:00-13:30 | R 3.310
Lydia Krüger, Jürgen Wagner (Informationsstelle Militarisierung)
No Border, No Nation, No War?
Podium zur Bewertung der Europäischen Union aus internationalistischer Perspektive Die EU hat Grenzen niedergerissen und dafür neue errichtet. Sie beschränkt die Handlungfreiheit der Nationalstaaten aber gibt ihnen auch neue Machtmittel an die Hand. Sie könnte als Katalysator für eine Internationalisierung auch von Unten dienen, erzeugt aber zugleich nationale Resentiments. Sie hat neue Formen der Beteiligung eröffnet, die v.a. von professionellen Wirtschaftslobbyisten genutzt werden. Sie hat Kriege verunmöglicht führt aber permanent Interventionen. Wie ist diese EU aus internationalistischer Sicht zu bewerten?


SA, 17:00-19:00 | HS2
Conni Gunßer (Flüchtlingsrat Hamburg & Euro-afrikanisches Migrations-Netzwerk), Bernd Drücke (Graswurzelrevolution), Kamil Majchrzak (Krise und Kritik), Karl Kopp (Pro Asyl), weitere angefragt
Crash-Kurs EU
Wie funktioniert die EU in den verschiedenen Themenfeldern; wie kann man die EU kritisieren? Vorstellung der Veranstaltungen mit EU-Bezug auf dem BUKO. Mit möglichst vielen ReferentInnen der folgenden Veranstaltungen mit EU-Bezug.


FR, 17:00-18:30 | R 4.418
Diverse
Das EUropa der Polizeien - Zur EUropäischen Sicherheitsarchitektur
"Europas Sicherheit" wird nicht nur militärisch "am Hindukusch" verteidigt. Zur "europäischen Sicherheitsarchitektur" gehören weit reichende Veränderungen europäischer Polizeizusammenarbeit. Als Folge von 9/11 wird behauptet, die >innere und äußere Sicherheit< müssten zukünftig als gemeinsame Angelegenheit verhandelt werden (Merkel, Schäuble, Ziercke). Diese Doktrin wird umgesetzt mit mehr Armeeeinsätzen im Innern, mehr Polizei im Ausland, elektronischem Datenaustausch aller Polizeibehörden der EU, mehr Kontrolle im Internet, "Harmonisierung" nationaler Gesetze gemäß EU-Vorgaben, nachhaltigem >Border Management< etc. Neue Institutionen und Technik wollen delinquentes Verhalten mittels >Risiko-Analyse< sogar im Vorfeld identifizieren und unterbinden. Der deutsche EU- und G8-Vorsitz 2007 mit Innenminister Schäuble und EU-Kommissar Frattini als Protagonisten haben bei der Planung und Umsetzung neuer Maßnahmen zur >Intra-EU-Security< eine wichtige Rolle gespielt. Der Workshop gibt einen Überblick über neue Einrichtungen, Tendenzen, Methoden, Verabredungen und Verträge europäischer Polizeizusammenarbeit. Informationen gibt es http://gipfelsoli.org/Repression/4818.html


SO, 10:00-11:30 | R 2.512
IMI, Gipfelsoli
Die EUropäische Kriegspolitik nach dem Reformvertrag
Der EU-Reformvertrag, der bis zum BUKO auch in Deutschland bereits ratifiziert sein wird, verpflichtet die Mitgliedsstaaten zur Aufrüstung, ermöglicht einen eigenen Militäretat der Union und fordert ein militarisiertes Kerneuropa (Ständige Strukturierte Zusammenarbeit). Welche Entwicklungen sind zu erwarten und welche Gegenstrategien sind denkbar?


SO, 15:00-16:30 | R 2.437
Tobias Pflüger (Informationsstelle Militarisierung), Jürgen Wagner (Informationsstelle Militarisierung) und Adolf Riekenberg (Koordinierungskreis Attac)
"Gescheiterte Staaten" und der neue Kolonialismus
Die Interventionen der EU betreffen vorwiegend sog. scheiternde und gescheiterte Staaten, nichts geringeres als der Aufbau neuer Gesellschaften und Staatlichkeit wird als Aufgabe der Soldaten und ihrer Verbündeten definiert. Ismail Küpeli wird kritisch das Konzept der "Gescheiterten Staaten" und die darin implizierten Vorstellungen von Souveränität und Legitimität darstellen. Im Anschluss soll es um die konkreten Bedingungen einiger Einsätze und mögliche Gegenstrategien gehen.


SO, 12:00-13:30 | R 2.512
Ismail Küpeli, Christoph Marischka (Informationsstelle Militarisierung)
Gegen den NATO-Gipfel 2009 in Kehl und Strassburg
Offenes Vernetzungstreffen zur Gegenmobilisierung


SO, 17:00-17:30 | R 4.307
Bewegungen an den Grenzen - EU-Migrationspolitik und Widerstand in afrikanischen Ländern
Beschreibung siehe Migration


SA, 12:00-13:30 | R 4.323
Conni Gunßer (Flüchtlingsrat Hamburg und euro-afrikanisches Migrations-Netzwerk)
Klima
Hintergründe eines GAP-Projektes und Widerstand gegen den Ilisu-Staudamm (Tigris/ Hasankeyf)
Seit 1997 versucht die türkische Regierung mit europäischer Beteiligung, ihr größtes Wasserkraftwerk durchzusetzen: den Ilisu-Staudamm. Im Rahmen des GAP-Projektes soll er den Tigris kurz vor der Grenze zu Syrien und Irak im überwiegend kurdisch bewohnten Südosten des Staates aufstauen. Sein Bau hätte Umsiedlungen und Verarmung von über 55.000 Menschen, Zerstörung von 10.000 Jahren alten Kulturgütern und einzigartiger Ökosysteme sowie die Verschärfung des Wasserkonflikts im Mittleren Osten zur Folge. Die an dem Projekt beteiligte Baufirma Züblin hat Ende März 2007 von der deutschen Bundesregierung eine Exportkreditversicherung (Hermesbürgschaft) für ca. knapp 200 Mio. Euro zugesprochen bekommen, ohne die das Projekt nicht realisiert werden würde. Ercan Ayboga von der Initiative zur Rettung von Hasankeyf und Heike Drillisch von Weed werden über Hintergründe und Folgen sowie dem aktuellen Stand der Gegenkampagne und den Protestaktionen in der Türkei und in Europa berichten. Empfohlene Links: Deutsch: www.stopilisu.com und www.weed-online.org/ilisu; Türkisch/Englisch: www.hasankeyfgirisimi.com ; Ilisu-Konsortium: www.ilisu-wasserkraftwerk.com; Vergleichend (Satire): www.loreley-staudamm.de


SA, 12:00-13:30 | R 3.428
Ercan Ayboga (Initiative zur Rettung von Hasankeyf), Heike Drillisch (Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung e.V. - WEED)
Die herrschende Klimawandeldebatte und Klimapolitik - Dekonstruktionsversuche
In den herrschenden, medial kolportierten Debatten um Klimawandel und Klimapolitik werden emanzipatorische linke Positionen nur selten wahrgenommen oder gar ernsthaft erwogen. Warum das so ist soll ebenso in dieser Veranstaltung diskutiert werden wie die Frage nach Möglichkeiten zur Intervention und Gefahren der Vereinnahmung. Eingeleitet wird die Diskussion durch zwei Kurzreferate, die pointiert die heutigen Klimadebatten in den historischen Kontext zu stellen bemüht sind sowie Legitimierungsstrategien und Ausblendungen kritisch analysieren. Form/Methoden: Moderierte Plenumsdiskussion mit kurzen Inputreferaten, ggf. Möglichkeit der Kleingruppenarbeit. (Max. TeilnehmerInnenzahl für Plenumsdiskussion etwa 30, bei mehr TeilnehmerInnen sollten nach den Inputreferaten Kleingruppen gebildet werden.)


SA, 12:00-13:30 | R 3.312
Kai Kaschinski (Redaktion alaska)
Globalisierung - Transport und Klima
In der offiziellen Verkehrspolitik ist heute viel von Nachhaltigkeit und von einem „Vorrang Schiene” die Rede. Doch die konkrete Entwicklung der Verkehre verläuft in der entgegengesetzten Richtung: Der Autowahn wird verallgemeinert, die Billigfliegerei subventioniert, die Eisenbahnen werden privatisiert, die Kapazitäten der Containerhäfen werden verdoppelt. Winfried Wolf plädiert für eine Verkehrswende. Die pro Person zurückgelegten Kilometer und die je Ware beinhalteten Transportkilometer können radikal reduziert werden. Allein eine solche Mobilitäts-Utopie ist zukunftsfähig. Winfried Wolf ist Sprecher der Bahnfachleutegruppe Bürgerbahn statt Börsenbahn (BsB) und aktiv im Bündnis gegen die Bahnprivatisierung „Bahn für alle“. Sein jüngstes Buch: Verkehr. Umwelt. Klima – Die Globalisierung des Tempowahns, Promedia Wien, Oktober 2007.


SA, 12:00-13:30 | R 3.313
Winfried Wolf
Klimawandel und linke Politik
Lange Zeit wurde der Klimawandel von den meisten Linken vernachlässigt, für ein nebensächliches Thema gehalten. Doch das war eindeutig ein Fehler: Von den Klimaveränderungen sind hier und im globalen Maßstab vor allem die Ärmsten und Schwächsten als erstes und am härtesten etroffen. Die Kindersterblichkeit wird steigen. die Hungerkrise sich ausweiten (Anfänge erleben wir gerade), Hartz-IV-Empfänger können sich kaum noch ausreichend Lebensmittel leisten, und Hunderte Millionen könnten in den nächsten Jahrzehnten von Dürren und steigendem Meeresspiegel zu Umsiedlung und Flucht gezwungen werden. Klimawandel hat also sehr viel mit Machtverhältnissen und Verfügungsgewalt über Resourcen zu tun. Linke Politik muss sich dafür einsetzen, dass die Verursacher im Norden für den angerichteten Schaden aufkommen und dass den Energiekonzernen das Heft aus der Hand genommen wird. Denn vieles ist noch zu verhindern, wenn wir jetzt und heute anfangen, in den Industriestaaten einen radikalen Wandel in der Energieversorgung herbeizuführen. Als erstes müssen die geplanten Kohlekraftwerke verhindert werden.


SO, 12:00-13:30 | R 3.310
Wolfgang Pomrehn (Autor & Journalist)
Work in progress - BUKO-Diskussionspapier zum Klimawandel und der Linken Bewegung
Ausgehend vom BUKO-Seminar im Februar 2008 zum Thema "Wie grün sollen Linke sein? - Herrschende Naturverhältnisse und emanzipatorische Alternativen" entwickelte sich die Idee eines Diskussionspapier der BUKO zur Bedeutung des Themas "Klimawandel" innerhalb einer kritischen, emanzipatorischen linken Bewegung zu erarbeiten. Grundgedanke des Papiers ist es bislang, die aktuelle politische Konstellation als eine Chance zu begreifen, in vielen gesellschaftlichen Bereichen sozial-ökologische Fragen zu stellen. Es soll aufgezeigt werden, dass eine radikale sozial-ökologische Politik eine Transformation gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse erfordert und die herrschende Position einer ökologischen Modernisierung vielfach an Grenzen stößt. In diesem Workshop soll der aktuelle Stand des Diskussionspapier allen Interessierten vorgestellt werden. Anschließend daran ist Raum dafür zentrale Punkte des Papiers zu diskutierten, die Positionsfindung innerhalb der BUKO voranzutreiben. Nach einer kurzen Pause wird nach dieser offenen Diskussion, mit all denen, die sich eine weitere Mitarbeit vorstellen können, das weitere Verfahren besprochen, ggf. eine Aufgabenteilung vorgenommen.


SO, 15:00-16:30 | R 2.512
BUKO-AG Diskussionspapier
Zur Kritik der Naturbeherrschung - über den Zusammenhang von Umweltzerstörung und Tierausbeutung
Die "gigantische Aktiengesellschaft zur Ausbeutung der Natur", wie Max Horkheimer den Kapitalismus beschrieben hat, hat nicht nur den Klimawandel hervorgebracht./ /Im Gegenteil: die ökologische Krise, von der seit den 1970er Jahren gesprochen wird, offenbart bloß einmal mehr die Dialektik der Naturbeherrschung als verbindendes Glied zwischen Gesellschaft und Natur. Natur wird für die Menschen zum verfügbaren Material, ungeachtet der besonderen Qualitäten und Individualitäten ihrer verschiedenen Lebensformen. Der Verdinglichung als Strukturmerkmal des Kapitalismus fallen Menschen wie Tiere nicht erst seit knapp 40 Jahren zum Opfer. Die industriellen Schlachtbetriebe beispielsweise sind weitaus älter und ein Teil der Beziehungen von Menschen zu Tieren, anhand derer sich der strukturelle Zusammenhang zwischen Tierausbeutung und Klimawandel darstellen lässt. Wird dieses gesellschaftliche Verhalten zur Natur nicht reflektiert, setzt sich die Beherrschung der Natur nur auf einer katastrophaleren Stufe fort.


SA, 10:00-11:30 | R 2.512
Tierrechtsaktion Nord (TAN)
In den letzten Zügen: Höchste Eisenbahn – Stoppt die Börsenbahn!
Trotz einiger Bremsmanöver bleibt die Bahnprivatisierung ein erklärtes Ziel der Großen Koalition. Noch in dieser Legislaturperiode soll die Bahn teilprivatisiert werden. Nachdem ein Bahnprivatisierungsgesetz von dem letzten SPD-Parteitag ausgebremst wurde, soll dieses Vorhaben nun am Parlament vorbei durchgezogen werden. Dabei entwickelt sich das Thema für die SPD und für ihren Vorsitzenden Beck zunehmend zur innerparteilichen Zerreißprobe. Bei dem aktuell debattierten "Holding-Modell" zur Bahnprivatisierung soll die Beteiligung privater Investoren formal auf den Transportsektor und hier auf eine neu zu bildende Unterholding, in der der Nah-, der Fernverkehr, der Güterschienenverkehr und die Logistik zusammengefasst werden, beschränkt werden. Doch so, wie es kein bisschen schwanger gibt, gibt es kein bisschen privatisiert. Jeder Einstieg privater Anteilseigner macht aus einer seit rund 100 Jahren in öffentlichem Eigentum befindlichen Eisenbahn ein privatisiertes Unternehmen mit weitreichenden Folgen. Private Investoren bekommen direkten Zugriff auf den gesamten Schienenverkehr und werden diesen nach reinen Rendite-Kriterien betreiben - oder auch nicht. Sie bekommen indirekten Zugriff auf 34.000 km Trassen und 5500 Bahnhöfe. Winfried Wolf argumentiert, dass es kein einziges sachliches Argument gibt, das für einen Börsengang der Bahn spricht. Dass jedoch die Beispiele privatisierter Bahnen im Ausland und die Erfahrungen mit den Privatisierungen von Wohnungen und der Versorgung mit Energie und Wasser gegen die Privatisierung sprechen. Vor allem, so der Autor und Referent unserer Veranstaltung, gibt es eine Alternative: eine optimierte Bahn in öffentlichem Eigentum, wie es uns die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) einigermaßen vorbildlich demonstrieren. Diese Alternative wird von dem Referent - und wurde von dem breiten Bündnis "Bahn für Alle" - für Deutschland weiter konkretisiert.


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Winfried Wolf
Klimacamp08 - Für ein ganz anderes Klima!
Vom 15.-24. August findet in Hamburg das Klimacamp08 statt, spektrenübergreifend und zeitlich und räumlich paralell zu dem AntiRa-Camp. Zehn Tage Information & Aktion. Vernetzt ist das Camp mit anderen in Schweden, GB, USA und Australien. Eine Perspektive ist die Mobilisierung zurm Klimagipfel 2009 in Kopenhagen. Wir informieren euch über den Stand der Vorbereitungen und wollen mit euch weiteres diskutieren und planen. Mehr Infos: www.klimacamp08.net


SO, 17:00-18:30 | R 3.310
Vorbereitungsgruppe Klimacamp08
Power to the People - Den Stromkonzernen den Stecker ziehen
Unter dem Motto "Power to the People" hat attac Deutschland Anfang 2008 eine Kampagne gegen die vier großen Stromkonzerne gestartet. Denn eine soziale, ökologische und demokratische Stromversorgung ist nur ohne E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall denkbar. Deshalb müssen die großen Vier enteignet, zerlegt und in viele kleine Einheiten überführt werden, die demokratisch kontrollierbar sind. Attac will auf diesem Weg die Eigentums- und Demokratiefrage neu stellen und real in gesellschaftliche Konflikte intervenieren. In dem Workshop soll die Kampagne vor- und zur Diskussion gestellt werden.


SA, 15:00-16:30 | R 3.427
Attac - Projektgruppe Stromkonzern-Kampagne
Alles für Alles? Was ist eigentlich "Alles"? Emanzipatorische Technik- und Industriekritik
Diskussion über die Möglichkeiten emanzipatorischer Technik- und Industriekritik, auch und besonders mit Bezug auf den Klimwandel: Aspekte einer solchen Kritik könnten sein: Entfremdung durch Technik, tendenzielle Herrschaftsförmigkeit von industriellen Produktionsprozessen, Entwicklung und Fortschritt als moderne Religion und Instrument für kulturelle Herrschaft, Ausbeutung des globalen Süden als Voraussetzung von Technik und Industrie, Technik und Industrie als Zementierung von unmenschlicher Arbeit. Was wären eure Ansatzpunkte? Was können Alltagsalternativen zu diesen Realitäten sein? Wie sieht die Praxis eines technik- und industriekritischen Lebens aus? Welche Lösungsansätze für den Klimwandel gibt es, angesichts dieser Kritik? Anarchistische Einfachheit als Perspektive? Was sind eure Vorstellungen? Dies und mehr sind Fragen und Ideen die ich gerne methodisch kreativ diskutieren würde. [Aufgrund des thematischen Bezugs wird der im Open-Screening gezeigten Film "Ancient Futures: Learning from Ladakh / Lernen von Ladakh" empfohlen.]


SA, 17:00-18:30 | R 3.312
Jan-Hendrik Cropp
Blackout - Energiearmut in Südafrika und der BRD
Weltweit haben 1,6 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Elektrizität. Am Beispiel des Soveto Electricity Crisis Committee aus Südafrika wollen wir zeigen, wie Betroffene Widerstand gegen den Ausschluss von diesem elementaren Gut organisieren. Aber auch in der Bundesrepublik werden jedes Jahr ca. 840.000 Haushalten Strom und Gas abgeklemmt. Das alles wird bei der öffentlichen Aufmerksamkeit für C02-Reduktionen, Klimakatastrophe und Stromwechselparties oft vergessen. Das Thema Energiearmut nimmt daher einen wichtigen Platz in der Attac-Kampagne gegen die großen Stromkonzerne ein. Was sind die Konsequenzen einer zunehmend privatisierten Stromversorgung und wie sehen die Kämpfe auf diesem Feld aus? Welche Alternativen gibt es?


SA, 12:00-13:30 | R 4.435
Attac - Projektgruppe Stromkonzern-Kampagne: Hendrik Sander & Alexis Passadakis
Nanotech inside? Die Technologie des 21. Jahrhunderts ohne Antagonismus?
Die Nanotechnologie kommt und (fast) niemand hat es gemerkt. In diesem Workshop wollen wir uns der Nanotechnologie kritisch nähern: Was ist eigentlich die Nanotechnologie? Bietet sie emanzipatorisches Potential bzw. Lösungen für die ökologische-, die Klima- und die Ressourcenkrise? Welche (neuen) Gefahren gehen von ihr aus? Welche Interessen sind bei der Nanotechnologie im Spiel? Und wieso gibt es (bislang) so wenig Widerstand, obwohl die Nanotechnologie die Träume und Horrorvisionen der Gentechnik bei weitem in den Schatten stellt?


SA, 10:00-11:30 | R 4.321
Niels Boeing (Physiker, Journalist), Joscha Wullweber (BUKO Arbeitsschwerpunkt Weltwirtschaft)
Soja, Gentechnologie, Agrosprit und Widerstand - das Beispiel Paraguays und El Salvadors: Was sind mögliche Handlungsperspektiven in Europa?
In Paraguay nimmt der großflächige Anbau von genetisch manipuliertem Soja beständig zu. Ausgelöst wird dies durch die Nachfrage des europäischen Nutztier- und Agrobenzin-Sektors. Gilda Roa stellt die Folgen des verstärkten Soja-Anbaus für die Landbevölkerung vor: Verunreinigung, Gifte, Armut und Migration. Gilda arbeitet für die MAP, die sich mit der Zukunftssicherung für Menschen in ländlichen Gebieten befasst. Während ihrer Überlebenskämpfe wurden einige Gemeinden, die mit der MAP zu tun hatten, mit Zwangsräumungen und zunehmender Kriminalisierung konfrontiert. Gilda wird über die Gefahren von Agrotreibstoffen für die Bevölkerung, über die Pläne der MAP und der Bevölkerung für die Zukunft sprechen. Außerdem wird sie kurz auf die Möglichkeiten und Risiken eingehen, die aus der letzten Wahl von Präsident Lugo ableitbar sind. Anne Hild Rivera vertritt das "Zivile Netzwerk gegen Gentechnik in El Salvador", ein Netzwerk von Konsumenten- und Umwelt-Organisationen, Universitäten und weiteren Aktivisten. Seit 2001 koordiniert das Netzwerk Aktivitäten gegen genetisch veränderte Organismen and kämpft für die Umsetzung der Nahrungsmittelsouveränität. Derzeit forscht das Netzwerk über die Produktion von Agrosprit in El Salvador. Schließlich werden einige Filmclips die Folgen von Agrochemie, Militarisierung und Widerstand durch Landbesetzung zeigen. Mit Bezug auf eine Einführung in die INKOTA Aktionen gegen Agrobenzin von Evely Bahn (INKOTA) werden wir außerdem diskutieren, was Menschen in Europa aktiv machen können.


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Gilda Roa (MAP - Movimiento Agrario y Popular), Evelyn Bahn (INKOTA) & Anne Hild Rivera (Zivile Netzwerk gegen Gentechnik in El Salvador)
Biodiversität
Ab Montag in Bonn... - Aktionen zu einer linken Kritik der Umweltkonferenz (COP9)
Infoveranstaltung zu den Vertragsstaaten-Konferenzen der CBD mit der BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie.


SA, 18:00-19:00 | R 3.427
BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie, Thanal, Aktionsnetzwerk globale Landwirtschaft
Einführungskurs Biopiraterie
Eine Einführung in das Thema Biopiraterie mit Aktiven der gleichnamigen BUKO-Kampagne.


FR, 15:00-18:00 | R 3.405
Andreas Riekeberg (BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie)
Biopiraterie in Kerala – Vorteilsausgleich für wen?
Der Benefit Sharing Deal mit dem Volk der Kani in Kerala wurde international als ein Paradebeispiel für gelungenen Vorteilsausgleich gefeiert, nicht zuletzt auf dem Earth Summit in Johannesburg 2002. Doch die Realität der Menschen vor Ort sieht ganz anders aus ...


SA, 10:00-11:30 | R 3.310
Ushakumari Jayakumar (Thanal, Kerala)
Erhaltung und Bedrohung der Biodiversität in China
Die Provinz Yunnan im Süden Chinas stellt einen bedeutenden Hotspot der Biodiversität dar. Die Einführung von Gentechnik, insbesondere bei Reis, stellt eine der größten Bedrohungen für diese Vielfalt dar.


SA, 10:00-11:30 | R 3.313
Dr. Yang Song (PEAC China)
Saatgutvielfalt und Nahrungssouveränität in Indien
Im Jahr 2002 konnten BauerInnen und VertreterInnen der Zivilgesellschaft verhindern, dass der schweizer Multi Syngenta eine der bedeutendsten Genbanken von Dr. Richharia übernahm. Doch der Kampf um das eigene Saatgut geht weiter.


SA, 12:00-13:30 | R 2.437
Jacob Nellithanam (Richharia Campaign, Chhattisgarh)
Alternativen zur Warenförmigkeit von Natur und Wissen
Konzepte monetären Vorteilsausgleichs stoßen bei indigenen Gemeinschaften des Südens auf Unverständnis und grundsätzlichen Widerspruch, da diese eine Umgehensweise mit Natur und Wissen haben, die eine private Aneignung nicht vorsieht. Daher wird jegliche Kommodifizierung von Natur und Wissen, also ihre Behandlung als kauf- und verkaufbare Ware, als ein Versuch der westlichen Industrieländer verstanden, sich nicht nur die Ressourcen anzueignen, sondern auch ein westliches Denkmuster aufzuzwingen. Wie kann Weitergabe von Natur und Wissen nicht-warenförmig organisiert werden? Diese offene Frage soll im Rundgespräch diskutiert werden, auch im Hinblick auf die in Bonn zu erwartenden Verhandlungen der CBD-Vertragsstaatenkonferenz COP9 und einen Umgang mit ihren Ergebnissen.


SA, 15:00-18:00 | R 3.310
Jacob Nellithanam (Indien), Dr. Yang Song (China), Ms. Ushakumari Jayakumar (Thanal, Kerala), Deepika D'Souza (Human Rights Law Networki, Mumbai/ Dehlhi, Indien), Debjeet Sarangi (Living Farms, Orissa, Indien), Ms. Sun Jing & Mr Zhongshun Mao (China), Ms. Farzana Shahid (Pakistan).
Biopiraterie in Pakistan
In Pakistan kämpfen insbesondere die Frauen um die Kontrolle ihrer eigenen Ressourcen. Gentechnik und Biopiraterie stellen die zentrale Bedrohung des lokalen Wissens und der Lebensbedingungen marginalisierter BäuerInnen dar.


SA, 12:00-13:30 | R 4.418
Farzana Shahid (Lok Sanjh, Pakistan)
Soja, Gentechnologie, Agrosprit und Widerstand - das Beispiel Paraguays und El Salvadors: Was sind mögliche Handlungsperspektiven in Europa?
Beschreibung siehe Klima


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Gilda Roa (MAP - Movimiento Agrario y Popular), Evelyn Bahn (INKOTA) & Anne Hild Rivera (Zivile Netzwerk gegen Gentechnik in El Salvador)
Migration
Deutschland - Land der Menschenrechte oder Land des Institutionellen Rassismus?
Die Misshandlung von schwarzen Flüchtlingen ist kein Thema, sondern eine gesellschaftliche Normalität in Deutschland. Ihr Leben ist geprägt von der Unterbringung in Lagern, Verpflegung per Gutschein, Residenzpflicht, Ausgrenzung und Polizeigewalt, die bis zum Tod führen kann. Um diesen institutionellen Rassismus und die Ungerechtigkeit zu verstehen, betrachten wir das Leben und den Tod von Oury Jalloh. Wir werden den Film "Tod in der Zelle" zeigen und diskutieren.


SA, 17.00-18:30 | R 2.437
Chamberlin Wandji (Afrika-Initiative) und Mouctar Mbah (Oury Jalloh Initiative)
NGO – Armut – Afrika
ber 20.000 Mitarbeiter von fast 500 NGOs aus Europa sind überall in Afrika verteilt. Als Vorwand für ihre Arbeit und ihren Einsatz benutzen sie die Konzepte Armut, Krankheit, Entwicklungshilfe u.a. Diesen Ansatz gilt es zu delegitimieren. Denn die Afrikaner werden gezwungen, ihre Hilfe anzunehmen, obwohl sie diese gar nicht fordern. Zwei Fragen erscheinen uns besonders wichtig: Wer gibt den NGOs ihre Aufträge? Welche Rolle spielen die NGOs für die Entwürdigung und die Erhaltung des Bildes vom hilfsbedürftigen schwarzen Menschen?


SA, 15:00-16:30 | R 2.437
Kadher und Chamberlin Wandji (Afrika-Initiative)
Leben in einer Sackgasse? Solidarität mit Illegalisierten!
Menschen in der Illegalität sind eine Realität, seit es Grenzen gibt. In der BRD werden es zur Zeit immer mehr, weil immer mehr Flüchtlinge, die die Kriterien der sogenannten Bleiberechtsregelung nicht erfüllen, nun abgeschoben werden sollen und aus Angst vor der Abschiebung untertauchen. Der Workshop gibt einen Einblick in die Lebenssituation von Illegalisierten und die Probleme, mit denen sie konfrontiert sind. (Kein Zugang zu medizinischer Versorgung, keine Arbeitsrechte, kein Recht auf Bildung, Wohnen...) Wir stellen euch konkrete Unterstützungsmöglichkeiten für Illegalisierte vor (zum Beispiel Büros für medizinische Flüchtlingshilfe, Wohnungsgruppen, Gruppen die sich für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen für Illegalisierte einsetzen) und wollen uns mit euch darüber austauschen, ob und wie solche Unterstützungsstrukturen breiter werden können.


SO, 10:00-11:30 | R 3.405
Bruno Watara (Antirassistische Initiative Berlin), N, N., (respect Berlin), Sebastian Türk (kein mensch ist illegal Köln)
Von "Scheinehen", "Scheinvaterschaften" and scheinbaren Selbstverständlichkeiten in /norm/alen Familien Migrationskontrolle, Bevölkerungspolitik und Heteronormativität
Seit Familienzusammenführung neben der EU-Binnenmigration die häufigste (legale) Einreise- bzw. Aufenthaltsmöglichkeit geworden ist, geben sich Gesetzgeber und Behörden beträchtliche Mühe „richtige Ehen“ von „Scheinehen“ zu unterscheiden, Vaterschaftsanerkennungen zu hinterfragen und auch „eingetragene Partnerschaften“ werden zunehmend von Behörden bespitzelt, um festzustellen, ob „das Paar“ tatsächlich in trauter Zweisamkeit zusammenlebt. Der Staat wird so immer mehr zur Kontrollinstanz für private Lebensentscheidungen von MigrantInnen (und ihrer LebenspartnerInnen) und spricht ihnen -ebenso wie Arbeitslosengeld II EmpfängerInnen das Recht ab, selbst zu entscheiden, wie sie ihre Familien/ Partnerschaften/ Lebensgemeinschaften/ Wohngemeinschaften definieren. Wir nehmen die entsprechenden Gesetze,Verordnungen und Praktiken genauer unter die Lupe und wollen mit euch diskutieren, inwiefern mit dieser Form der Migrationskontrolle auch Normen für Lebensformen/Familien durchgesetzt werden sollen, um bevölkerungspolitisch Einfluss zu nehmen.


SA, 12:00-13:30 | R 3.427
Sarah Speck (Genderforscherin, Berlin), Sem Dunisch (TransgenderaktivistIn, Berlin), Do Lindenberg (Initiative gegen Rassismus und Ausgrenzung Dortmund)
Eingesperrt? Ausgesperrt! Ethnisierung von Gewalt gegen Frauen und die migrationspolitischen Folgen
Thesen zur Ethnisierung von Gewalt gegen Frauen und die migrationspolitischen FolgenIn der Darstellung von so genannter „Zwangsprostitution“ und von so genannter „Zwangsverheiratung“ in den Medien lassen sich deutliche Parallelen feststellen: Migrantinnen scheinen im besonderen Maße Opfer von patriarchaler Gewalt zu sein und Migranten im besonderen Maße patriarchale Gewalt auszuüben und fremde Kulturen, sogenannte „Parallelgesellschaften“, werden als Refugien patriarchaler Gewalt dargestellt. So können staatliche Maßnahmen wie verstärkte Migrationskontrollen, Restriktionen im Aufenthaltsgesetz und verpflichtende „Integrationsmaßnahmen“ als Maßnahmen zum Schutz von Frauen inszeniert werden, während alltägliche Gewalt gegen Frauen und aufenthaltsrechtliche Regelungen, die Frauen in Abhängigkeitsverhältnisse zwingen aus dem Blickfeld geraten.


SA, 10:00-11:30 | R 3.428
Hamila Vasiri (Exiliranerin, zweites autonomes Frauenhaus Köln), Do Lindenberg (Initiative gegen Rassimus und Ausgrenzung Dortmund)
Polizeigewalt, Migrationskontrolle und Strategien der Gegenwehr
Eine der Fragen, der wir in diesem workshop nachgehen wollen, lautet, ist „Rassismus“ ein hinreichender Erklärungsansatz für polizeiliche Gewalt gegen Immigranten/Immigrantinnen sowie gegen Flüchtlinge, die in den letzten Jahren zahlreiche Todesopfer gefordert hat. Es erscheint beinahe tautologisch, wenn es zu den Vorfällen heißt, dass (einzelne) rassistische Polizisten/Polizistinnen Migranten und Migrantinnen im Polizeigewahrsam oder bei der Festnahme misshandelten, schwer verletzten oder töteten. Diese seitens der politisch und polizeilich Verantwortlichen als Einzelfälle heruntergespielten „Übergriffe“ wurzeln hingegen in einer Gesellschaftsstruktur, in der Zuwanderer gesetzlich und gesellschaftlich herabgesetzt und ausgegrenzt werden, in der es im Rahmen der Migrationskontrolle alltäglich zu legaler Gewaltanwendung gegen Migrantinnen/Migranten und deren Diskriminierung kommt. Mit Anti-Rassismustrainings in der Polizeiausbildung ist diesen Gewaltmechanismen allein nicht beizukommen.


SA, 12:00-13:30 | R 4.307
Dirk Vogelskamp (Komitee für Grundrechte und Demokratie, Köln) & Mitglieder der Gruppe BürgerInnen beobachten die Polizei (Wuppertal)
Migrantische Arbeitskämpfe in der europäischen Landwirtschaft.
Die andalusische LandarbeiterInnengewerkschaft „Sindicato de Obrer@s del Campo“ (SOC-SAT) ist eine besondere Gewerkschaft: Bekannt geworden ist sie in den späten 1970er Jahren insbesondere durch Landbesetzungen. Auf einigen der damals besetzten Latifundien sind mittlerweile selbstverwaltete Kooperativen entstanden. Seit dem Jahr 2000 ist die SOC-SAT auch in der Provinz Almeria aktiv, dort, wo etwa 80.000 MigrantInnen – viele von ihnen ohne Papiere – unter katastrophalen Bedingungen Gemüse für die großen europäischen Supermarkt-Ketten produzieren. Die Selbstorganisierung von MigrantInnen gehört heute zu einem der Schwerpunkte der SOC-SAT. Antirassistische und gewerkschaftliche Arbeit gehen also Hand in Hand. Spitou Mendy ist vor 7 Jahren aus dem Senegal nach Spanien gekommen und ist heute als Gewerkschafter für die SOC-SAT tätig. In dem Workshop soll es zum einen um die tägliche Arbeit der SOC-SAT gehen, zum anderen um die Frage, wie der Kampf der SOC-SAT mit anderen Kämpfen verbunden werden kann.


SO, 12:00-14:30 | R 3.427
Spitou Mendy (SOC-SAT/Spanien), Dieter Behr (Europäisches BürgerInnenforum), organisiert von NoLager Bremen
Historischer Stadtrundgang zu sozialen Kämpfen und Bewegungen in Dortmund
Im Kampf gegen Obrigkeit und Herrschaft haben die Menschen dieser Region seit Jahrhunderten Einfallsreichtum gezeigt und einen großen Schatz an Erfahrungen gesammelt. In der Geschichtsschreibung der Herrschenden werden Hinweise hierauf tunlichst vermieden. Auf dem Rundgang durch die Dortmunder Innenstadt werden wir die RebellInnen von damals vorstellen: Etwa den Aufstand der Handwerker im Jahre 1400, die Solidarität von Arbeitslosen mit ArbeitsmigrantInnen 1910, die Kämpfe der Roten Ruhrarmee im März 1920, den Widerstand der Edelweißpiraten, die Tage der Antifas 1945, den Jugendprotesten 1956 oder den Aktionen gegen die Fahrpreiserhöhungen 1971. Die Utopien, Hoffnungen und zerplatzten Träume, die Siege und Niederlagen der RebellInnen von damals können uns heute Kraft, Mut und Zuversicht geben, um Neues zu denken und Verhältnisse zu ändern. Treffpunkt: Pavillioncafé


SO, 15:00-16:30 | 00:00
Geschichtswerkstatt Dortmund
Vernetzung von Camp08, Chipkarteninitiative Berlin und der Bürengruppe Paderborn
Vernetzungsworkshop von „Camp08“ mit der „Chipkarteninitiative Berlin“ und der „Bürengruppe Paderborn“. Die drei bundesweite AntiRa- Aktionen (die defence- Kampagne mit bundesweiter Demo am 5.Juli in Berlin, das Camp08 vom 16. August bis zum 24. August 2008 und der "Tag ohne Abschiebungen" am 30.8.), die für diesen Sommer geplant sind, werden vorgestellt, koordiniert und diskutiert. „Tag ohne Abschiebungen“: Von unserer Idee eines Aktionstages mit einer konkreten Vision, nämlich der Verhinderung von Abschiebungen an diesem Tag, erhoffen wir uns eine offensive Bündelung der Kämpfe. Das Ziel der Proteste, ist nicht nur symbolisch, sondern ganz konkret und praktisch. Der 30. August wurde dazu symbolisch ausgewählt für alle Opfer von Abschiebehaft und Abschiebungen. „Defence Kampagne“: … ist die antirassistische Kampagne, die im vergangenen Herbst von der Initiative gegen das Chipkartensystem in Berlin ins Leben gerufen wurde. Mit dieser Kampagne wird zum Widerstand gegen die rassistischen Gesetze und Zustände in der BRD aufgerufen, defence steht hierbei für das Einreißen von Zäunen, die uns trennen. (www.chipkartenini.squat.net ) „Camp 08“: Aktionistisches Campen in Hamburg. Aktionsschwerpunkte werden FRONTEX, die europäische Grenzschutzagentur, die in militarisierter Form Menschenabwehr betreibt und durch ihre Einsätze im Mittelmeer bekannt ist, der Hamburger Flughafen, seine Sammelabschiebungen und die Ausländerbehörde mit ihrer menschenverachtenden Politik sein.


SO, 15:00-16:30 | R 3.309
Camp08, Chipkarteninitiative Berlin & Bürengruppe Paderborn
Abschiebeanhörungen und Passbeschaffung für Migrant_innen und Flüchtlinge: die Verflechtung von institutionalisiertem (Un)Recht und Korruption
Papiere für einen dauerhaften Aufenthalt werden hier "unerwünschten" Flüchtlingen und Migrant_innen möglichst verweigert; um Papiere für Abschiebungen zu beschaffen, scheuen dagegen die deutschen Behörden weder Kosten noch Mühen. Dafür werden Flüchtlinge immer häufiger bei so genannten Sammelanhörungen Botschaftsangehörigen oder Delegationen aus ihren (angeblichen) Herkunftsländern vorgeführt. Diese "identifizieren" die Betroffenen dann als "ihre" Staatsangehörigen und stellen Reisepapiere aus - wofür sie von den hiesigen Behörden großzügig entlohnt werden. Immer wieder sind solche Abschiebeanhörungen Anlass für Protest und Widerstand; viele Betroffene boykottieren solche Termine trotz Androhung von Sanktionen. Wir wollen die Praxis der Abschiebeanhörungen vor dem Hintergrund neokolonialer Abhängigkeiten, Korruption und institutionalisiertem rassistischem (Un)Recht erläutern und über Erfahrungen mit bisherigen Protest- und Boykottaktionen berichten. Weiterhin wollen wir zukünftige Widerstandsstrategien gegen die Abschiebekollaboration zwischen Deutschland, der EU und den Behörden der "Zielländer" diskutieren.


SA, 15:00-16:30 | R 4.435
Hanna Schroeder (Initiative gegen Rassismus und Ausgrenzung Dortmund) und Gerit Boekbinder (Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migrant_innen/München)
Bewegungen an den Grenzen - EU-Migrationspolitik und Widerstand in afrikanischen Ländern
Fast täglich ist in den Medien vom "Kampf gegen illegale Migration", von angeblich immer erfolgreicheren Einsätzen der EU-Grenzschutzagentur Frontex gegen Bootsflüchtlinge und zurückgehenden Asylbewerberzahlen in den Kernländern der EU, insbesondere in Deutschland, zu lesen. Über die Lebensgeschichten hinter den steigenden Zahlen der Toten im Mittelmeer, im Atlantik, in der Wüste und an den Landgrenzen der EU, über die massiven Menschenrechtsverletzungen gegenüber Flüchtlingen und MigrantInnen und erst recht über Gruppen und Netzwerke, die versuchen, dieser mörderischen EU-Migrationspolitik etwas entgegen zu setzen, ist dagegen selten etwas zu hören. Wir möchten deshalb in diesem Workshop am Beispiel Marokkos nicht nur die schreckliche Realität an den EU-Außengrenzen darstellen, sondern auch von den Motiven, Zielen und Aktivitäten der MigrantInnen und von AktivistInnen, die mit ihnen zusammen arbeiten, berichten. Conni Gunßer hat Gruppen an den Grenzen besucht, an Diskussionen und Aktionen vor Ort teilgenommen und wird auch Fotos davon zeigen.


SA, 12:00-13:30 | R 4.323
Conni Gunßer (Flüchtlingsrat Hamburg und euro-afrikanisches Migrations-Netzwerk)
Was ihr schon immer über antirassistische Politik wissen wolltet und nie zu fragen wagtet
Diesen Crash-Kurs gestaltet ihr. Wir beginnen mit einigen einleitenden Worten, stellen die eine oder andere aktuelle Kampagne vor - und bemühen uns dann, eure Fragen zu beantworten. Es kann also um das Zuwanderungsgesetz gehen ... oder um Flüchtlingskämpfe gegen die Unterbringung in Lagern ... oder um Illegalisierung ... oder um Widerstand gegen Abschiebungen ... oder um Vorstellungen wie Migration als Überschreitung der räumlichen Ordnung von Herrschaft und globale Bewegungsfreiheit ... oder um etwas ganz anderes, was ihr gern wissen möchtet. Wir freuen uns auf euer Interesse und auf eure Neugier!


FR, 17:00-18:30 | R 2.437
Initiative gegen Rassismus und Ausgrenzung Dortmund & ReferentInnen der nachfolgenden Veranstaltungen im Bereich Migration & friends
Kongressthema / Rechte
Mit dem Rücken zur Wand? - Der Kampf um Bürgerrechte im Sicherheitsstaat (Teil 1)
Seit dem 11/09/2001 hat sich die öffentliche Debatte um Innere Sicherheit massiv verschärft und zur Einschränkung von Grund- und Bürgerrechten auf den unterschiedlichsten Feldern geführt. Online-Durchsuchung, Vorratsdatenspeicherung und eingeschränkte Demonstrationsrechte sind die Spitze einer politischen Entwicklung, die viele AktivistInnen und BeobachterInnen von einem Wandel zum "Sicherheitsstaat" sprechen lässt. In diesem zählt die "öffentliche Sicherheit" mehr als individuelle Freiheits- und Partizipationsrechte, gleichzeitig wird der Schutz der Privatssphäre zum Hindernis für eine effektive Strafverfolgungsarbeit erklärt. Gegen diese Beschneidung von Bürgerrechten im Sicherheitsstaat regt sich Protest und Widerstand, meist jedoch vereinzelt, relativ kurzatmig (zu Repressionswellen, politische Events, Gesetzgebungsverfahren) und von einer grundsätzlich defensiven Abwehrhaltung geprägt. Wir wollen daher diskutieren, ob und wie es der politischen Linken auf dem Feld der Bürgerrechte gelingen kann in die politische Offensive zu kommen. Grundlage für eine solche Debatte ist aus unserer Sicht das innerlinke Spannungsverhältnis von linksradikalen und linksliberalen Strategien. Es gibt zwar eine hohe gemeinsame Schnittmenge in den unmittelbarer politischen Forderungen im Kampf um Bürgerrechte, aber auch sehr unterschiedliche Staatsvorstellungen, politische Utopien und Organisationsformen. Linksradikale Gruppen und Bewegungen sind dabei stärker und direkt mit Repressionen konfrontiert. Ein Großteil ihrer Anti-Repressionsarbeit dreht sich dementsprechend um die Unterstützung von Betroffenen. Hingegen gelang es vor allem linksliberalen Kräften und Strategien, mit der öffentlichkeitswirksamen "Verteidigung des Rechtsstaats" und den "unbescholtenen BürgerInnen" politische und institutionelle Teilerfolge im Kampf um Bürgerrechte zu erzielen. Es stellt sich für uns die Frage, inwieweit es möglich ist, die unterschiedlichen linken Kräfte im Kampf um Bürgerrechte zu bündeln. Unser Workshop gliedert sich in zwei Blöcke. Im Block I (10-11:30 Uhr) stellen Suat Kasem vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung, Anne Roth vom Einstellungs-Bündnis gegen §129-Verfahren und Ditsche von der Roten Hilfe Rostock ihre Strategien im Kampf um Bürgerrechte dar. Im Block II (12-13:30 Uhr) diskutieren wir mit der Gipfelsoli-Infogruppe und mit Elke Steven vom Komitee für Grundrechte und Demokratie, wie die momentanen Entwicklungen in die Geschichte staatlicher Kriminalisierung sozialer Bewegungen und der Kämpfe um Bürgerrechte einzuordnen sind. Dabei wollen wir uns der Frage widmen, ob die momentanen Entwicklungen auf dem Feld der Inneren Sicherheit wirklich so "neu" sind, wie sie vielen AktivistInnen und BeobachterInnen erscheinen. Die Moderation wird Lars Bretthauer von reflect! übernehmen.


SA, 10:00-11:30 | HS2
Suat Kasem (Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung), Anne Roth (Bündnis für die Einstellung der §129(a)-Verfahren) & Ditsche (Rote Hilfe Rostock) - Moderation: Lars Bretthauer (reflect!)
Neue soziale Zentren
Seit Ende der 1960er Jahre spielten (besetzte) Soziale Zentren eine zentrale Rolle für städtische soziale Bewegungen überall in Europa. Im langen Prozess seit dem Beginn der Soziale-Zentren-Bewegung bis zu den heutigen Tagen hat die Bedeutung Sozialer Zentren als Raum für soziale Bewegungen und als Ausgangspunkt für gesellschaftliche Interventionen jedoch immer weiter abgenommen. In den Jahren 1999 bis 2004 lagen die Epizentren der politischen Kämpfe außerhalb der Sozialen Zentren: Es war die Zeit der Globalisierungsbewegung und der Bewegung gegen den Krieg. Die Innovationen und Strategien dieser Bewegungen bewegten sich jenseits der Logik Sozialer Zentren. Soziale Zentren schienen in der Krise, ihre Funktion für soziale Kämpfe überholt. Seit einiger Zeit jedoch können auch gegenteilige Tendenzen beobachtet werden. Es scheint sich ein neuer Typ Sozialer Zentren entwickelt zu haben, deren Aktivität sich auf die Städte, auf die Formen der Ausbeutung, die sich in ihnen vollziehen, konzentriert und die sich neuen Themen zuwenden wie der Prekarisierung des Lebens oder der Aneignung neuer sozialer Rechte (Recht auf Wohnen, auf Bewegungsfreiheit, auf Bildung, etc.). In diesem Workshop wollen wir zuerst einen Überblick über die historische Entwicklung Sozialer Zentren geben. Dann beleuchten wir einige Beispiele Sozialer Zentren in Europa, deren politische Strategien sowie deren Versuche, Kooperationen zwischen Sozialen Zentren herzustellen. Tomás Herreros berichtet von den Erfahrungen des Ateneu Candela in Terrassa bei Barcelona, eine Person von der NewYorck im Bethanien in Berlin-Kreuzberg. Die Moderation übernimmt Armin Kuhn (Buko-Arbeitsschwerpunkt Stadt-Raum).


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Tomás Herreros (Barcelona) & NewYorck im Bethanien (Berlin) - Moderation: Armin Kuhn (Buko-Arbeitsschwerpunkt Stadt-Raum)
Kämpfe um soziale Rechte: im Spannungsfeld von Entrechtung, juristischer Begrenzung und utopischem Überschuss
Mit den Diskussionen um Globale Soziale Rechte werden seit einigen Jahren der Begriff der Rechte und die Forderung nach Rechten wieder prominent und in einer emanzipatorischen Wendung auf die Tagesordnung der (radikalen) Linken gesetzt. Nicht umsonst beginnt auch der diesjährige BUKO mit dieser Debatte, die wir in diesem Workshop in einer praktischen Perspektive weiter führen wollen. Denn fangen die Dilemmata und Widersprüche nicht oft erst an, wenn Forderungen nach Rechten praktisch werden? Anhand der Schlagworte „Recht auf die Stadt“ und „soziale Rechte“ möchten wir diskutieren, wie hier jeweils der Begriff „Recht auf“ gefasst ist. Es wird sich zeigen, dass der verwendete Rechtsbegriff über die rein juristische Rechtskonzeption hinausweist. Welcher Gehalt wird Forderungen nach Rechten dann aber gegeben? Recht als legitimes Bedürfnis, vom Recht als Anspruch auf gesellschaftliche Teilhabe, vom Recht als Forderung nach Selbstbestimmung? Ist „Recht“ dann aber mehr als eine symbolische In-Recht-Setzung? Wie können also solch erweiterte Rechtsbegriffe in konkrete Forderungen übersetzt werden, wie münden sie in Kämpfen oder werden durch konkrete Kämpfe angetrieben, wie werden sie (und wo) praktisch? Wir wollen in diesem Workshop fragen, ob und wie Kämpfe um konkrete (juristische) Rechte so geführt werden/können, dass diese nicht bei einer institutionellen Einhegung stehen bleiben, sondern im Gegenteil die Bedingungen für weitere Kämpfe schaffen und somit an grundsätzlichere Rechte (Teilhabe, Selbstbestimmung) heranführen? Lässt die Bezugnahme auf ein erweitertes Konzept von „Recht“ verschiedene Kämpfen sich verbinden und überschneiden, konkret an unseren Beispielen Stadtteilkämpfe mit Kämpfen illegalisierter MigrantInnen und/oder Erwerbslosen? Kann eine solch erweitere Konzeption schließlich helfen, defensive Kämpfe in die Offensive bringen? Diese Fragen diskutieren wir mit Britta Grell (INURA Berlin), die die Immigrants Rights Campaign in den USA aus dem Blickwinkel von Kämpfen um ein „Recht auf Stadt“ beleuchtet, und mit Michael Bättig (ALSO Oldenburg), der über den Gehalt von „sozialen Rechten“ für Erwerbslosenkämpfe sprechen wird. Die Moderation übernimmt Corinna Genschel (Komitee für Grundrechte und Demokratie)


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Michael Bättig (ALSO - Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg), Britta Grell (INURA) Moderation: Corinna Genschel (Kommitee für Grundrechte und Demokratie)
Wohnrechtskämpfe und neoliberale Globalisierung
ber1 Milliarde Menschen wohnen weltweit unter Bedingungen, die nach den Kriterien der Vereinten Nationen menschenunwürdig sind: auf der Straße, in engen Elendsquartieren, ohne Wasser- und Abwasserversorgung, ohne Schutz vor Vertreibung. Und täglich werden es mehr. Gerade in erfolgreichen Metropolen des Weltmarktes wie New York, London, Paris oder Barcelona ist Wohnraum auch für Lohnarbeiter des Finanz- und Entertainment-Sektors unerschwinglich. Öffentliche Wohnungen, Bodenmärkte und Infrastrukturen sind längst in die Mühlen der internationalen Finanzspekulation geraten. Zu den Auswirkungen der geplatzten Spekulationsblase gehören nicht zuletzt auch unzählige zusätzliche Obdachlose in den USA, um deren Städte herum neue Zeltcamps entstehen und die Wohnmobilarmut wächst. Solches Unrecht mobilisiert weltweit BewohnerInnen- und Solidaritätsbewegungen für den Kampf um bessere Wohnbedingungen. Dabei sammeln sich in vielen Ländern die Bewegungen unter Slogans wie dem „Recht auf Wohnen“. In ihrem Kampf für die Anerkennung und die Verteidigung, die Umsetzung und die Aneignung ihrer Rechte können sich diese Bewegungen auch auf die internationalen Menschenrechte berufen. Zugleich sind aber diese Menschenrechte selbst - ebenso wie alle staatlichen und internationalen Regelungen, Institutionen und Programme - Kampffelder, auf denen unterschiedliche Interessen aufeinander prallen. Welche Chancen gibt es, das „Recht auf Wohnen“ gegen die Hegemonie der neoliberalen Globalisierung durchzusetzen? Im ersten Teil des Workshops berichten Klaus Teschner und Knut Unger von aktuellen Slum-Kämpfen in Nairobi, von Bewohnervertreibungen für die Fußballweltmeisterschaft in Kapstadt, von der Abrisssanierung großer Stadtgebiete in Istanbul, von erfolgreichen Ansätzen des Widerstandes gegen Wohnungsprivatisierung im Ruhrgebiet und vom beispielgebenden Kampf der Bewegung der HausbesetzerInnen und MieterInnen MOI in Buenos Aires, die leer stehende Häuser und Fabriken in kollektiv angeeigneten preisgünstigen Wohnraum verwandeln. Im zweiten Teil begrüßen wir VertreterInnen der Paris Bewegung JEUDI NOIR, die über ihre Aktionsformen in der Metropole der Wohnungskrise berichten: die Wohnungsbesichtigungsparties, die Haus- und Straßen-Besetzungen, die erfolgreiche Mobilisierung der Öffentlichkeit, die Reaktionen der Staatsmacht und gemeinsam errungene Erfolge. Welche Perspektiven für eine Europäisierung der Wohnrechtskämpfe ergeben sich aus diesen und anderen lokalen Erfahrungen?


SO, 10:00-13:30 | R 3.313
Klaus Teschner (Misereor, TRIALOG), Knut Unger (Habitat Netz, MieterInnenverein Witten), Martin Krämer (Mieterforum Ruhr) sowie unsere Gäste aus Paris und Venezuela
Mit dem Rücken zur Wand? - Der Kampf um Bürgerrechte im Sicherheitsstaat (Teil 2)
Der Workshop gliedert sich in zwei Teile. - Kurzbeschreibung: Siehe Teil 1.


SA, 12:00-13:30 | HS2
Gipfelsoli-Infogruppe & Elke Steven (Komitee für Grundrechte und Demokratie) - Moderation: Lars Bretthauer (reflect!)
Vernetzungtreffen: Internationalisierung von Stadt- und Wohnungskämpfen?
Hunderttausende Mieter in Deutschland haben nach den Verkaufswellen der letzten Jahre internationalen Finanzinvestoren als Vermieter. Umgekehrt waren und sind deutsche Großbanken direkt an destruktiven Immobilienspekulationen und Großinvestitionen in den USA und in vielen anderen Ländern beteiligt. Die weltweite Wohnungskrise ist nicht zuletzt das Produkt jahrzehntelanger Deregulierung und Privatisierung. Der Siegeszug „innovativer Finanzprodukte" wie REITs oder Verbriefung, Sonderwirtschaftszonen und der globalisierten Einzelhandels, der internationalisierte Standortwettbewerb und nicht zuletzt die Wettbewerbspolitik der EU-Kommission stellen lokale soziale Bewegungen überall auf der Welt vor ähnliche Fragen: Wie können wir unsere zähen und oft hilflosen lokalistischen und nationalen Abwehrkämpfen offensiv überschreiten? Wie können wir ohne Verlust unserer lokalen Einbindung die Auseinandersetzung mit den Kräften der wirtschaftlichen Globalisierung aufnehmen? Aber von der überall mehr oder weniger bewussten Problematik und der globalisierungskritischen Rhetorik hin zur internationalistischen Praxis ist es ein weiter Weg. Häuser, Menschen und soziale Bewegungen sind im Unterschied zu Kapital- und Informationsströmen lokal gebunden. Gerade in Deutschland ist der internationale Austausch von und lokalen Sozialbewegungen und stadt-/wohnungspolitischen Organisationen, abgesehen von einigen Wissenschaftskreisen, unterentwickelt. Welche praktikablen Projekte können wir uns vorstellen, um diese Defizite abzubauen? Ausgehend von unseren verschiedenen Erfahrungen mit der Organisierung und Vernetzung von wohnungs- und stadtpolitischen Initiativen wollen wir überlegen, was wir auf diesem Feld unternehmen können.


SO, 15:00-16:30 | R 4.314
Habitat Net – Ruhr Tenants Forum – Project "Reclaiming Spaces"
1968
Proteste und Militärputsch in Argentinien in den 70ern
Mario Bomheker hat einen eigenen Bezug zu den Ereignissen der 60er und 70er Jahre. Von einer 68er-Generation wie in Deutschland lässt sich in Lateinamerika und in Argentinien nicht sprechen. Die Politisierung der Jugend hatte bereits einige Jahre vorher, wahrscheinlich mit der Revolutocion Libertadora, begonnen -- einer "Revolution", deren Name besser klingt als sie wirklich war, schließlich handelte es sich hierbei um einen Militärputsch -- und war mit der Radikalisierung der Bewegung in den 60ern und dem bewaffneten Kampf in den 70ern fortgesetzt worden. Die damaligen Bewegungen haben sich mit den progressiven Sektoren der Kirche und dem peronistische Phänomen auseinander gesetzt. Daher gibt es bedeutende Unterschiede zwischen "dem 68" in Frankreich und in Deutschland. Die Verwendung solcher Kategorien und Begriffe wie "68er Generation" unterstellt eine eurozentristische, die Beziehung zwischen Zentrum und Peripherie reproduzierende Sicht, die die Besonderheiten der Entwicklung in den Ländern der sogen. "Dritten Welt" nicht beachtet. Der Generation der 60er und 70er Jahre in Argentinien und Lateinamerika oder der "Generation Cordobazo" wird meist keine Beachtung geschenkt. Mario Bomheker ist Filmermacher aus Cordoba (Argentinien). 1976 ist er aus politischen Gründen nach Deutschland ausgewandert. Damals war er gerade mit der Uni fertig. Er lebt seit Mitte der 80er in Argentinien. Er ist außerdem eine der Koordinatoren der "movimiento documentalista".


SO, 12:00-13:30 | R 4.314
Mario Bomheker, Moderation: Viviana Uriona
Heuschrecken besiegen Elefanten - Die Revolte von 68 und der Internationalismus
1968 war der Moment, in dem die „Heuschrecken die Elefanten besiegen“ (Vietnamesisches Sprichwort). Nie mehr sollte der Internationalismus für emanzipatorische Bewegungen eine solche Bedeutung haben wie 1968. Der Kapitalismus befand sich in einer permanenten Krise, die er mit normalen Mitteln nicht mehr in den Griff bekommen konnte – so die Wahrnehmung. „Der Imperialismus als Gesamtsystem ist total auf dem Rückzug“ (Rudi Dutschke). Vor allem die antikolonialen Bewegungen – wie in Vietnam – hatten ihn an den Rand einer Niederlage gebracht. Auch in den kapitalistischen Zentren explodierte aber eine Vielzahl von Subjektivitäten, die sich zum Ziel gesetzt hatten, nicht nur die Welt zu verändern, sondern auch das Leben zu ändern. Wie stellten sich die ProtagonistInnen von 1968 die Befreiung vor? Was waren die theoretischen Figuren, wer die Theoretiker, auf die sie sich bezogen? Warum hatte gerade in Deutschland der Internationalismus eine solch herausragende Bedeutung? Was ragt noch in unsere heutige Geschichte hinein? Und was müssen wir Heutigen ganz anders denken als die 68-er, wenn wir über globale Macht- und Herrschaftsverhältnisse diskutieren? Wo sind heute Ansatzpunkte für einen praktischen Internationalismus?


SA, 12:00-13:30 | R 4.442
Moe Hierlmeier (Redaktion Fantômas und BUKO)
Was verändert die Welt? Auftakt zur Lesereihe "Alain Badiou: Der Demokratiebegriff und die Diskontinuität im Politischen"
Alain Badiou reflektiert den heutigen Demokratiebegriff und stellt seine Fixierung auf den Staat infrage. In wenigen singulären Ereignissen findet er dagegen die Momente, die den Souverän sprechen lassen. „Die politische Gleichheit ist nicht das, was man will oder projektiert, sie ist das, was man im Feuer des Ereignisses hier und jetzt deklariert als das, was ist, nicht als das, was sein soll.“ Wie argumentiert Badiou seine Konzeption von ‚Demokratie’ und was heißt das für die politische Praxis? Und: Waren die 68er eine solche Singularität, die Gleichheit zu einer Praxis jenseits des Staates macht? Textgrundlage: Alain Badiou: Hochspekulative Gedanken über den Demokratiebegriff + Wahrheiten und Gerechtigkeit, aus: Ders.: Über Metapolitik (Als pdf-Datei unter http://AG68.rls-nrw.de)


SO, 12:00-13:30 | R 4.321
Susanne Schäfer (AG68/ RLS)
Mexiko 1968 und die Bewegung heute
Am 2. Oktober 1968 schoss das mexikanische Militär auf eine Groß-Demonstration auf dem Platz der drei Kulturen, die Zahl der Toten ist bis heute unbekannt. Die seit Monaten andauernden Proteste richteten sich gegen die massiv zunehmende Repression im Vorfeld der Olympischen Spiele. Es sollte Ruhe und Ordnung herrschen, Mexiko als weltoffen und demokratisch erscheinen. Die zunächst klein beginnende Studierendenbewegung, die sich am Pariser Mai und der Bürgerrechtsbewegung der USA orientierte, wurde von Beginn an drastisch bekämpft. Die überzogene Repression führte dabei zu immer größerer Mobilisierung, Universitäten wurden besetzt. Die Demonstration auf dem Platz der drei Kulturen mit 10.000 bis 20.000 Beteiligten war die letzte der Bewegung: Über 2000 Verhaftungen, Hunderte Verletzte und eine unbekannte Zahl an Toten, Schätzungen sprechen von 40 bis 300. Um daran zu erinnern und mit der aktuellen Debatte etwa um die Zapatistas zu verbinden, wollen wir für den 2. Oktober 2008 einen Aktionstag vorschlagen. Eine Tagesveranstaltung könnte die damaligen Ereignisse in ihrer aktuellen Rezeption beleuchten und um die Frage nach dem Verhältnis zum Staat gruppieren.


SA, 15:00-16:30 | R 4.321
Bernd Barenberg (AG68) und Sevim Da?delen (Bundesverband der MigratInnen)
Südamerikas Diktaturen: Erinnerungsarbeit heute
Die sogenannten 68er in Argentinien: Mithilfe des Militärs putschte sich Juan Carlos Onganía 1966 an die Macht und übernahm das Amt des Präsidenten. Schlagzeilen machte Onganías harte Unterdrückung studentischer Protestbewegungen sowie der Rockmusik, die sich ab 1967 zu etablieren begann. Susana Romana Süd war selbst damals Teil der Front von Studierenden, ArbeiterInnen und Gruppen innerhalb der Kirche gegen die Diktatur.


SA, 17:00-18:30 | R 4.321
Susana Romano Sued (Argentinien)
Diverses
Einführung zum Unsichtbaren Theater
Theater der Unterdrückten, entwickelt von Augusto Boal in Brasilien, ist ein Bündel von Techniken und Übungen, um Unterdrückung und Zwänge sichtbar zu machen, soziale Rituale und Masken durchschauen zu lernen, kurz: sich der Unterdrückung in all ihren Formen bewußt zu werden und sie zu durchbrechen; die Zuschauer/-innen ("Spectators") verwandeln sich in handelnde Personen ("spect-actors"). Unsichtbares Theater: Eine festgelegte, detailliert ausgefeilte Konfliktsituation wird an einem geeigneten Schauplatz aufgeführt; die Zuschauer/-innen sind - im Unterschied zu Happenings oder "guerilla-theatre"!- gleichermaßen Akteure bei dieser Inszenierung (so wie die Schauspieler/-innen Zuschauende sind; nur wissen diese, was gespielt wird). "Alle sollen gemeinsam lernen, Zuschauer und Schauspieler, keiner ist besser als der andere, keiner weiss es besser als der andere, gemeinsam lernen, entdecken, erfinden, entscheiden" (Augusto Boal)


SA, 10:00-13:30 | R 0.512
Günter Wagner
Statuentheater (image-theatre). Eine Form des Theaters der Unterdrückten von Augusto Boal
Theater der Unterdrückten, entwickelt von Augusto Boal in Brasilien, ist ein Bündel von Techniken und Übungen, um Unterdrückung und Zwänge sichtbar zu machen, soziale Rituale und Masken durchschauen zu lernen, kurz: sich der Unterdrückung in all ihren Formen bewußt zu werden und sie zu durchbrechen; die Zuschauer/-innen ("Spectators") verwandeln sich in handelnde Personen ("spect-actors"). Statuentheater ("image-theatre"): Zu einem von den "spectators/spectactors" gewählten Thema baut jede/r ein Standbild/Statuenbild seiner/ihrer Vorstellung gemäß ("Ausgangsbild" ,der Realität entsprechend). Haben sich alle auf ein gemeinsames Ausgangsbild geeinigt, erfinden die spectactors Bilder der Befreiung, Durchbrechung der Unterdrückung, der Utopie.(TN-Anzahl unbegrenzt)


SO, 10:00-13:30 | R 0.512
Günter Wagner
Vom Erinnern und Vergessen
Die Redaktion der Zeitschrift Peripherie verortet ihre Arbeit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und politischer Bewegung. In dem Workshop „Vom Erinnern und Vergessen“ stellen wir unser aktuelles Heft mit dem Schwerpunkt Erinnerungspolitik vor und freuen uns auf eine angeregte Diskussion. Knut Rauchfuss berichtete davon, wie eine Kultur der Straflosigkeit die medizinische Rehabilitation von Opfern schwerer Menschenrechtsverletzungen behindert. Wir präsentieren die künstlerische Arbeit von Dierk Schmidt zur Afrikakonferenz der Kolonialmächte und diskutieren mit Reinhart Kößler über die postkoloniale Problematik in Deutschland.


SA, 12:00-13:30 | R 2.512
Olaf Berg, Reinhart Kößler, Helen Schwenken, u.a. (alle Redaktion der Zeitschrift "Peripherie. Zeitschrift für Politik und Ökonomie in der Dritten Welt")
Extreme Rechte & Staat
Neonazis feiern Wahlerfolge, rassistische Anschläge machen vorübergehend Schlagzeilen, Berichte über »No-Go-Areas« und eine alltägliche rechte Subkultur wiederholen sich. Der »Aufstand der Anständigen« hat sich als Flop erwiesen, und der Aufschrei über den Einzug der NPD in die Landtage von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern ist schnell verstummt. Es herrscht wieder Routine: Gerichte, die den Nazis die Straße zusprechen; Polizei, die sie ihnen freiknüppelt; eine politische Kaste, der nichts Besseres einfällt, als demokratische Rechte und damit Widerstandsmöglichkeiten zu beschneiden; ein Geheimdienst, der führende NPD-Funktionäre auf der Gehaltsliste hat. Der einleitende Vortrag für diesen Workshop beleuchtet das reputierliche Umfeld, das der extremen Rechten die Rosen auf den Weg streut. Er untersucht deren Konzepte, nimmt ihre Praxis in Landes- und Kommunalparlamenten unter die Lupe und diskutiert die gesellschaftlichen Verhältnisse, vor deren Hintergrund Neofaschisten erstarken.


SA, 10:00-11:30 | R 4.442
Richard Gebhard
Elitenförderung als neues hochschulpolitisches Programm der Ungleichheit
Seit einigen Jahren werden in Deutschland regelmäßig im Rahmen des sog. Exzellenzwettbewerbes "Eliteuniversitäten" politisch ausgerufen, ein Typus, den das deutsche Hochschulsystem zuvor nicht kannte. Zwar versucht die offizielle Politik uns einzureden, dies hätte keinerlei Konsequenzen für die Hochschulen in ihrer Gesamtheit, es würden lediglich einige etwas mehr Geld für ihre Spitzenforschung erhalten. Dem entgegen soll auf der Veranstaltung begründet werden, wie diese "Exzellenzinitiative" - so die amtliche Bezeichnung - als faktische Legitimationsstrategie für ein neues Ungleichheitsregime im gesamten System öffentlicher Bildung funktioniert. Benannt werden zudem ihre historischen Hintergründe sowie die bereits jetzt absehbaren Wirkungen.


SA, 10:00-11:30 | R 4.322
Torsten Bultmann (Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – BdWi)
"There are Thousands of Alternatives" - Vorstellung des Buches "ABC der Alternativen"
Gesellschaftliche Alternativen sind denk- und machbar - so lautet der Grundtenor des „ABC der Alternativen“, das mit 126 Begriffen - von A wie Ästhetik des Widerstands bis Z wie Ziviler Ungehorsam - historische und aktuelle politische Projekte, Praxen und Forderungen aufzeigt und zur Diskussion stellt. Das Buch, an dem 131 Autoren und Autorinnen aus einem breiten politischen Spektrum und in internationaler Kooperation mitgewirkt haben, ist eine ausdrückliche Entgegnung zur narkotisierenden Parole „There is no alternative“ (TINA) des neoliberalen Zeitgeistes.


SA, 12:00-13:30 | R 3.405
Uli Brand u.a.
Kurdische Frauen zwischen Krieg und Befreiung. Kurdische Frauenbewegung in der Türkei und in Europa
Das kurdische Volk kämpft seit über 30 Jahren gegen die Verleugnungspolitik des türkischen Staates um sein Überleben und Existenz. Kurdische Frauen sind in diesem Kampf Vorreiterinnen für die Dynamik zur Entwicklung einer Selbstbestimmung und Demokratisierung einer von Krieg und Unterdrückung geprägten patriarchalen Gesellschaft im gesamten Mittleren Osten. Trotz ständiger militärischer Angriffe und staatlicher Repression versucht eine breite Frauenbewegung in der Türkei an einer "demokratischen, ökologischen und geschlechterbefreiten Gesellschaft" zu arbeiten. Die Vertreterinnen der Demokratische Bewegung der Freien Frau (DÖKH) aus der Türkei/Kurdistan sowie der kurdischen Frauenbewegung in Europa werden zunächst einen Einblick in die aktuelle Situation in der Türkei und der Entwicklungen in der kurdischen Frauenbewegung geben. Dann sollen Ansatzpunkte für eine Stärkung der internationalen Solidarität unter Frauen diskutieren werden.


SA, 15:00-16:30 | R 2.512
Songyl Karabulut (Kurdisches Frauenbüro für Frieden - CENI), Sevayir Bayindir (DTP-Abgeordnet & Mitglied der DÖKH)
Entwicklungspolitik als Herrschaftstechnik
ProtagonistInnen der Entwicklungshilfe sehen sich gern in einer Samariter-Identität. In diesem Seminar soll herausgearbeitet werden, dass bereits der Begriff der "Entwicklung" eine tragende Säule zur Legitimation der Herrschaft des Nordens über den Süden bildet. Anhand der deutschen Entwicklungspolitik soll konkretisiert werden wie diese "Hilfe" Herschaftsverhältnisse etabliert und verfestigt. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für einen politischen Internationalismus?


SA, 15:00-18:00 | R 3.405
Aram Ziai, Tiemo Kiesel (angefr.)
Neonazismus auf dem Vormarsch - auch in NRW?
Zirka 45 neonazistische Aufmärsche und Kundgebungen seit dem Jahr 2000 alleine in Dortmund, zirka 170 NRW-weit: Die neonazistische Szene in NRW ist nicht untätig, trotz einer schwachen NPD, die bei den letzten Landtagswahlen nicht einmal die 1-Prozent-Wahlkampfkostenrückerstattungshürde überspringen konnte. Doch die NPD ist in den letzten Jahren auch in NRW präsenter geworden und geht zunehmend an die Öffentlickeit. Dabei arbeitet sie zumeist eng mit den so genannten Freien Kameradschaften zusammen, auch wenn es immer wieder Streitpunkte gibt. Einer dieser Punkte ist die immer häufiger anzutreffende Erscheinungsform der "Autonomen Nationalisten", die eine militantere Gangart nicht nur propagieren und durch ihr Auftreten unterstreichen möchten, sondern auch in die Praxis umzusetzen versuchen. Als eine der Hochburgen des Neonazismus in NRW gilt der Raum Dortmund. Nachdem hier 2005 ein antifaschistischer Punk von einem jugendlichen Neonazi erstochen worden war, dokumentierte die lokale Szene ihren Hegemonieanspruch durch Plakate mit der Aufschrift: "Wer sich uns in den Weg stellt, muss mit den Konsequenzen leben". Spätere Aufkleber mit der Parole "Antifaschismus ist ein Ritt auf Messers Schneide" unterstreichen sowohl das vorhandene Selbstbewusstsein als auch die Gewaltbereitschaft. Vor dem Hintergrund der bundesweiten Entwicklung der neonazistischen Szene informiert ein Referent des Antirassistischen Bildungsforums Rheinland über die neonazistische Szene in NRW und berücksichtigt hierbei insbesondere den Dortmunder Raum.


SO, 10:00-11:30 | R 3.310
Antirassistisches Bildungsforum Rheinland
Führung durch die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Das Gefängnis der "Steinwache" wurde im Jahr 1928 gebaut. Damals, noch zur Zeit der Weimarer Republik, war dieses Gebäude ein Untersuchungshaftgefängnis. Im März 1933 zog dort die Gestapo ein. Danach wurde dieses Gebäude zu einer berüchtigten Folterstätte der Nazis. Seit 1992 ist die "Steinwache" eine Mahn- und Gedenkstätte, in der sich heute die Ausstellung "Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933 - 1945" befindet. Anfahrt: Die Steinwache liegt direkt am Dortmunder Hauptbahnhof. Zum Nordausgang hinausgehen und am Kino-Komplex Cine-Star vorbei, direkt auf der rechten Seite (ca. 3 Minuten zu Fuß).


SO, 15:00-16:30 | 00:00
Volker Gerwers
Religion im Kapitalismus – Kapitalismus als Religion
Religion hat Konjunktur. Der neoliberale Kapitalismus dagegen geriert sich als rationale Vergesellschaftung – als vermeintlich säkularer Verfassungsstaat schwingt er sich zu der Instanz auf, die das Verhältnis der Religionen zueinander „weltanschaulich neutral“ zu regeln und reglementieren sucht: besonders im Blick natürlich auf den Islam. Dagegen aber steht der schon von Walter Benjamin formulierte Verdacht, dass der Kapitalismus selbst Religion ist. Diesem Verdacht wollen wir nachgehen, versuchen, uns dem Phänomen Religion zu nähern und ihre unterdrückerischen, aber auch -besonders im Blick auf Bewegungen des Südens- auf mögliche emanzipatorische Implikationen untersuchen.


SO, 12:00-13:30 | R 4.418
Hartmut Futterlieb (ChristInnen für den Sozialismus, BRD), Michael Ramminger (Institut für Theologie und Politik, Münster)
Die PKK und die Frauenarmee - Buchvorstellung: „Frauen in der kurdischen Guerilla (PKK/PAJK) - Motivation, Identität und Geschlechterkampf“
In Europa wird die PKK sehr kontrovers diskutiert. Wenig Beachtung fand bisher die Frauenarmee, die Mitte der 1990er Jahre gegründet wurde. Tausende Frauen schlossen sich in Folge der Serhildan (Volksaufstände) den Guerillakräften an. Zunehmend setze sich die kurdische Bewegung mit der Geschlechterfrage auseinander. Die Frauen gründeten eine eigene Armee und Partei. In ihrem Buch untersucht Anja Flach die Motivation und Identität der Kämpferinnen, sowie die Geschlechterrollen innerhalb der kurdischen Guerilla. Anja Flach ist Mitarbeiterin der Informationsstelle Kurdistan war selbst Mitte der 1990er Jahre zwei Jahre Mitglied der kurdischen Frauenarmee YAJK. Sie wird ihr Buch zusammenfassend vorstellen und Auszüge daraus vorlesen.


SO, 10:00-11:30 | R 4.323
Anja Flach
Oh, ist es schon so weit!? – Strategien und Praxen des Post-Neoliberalismus
Wie verstehen wir das aktuelle gesellschaftliche Terrain, auf das sich emanzipatorische Kämpfe beziehen? Wir gehen mit dem Begriff "Post-Neoliberalismus" davon aus, dass es nicht nur Kontinuitäten, sondern auch Umbrüche innerhalb und jenseits der neoliberalen Konstellation gibt. Die Erfahrungen in Bolivien und Venezuela, Dritte Wege, Attac und Linkspartei, die Diskussionen in der Weltbank um Global Governance. Wir können erstens ausgehen von Legitimations- und Repräsentationsproblemen herrschender Politik, Ökonomie, Kräfte aufgrund sozialer Polarisierung, Verarmung, offenbar uneingelöster Versprechen. Zweitens gibt es Dysfunktionalitäten und Krisen, etwa durch das Fehlen stabiler kapitalistischer Rahmenbedingungen. Drittens – und für uns am wichtigsten - finden soziale Kämpfe als Antwort darauf statt. Taugt der Begriff, um die aktuell vielfältigen Entwicklungen zu begreifen?


SA, 17:00-18:30 | R 3.309
Margot Geiger (Berlin), Moe Hierlmeier (Nürnberg) und Ulrich Brand (Wien)
Feministische Perspektiven auf ‚Globale Soziale Rechte’ in der neoliberalen Weltwirtschaft
Frauen im globalen Süden sind als Billigarbeitskräfte, Konsumentinnen und Kleinbäuerinnen von der neoliberalen Globalisierung besonders betroffen. Gleichzeitig werden sie in neoliberalen ökonomischen Konzeptionen und Politiken, etwa von der Weltbank, zunehmend als Markt-Subjekte in den Blick genommen und angesprochen. Im Workshop soll das Konzept „Globale Soziale Rechte“ vor dem Hintergrund einer langen feministischen Debatte um Frauen- und Menschenrechte kritisch diskutiert werden, da dieses in den Diskussionen oft nicht geschieht. Zudem setzen wir uns mit der Problematik auseinander, dass Frauenrechte zunehmend verstanden werden als gleichberechtigt am Marktgeschehen teilnehmen zu können. (Wie) können also Rechte gefordert werden, die dem Lebensalltag von Frauen und den konkreten Geschlechter- und Machtverhältnissen Rechnung tragen? Welche Rechtsansätze wurden in der feministischen Diskussion entwickelt und wie sind diese in Bezug auf ihr (ökonomie)kritisches und emanzipatives Potential einzuschätzen? Wir hoffen auf eine spannende und offene Diskussion, die die theoretischen Aspekte auf die alltäglichen Lebenssituationen von Frauen rückbezieht! Der Workshop wird gemeinsam veranstaltet von der AG feministische theorie und praxis (Bochum) und der Redaktion der Zeitschrift Peripherie. Politik und Ökonomie in der Dritten Welt. Es wird Inputs von der AG feministische Theorie und Praxis und Christa Wichterich sowie von Julia Rometsch von FIAN geben.


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AG feministische Theorie und Praxis Bochum, Redaktion der Zeitschrift Peripherie
Cluster - Die neue Etappe des Kapitalismus
Schillernden Etiketten wie »Neoliberalismus« oder »neoliberale Globalisierung« taugen nicht wirklich zur Erklärung und zum Verständnis der gegenwärtigen Etappe des Kapitalismus. Sie sind weit davon entfernt, Realität begreifbar zu machen, sprich, Werkzeug für kritisch differenziertes Denken zu sein. Denn die neue Etappe stellt sich als »totalitärer Zugriff auf menschliche Subjektivität« heraus. Zugriff nicht mehr durch Anordnung, wie im Fordismus, sondern im Zwang zur Selbstinwertsetzung als immaterielle Ressource bei Strafe von Verarmung. Der Angriff bezieht sich auf alle gesellschaftliche Bereiche: von der Produktion über Schule, Uni bis hin zur Arbeitsverwaltung in den „ARGEN“ bzw. Jobcentern. In Form der sog. Cluster (-Strategie) erfolgt die Organisation dieses sozialen Angriffs in den Regionen. VW, Wolfsburg und Region dienten als erstes Projekt und hier schlug zugleich die Geburtsstunde der Hartz-Agenda. Die Referenten zeichnen diesen Angriff aus der Perspektive des Widerstands auch anhand eigener Erfahrungen. Hierüber und die Frage „sozialer Rechte“ wollen wir berichten und mit euch diskutieren. Weitere Informationen: www.materialien.org/texte/materialien/Cluster_Vorwort.pdf http://www.anti-bertelsmann.de/sozialtechnik/


SA, 10:00-11:30 | R 4.314
Gerald Geppert, Detlef Hartmann
Alte Wunden, neue Kämpfe - ein Blick nach Chile
Was ist aus den Kämpferinnen und Kämpfern von einst geworden, die sich in de 80er Jahren gegen die chilenische Militärdiktatur stellten? Wie bewerten sie ihre Kämpfe heute? Das waren zwei Fragestellungen, mit denen ich 2006 nach Chile aufbrach, um ein Buch über "das Gedächtnis des Widerstands" zu schreiben. Zwei Stunden nach der Ankunft in Santiago fand ich mich mitten einer Straßenschlacht, es sollte nicht die letzte gewesen sein. Rasch merkte ich, dass ich erst einmal ganz viel Gegenwart bewältigen muss, um mich der Vergangenheit zuwenden zu können. Das neoliberale Chile unter der Mitte-Links-Regierung schlägt täglich neue Wunden: bei den Schülerinnen und Schülern, denen das Bildungssystem eine gute Ausbildung verweigert, bei den Leiharbeiten in den Kupferminen, die unter den Arbeitsbedingungen leiden und die zur Armut verdammt scheinen, bei den Mapuche, deren Wälder abgeholzt werden und die nach Formen suchen, ihre Kultur zu leben oder wiederzubeleben, aber auch in den großen Städten des Landes. Nach einer langen Zeit der Resignation scheint nun eine Phase des Aufbruchs zu herrschen, artikuliert sich die an den Rand gedrängten Bevölkerungsteile vehement. Im Workshops möchte ich, nach einer kurzen Präsentation meiner Erfahrungen während meines Rechercheaufenthaltes, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Informationen über den heutigen Stand der Entwicklung (nicht nur) in Chile austauschen, einordnen und diskutieren. Dabei geht es unter anderem um den "Aufstand der Pinguine", also die Proteste der Schülerinnen und Schüler, die wegen ihrer Schuluniformen "Pinguine" genannt werden. Auch über die Arbeit der Comisión Funa, einer Gruppe, die ehemalige Folterer öffentlich an Arbeitsplatz und Wohnort outet, sollte ebenso wie über die Kämpfe der Minen- und Hafenarbeiter gesprochen werden. Und natürlich geht es um die Frage, was sich aus der chilenischen Geschichte, beziehungsweise aus den Erfahrungen der ehemaligen und heutigen Aktivisten und Aktivistinnen lernen lässt.


SO, 12:00-13:30 | R 3.405
Boris Schöppner
Zukunft der Antirepression
Seit Jahren ist vor allem bei Großereignissen wie Gipfelprotesten eine Umgestaltung der Repression festzustellen. Unter Verweis auf Sonderbedingungen von sog. "Großlagen" wird das Demonstrationsrecht eingeschränkt, polizeiliche und militärische Mittel werden verquickt und die spätere Durchführung von Massenverfahren gegen AktivistInnen werden zunehmend abgesichert durch mediale Lügenkampagnen auf hohem professionellen Niveau. Verschiedenste Antirepressionsgruppen in Deutschland, wie EAs, rote und Bunte Hilfen, RAV usw., die sich mit guter Arbeit um das Schicksal von konkreten Einzelpersonen kümmern haben mit dieser generellen Entwicklung nicht Schritt halten können. Blickt man über die Einzelfälle hinaus, ist nur in sehr geringem Umfang Kampagnenfähigkeit feststellbar, wie beispielsweise beim Bündnis für die Einstellung der 129a Verfahren. Die mediale Begleitung von Strafverfahren bleibt ausschließlich an den Betroffenen oder der Prozessgruppe beim zuständigen Gericht hängen. Eine politische Gesamtbewertung aller Prozesse, z. B. beim G8, findet nicht statt. Trotz vieler vorhandener Daten über Straftaten von Polizisten unterbleiben viele Anzeigen, weil diese nicht im Rahmen einer Kampagne gemeinsam geschultert werden. Mit diesem Workshop wenden wir uns nicht nur an klassische AntirepaktivistInnen, sondern auch an die Menschen, die bei Themen wie kreativer Antirepression aufhorchen, die eben nicht alles den AnwältInnen überlassen wollen und ein stärkere Anbindung dieser an die Szene wünschen und die die politischen Fragen zukünftiger Antirepression offen und nicht deswegen in klandestinen Zirkeln diskutieren wollen, weil es nur klandestine Zirkel gibt. Die Vernetzung und der poltisch-mediale Druck der Repressionsbehörden, kann eine stärkere Professionalisierung der Antirepressionsarbeit zur Folge haben. Die Szene hat eine Anspruch darauf, zu entscheiden, wer die Professionalisierung wie gestaltet. Daß, wie z. B. derzeit in Rostock, eine lokale Minigruppe, durch mediale Prozessbeobachtung entscheiden kann, welche Strategie gegen die G8 Repression gewählt wird, ist elitär und gefährlich. In Dortmund wollen wir damit starten, einen fetten Kongress vorbereiten, mit dem Ziel, daß Antirepression repolitisiert wird und als ein spannendes Anliegen aller verstanden wird.


SO, 12:00-13:30 | R 4.442
rote Hilfe Rostock & Prozessbeobachtungsgruppe Rostock
Menschlicher Fischschwarm
Die Gruppe als ein Wesen zu fühlen heißt, gemeinsam ohne Anführer zu handeln. Wir werden mit Bewegungen, Standbildern und Geräuschen improvisieren. Ob daraus künstlerische Ästhetik, politische Botschaft oder verspieltes Staunen entsteht, kann sich in jedem Moment neu entscheiden. Der Workshop begreift sich nicht als fertiges Konzept. Eher als Suche danach, was neben klassischem Straßentheater, Radioballet und Clownsarmee noch alles möglich ist.


SA, 15:00-16:30 | R 0.512
Martin Weller
FUNDSACHEN zur Erschiessung Benno Ohnesorgs am 2.Juni 1967 - eine Lesung
Anlässlich des 40. Jahrestages und der fortwährenden und aktualisierten innerstaatlichen Feinderklärung,die die BRD seit ihrer Gründung begleitet, präsentiert und (re-)zitiert Ernesto della Situazione Texte aus Prosa und Gedichten, Zeitungsartikel etc. gegen das Vergessen und zur Erwiderung auf die herrschende öffentliche/veröffentlichte Meinung (es sind literarische/dokumentarische Texte a u s den Zeiten der Revolte der 60er/70er Jahre, u.a. von P.P.Zahl, Christian Geissler, Erich Fried)

Günter Wagner
out of action - Emotionale Erste Hilfe
Bei politischen Ereignissen werden immer wieder gewalttätige Situationen erlebt. Dies ist kein Zufall, sondern eine gezielt eingesetzte Methode. Menschen reagieren unterschiedlich auf solche Erlebnisse und brauchen auch emotionale Unterstützung. Denn die Folgen von Repression sind kein privates Problem.Es ist an der Zeit uns als solidarische Bewegung unserer Verantwortung zu stellen.


SA, 17:00-18:30 | R 4.442
Ulla Wittenzellner, Giovanna Bankton
Kontakt-Treffen 'Out of Action'
Out of Action ist eine Gruppe, die zu den psychischen Folgen von Repression und Gewalt arbeitet. Wir informieren über das Thema Traumatisierung im Kontext von linkem politischem Widerstand, bieten emotionale erste Hilfe an und kämpfen für einen solidarischen Umgang miteinander. Out of Action vernetzt sich über regionale Bezugsgruppen. Das Treffen bietet die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und sich kennenzulernen.


SO, 15:00-16:30 | R 4.322
BUKO Mitgliederversammlung
Die MV bietet allen Interessierten die Möglichkeit, die Strukturen der BUKO näher kennen zu lernen. Hier berichten einzelne BUKO-Gremien und Gruppen, werden BUKO-Vertreter-Innen gewählt und nicht zuletzt wird über die weitere Zukunft der BUKO diskutiert. Auch „Nicht-BUKO-ianer-Innen“ sind herzlich willkommen.


SO, 19:30-22:30 | R 3.428
Open Screening
Workingman's Death oder Über die Repräsentation des Proletariats
Ausgehend von den hier gezeigten Filmen sollen die Inhalte im gleichnamigen Workshop diskutiert werden. Termin: Siehe Rubrik Arbeit


SO, 10:00-11:30 | HS3
Bostjan Nedoh & Goran Forbici (Worker's and Punk's University, Ljubljana)
Aktivismus in Ost- und Südost-Asien
In dieser Veranstaltung werden wir Filmclips zeigen und über einige politische Bewegungen in Ost- und Südostasien berichten. Der besondere Fokus liegt auf Japan, um generell das Wissen über die dortigen politischen Bewegungen zu erhöhen, wenn im Juli 2008 das G8-Treffen dort auf den Protest trifft. Hintergrund: Während einer Infotour - aus Anlass des G8-Treffens 2008 in Japan - wurden von der Infotour Interviews mit Aktivist_innen in Japan, Südkorea, Taiwan, Philippinen und Hongkong gedreht. Aus diesen entsteht gerade ein Dokumentarfilm. Wir präsentieren folgende Themen per Kurz-Clip: JAPAN * Uyoku, Gaisensha und der Yasukuni-Shrine: über die Kontinuität des japanischen Nationalismus und Faschismus (2.WK bis heute) * Comfort Women: Versklavung von Frauen durch die Japanische Imperialistische Armee * Zengakuren in den 60ern und Studierenden-Proteste heute * Nojukusha und Internet Refugees: über Prekarität und obdachlose Arbeiter in Japan * Ainu und Burakumin: über die Diskriminierung von sog. Minderheiten in Japan * Mobilisierung zu den G8-Protesten in Japan (2 Clips) PHILIPPINEN * Guerrilla Gardening und Food not Bombs * Networking in Davao - von Graswurzelbewegungen und NGOs * Sagada 11: political abduction and murders on the Philippines SÜD-KOREA * The Autonomous Peace Village of Daechu-ri und weitere Probleme wegen Militär-Basen * Burma-Demonstration in Seoul HONGKONG * Der Kampf um den Queens Pier und die Lee Tung Street: über Gentrifizierung und Bürger_innenbeteiligung in Hongkong


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Ancient Futures: Learning from Ladakh / Lernen von Ladakh
Indien, westlicher Himalaya, Ladakh, eine der entlegensten Regionen auf unserem Planeten. Trotz der Unwirtlichkeit hat sich hier eine sozial und ökologisch nachhaltige Hochkultur auf Basis der tibetischen Buddhismus über die Jahrtausende gehalten. Der Film zeigt exemplarisch, was das Einfallen der westlichen Industriezivilisation für indigene und traditionelle Kulturen im Zeitalter der Globalisierung bedeutet. Sozialer Zerfall, ökologische Katastrophen, kultureller Imperialismus im Namen von Ideologien wie "Entwicklung", "Fortschritt" und "Wachstum" liefern Grundlage für Industrie- und Technologiekritik mit Ladakh als Beispiel. Der Film ist nicht nur für den globalen Süden von Bedeutung sondern stellt die gesamte westliche Industriezivilisation in Frage: Wie wollen wir wirklich leben? [Siehe auch die Veranstaltung: "Alles für Alles? Was ist eigentlich ´Alles´? Emanzipatorische Technik- und Industriekritik"]


SA, 15:00-16:30 | HS3
Jan-Hendrik Cropp
Proteste und Militärputsch in Argentinien in den 70ern
Film zur gleichnamigen Veranstaltung. Siehe hier


SO, 15:00-16:30 | HS3
Mario Bomheker
Blicke aus dem Ruhrgebiet

SA, 12:00-13:30 | HS3
Film- und Infoveranstaltung zur Globalisierung der Bekleidungsindustrie
Die Dokumentation zeigt den jahrzehntelangen Niedergang der hiesigen Bekleidungsindustrie, der von Standortverlagerungen und Fabrikschließungen geprägt ist. Anhand der Mechanismen von WTO und Freihandelsabkommen wird die Globalisierung der Bekleidungsindustrie mit ihren weitreichenden Folgen verdeutlicht. Mehrere Fallbeispiele belegen die Umweltverseuchung im Norden Honduras sowie die gravierenden Lohn- und Arbeitsbedingungen, die sich aufgrund des zunehmenden internationalen Konkurrenzkampfes immer weiter verschlechtern und zur Auflösung lokaler Wirtschaftstrukturen führen. Im Film kommen neben Betroffenen und Menschenrechtsorganisationen auch Politiker und UnternehmerInnen zu Wort. Zudem erläutern deutsche Organisationen die Hauptkritikpunkte am Maquiladora-System und liefern Ansätze für gerechtere Produktions- und Vermarktungsbedingungen.


SO, 17:00-18:30 | HS3
Heiko Thiele (Zwischenzeit e.V.)
Der letzte macht das Licht aus - Gentrification in Berlin Mitte
Berlin Mitte, 2007. Die Kamera schwenkt über den Alex, fängt Impressionen ein. Unweit des Alex: die Spandauer Vorstadt, die „neue Downtown“, wo exklusive Wohnungen entstehen und sich teure Geschäfte angesiedelt haben. Die meisten Häuser sind bereits saniert. Das, in dem Annika, Manfred, Caspar und Benjamin leben, nicht. Noch nicht. Doch eine Hamburger Immobiliengesellschaft, die das Haus im Jahr 2000 gekauft hat, will nun sanieren. Für Annika, Manfred, Caspar und Benjamin ist es der letzte Sommer in diesem Haus. Der Film ist nur eine knappe halbe Stunde lang, er erzählt von einem alten Mietshaus und seinen Bewohnern - und damit auch ein Stück Entwicklung der Spandauer Vorstadt.


SO, 10:00-11:30 | HS3
Alessandro Busà


Veranstaltungsort

» Universität Dortmund
Emil-Figge-Str. 50, Dortmund
(Campus Nord)
Erreichbar vom Hauptbahnhof mit der S1
» Anreise


Anmeldung:
BUKO Geschäftsstelle
Nernstweg 32, 22765 Hamburg
Tel.: (+0049) 040/39 35 00
Fax: (+0049) 040/28 05 51 22
» mail[at]buko.info
» www.buko.info
» Online-Anmeldung


Lokales Kongressbüro:
Universität Dortmund
Emil-Figge-Str. 50, Dortmund
Tel.: (+0049) 0231/398 31 13
Mob.: 0176/800 53 798
» kongressbuero[at]buko.info


Übersetzung // Translation

Organisation

VeranstalterInnen
» Bundeskoordination Internationalismus
» ASTA der Universität Dortmund

» MitveranstalterInnen
» finanzieller Support
» UnterstützerInnen

 
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