Mit einer Veranstaltung am Montagvormittag wollen wir diese Fragen noch einmal genauer unter die Lupe nehmen, mit den Diskussionen und Auseinandersetzungen des Kongresses „im Rücken“ und der heißen Phase der Gegenmobilisierung zum G8 Treffen vor uns.
Zu den Gegenmobilisierungen zum G8 Treffen in Heiligendamm sind eine Welle von Vernetzungs- und Kampagnentreffen, die Planung von Camps und andere Aktionen in Gang gekommen. NGOs, Netzwerke wie Attac und die BuKo, und Gruppen des linken und linksradikalen Spektrums richten ihre Aktivitäten
auf das Thema G8 aus, welches quer durch alle Spektren ein großes Mobilisierungspotenzial zu besitzen scheint. Das Bedürfnis nach Protest und Organisierung wird sichtbarer. Dabei setzte die Gegenmobilisierung von Beginn an auf eine gemeinsame, eine vielfältige und unterschiedliche
„Gegenmacht in Bewegung“. Um aber die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen und „Horizontverschiebungen“ zu erreichen, sollten die unterschiedlichen praktischen und theoretischen Ansätze darüber in Kommunikation treten und versuchen, in eine Verständigung
über mögliche gemeinsame Strategien zu kommen.
Wie es also nach dem G8 weitergehen soll, ist eine der zentralen Fragen, die am Montagmorgen diskutiert werden soll.
Welche theoretischen Ansätze und politische Praxen sind in der bisherigen Mobilisierung ausgeblendet worden? Welche Perspektive haben diejenigen Spektren, die sich mehr oder aber bewusst auch weniger in die G8-Vorbreitungen eingebracht haben, für die Kämpfe nach Heiligendamm?
Wo hat die G8 Mobilisierung vielleicht auch neue Ermöglichungsstrukturen geschaffen, inhaltliche und organisatorische Verknüpfungen gebracht, die aufgegriffen, ausgebaut, am Leben gehalten werden können und sollten? Wie kann eine Kritik formuliert werden, die bis in den Alltag
reicht und Räume für alternatives Denken und (internationalistisches und solidarisches) Handeln eröffnet, ohne die theoretischen und praktischen blinden Flecken in der Linken zu reproduzieren. Werden die diversen Mechanismen des Mitmachens, der Hegemonie, von der Mobilisierung
unterschätzt?
Wir diskutieren mit:
Anja, Six Hills, Berlin
Anneke Halbroth, Medienaktivistin
Ariane Brennsell, Antipatriarchales Netz Berlin
Corinna Genschel, Berliner Sozialforum
Mag Wompel, Labournet
Moderation: Moe Hierlmeier