Widerstand gegen Krieg, Militarismus und Gewalt
Krieg ist die barbarischste Form, Macht auszuüben. Der wird unter den Propagandatiteln "Krieg dem Terror" und "Humanitäre Intervention" in Politik und Medien legitimiert. Damit wird verschleiert, daß hier - ganz in kolonialer Manier - immer hemmungsloser kriegerische Aktionen angewandt werden, um Marktöffnung, Ressourcenzugriff und gewünschte Regierungsformen zu erreichen.
Globale Kriegspolitik braucht Widerspruch und Widerstand. Radikale Kritik richtet sich gegen jeden Krieg, gegen Entrechtung, Folter und Gewalt, die zur Ausweitung imperialistischer, neokolonialer und patriarchaler Machtverhältnisse eingesetzt und normalisiert werden. Wir lehnen Denk- und Erklärungsmuster ab, die allein auf einfachsten Gegenüberstellungen beruhen. Weil sie Alternativlosigkeiten unterstellen und destruktiv sind. Solche Muster sind: Konkurrenz-Wirtschaft oder Armut, Demokratie oder Terror, Staat oder Chaos, Täter oder Opfer, aktiv oder passiv. Eine der Grundlagen und eine Folge von Kriegen ist das hierarchische Denken von Geschlechtern. Da ist der Held, der die Nation verteidigt, und als Gegenstück die niedriger gestellte Frau, ob als schutzbedürftiges Objekt der Verteidigung oder als Vergewaltigungsopfer im Krieg oder als Prostituierte für die Soldaten. Militarisierung verfestigt patriarchale Strukturen. So soll suggeriert werden, daß mittels direkter militärischer Gewalt- und Herrschaftsausübung schutzbedürftige Menschen verteidigt werden können. Eine antikapitalistische und antipatriarchale Antikriegsposition überwindet jene Muster und zeigt andere Wege im Nachdenken, Erklären und Zusammenleben auf.
Deutschland ist bei den Kriegen und bei Kriegsvorbereitungen vorne mit dabei. Deutsches Militär ist derzeit an zehn Orten weltweit im Einsatz. Darüber hinaus betreibt Deutschland u.a. militärische Aufklärung und Transporte. Über deutsche Flughäfen wird wesentlicher Kriegs-Nachschub abgewickelt (z.B. Soldaten und Material für Irak und Afghanistan). Beim Aufbau der militärischen Interventionskapazitäten der EU ist Deutschland federführend und der deutsche Beitrag als NATO-Partner ist vorbildlich. Der Flughafen in Ramstein war laut US-Militär entscheidend am Erfolg der Operation "Enduring Freedom" in Afghanistan und am Irak-Einsatz beteiligt. Der deutsche Verteidigungsminister sagt ganz offiziell wofür EU-Truppen eingesetzt werden sollen: Es gehe auch um die Interessen der deutschen Wirtschaft und um Verhinderung von Flüchtlingsströmen (http://www.imi-online.de/2006.php3?id=1380).
Truppen der USA und der EU werden wieder offen für imperiale Interessen eingesetzt.
Lokales Beispiel: Die militärische Nutzung des Flughafens Halle-Leipzig. Täglich machen hier bis zu 400 US-Soldaten Zwischenhalt bei Flügen aus oder in die Kriegsgebiete. Hier sind die Antonov-Flugzeuge stationiert, die schwerste Kriegswaffen in alle Welt fliegen (Kongo, Irak, Afghanistan). Dieser Flughafen ist ein kleiner Stein im Mosaik der Militärstandorte. Beim BUKO30 soll Widerstand gegen Militarisierung gezeigt, bekräftigt und geleistet werden. Geplant sind Workshops zur lokalen, nationalen und globalen Kriegspolitik und deren Kritik, mit internationalen Aktivisten aus dem Widerstand gegen Militarisierung. Weiter ist ein Protestmarsch (Ostersonntag) um den Flughafen geplant und in diesem Rahmen weitere Aktionen und Happenings. Hier können wir die derzeitige theoretische und praktische Mobilisierung diskutieren, bisherige Erfahrungen reflektieren und weitere Ziele erörtern. Zudem können praktische Ausdrucksformen während des Kongresses gefunden werden. Der BUKO30 steht zeitlich zwischen der Antikriegs-Demonstration gegen die NATO-"Sicherheits"-konferenz im Februar in München und den Anti-G8-Aktionstagen im Juni an der Ostsee. Bei den Aktionstagen im Juni wird "Militarisierung und Krieg" ein Aktionsschwerpunkt sein.
Von Genua nach München, von München - über Leipzig - nach Rostock-Laage & Heiligendamm!