Speak-up! Sozialer Aufbruch und Widerstand in Indien

Interviews, Rezensionen und Feedback, Blog, Mailingliste

Proteste gegen Räumungen in Mumbai

Rechtzeitig vor dem Kongress in München ist das von der BUKO mit herausgegebene Buch "Speak Up! Sozialer Aufbruch und Widerstand in Indien" bei Assoziation A erschienen.

Sowohl auf dem Kongress als auch danach in Köln, Kassel, Hamburg und Berlin haben Ulka Mahajan von der "Sarvahara Jana Andolan" (Bewegung der arbeitenden Bevölkerung) und der Mitherausgeber von "Speak Up!", Madhuresh Kumar, Organisator in der "National Alliance of People's Movements" (NAPM), das Buch und die aktuellen Themen und Auseinandersetzungen indischer sozialer Bewegungen und Kampagnen vorgestellt und über die Möglichkeiten indisch-europäischer Solidaritätsarbeit diskutiert. Aus dem Kreis der Herausgeber_innen entwickelt hat sich u.a. die Idee, über eine Mailingliste für Interessierte kontinuierlich über den Kampf indischer Bewegungen gegen das Großprojekt "Delhi-Mumbai Industrial Corridor" (DMIC) zu informieren. Wer ihre/seine E-Mail-Adresse eingetragen möchte schreibt an das BUKO-Büro in Hamburg.

In einem Interview mit "Neues Deutschland" haben Ulka Mahajan und Madhuresh Kumar diesen Faden dann noch einmal aufgenommen. Nun liegen auch die ersten Buchrezensionen liegen vor: Die Rezensentin im Deutschlandfunk (Andruck - Das Magazin für Politische Literatur – Bücherliste) sieht die Qualität es Buches darin, dass "der Mythos vom aufstrebenden Indien und der größten Demokratie der Welt" entzaubert wird: "Die Lektüre verdeutlicht, wie hoch der Preis für das rasante Wirtschaftswachstum und den Aufstieg des Schwellenlandes ist und wie viele Inder dagegen in unterschiedlichen Initiativen, Bewegungen und Protestformen aufbegehren. Das Buch gibt sowohl Indienkennern als auch unkundigen Lesern einen erstaunlichen Einblick in die indische Gesellschaft."

Von Leser_innen kritisiert wurde u.a "das mehr oder weniger stillschweigende Ausblenden des nicht gewaltfreien Teils der Widerstandsbewegungen...im Buch tauchen die Bewaffneten nur als Randbedingung auf." Hinsichtlich des Beitrags zum Kampf gegen das Atomkraftwerk in Kudankulam wurde angemerkt, dass Kudankulam der aktuelle Brennpunkt ist und die Verhinderung der Inbetriebnahme des fertig gebauten AKWs Kudankulam womöglich gleichbedeutend mit dem Beginn des Endes des indischen Atomenergie-programms sei. Im Buchbeitrag würde die Dynamik des harten Kampfes, der Erfolge und Niederlagen der Bewegung gegen das AKW in Kudankulam jedoch verloren gehen. (Am Donnerstag den 11.7.2013 hat die indische Atomaufsichtsbehörde nun die Genehmigung zum ersten Hochfahren des Reaktors erteilt. Anfang Mai hatte das Oberste Gericht Indiens eine Klage gegen das AKW zurückgewiesen, Atomenergie sei für die Entwicklung Indiens unabdingbar, die lokale Bevölkerung müsse da halt "geringere Unannehmlichkeiten" in Kauf nehmen.) Regelmäßige Info zur Anti-Atom-Soli mit Indien gibt es unter "Anti-Atom Indien- Informationen zur Anti-AKW-Bewegung in Indien".

Nach der Sommerferienzeit wollen wir dann auch das Blog Speak Up! auf der BUKO-Seite weiter ausbauen (aktueller Protest und Widerstand, Analysen und Infos, Diskussionen und Debatten zu und aus Indien) und gestalten. Auch hier freuen wir uns über Hinweise und Anregungen.