LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE, LIEBE ABONNENTINNEN*,

zuerst ein Hinweis in eigener Sache. Gemessen an den aktuellen Problemen in der Welt ist es nur eine unbedeutende Randnotiz, aber für das Lesen dieses Newsletters trotzdem von Interesse. Denn wir sind noch immer mit der Umstellung der Software für unser Website und den Newsletter beschäftigt. Da gibt es leider noch kleine Probleme, weswegen das Layout des Newsletters etwas ungewohnt ist und die Links nicht so funktionieren wie wir das gerne hätten. Wir bitten um euer Verständnis beim Lesen, aber noch länger wollten wir nun auf die Veröffentlichung des Newsletters nicht warten. Und nun zum Wesentlichen.

Patente töten - Für die Aufhebung des Patentschutzes auf alle unentbehrlichen Medikamente! In einem gemeinsamen Aufruf www.patents-kill.org/deutsch/ der BUKO Pharma-Kampagne, medico international, Outras Palavras (Brasilien), People’s Health Movement und der Society for International Development wird eine „an den Gesundheitsbedürfnissen der Menschen ausgerichtete Politik, die Arzneimittel als globale öffentliche Güter behandelt und die Macht von Pharmaunternehmen im öffentlichen Interesse begrenzt“ gefordert. Weltweit erhöhen zivilgesellschaftliche Organisationen den Druck auf die reichen Staaten damit diese ihre Blockadepolitik gegenüber der Initiative von Indien und Südafrika nach einer Ausnahmegenehmigung („Waiver“) bei COVID-19-Produkten bei der WTO aufgeben. Schon jetzt ist abzusehen, das mindestens 85 wirtschaftlich ärmere Länder vor 2023 keinen nennenswerten Zugang zu Impfstoffen gegen Corona haben werden. (Vgl. Anis Chowdhury und Jomo Kwame Sundaram, IP, Vaccine Imperialism Cause Death and Suffering, Delay Recovery, 16. Februar 2021. www.ipsnews.net/2021/02/ip-vaccine-imperialism-cause-death-suffering-delay-recovery/) „Die Argumentationstaktik vieler Gegner des Waivers scheint sich momentan dahin zu verlagern, dem globalen Süden im Ganzen abzusprechen, COVID-19-Impfstoffe selbst produzieren zu können. Abgesehen von der paternalistischen Natur solcher Behauptungen, finden sich durchaus Gegenbeispiele wie etwa die leistungsstarke indische Impfstoffproduktion. Zudem ignorieren solche Statements die Notwendigkeit langfristiger Technologietransfers – die übrigens auch die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung fordert (Ziel 17)“ (BUKO Pharma-Kampagne, Pharma-Brief 1/2021, S. 1 bukopharma.de/de/pharma-brief-archiv/172-2021-artikel/400-pb2021-01-1-covid-19-solidaritaet-gesucht)Bei einer Protestaktion am 10. März 2021 vor dem Wirtschaftsministerium in Berlin haben zivilgesellschaftliche Gruppen die destruktive Rolle der deutschen Regierung bei der Waiver-Initiative verurteilt. bukopharma.de/de/8-aktuelles/431-zivilgesellschaft-gegen-wto-blockade-protestaktion Das TRIPS-Council will das Thema Waiver bei COVID-19- Produkten im April erneut verhandeln - dann bereits in der neunten Verhandlungsrunde: Die Wirtschaft des organisierten Freihandels tötet!

Trotz Pandemie und Demonstrationseinschränkungen sind auch in diesem Jahr am Internationalen Feministischen Kampftag weltweit Frauen und LGBTIQ+Gemeinschaften auf die Straße gegangen und haben gegen Gewalt an Frauen, Femizide, Ausbeutung, Unterdrückung und Patriarchat demonstriert oder haben mit Online-Aktivitäten ihre Forderungen verbreitet. In den Meldungen findet ihr dazu einen Überblick über Aktionen in Lateinamerika und Stimmen zum 8. März in Berlin, Buenos Aires, Santiago de Chile, Oaxaca und San Crístobal, Mexiko.

„Die Bilder vom Vorgehen des Militärs gegen die Massenproteste in Myanmar sind unerträglich“, schreibt Sven Hansen, Asienredakteur der taz in einem Kommentar am 23. März. taz.de/Militaerputsch-in-Myanmar/!5756889/ Inzwischen sind sie Militärs dazu übergegangen, Menschen gezielt zu erschießen. Gleichzeitig feierte sich das Militär am „Tag des Militärs“ in der Hauptstadt mit einer großen Parade selbst und betonte, das Militär strebe nach Demokratie und wolle das Volk schützen. Für die überwiegend junge und diverse Protestbewegung ist weder die Militärdiktatur noch die Rückkehr zur bisherigen Ordnung der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) eine Option.

In den letzten Monaten hat der griechische Staat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um eine wachsende soziale Bewegung gegen die Regierungspolitik zu unterdrücken. Griechenland hat mit die härtesten Lockdown-Verordnungen innerhalb der EU, ein perfekter Vorwand für die Nea Dimokratia (ND) die Repressionsschraube weiter anzuziehen und tief in soziale, bürgerliche und Arbeitsrechte einzugreifen und Frei- und Schutzräume anzugreifen. Exzessive Gewaltanwendung, Folter und anderen Misshandlungen durch Sicherheitskräfte nehmen zu.

Neben Hinweisen zum Weiterlesen, Nachsehen und - hören und auf interessante Termine wollen wir euch nochmals auf den den Call for Contributions für den BUKO Kongress "Global Change? SYSTEM CHANGE! Global Solidarity“ vom 10.-13.Juni aufmerksam machen. Geplant war der Kongress in Präsenz in Hamburg, aber aufgrund der aktuellen Pandemiesituation werden wir den Kongress als Online- oder Hybrid-Veranstaltung vom 10.-13.06.2021 organisieren müssen. Das wäre nicht unsere erste Wahl, aber wir haben inzwischen auch einige Erfahrung mit Online-Formaten erworben. Der Kongress findet auf jeden Fall statt! Damit wir unsere Projekte fortsetzen können, hier noch mal der Link zur BUKO-Spendenkampagne www.buko-braucht-kohle.de - jeder Euro ist willkommen.

40 Jahre und kein Ende - die BUKO-Pharmakampagne feiert Geburtstag! Vom 30. April – 1. Mai 2021 lädt die Pharma-Kampagne unter dem Leitgedanken aus vier Jahrzehnten Kampagnenarbeit „One World – One Health“ - zu einer zweitägigen Konferenz ein. Wir freuen uns über die Kontinuität der wichtigen Arbeit der Kampagne in schwieriger gewordenen Zeiten und auf weitere viele Jahre der Zusammenarbeit.

Und last but not least, noch der Hinweis auf zwei weitere Seminare in unserer Online-Seminarreihe: Am 27.4. findet nun die Veranstaltung zur Autoritären Modernisierung Indiens statt, die wir noch einmal verschieben mussten. Und am 3.5. erfahren wir von der Pharma-Kampagne Näheres über die Probleme bei der Krebsversorgung im globalen Süden. Mehr dazu unter Aktuellen aus der BUKO.

In diesem Sinne, bleibt solidarisch,

eure BUKO-Newsletter-Redaktion

 

 

AKTUELLES AUS DER BUKO

Letzte Chance für Beiträge (bis 25.4.) für den BUKO Kongress 39: Global Change? SYSTEM CHANGE! Global Solidarity.

Krisen, Desaster, Katastrophen ohne Ende und dazu noch Corona - aber auch teils erfolgreiche Kämpfe großer sozialer Bewegungen von links: die Welt verändert sich rasant. Doch die systematische Gewalt von allem, was das Leben strukturell gefährdet – Kapitalismus, Rassismus, Patriarchat, ökologische Zerstörung und weiterer Mist –, ist immer noch viel zu stabil. Wir brauchen dringend einen tiefgreifenden Systemwandel – mit und für globale Solidarität. Was bedeutet das genau und wie kann das klappen?

Auf dem BUKO Kongress 39 wollen wir mit Euch und internationalistischen Aktivist*innen in einen stärkeren Austausch kommen über emanzipatorische Gesellschaftsvisionen und was hinter dem Ruf nach „System Change!“ steht. Wir wollen über solidarische Praxen hin zu globaler Autonomie und Gleichheit aller sprechen und gemeinsam Pläne schmieden für ein gutes Leben für alle! Es muss sich vieles ändern. Die Frage ist, wohin und wie? Und welche Rolle können linke, emanzipatorische Bewegungen dabei spielen?

Es geht um eine Diskussion ums Ganze!

Und hier seid Ihr mit Euren Perspektiven und Beiträgen gefragt!

Bitte reicht eure Vorschläge für Beiträge bis zum 25.April ein! Leitet den Call gerne weiter und schickt eure Vorschläge an martin[at]buko.info

Der Call liegt auf Deutsch, Englisch,Französisch und Spanisch vor.

Ihr findet die verschiedenen Versionen des Calls hier zum download auf der BUKO-Website:

www.buko.info/aktuelles/artikel/aufruf-fuer-eure-beitraege-beim-buko-kongress-39-1998

Geplant war der Kongress in Präsenz in Hamburg, aber wir werden den Kongress als Online- oder Hybrid-Veranstaltung vom 10.-13.06.2021 organisieren müssen. Das wäre nicht unsere erste Wahl, aber wir haben inzwischen auch einige Erfahrung mit Online-Formaten erworben. Der Kongress findet auf jeden Fall statt!

 

"talk & act" BUKO-Online-Seminar "Die Autoritäte Modernisierung in Indien" am 27.4.2021

Die BUKO Online-Seminarreihe "talk & act" wird fortgesetzt am 27. April um 17:00-19:00 mit dem Thema: Autoritäte Modernisierung in Indien. In den vergangenen Jahren hat die Regierung der Indischen Volkspartei (BJP) unter Premierminister Modi die Etablierung einer Hindu-Nation weiter vorantreiben. Dabei entlarvt sich der Hindu-Nationalismus als Krieg gegen Muslime, die armen Bevölkerungsgruppen und die kritische Zivilgesellschaft. Wie lässt sich das Erstarken der Ideologie der Hindu-Herrschaft erklären? Welche Formen des Protests gegen die autoritäre Modernisierung der indischen Gesellschaft haben sich herausgebildet? Anmeldung bitte an mail(at)buko.info mit Betreff "Anmeldung Indien".

 

"talk & act" BUKO-Online-Seminar "Im Schatten von Covid-19: Die Probleme der Krebsversorgung im globalen Süden" am 03.05.2021

Im Rahmen unserer Online-Seminarreiche "talk & act" lädt die BUKO in Kooperation mit der BUKO Pharmakampagne ein zu einem Online-Seminar (mit der OpenSourceSoftware BigBlueButton) mit dem Politologen Max Klein.

Viele Länder des globalen Südens erfahren eine rasante Zunahme nicht-übertragbarer Erkrankungen. Krebs kommt dabei eine besonders zentrale Rolle zu und betrifft oft die ärmsten Bevölkerungsteile. Dennoch fristet das wachsende Problem in den Debatten zu globaler Gesundheit weiter ein Schattendasein - auch in Deutschland. Ein aktuelles Projekt der BUKO Pharma-Kampagne möchte dies ändern. Neben den Kapazitätsproblemen staatlicher Versorgungssysteme sind vor allem hohe Behandlungskosten für viele Patient*innen eine extreme Hürde. Die Auswirkungen von Covid-19 und staatlicher Gegenmaßnahmen bremsen nun zusätzlich.

Die BUKO Pharma-Kampagne analysiert in ihrem Projekt "Unbezahlbar krank? Krebserkrankungen im globalen Süden" bukopharma.de/de/krebs die Situation mit Schwerpunkt auf fünf Ländern (Äthiopien, Südafrika, Tansania, Indien und Ecuador). Dabei werden in Kooperation mit Partner*innen vor Ort die Bedeutung hoher Medikamentenpreise aber auch zivilgesellschaftlichen Aktivismus´ und politischer Reformversuche herausgearbeitet.

Max Klein ist Politologe und arbeitet seit 2018 für die BUKO Pharma-Kampagne, vor allem in der politischen Advocacy-Arbeit und im Bereich Online-Lernkurse (übertragbare und nicht-übertragbare Erkrankungen). Er ist zudem Leiter des Fachkreis Pharma vom Aktionsbündnis gegen AIDS.

In der Veranstaltung gibt er einen Überblick zu den Hürden der Krebs-Kontrolle im globalen Süden. Ein Schwerpunkt wird auf dem Zugang zu Behandlung liegen. Illustrierende Beispielen aus den Länderanalysen des Projekts "Unbezahlbar krank?" machen dabei die Probleme greifbarer.

Wir bitten um Anmeldung per mail an mail[at]buko.info mit dem Betreff "Unbezahlbar krank", dann bekommt ihr den Veranstaltungslink.

 

Konferenz: One World – One Health. Antibiotika-Resistenzen als globales Gesundheitsproblem vom 30.04. – 01.05.2021

Die Konferenz stellt ein ein aktuelles Thema der Arbeit der BKO-Pharma-Kampagne vor und nimmt Antibiotika-resistente Erreger als globales Gesundheitsproblem in den Blick. Die Fachkonferenz gliedert sich in einen internationalen und einen nationalen Teil. Details dazu im Konferenzflyer: t1p.de/8wpd

Die Konferenz wird als Hybridveranstaltung stattfinden. Aktuell wird mit 30 Gästen vor Ort in der Tagungshalle KuKS in Bielefeld Sieker gerechnet. Von dort wird die gesamte Veranstaltung für alle Teilnehmenden live übertragen und ihr könnt online dabei sein. Über diesen Link geht es zum Anmeldeformular: forms.gle/49j6ZizFmS6q12ty6

Bitte meldet euch bis zum 18. April 2021 an, wenn ihr vor Ort diskutieren und mitfeiern möchtet! Die Anmeldung zur Online-Teilnahme ist auch später noch möglich. Eure Anmeldung wird per Mail bestätigt. Alle angemeldeten Teilnehmenden erhalten rechtzeitig den entsprechenden Konferenz-Link per Mail. Weitere Infos zum Konferenz-Thema unter: bukopharma.de/de/antibiotika

 

40 Jahre und kein Ende - Die BUKO Pharma-Kampagne feiert Geburtstag

Claudia Jenkes von der BUKO-Pharma-Kampagne hat in einem kurzen Text die Geschichte der Phrama-Kampagne nachgezeichnet:

Beim vierten Bundeskongress (BUKO) im Oktober 1980 beschließen die versammelten Aktionsgruppen eine „Kampagne gegen die Praktiken der Pharmaindustrie in der Dritten Welt“. Damals ahnte niemand, dass die BUKO Pharma-Kampagne, die im Januar 81 ihre Geschäftsräume im Welthaus Bielefeld bezog, zu einem Selbstläufer werden würde. Bis heute bietet sie Big Pharma die Stirn und hat über die Jahre hinweg viel bewegt.

Schon im April 81 erscheint die erste Ausgabe des Pharma-Briefs. Nur wenige Monate später wird die Kampagne beim Gesundheitstag in Hamburg vorgestellt. Bei den Pharmaherstellern stößt die Neugründung indes auf wenig Gegenliebe: Der Verband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) betitelt sie als: „BUKO-Kampagne im Sinne der Ostblock-Strategie gegen Multis in der Dritten Welt“. Schon ihre erste Aktionswoche 1982 hat es in sich: „Kein Geschäft mit Menschenblut“, so der Titel. Der Import von Blutplasma aus der Dritten Welt und aus den Armutszonen der USA soll gestoppt werden. Wären die BUKO-Forderungen seinerzeit durchgedrungen, wären viele Bluterkranke nicht mit HIV infiziert worden.

Schon in frühen Jahren wird die Stimme der Kampagne durchaus gehört – u.a. bei den Aktionärsversammlungen der großen Firmen. Immer wieder müssen die Hersteller falsche Indikationen streichen, unethische Werbung stoppen oder gefährliche Präparate vom Markt nehmen. Etwa das Schmerzmittel Dolviran®, das in Afrika das nierenschädigende Phenacetin enthielt oder das clioquinolhaltige Durchfallmittel Oletron®, das in Indonesien verkauft wurde. Markenzeichen der Kampagne sind bis heute eine hervorragende internationale Vernetzung, stichhaltige wissenschaftliche Publikationen, aber auch Straßentheater und andere kreative Aktionen, die für öffentlichen Druck sorgen. So macht sie sich 1984 für ein Exportverbot von in Deutschland nicht zugelassenen Arzneimitteln stark und verschickt ein Medikamentenfläschchen mit der Aufschrift „Heilosan“ an alle Bundestagsabgeordneten. Das BUKO-Wundermittel nimmt die Phantasieindikationen und die Verharmlosung von Nebenwirkungen auf die Schippe. Die Wellen schlagen hoch, aber es dauert trotzdem noch fast sechs Jahre bis die Forderung umgesetzt wird. 1986 macht die Kampagne eine Dampferfahrt auf dem Main, um die Chefs von Hoechst zur Diskussion einzuladen, doch stattdessen wartet ein Großaufgebot der Polizei am Kai.

Immer wieder wird das Arzneimittelangebot deutscher Firmen in armen Ländern unter die Lupe genommen. 1990 werden zwei Drittel des Angebots als irrational bewertet und BUKO Pharma titelt: „Die Apotheke der Welt - Ein Ramschladen“. Andere wichtige Themen sind nicht-akzeptable Verhütungsmethoden (damals etwa eine Impfung gegen Schwangerschaft), unethische Arzneimittelforschung, Forschungslücken bei Tropen- und Armutskrankheiten sowie Zugangsprobleme bei Arzneimitteln. Über Nacht berühmt wird die Kampagne im März 2001 mit Erscheinen des Romans „Der ewige Gärtner“ von John le Carré. Denn ein Kapitel spielt bei der Pharma-Kampagne alias „Hippo“. Das Buch und dessen Verfilmung machten die Bielefelder Pharma-Kritiker zu Medienstars. Damals sind es noch unbezahlbare HIV-Therapien, die Menschen in armen Ländern vorenthalten werden, heute dagegen teure Krebsmittel oder Covid-19-Impfungen.

Ihren runden Geburtstag wird die BUKO Pharma-Kampagne mit der zweitägigen Fachkonferenz „One World – One Health” begehen. Gemeinsam mit Projektpartnern aus Indien, Südafrika, Tansania und Deutschland liefern wir Einblicke in die Resistenzproblematik im Bereich Mensch, Tier und Umwelt. Wir führen durch unsere virtuelle Ausstellung „Nicht zu stoppen“ und diskutieren mit politischen EntscheidungsträgerInnen, Wissenschaftlernnen und NGOs aus unterschiedlichen Fachbereichen. Die Konferenz findet als Hybridveranstaltung statt, die Online-Teilnahme über Zoom ist kostenlos. Wir freuen uns aber über eine Geburtstagsspende!

Einen Link zum Anmeldeformular gibt es hier: www.bukopharma.de/de/antibiotika

 

Aufruf für Beiträge zum Recht auf Stadt Forum 2021

Ob Aufenthalt, Wohnen, Mobilität, Klima, Kunst, Freiräume oder Gesundheit - unter vielen Aspekten wird das Recht auf Stadt verhandelt. Wir wollen uns wie jedes Jahr ein ganzes Wochenende diesen Themen widmen. Wir alle führen dieselben Kämpfe über die wir uns austauschen, voneinander lernen und miteinander neue Ideen und Strategien entwickeln wollen.

Das Forum findet dieses Jahr vom 3. bis 5. September 2021 statt. Wenn möglich, als Präsenztreffen in der Alten VHS in Bonn (www.alte-vhs.de), oder als hybride Veranstaltung.

Der komplette Call for Inputs, den ihr gerne weiterleiten dürft,  ist hier zu finden:

www.buko.info/fileadmin/user_upload/RaS21-Call_for_input_final_Bahnschrift.pdf

Willkommen sind Vorschläge für diverse Formate, wie Einzelvorträge, Podiumsdiskussionen, Workshops, Ausstellungen, usw. Bitte sendet eure Beitragsvorschläge bis zum 30. Juni 2021 an programm@ras2021.de.

Mehr Infos bald auch hier: fb.me/e/4X4vFxmc9

 

MELDUNGEN

8. März 2021 Internationalen Feministischen Kampftag in Lateinamerika- Chiapas - Mexiko

In mehreren Ländern Lateinamerikas sind am 8. März Tausende von Frauen auf die Straße gegangen und haben gegen Gewalt an Frauen, Ausbeutung, Unterdrückung und Patriarchat demonstriert. Besonders große Demonstrationen gab es in Santiago de Chile und in Buenos Aires. Zum 8. März in Lateinamerika unter Pandemiebedingungen drei Artikel auf amerika21 amerika21.de/2021/03/248557/weltfrauentag-pandemie

In Mexiko-Stadt zogen am Internationalen Feministischen Kampftag 2020 über 100.000 Frauen in einer kraftvollen Demonstration auf den Zocalo, den Platz vor dem Regierungspalast in Mexiko Stadt. Angeführt wurde die Demonstration von Müttern ermordeter Mädchen und Frauen. Das Lied 'Canción Sin Miedo' (Lied ohne Angst) von Vivir Quintana www.youtube.com/watch wurde an diesem Tag auf dem Zocalo in Mexiko-Stadt gesungen und hat sich seither zu einer Art feministischer Hymne queerfeministconnectionffm.noblogs.org entwickelt. Auch in diesem Jahr wurden am 8. März Demonstrationen in allen Bundeshauptstädten des Landes abgehalten. Wegen der Pandemie allerdings in kleinerer Zahl, dafür mehr als je zuvor als politischer Akt, mit welchem dem Ruf „nunca más gozarán de nuestro silencio“ (Nie wieder werden sie unser Schweigen genießen) nachgekommen werden soll. daslamm.ch/revisionsvorschlagden-feminismus-in-mexiko-zu-leben-ist-sehr-anstrengend/

In der Nacht vom 7. auf den 8. März haben Aktivistinnen einen langen Zaun vor dem Präsidentenpalast in Mexiko-Stadt mit den Namen von ermordeten Frauen beschrieben.Über den in weiß auf dem schwarzen Zaun geschriebenen Namen stand "Opfer von Femiziden". www.colimanoticias.com/colocan-nombres-de-victimas-de-feminicidio-en-las-vallas-de-palacio-nacional/

Tagsüber haben dann die feministischen Hackerinnen von Feminonymos Mexiko den Twitter-Account der Morena-Partei (Bewegung der Nationalen Erneuerung) gehackt. Für einige Minuten blockierten sie das Social-Media-Konto, um ihre Botschaften an den amtierenden Präsidenten Obrador (Amlo) in einem Video bekannt zu machen. Quelle: amerika21, 14. März 2021. amerika21.de/2021/03/248738/mexiko-feministinnen-twitter-morena

Stimmen zum Internationalen Feministischen Kampftag in Berlin, Buenos Aires, Santiago de Chile, Oaxaca und San Crístobal, Mexiko. Feminizide und Transfeminizide, Frauen und Queere Identitäten und feministischer Rap aus Costa Rica in einem Nachrichtenpool Lateinamerika/ onda-info # 507 8M spezial. www.npla.de/thema/kultur-medien/onda-info-507-8m-spezial/

 

Protestnote zum Angriff auf das Zentrum der Organisation Wakoborun der Munduruku-Frauen in Jacareacanga

Der Vereinssitz Associação das Mulheres Munduruku Wakoborun in der Kleinstadt Jacareacanga im Südwesten des amazonischen Bundesstaates Pará wurde am 25. März 2021 angegriffen. Die Angreifer gaben sich als indigene Munduruku, die als Goldsucher*innen im illegalen Goldbergbau auch in indigenen Gebieten arbeiten, zu erkennen. Der Verein der Munduruku-Frauen wurde gegründet, um den Widerstand der Munduruku-Frauen gegen zerstörerische Großprojekte in der Tapajós-Region und den dortigen Indigenen Territorien wie Staudämme, Wasserkraftwerke und Wasserstraßen, Bergbaugroßprojekte und illegalen Kleinbergbau zu koordinieren. In einer Protestnote von FDCL, Brasilien Initiative Berlin, Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW) und KoBra vom 26. März 2021 wird unter anderen auch die deutsche Bundesregierung aufgefordert, den Schutz der Munduruku-Frauen gegenüber staatlichen Regierungsstellen in Brasilien einzufordern.

www.kooperation-brasilien.org/de/themen/landkonflikte-umwelt/protestnote-zum-angriff-auf-das-zentrum-der-organisation-wakoborun-der-munduruku-frauen-in-jacareacanga

 

Deutschland und die Illusion vom Frieden in Kolumbien

Geflüchtete bekommen nicht den Schutz, den sie wegen der Bedrohungen in ihrem Herkunftsland verdient hätten. Den Artikel des Ökubüro München auf amerika21 vom  21. März 2021 findet ihr hier: amerika21.de/analyse/248851/deutschland-illusion-frieden-kolumbien

 

UN-Arbeitsgruppe prangert Willkür der Justiz in Honduras an

Freilassung von acht Gemeindeaktivisten, Wiedergutmachung und eine unabhängige Untersuchung gefordert. Polizei und Justiz gehen weiter gegen Aktivist*innen vor. Den Artikel auf Amerika21 vom  9. März 2021 findet ihr hier:

amerika21.de/2021/03/248581/uno-willkuer-justiz-honduras

 

Widerstand in Mynmar – ein Protest der breiten Bevölkerung

In der Stiftung Asienhaus ist ein „Blickwechsel“zu Mynmar erschienen.Seit dem Militärputsch Anfang Februar „wird der Alltag des Landes vom Rhythmus des Widerstands bestimmt“, berichtet der Autor, der in Yangon lebt und dort mit zivilgesellschaftlichen Organisationen arbeitet. “Für die überwiegend junge und diverse Protestbewegung ist weder die Militärdiktatur noch die Rückkehr zur bisherigen Ordnung der NLD eine Option“. Der Blickwechsel vom März 2021 auf der Website der Stiftung Asienhaus zum Download (PDF).

www.asienhaus.de/nc/aktuelles/detail/blickwechsel-zu-myanmar-ein-monat-putsch-ein-monat-widerstand/

In dem interessanten taz Talk #97 vom 9. Februar 2021 sprachen Sven Hansen (taz) mit den Myanmar-Expert*innen Jasmin Lorch und Wolfram Schaffar über den Putsch des Militärs und der Rolle von Aung San Suu Kyi. Das Gespräch hier (Youtube).

www.youtube.com/watch

 

Es gibt keine Armut mehr in China. Wer aber dennoch arm ist – stirbt...

Der Tod eines jungen linken Arbeiters, der in seiner Mietwohnung verhungerte und dessen Leiche erst Tage später von seinem Vermieter entdeckt wurde, löste ein massives Echo auf Internetkanälen aus. Vom chinesischen Staat wurde dies wahrscheinlich als Affront gegen seine viel gepriesene “Armutsbekämpfungspolitik” gesehen. Der Bericht „Verhungert“ am 4. März 2021 auf dem Blog des Forums Arbeitswelten www.forumarbeitswelten.de/blog/verhungert/

 

#FreeSenegal: „Die Stimmen der Frauen werden immer lauter“

Nach der Verhaftung des Oppositionsführers Ousmane Sonko haben vor allem junge Senegalesinnen und Senegalesen in Senegal demonstriert.

Artikel in der taz vom 9. März 2021, taz.de/Proteste-in-Senegal/!5752402/ junge Welt vom 9. März 2021, www.jungewelt.de/artikel/398041.proteste-im-senegal-jugend-in-aufruhr.html der Süddeutschen Zeitung vom 8. März 2021 www.sueddeutsche.de/politik/senegal-macky-sall-proteste-demokratie-1.5228696 und bbc vom 8. März 2021 www.bbc.com/news/world-africa-56311673 In einem Interview www.gwi-boell.de/de/2021/03/24/freesenegal-die-stimmen-der-frauen-werden-immer-lauter sprechen die senegalesische Aktivistin Jaly Badiane und Selly Ba, Programmkordonation im Senegalbüro der Heinrich-Böll-Stiftung über die zunehmende Sichtbarkeit der Frauen in den aktuellen Protesten und die Forderungen nach einer unparteiischen Justiz.

 

„Istanbul-Kovention muss bleiben“

Per Dekret Erdogans hat die Türkei die Istanbul-Konvention verlassen. Frauen und die LGBTI+-Gemeinschaft werden durch den Ausstieg aus dem Abkommen noch mehr zur Zielscheibe. Befürchtet wird eine Zunahme von Femiziden, die Tötung von Frauen* und Mädchen* aufgrund von tiefliegendem Frauen*hass. Über eine Demonstration gegen den Austritt am 27. März in Istanbul hier taz.de/Nach-Austritt-aus-Istanbul-Konvention/!5761685/ ein Artikel in der taz. Zu den Folgen des Austritts und wie Deutschland zur Istanbul Konvention steht, darüber sprach Radio Corax - das Freie Radio in Halle (Saale) - mit Britta Schlichting von der Zentralen Informationsstelle der autonomen Frauenhäuser, autonome-frauenhaeuser-zif.de veröffentlicht am 23. März 2021

radiocorax.de/austritt-der-tuerkei-aus-istanbul-konvention-gegen-gewalt-an-frauen/

Einblicke in transnationale antifeministische Bewegungen, Akteur*innen und mögliche Gegensteuerungswerkzeuge vermittelt die mehrteilige Studie des Centre for feminist foreign policy (CFFP) centreforfeministforeignpolicy.org unter dem Titel „Power over Rights“. centreforfeministforeignpolicy.org/power-over-rights-understanding-and-countering-the-antigender-campaigns

 

Griechenland: 2020 – „Überall Polizei, nirgendwo Intensivstationen.“ - Autoritärer Wind unter der Akropolis

Die autoritäre Entwicklung des griechischen Staates hat seit letztem Jahr besonders Fahrt aufgenommen – sie stößt aber auch auf erheblichen Widerstand.

Lower Class Magazine, 17. März

lowerclassmag.com/2021/03/17/autoritaerer-wind-unter-der-akropolis/

Der Journalist Minas Konstantinou erklärt im Interview mit Lisa Mittendrein, wie sich die Wut über Polizeirepression in der Pandemie entlädt, warum der Slogan „Es tut weh” gerade in aller Munde ist und welche Rolle der Hungerstreik des politischen Gefangenen Dimitris Koufontinas gegen die Verschärfung seiner Haftbedingungen spielte. (Dimitris Koufontinas beendete seinen Hungerstreik am 14. März.). Mosaik-Blog, 15. März 2021 mosaik-blog.at/polizeigewalt-massenproteste-griechenland/

In einem Video-Interview spricht Aris Papazacharoudakis über die Folter, der er durch griechische Polizisten ausgesetzt war. www.youtube.com/watch

Sein Bericht auf deutsch hier … griechenlandsoli.com/2021/03/22/bericht-des-im-hauptquartier-der-griechischen-polizei-in-athen-gefolterten-mannes/

 

Gerechtigkeit für die Moria 6!

„Am 9. März 2021 wurden A.A. und M.H. auf der Insel Lesbos wegen Brandstiftung mit Gefährdung von Menschenleben schuldig gesprochen und zu 5 Jahren Haft verurteilt. Zweieinhalb Jahre der Haftstrafe werden sie im Gefängnis von Avlona auf dem griechischen Festland absitzen müssen. Die beiden jungen Männer waren als Asylsuchende aus Afghanistan nach Lesvos gekommen und zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung vergangenen Jahres gerade 17 Jahre alt. Sie wurden festgenommen, nachdem das Lager Moria am 8. September 2020 vollständig niedergebrannt war, und sechs Monate lang in Untersuchungshaft festgehalten.

Der Gerichtsprozess war von Unregelmäßigkeiten durchzogen und hat zentrale rechtsstaatliche Prinzipien der Fairness und Unschuldsvermutung verletzt. Bereits vor Beginn des Verfahrens war klar, dass die beiden Angeklagten schuldig gesprochen werden würden. Sie wurden in ein politisiertes Spiel geworfen, in dem sie als Sündenbock für den Brand des Lagers herhalten sollten. Durch ihre Verurteilung wird von der Verantwortung der EU und des griechischen Staats für die katastrophalen Zuständen in den europäischen Hotspot Lagern abgelenkt, die durch den Brand erneut mediale Sichtbarkeit bekamen…“ Vollständiger Bericht hier: 

cantevictsolidarity.noblogs.org/post/2021/03/10/untragbares-gerichtsurteil-willkurliche-verurteilung-zweier-gefluechteter-fur-den-brand-im-moria-lager/ 

Weitere Informationen.

legalcentrelesvos.org/2021/03/09/justice-for-the-moria-6/

 

Freiheit für Mumia Abu-Jamal

Mumia Abu-Jamal wird am 24. April 67 Jahre alt. Er hat zwei Hinrichtungsbefehle und zahlreiche Versuche, ihn durch medizinische Nichtbehandlung zu ermorden, überlebt. Der afroamerikanische Journalist und Mitbegründer der Black Panther Party in Philadelphia (USA) ist seit fast 40 Jahren im Gefängnis; einen großen Teil davon musste er in der Todeszelle verbringen. Verurteilt wegen eines ihm untergeschobenen Polizistenmordes. Trotz massiver weltweiter Solidarität und obwohl selbst das höchste Gericht der USA festgehalten hat, dass Mumias Verurteilung von 1982 auf Rechtsbrüchen basierte, wurde sein Verfahren nie neu aufgerollt. Auf Druck einer internationalen Solidaritätskampagne wurde die Todesstrafe in eine lebenslängliche Strafe umgewandelt.

Seit 5. März ist er an Covid-19 erkrankt. Zusätzlich wurde eine Herzinsuffizienz bei ihm festgestellt. Mumia hat 2016 nur knapp eine Hepatitis-C Erkrankung überlebt. Er hat seitdem eine Leberzirrhose und ist gesundheitlich angeschlagen.

Corona wütet weltweit in den Gefängnissen. Allein in den USA sind über 300.000 Gefangene bisher daran erkrankt, viele, vor allem ältere daran gestorben Die Gefängnisse sind inzwischen zu Hotspots der Pandemie geworden. Da die allermeisten Gefangenen arm sind, sind sie besonders hart von Corona getroffen. Inzwischen fordern viele Gefangene, Angehörige und Unterstützer*innen die Freilassung aller Gefangenen über 50, da sie unter den Lebensbedingungen in Haft zur Covid-19-Risikogruppe gehören. Dies fordert auch der seit 1981 inhaftierte Journalist Mumia Abu-Jamal. Nach einer mehrtägigen Protestanruf-/Fax- und EMail-Aktion wurde er in ein ziviles Krankenhaus verlegt. Altersbedingte Diabetes und starke Hautbeschwerden als Folge einer jahrelang vom Gefängnis nicht behandelten Hepatitis-C mit anschließender Leberzirrhose greifen seine Gesundheit weiter an. Der US-Staat enthält Mumia und vielen anderen Gefangenen grundlegende Menschenrechte wie z.B. das Recht auf medizinische Versorgung in Haft vor. Das Outsourcing von Gesundheitsdienstleistungen an Privatunternehmen ist ein weiterer Grund für die mangelhafte Gesundheitslage, denn (nicht nur) dort geht es um Profit und nicht um - oft teure - medizinische Leistungen.

Nähere Infos und Ideen, sich für Mumia Abu-Jamal einzusetzen, findet Ihr auf • www.freiheit-fuer-mumia.dewww.das-mumia-hoerbuch.dewww.prisonradio.org

 

ZUM WEITERLESEN, NACHSEHEN UND -HÖREN

Call for Papers, PERIPHERIE, Ausgabe 166/167 COVID-19: Globale Solidarität?

Die Ausgabe 166/167 der Peripherie "COVID-19: Globale Solidarität?" erscheint voraussichtlich im Sommer 2022. Den Call for papers findet ihr demnächst hier: www.zeitschrift-peripherie.de

 

Zeitschrift iz3w # 383: Stop it! – Polizeigewalt

„Die Ermordung von George Floyd durch einen Polizisten in den USA löste weltweit Proteste gegen rassistische Polizeigewalt aus. Und bald richtete sich der Blick auch auf die eigenen Gesellschaften und andere Kontexte: In nahezu jedem Land der Erde gibt es Probleme mit Polizeigewalt. Dieses Exekutivorgan des staatlichen Gewaltmonopols ist eng verbunden mit den autoritären Tendenzen der jeweiligen Gesellschaften. Warum? Ist die Institution reformierbar oder grundsätzlich abzulehnen?“ (Aus der Verlagsankündigung)

www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/383_Polizeigewalt

 

Zeitschrift PROKLA # 202 (2021): Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün?

„Und wir können unseren Kindern diese Welt als einen besseren Ort übergeben“ – diesen Satz hat nicht der Papst, Karl Marx oder eine aufstrebende Führungsfigur der Grünen formuliert, sondern die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Mit dem „Green Deal“ soll die EU bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Damit greift die Kommissionspräsidentin ein Thema auf, das dank sozialer Bewegungen wie „Fridays for Future“ vor der Corona-Krise stark in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt wurde: den Klimawandel. Oder ist auch dieses Mal alles wieder nur Rhetorik?

Das Editorial zum Heft „Green New Deal!? Wie rot ist das neue Grün?“, erste frei zugängliche Texte und das Inhaltsverzeichnis finden sich hier www.prokla.de/index.php/PROKLA/issue/view/206

 

Welche Gesellschaft?!: Trossenstek für Kämpfe verbinden, # Ausgabe vom Februar 2021

„Hier kommt sie, die Nullnummer des Trossenstek! Mit einem Seefahrtsknoten und einer Schildkröte – was hat es damit auf sich? Der Knoten steht für unsere Suche nach Verknüpfungen und Knotenpunkten zwischen verschiedenen sozialen Bewegungen und ihren unterschiedlichen Alltagskämpfen. Suchend und fragend, weil wir nicht den Anspruch haben, Lösungen präsentieren zu können. Langsam und stetig, wie eine Schildkröte, bewegen wir uns auf der Suche danach, was das Verbindende sein könnte. Der Trossenstek ist ein Experiment. Wir hoffen, dass sich daraus ein konstruktiver Austausch mit vielfältigen Stimmen entwickelt... (Aus dem Editorial der ' Ausgabe 0)

Hrsg. In welcher Gesellschaft wollen wir leben?! c/o Initiative für eine gerechte Gesellschaft. Die 15-seitige Nullnummer gibt es hier online (PDF):

welche-gesellschaft.org/wp-content/uploads/2021/02/Rundbrief_Trossenstek_0-1.pdf

 

Shut shit down!

Ende Gelände fordert weiter: Kohle stoppen. Systemwandel jetzt. Seit Kurzem gibt es einen Leitfaden von (und für) Aktivist*innen.

Zum Download oder Bestellmöglichkeit auf der EG-Website

www.ende-gelaende.org/shut-shit-down-ein-ende-gelaende-leitfaden-fuer-aktivistinnen/

 

 

Neuerscheinung: Detlef Hartmann/Christopher Wimmer: Die Kommunen vor der Kommune 1870/71. Lyon, Le Creusot, Marseille, Paris.

„Bereits vor der Pariser Kommune 1871 entwickelten sich in Städten wie Lyon, Marseille oder Le Creusot aufständische Bewegungen ... Auch in etlichen anderen Orten kam es zu Erhebungen und wurden „Kommunen“ ausgerufen. Mit deren Beginn, so die Historikerin Jeanne Gaillard, hatte die Provinz schon eine oder sogar zwei revolutionäre Phasen erlebt. Dennoch sind sie lange Zeit fast völlig vernachlässigt worden. Das Interesse der linken wie bürgerlichen Geschichtsschreibung galt vorrangig der Pariser Kommune. Die Autoren legen diese sozialrevolutionären Spuren frei. Mit dem Terminus Kommune meinen sie nicht die Regierungsform in Paris, sondern verstehen darunter Prozesse der Selbstorganisation, die sich schon in den sozialen Kämpfen der 1860er-Jahre in Frankreich finden lassen. Diesen emanzipatorischen Praktiken gilt das Interesse des Buches“ (aus der Verlagsankündigung).

Detlef Hartmann/Christopher Wimmer: Die Kommunen vor der Kommune 1870/71. Lyon, Le Creusot, Marseille, Paris. Assoziation A, Berlin/Hamburg 2021, 143 Seiten.

www.assoziation-a.de/buch/Kommunen

Link zu einem interessanten Dossier zur Pariser Commune: www.links-lesen.de/150-jahre-pariser-commune/

 

Neuerscheinung: „Corporate greenwashing: "net zero" and "nature-based solutions" are a deadly fraud

A new GRAIN report (17 March 2021) unmasks the new wave of corporate climate promises.

Full report at: grain.org/e/6634

 

ARTE-Dokumentation (Frankreich/2020) „Die Welt des Narendra Modi - Indiens Weg zur Weltmacht“

Eine interessante ARTE-Dokumentation (Frankreich/2020) „Die Welt des Narendra Modi - Indiens Weg zur Weltmacht“ dokumentiert den politischen Aufstieg des rechtsnationalisten Narendra Modis zum indischen Premierminister. Er ist heute einer von drei Persönlichkeiten mit den meisten Followern auf Twitter und die zentrale Figur der neuen indopazifischen Allianz gegen China. „Die Geschichte einer Wende – für Indien und für die Welt.“ Die Doku ist noch bis 7. April auf ARTE zu sehen. www.arte.tv/de/videos/091090-000-A/die-welt-des-narendra-modi/

 

Rückschau: Die medico Online-Konferenz Die (Re)konstruktion der Welt - Hilfe. Solidarität. Politik

Etliche Beiträge der medico Online-Konferenz Die (Re)konstruktion der Welt - Hilfe. Solidarität. Politik vom 12.-14.Februar 2021 - eine Konferenz „nicht nur zur miserablen Lage der Welt, sondern auch und vor allem zu den Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion zu einem Ort, den zu bewohnen sich endlich lohnen wird“ - sind auf dem Youtube-Kanal von medico international

www.youtube.com/channel/UCN-eimrzYYKPMp2Urq-2--w

eingestellt. Es gab viele interessante und wichtige Beiträge/Vorträge zu Themen, die in der einen oder anderen Weise in den Diskussion auf dem BUKO-Kongress sicherlich eine Rolle spielen werden.

 

Theoriepodcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit Alex Demirović zu Rosa Luxemburg

Zu Rosa Luxemburgs Geburtstag am 5. März: Der Theoriepodcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit Alex Demirović. 

In dem Podcasts „tl;dr – Too long, didn’t read“ gibt Alex Demirović einen Überblick über Rosa Luxemburgs politisches Wirken und fasst die zentralen Thesen von „Sozialreform oder Revolution?“ zusammen. Anschließend diskutiert er mit der Luxemburg-Forscherin Miriam Pieschke darüber, was wir heute noch von Luxemburg lernen können.

www.rosalux.de/theoriepodcast

 

TERMINE

#8.-10. April 2021. Veranstaltungen zum 50. Welt-Roma-Tag

Am 8. April 2021 jährt sich der Erste Internationale Roma-Kongress zum 50. Mal. Er ist das bedeutendste Ereignis der Roma-Bürgerrechtsbewegung im 20. Jahrhundert. Jedes Jahr am 8. April protestieren Roma gegen ihre Entrechtung, Diskriminierung und Verfolgung und für eine Welt ohne Rassismus und Faschismus. Dieses Jahr gibt es eine Vielzahl an Veranstaltungen:

7. April 2021, 20h: 50 Jahre seit dem Ersten Weltkongress der Roma. Was hat sich seitdem geändert? Veranstaltung des Romska Antidiskriminaciona Mreža (serbischer Ableger des RAN).

Link: t1p.de/fhp5

8. April 2021: Start des Welt-Roma-Kongresses 2021

Der Welt-Roma-Kongress 2021 wurde von Grattan Puxon, dem General-Sekretär des Kongresses von 1971 in London initiiert. Organisiert wurde er von ihm zusammen mit einer Vielzahl von Roma-Organisationen und Einzelpersonen weltweit. Der Kongress beginnt um 10h per Live-Stream.

romanistan.com/romaday-program/

8. April 2021: Um 20h veröffentlicht das Roma Center/ RAN seinen Clip zum 50. Jubiläum des Ersten Welt-Roma-Kongresses auf Facebook https://www.facebook.com/Roma-Antidiscrimination-Network-RAN-1160540740639190 und Youtube www.youtube.com/channel/UCTG4KijgznlBGfqLQkzVQNQ

9. April 2021, 17h: Kosovo-Panel auf dem Welt-Roma-Kongress. Während und nach dem Kosovokrieg 1999 begingen die Albaner massenhaft Kriegsverbrechen gegen die Roma und vertrieben ca. 130000 von ihnen. Podiumsdiskussion mit:

Riccardo M. Sahiti, Dirigent, Deutschland Šani Rifati, Choreograph, Deutschland Roksana Hajrizi, Aktivistin, Kanada Kenan Emini, Roma Center/ RAN und Bundes Roma Verband, Deutschland Nizaqete Bislimi, Rechtsanwältin, Bundes Roma Verband, Deutschland

ran.eu.com/9-april-2021-17h-kosovo-panel-auf-dem-welt-roma-kongress/

9./10. April. Roma Resistance und The Awakening. Podium, Film und Workshop beim Act.ival Das Roma Center/ RAN nimmt an einer Podiumsdiskussion zur Situation von Roma in Europa teil, gibt einen Workshop zu Roma-Widerstand gegen ihre Bleiberechtssituation und zeigt seinen Film The Awakening.

ran.eu.com/9-10-april-roma-resistance-und-the-awakening-podium-film-und-workshop-beim-act-ival/

10. April 2021, 17h: Welt-Roma-Kongress: Podiumsdiskussion zum Mahnmal für die im NS ermordeten Sinti und Roma Europas. Podiumsdiskussion zur aktuellen Bedrohung des Mahnmals durch die Deutsche Bahn und den Berliner Senat und seine internationale Bedeutung mit:

Noa Karavan / Tanja Vasic / Grattan Puxon / Ethel Brooks / Jud Nirenberg

ran.eu.com/10-april-2021-17h-welt-roma-kongress-podiumsdiskussion-zum-mahnmal-fur-die-im-ns-ermordeten-sinti-und-roma-europas/

 

# 12.-18.4.2021 Online-Filmfestival „Rising Gardens“

Das Filmfestival „Rising Gardens“ ist Teil der Frauen-Kampagne „One Billion Rising“.Vom 12.04.-14.04.2021 stellen in sechs Filmen Bäuerinnen aus drei südasiatischen Ländern ihren Beitrag zur Ernährung ihrer Gemeinschaften vor. In dem Block vom 16.04-18.04.2021 geht es unter dem Motto "Moving Mountains" um Frauen und Solidarität. Zur Festival-Seite: www.onebillionrising.org/46825/rising-gardens-film-festival-by-one-billion-rising-south-asia/

One Billion Rising in Deutschland: www.onebillionrising.de

 

#23.05.-30.05.2021, Klimacamp bei Wien 2021

Der Schwerpunkt des diesjährigen Klimacamps liegt auf Intersektionalität und auf unterschiedliche Befreiungskämpfe. Mehr Infos auf der Website des Klimacamps: klimacamp.at

 

#noch bis 16.06.2021, Ringvorlesung zur Internationalen Politischen Ökonomie der Corona-Krise

Aus einer polit-ökonomischen Perspektive thematisiert die Ringvorlesung an der Universität Wien aktuelle Entwicklungen, Widersprüche und Konflikte, die mit der Pandemie in Zusammenhang stehen. Alle Informationen zur Ringvorlesung gibt es hier: www.univie.ac.at/intpol/home/lehre/spezial-vo-bak-10-ss-2021-die-internationale-politische-oekonomie-der-corona-krise-aktuelle-konflikte-widersprueche-und-entwicklungen/

 

#13.04.-07.05.2021, Multilinguale Veranstaltungsreihe zu Bioökonomie

Organisiert wird die Veranstaltungsreihe von der Nachwuchsgruppe „Bioökonomie und soziale Ungleichheiten" an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

13.04.2021 18:00 – 20:00 Wird der Landraub digital? Das Umweltkataster CAR in Amazonien: Hoffnungen und Kontroversen // Grilagem Digital? O cadastro ambiental rural CAR na Amazônia: esperanças e controversas. (Deutsch & Portugiesisch, mit Simultanübersetzung.)

22.04.2021, 18:00 – 20:00 Biomasa y Extractivismo Agrario en América Latina: Perspectivas de Desigualdad Transnacional en torno a la Bioeconomía // Biomasse und Agrarextraktivismus in Lateinamerika: Transnationale Ungleichheitsperspektiven auf Bioökonomie

07.05.2021, 10:00 – 12:00 Alternative innovations for the bioeconomy – Or what kind of technologies do we need for a just socio-ecological transformation?

29.06.2021, 18:00 – 20:00 Book Launch: “Bioeconomy and Global Inequalities. Socio-Ecological Perspectives on Biomass Sourcing and Production”

Alle Informationen hier: www.bioinequalities.uni-jena.de/sozbemedia/faltblatt-abschlusstagung.pdf

Bei Interesse Zugangsdaten per Mail anfragen bei bioinequalities@uni-jena.de

 

#Zapatistas im Sommer auf Europa-Tour

Nach aktuellem Stand wird eine Delegation aus Compañer@s der Ejército Zapatista de Liberación Nacional (EZLN), des Congreso Nacional Indígena (CNI) und der Frente de Pueblos en Defensa del Agua y la Tierra de Morelos, Tlaxcala y Puebla (FPDTA-MPT) von Juli bis Oktober 2021 das Europa von unten und links besuchen. Die Zapatistas senden voraussichtlich 120 Personen, davon ca. 100 Frauen. Die gesamte Delegation wird vermutlich 160 Personen umfassen, die sich im Laufe der Reise auch auf verschiedene Orte aufteilen werden. Ziel ist die Stärkung von Kämpfen von unten und links in unseren Regionen sowie die Vernetzung mit ihren eigenen Kämpfen. Es geht um eine globale, emanzipatorische und kontinuierliche Organisierung gegen Kapitalismus und Patriarchat Wann, wie lange und mit wie vielen Compañer@s genau sie in Deutschland zu Besuch sein werden, steht noch nicht fest. Den 13. August, 500. Jahrestag der Conquista, will die Delegation in Madrid „feiern“. Das europäische Solidaritätsnetzwerk organisiert und koordiniert die Reise nach Europa und innerhalb der europäischen Regionen…“

Weitere Informationen: 

www.ya-basta-netz.org/die-zapatistas-kommen-zu-uns/

Gemeinsamer Aufruf für Europa:

www.ya-basta-netz.org/europa-von-unten-und-ezln-zapatistas-reise/

Alles zur Reise-Orga hier

www.ya-basta-netz.org/reise-orga/

Das Spendenvideo zur Reise der Zapatistas durch Deutschland & Europa gibt es auf Youtube:

www.youtube.com/watch