PROGRAMM
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Als Raider noch Twix hieß
Der «Bundeskongress entwicklungspolitischer Aktionsgruppen» (BUKO) heißt jetzt «Bundeskoordination Internationalismus», also immer noch
BUKO. Kontinuitäten und Brüche der 25 Jahre seines Bestehens sind damit benannt. Die BUKO ist
ein Netzwerk von Dritte-Welt-Gruppen, Initiativen,
Zeitschriften, Kampagnen und Arbeitsschwerpunkten.
In aller Verschiedenheit eint die Aktiven der
Wille zur radikalen Gesellschaftsveränderung. Sie
vertreten die Überzeugung, dass dies nicht vom
Staat, von Parteien oder Nichtregierungsorganisationen
(NRO), sondern nur von kritischen, emanzipativen
Bewegungen zu erwarten ist.
Von Ho-Ché-Kong' zu En-Dschih-Ooh'
Der BUKO wurde 1977 als Bündnis jener Gruppen gegründet, die durch Solidaritätsarbeit für Befreiungsbewegungen
oder einzelne Länder die Welt verändern wollten. Doch schon in den 80er Jahren begann der Niedergang der Neuen Sozialen Bewegungen'. Einige versuchen seither, in NRO
die PolitikerInnen zur Einsicht zu bewegen, dass
die Verhältnisse zwar schlecht, doch mit etwas
gutem Willen besser sein könnten. Auf zahlreichen
UN-Weltkonferenzen berieten dabei die neuen ExpertInnen' der sog. Zivilgesellschaft wahlweise über empowerment, global governance oder nachhaltige Entwicklung, ohne zu sehen, dass
deren konkrete Ausprägung freilich für den Großteil
der Menschheit immer unerträglicher wird.
Ya basta! eine andere Welt ist möglich...
... skandieren seit 1994 die Zapatistas in Südmexiko. Auch in den Metropolen wird das TINA-Denken
(There is no alternative) ab Ende der 90er
Jahre in Seattle, Prag oder Genua in Frage gestellt.
Es scheint also doch noch Alternativen zu
geben - und Leute, die sie erstreiten wollen!
Die Bedingungen emanzipativer internationalistischer
Politik haben sich seit 1977, 1989 und 2001
etappenweise verändert. Wie genau, das wollen
wir beim BUKO 25 analysieren. Und zwar zusammen
mit antirassistischen, linksradikalen, Flüchtlings-,
feministischen oder antimilitaristischen Gruppen, mit Jugend-, Bildungs- und entwicklungspolitischen
Organisationen. Mit einem Spektrum also, das diesen Kongreß
erstmals inhaltlich wie organisatorisch gemeinsam
vorbereitet hat. Ein Experiment, das in eine
Richtung weist, was die BUKO sein soll: ein lebendiges
Forum radikaler Linker für Diskussionen über
Formen, Inhalte und Strategien praktischer Kritik.
Damit wir, wenn es gegen die ApologetInnen des
globalen Kapitalismus geht, kraftvoll zubeißen
können. Und damit wir das mit der weltweit herrschaftsfreien
Gesellschaft endlich mal auf die
Reihe kriegen...
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Donnerstag, 09. Mai 2002
19.00 - 21.30 Uhr
Eröffnungsveranstaltung: "Globalisierung" und "Imperialismus"
oder: In welcher Welt leben wir eigentlich?
Seit knapp
zehn Jahren soll der schillernde Begriff der Globalisierung die
Umbrüche nach dem Ende der West-Ost-Konfrontation erklären.
Mit den Anschlägen des 11. September 2001 und dem "langanhaltenden
Feldzug gegen den Terrorismus" ist die Globalisierung jetzt
zum offenen Krieg geworden, der zur Sicherung ihres eigenen Fortgangs
und damit gegen alle geführt wird, die dem im Weg stehen. Damit
gewinnt ein Begriff wieder Aktualität, der von dem der Globalisierung
lange Zeit verdrängt wurde: der Begriff des Imperialismus.
Lässt sich eine in ihr kriegerisches Stadium übergegangene
Globalisierung mit diesem Begriff erklären?
Wenn ja: Wie kann dieser Imperialismus näher bestimmt werden?
Und: Was wäre dann "Antiimperialismus"?
mehr
dazu
Wir diskutieren mit:
Diego Sztulwark (Colectivo Situaciones aus Buenos Aires
mehr dazu),
Gazi Caglar (Uni Hannover)
Moderation:
Eva Hartmann (Redaktion
Diskus, Frankfurt/Main),
Martin Glasenapp (Initiative
Libertad!)
Presseinfos
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Samstag, 11. Mai 2002
10.00 - 13.00 Uhr
Arbeitsgruppen
Die Angebote sind unter
Arbeitsgruppen einsehbar.
14.00 - 16.30 Uhr
open-space - unter anderem:
14.00
Uhr
Wieder Krieg in Chiapas?
mehr
dazu
14.30
Uhr
Video Secrets of Silicon Valley
mehr dazu
15.30 Uhr
Projekte stellen sich vor:
- Die BUKO stellt sich (vor)
mehr dazu
- Offene Redaktionsgruppe für die
- Bush-Besuch und Gegendemonstrationen in Berlin
- Gegen Nato-Sicherheitskonferenz 2002/2003 (Film)
mehr dazu
- Der Krieg in Kolumbien
mehr dazu
- Gesundheitsbewegung in Indien und international
mehr dazu
- Wahlboykott-Kampagne 2002
mehr dazu
- crossover summer camp 3. -11. August
mehr dazu
- Antirassistisches Grenzcamp
12. - 19. Juli
mehr dazu
- "Europaweite Befragung" (Consulta)
mehr dazu
16.30 - 19.00 Uhr
Organisation und/oder Organisierung: Mit wem, wie und wofür was tun?
Für die Linke waren die 90er Jahre sowohl ein Jahrzehnt der
Krise und der Desorientierung wie der Selbstverständigung und der kritischen Reflexion. Die meisten aus der Epoche der Neuen Linken' stammenden Strömungen oder Organisationsansätze zerfielen oder differenzierten sich aus, der gesellschaftliche Einfluss der verbliebenen Projekte tendierte gegen Null.
Mit den globalen Protesten gegen die kapitalistische Globalisierung scheint diese Phase zu Ende zu gehen. Allenthalben ist ein Aufbruch zu verspüren. Damit stellt sich aber die Frage
nach der Organisierung des Protestes wieder - und die nach dem Unterschied zwischen sozialen Bewegungen einerseits und der' Linken andererseits. Macht dieser Unterschied noch Sinn, gibt es überhaupt noch die' Linke? Wenn ja - wie wäre dieser Unterschied zu organisieren?
mehr dazu
Wir diskutieren mit:
Manuela Bojadzijev (kanak attak),
Vertreterin der Antifaschistischen Aktion Berlin,
Werner Rätz (ila, Attac),
Josef Hierlmeier
( BUKO-Arbeitsschwerpunkt Weltwirtschaft),
N.N. (Feministische
Organisierung)
Moderation:
Thomas Seibert, Redaktion Fantomas
19.30 Uhr
BUKO-Versammlung der
Mitgliedsgruppen
Die ganze
Nacht:
Hysterisches Fest
mit den Bösen Tanten (Linksradikaler Tuntentrash)
und versch. DJs
Presseinfos
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Freitag, 10. Mai 2002
10.00 - 12.30 Uhr
Zwischen Straßenprotest und Netzguerilla - Die Produktion von (Gegen-) Öffentlichkeit
Warum entstehen Gegendiskurse, wie funktioniert eine Kommunikationsguerilla? Welcher Mitteln bedienen sich BUKO und ihre Mitgliedsgruppen? Welche neue Formen von Öffentlichkeit gibt es?
Der Gedanke einer alternativen Produktion von Wahrheit war lange Zeit handlungsleitend für soziale Bewegungen. Dies bezog sich sowohl auf die Inhalte, wie auch auf die Formen von Politik und Gegenöffentlichkeit. Was hat sich hier geändert? Wie entstehen heute Gegendiskurse? Wird es in Zeiten zunehmender Globalisierungskritik wieder möglicher, die einfache Wahrheit laut vorzutragen, oder droht diese, in medialer Beliebigkeit unterzugehen? Ein wichtiges Problem der "eigenen" Diskussionen und Öffentlichkeiten besteht in den verschiedenen Sprachen, die wir sprechen (aktivistisch/ akademisch). Wie können sie stärker aufeinander bezogen werden?
Wir diskutieren mit:
Katharina Pühl (Kassel),
Peter Wahl (Attac, weed),
Vertreter von indymedia
Vertreterin von pink-silver
Moderation:
Uli Brand ( BUKO-Arbeitsschwerpunkt Weltwirtschaft)
Mehr dazu im Interview
mit Bryan Atinsky von Indymedia Israel
13.30
Uhr
Bio-Piraten (Film)
mehr dazu
14.30 - 17.30 Uhr
Arbeitsgruppen
Die Angebote sind unter
Arbeitsgruppen einsehbar.
16.30
Uhr
Info-Spaziergang auf dem Campus des IG-Farben-Komplexes
mehr dazu
19.00 - 21.30 Uhr
Wege aus der Sackgasse - Der Nahostkonflikt und die Solidaritätsbewegung
Wie kann
Frieden oder wenigstens eine friedliche Koexistenz im Nahen Osten
erreicht werden? Auf welche sozialen Kräfte in Israel und in
den palästinensisch/arabischen Gesellschaften kann sich die
europäische Solidaritätsbewegung positiv beziehen? Diese
Fragen diskutieren wir mit Gästen aus Israel und dem arabischen
Raum.
Am Podium nehmen teil:
Sabah Alnasseri (Politologe, Exiliraker, Frankfurt/Main),
Aida Touma Souliman (Geschäftsführerin der arabischen
Frauenrechtsorganisation "Women against Violence" und
Mitglied der Kommunistischen Partei Israels),
Siehe auch
Interview mit Frau Souliman
Moshe Zuckermann (Historiker und Autor aus Tel Aviv, Israel)
mehr von Moshe
Zuckermann
Moderation:
Christian Stock (BUKO)
Siehe auch
Interview mit Bryan
Atinsky von Indymedia Israel
Veranstaltungsort:
IG-Farben-Haus
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Sonntag, 12. Mai 2002
10.00 - 12.30 Uhr
Staatskritisch, plural, radikaldemokratisch - Internationalismus
in der "neuen Weltordnung"
Internationaler Protest organisiert sich plural und demokratisch, er ist staatskritisch und setzt auf widerständige Praktiken in allen Lebensbereichen. - Diese Postulate stoßen vermutlich bei vielen auf Zuspruch, sie geben eine Grundüberzeugung großer Teile der globalisierungskritischen Bewegung wider. Gleichzeitig sind sie höchst voraussetzungsvoll und verweisen auf die Notwendigkeit eines permanenten Selbstverständigungsprozesses.
Die Abschlussveranstaltung des BUKO 25 soll hierzu einen Beitrag leisten.
Zunächst wird John Holloway seine Überlegungen zu Globalisierung, Krieg und neuer Weltordnung vortragen. Anschließend findet eine Podiumsdiskussion statt, die sich an den beiden folgenden Fragen orientiert:
1. Wie kann ein Verständnis von Internationalismus aussehen, das den globalen Herrschaftsverhältnissen zu Beginn des 21. Jahrhunderts angemessen ist?
2. Was heißt das für die Organisation von Protest? In der Diskussion wird es wesentlich darauf ankommen, die Potenziale und Probleme, die in der Vielfalt der Politikverständnisse und emanzipatorischen Praktiken liegen, zu reflektieren.
Es diskutieren:
Joachim Hirsch (Joh.W.Goethe-Universität, Frankfurt/Main, www.links-netz.de),
John Holloway (Universidad Autónoma Puebla, Mexiko),
Thesen über Anti-Macht
Ariane Brenssell und Susanne Schultz (Gruppe respect-los, Berlin)
N.N. (Grenz-Camp)
Moderation:
Anke Schwarzer (Journalistin)
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