LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE, LIEBE ABONNENTINNEN*,
Ihr habt es sicher schon gehört: Ende Juni dieses Jahres findet der G7 Gipfel wieder im bayrischen Elmau statt.
Als Treffen der wirtschaftlich mächtigsten Staaten der Welt ist er ein weiterer Beleg für globale Ungerechtigkeit und die Fortführung kolonialer Unterdrückungsstrukturen. Die wirtschaftliche Macht des globalen Nordens beruht auf der strukturellen Ausbeutung des globalen Südens. Die aktuellen globalen Krisen wie Umweltzerstörung, Armut und Flüchtlingsbewegungen sind das Ergebnis dieser ignoranten Politik. Der Globale Norden bedient sich im Namen des Fortschritts weiterhin an den Ressourcen des Globalen Südens, während die globale Erwärmung in vielen Ländern dort bereits massive Auswirkungen hat. Konzerne und Regierungen tun alles, um koloniale Ausbeutungsverhältnisse aufrecht zu erhalten und sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Die Folgen sind Landraub, Vertreibung und Zerstörung von Ökosystemen. Während Menschen auf der ganzen Welt hungern, werden absurde Summen in die weitere Aufrüstung investiert.
Die G7-Staaten werden diese Probleme offensichtlich nicht lösen. Zeit das wir handeln!
Deshalb wird die dreiwöchige Rundreise "Für das Leben! Internationalismus und Globale Gerechtigkeit statt G7!" stattfinden, bei der wir mit AktivistInnen aus dem Globalen Süden durch Deutschland reisen, um einen starken Protest gegen den G7-Gipfel Ende Juni in Elmau zu mobilisieren. Organisiert wir die Rundreise u.a. von Aktivist*innen aus der BUKO, aus Strukturen die die Rundreise der Zapatistas 2021 organisiert haben und der Gruppe München International.
Ziel der Rundreise ist es, auf alternative Lösungen aufmerksam zu machen, die in Teilen der Welt bereits Realität sind. Die politischen Entscheidungen der G7-Staaten zerstören tagtäglich die Lebensgrundlagen von Menschen in aller Welt, sie sind Teil des Problems, nicht der Lösung.
Der Zustand der Welt lässt uns keine andere Wahl, als stabile Strukturen zu organisieren und nachhaltige Visionen zu entwickeln.
Die Reise führt vom 06. bis 25. Juni durch Deutschland und endet am 28. Juni auf dem Protestcamp in Elmau.
Die Reise soll Stimmen Gehör verschaffen, die sonst in der westlichen Hemisphäre wenig Raum bekommen, sie soll bereits existierende Lösungen aufzeigen, die solidarisch und internationalistisch sind, sie soll auf feministischen, antirassistischen und umweltpolitischen Prinzipien basieren, zugänglich und offen für alle sein.
Wenn ihr Kontakt zu den lokalen Vorbereitungsgruppen der einzelnen Stationen der Rundreise sucht, könnt ihr euch gerne bei mir melden.
Mit besten Grüßen aus dem BUKO Büro,
Martin
Themen und Stationen der Rundreise
Folgende AktivistInnen aus dem Globalen Süden sind eingeladen, den Inhalt zu gestalten. Allerdings kann es zu Änderungen kommen, da es in einigen Fällen bereits jetzt absehbar ist, dass es Probleme bei der Beschaffung der benötigten Visa für die Reise nach Deutschland gibt. (Stand Mai 2022)
N.N.. SprecherInnen der Frente Polisario, die im Flüchtlingslager Tindouf in Algerien leben.
Die Themen, zu denen sie einen Beitrag leisten wollen, beziehen sich auf den Kampf des Volkes der Westsahara für Freiheit und Unabhängigkeit und auf die Menschenrechtsverletzungen in dem vom Königreich Marokko besetzten Teil der Westsahara.
N.N. Vertreter der Gewerkschaft der Zuckerarbeiter aus dem Iran.
Selay Gaffar,
Aktivistin der Frauenbewegung und ehemalige Sprecherin der Solidaritätspartei aus Afghanistan.
Bettina Cruz, Menschenrechts- und Territorialverteidigerin und Mitglied des Congreso Nacional Indigena aus Mexiko.
Sie wird unter anderem über Greenwashing, Gewalt gegen Frauen und die Verfolgung von Verteidigern von Territorien sprechen.
Ein Vertreter der indigenen Organisation COPINH.
Elir Negri Lavin aus Mexiko
wird über Militarismus, Enteignung und gewaltsames Verschwindenlassen als notwendige und funktionale Elemente des Freihandels sprechen. Auch die Gewalt des Freihandels gegen die Jugend wird thematisiert.
Eine Feministin aus Palästina
Ina-Maria Shikongo Klimagerechtigkeitsaktivistin aus Namibia
Ihr thematischer Schwerpunkt ist die Gewinnung fossiler Brennstoffe und die Bedeutung des Ausstiegs aus dieser Energieform sowie der Neokolonialismus im Allgemeinen. Besonders wichtig ist für sie das Fracking in der Kavango-Region.
Themen, die die Aktivisten auf den Tisch bringen werden, sind: Greenwashing in der Energiepolitik, Freihandel, Landwirtschaft/Ernährungssouveränität, Flucht/Migration und Extraktivismus aber auch Militarisierung und Aufrüstung, Megaprojekte und Neokolonialismus sowie Klimapolitik und Geostrategien.
Ihre Perspektiven sollen das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Handelns schärfen.
Sie sollen zeigen, welche Utopien, Visionen und Strategien es bereits gibt und Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbinden. Für uns geht es darum, zuzuhören, zu verstehen, aber auch aktiv zu werden und sich für ein gemeinsames Ziel zusammenzuschließen.
Die einzelnen Stationen der Reise sind:
6.6. Bremen / 7.6. Hamburg / 8.6. Hannover / 9.-10.6. Berlin / 11.6. Leipzig / 12.6. Dresden und "Rechtauf Stadt Kongress" in Jena / 13.6. Jena / 14.6. Kassel / 15.6. Dortmund / 16.6. Bonn und Luzerat / 17.6. Marburg / 18.6. Frankfurt / 19.6. Karlsruhe / 20.6. Freiburg / 21.6. Stuttgart / 22.-24.6. München / 23.06. Würzburg und Berlin (1 Person pro Stadt) 25.06. Demo München / 26.06. Demo und Camp Garmisch / 27.-28.06. Camp Garmisch
Die Karawane wird an jedem Halt von Aktivisten und lokalen Gruppen empfangen, die die Logistik vor Ort organisieren. Es wird Vorträge und offene Diskussionen geben, aber vor allem auch viele Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung.
Crowdfunding: Wir brauchen noch dringend Geld für die Rundreise!
Die Rundreise verursacht natürlich einiges an Kosten. Für die Anreise nach Deutschland, aber auch durch Transportkosten zwischen den einzelnen Stationen. Wir müssen Visa und Versicherungen für die Einladung der internationalen Aktivisten organisieren und bezahlen. Auch die Organisation von Verpflegung, Unterkunft, Übersetzung, Öffentlichkeitsarbeit usw. verursachen Kosten, auch wenn wir vieles privat organisieren.
Die Finanzierung der Rundreise wird über den Trägerverein der BUKO, den gemeinnützig anerkannten Verein zur Förderung entwicklungspädagogischer Zusammenarbeit (VzF) e.V., organisiert.
Wir haben auch bei verschiedenen Stiftungen Fördermittel beantragt, aber leider wurden schon einige Anträge abgelehnt, entweder weil es zu kurzfristig ist oder aus Angst vor politischem Druck.
Deswegen brauchen wir dringend eure Unterstützung!
Die BUKO hat deswegen u.a. eine Crowdfundingkampagne für die Rundreise gestartet. Bitte verbreitet diese weiter und helft uns bei der Finanzierung der Rundreise.
Hier der Link zum Crowdfunding:
Anknüpfung an Rundreise 2015
Bereits 2015 hat die BUKO eine Rundreise zum G7-Gipfel nach Elmau organisiert, die „Transnationale Mobi-Tour für Bewegungsfreiheit, Autonomie und Gutes Leben statt G7!“. Damals startete die Tour auf dem BUKO 37 „Stop. Future.unwritten. Transnational solidarisch“ und thematisierte vor allem Freihandel, Kapitalistische Klimapolitik, Landraub, Militariserung sowie Flucht und Migration.
Mehr zur Tor von 2015 findet ihr hier: www.buko.info/projekte/aktionen/mobitour-gegen-g7