In diesem erfahrungsorientierten Workshop wollen wir Mutterbilder, gesellschaftliche Strukturen und Machtverhältnisse, die sich auf Mutterschaft auswirken, hinterfragen. Eine intersektionale Perspektive ermöglicht uns zu verstehen, wie unterschiedlich Zuschreibungen und Normierungen in Bezug auf Mutterschaft wirken - je nach gesellschaftlicher Positionierung und individueller Biographie. Wir wollen auch einen Blick darauf werfen, wie im Neoliberalismus neue Grenzziehungen und Entsolidarisierungen zwischen Frauen und Müttern statt finden – beispielsweise zwischen Müttern in westeuropäischen Ländern, die ganztags arbeiten und Hausarbeiter*innen aus osteuropäischen Ländern anstellen, wo das Lohnniveau niedriger ist und die dadurch oftmals fern von ihren eigenen Kindern leben (sogenannte Global Care Chain).
Wir möchten eigene Vorstellungen entwickeln und über (politische) Handlungsstrategien nachdenken, um ggfs. Mutterschaft oder Elternschaft unseren Vorstellungen und Bedürfnissen entsprechend umsetzen zu können. Wir wünschen uns einen Mut machenden Erfahrungsaustausch und freuen uns darauf, euch und eure vielfältigen Perspektiven kennenzulernen.
Teilnahme und Anmeldung:
Teilnehmen können FrauenLesbenTrans*, die sich für das Thema Mutterschaft und Feminismus interessieren (mit oder ohne Kinder).
Als Solibeitrag zum Seminar wird um ein Teilnahmebeitrag von 20-35€ gebeten. Dieser soll jedoch nicht Hinderungsgrund für die Teilnahme sein, auch wenn Ihr nur weniger oder nichts zahlen könnt, seid ihr herzlich eingeladen teilzunehmen.
Es wird während des Workshops eine Kinderbetreuung geben und die Veranstaltung möglichst barrierearm sein. Bitte schreibt in der Anmeldung kurz ob ihr einen Schlafplatz benötigt, die Kinderbetreuung in Anspruch nehmen wollt und ob ihr einen barrierefreien Zugang zu den Räumlichkeiten braucht.
Anmeldung ab sofort unter: feminimusundmutterschaft(at)posteo.de
Seminarleiter*innen:
Miro: Ich, Miro (weiblich sozialisiert, queer verortet), beschäftige mich viel mit Mutterschaft*, Schwangerschaft und Geburt, sexuellen und reproduktiven Rechten, Leben mit Kindern und der Vielfalt von Geschlechtern, sexuellen Orientierungen und Familienformen. Das tue ich im Rahmen meines Studiums (Gender Studies und Sexualpädagogik), in Workshops und weil mich diese Themen persönlich betreffen. Privilegiert bin ich zum Beispiel durch mein weißsein, weil ich einen deutschen Pass habe oder able-bodied bin. Ich lebe in Partnerschaft mit einem Cis-Mann und wir möchten ein Kind zusammen bekommen.
Mira: Mich, Mira, treibt das Thema Feminismus in Bezug auf Mutterschaft seit der Geburt meines Kindes (inzwischen 2,4 Jahre alt) um. Im Rahmen meines Studiums hatte ich die Möglichkeit, einen Workshop dazu gemeinsam mit Miro und einer weiteren Person in Berlin anzubieten, den ich sehr inspirierend fand. Im Moment schreibe ich meine Studiums-Abschlussarbeit über das feministische Potential von #regretting motherhood. Ich bin weiß, cis, nichtbehindert positioniert, bin weiblich sozialisiert und habe einen deutschen Pass. Ich lebe in einem Hausprojekt und möchte langfristig gerne in gemeinsamer Ökonomie mit anderen Menschen leben.
Ort: Paul-Gerhardt-Haus, Friedrichstr. 10, 48145 Münster
Termin: 27.-29. Mai 2016
Organisator_innen:
Das Seminar wird organisiert von feministischen Müttern und Nicht-Müttern aus Münster und der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) und finanziell gefördert durch die Rosa Luxemburg Stiftung und das Frauenreferat Münster. Außerdem wird das Seminar durch die Fabi Münster unterstützt.
Weitere Informationen werden in Kürze folgen.