"Das Verbrennen von Kohle ist eine der Hauptursachen des globalen Klimawandels. Unterdessen katastrophalen Folgen, Dürre und Hunger, Artensterben, Wetterextremen undÜberflutungen leiden Millionen Menschen, besonders im Süden der Welt, viele müssenbereits heute fliehen. Internationale Klimaverhandlungen, wie COP21 in Paris bleibenletztlich erfolglos, solange Kohle, Öl und Gas weiter gefördert werden. Deshalb haben inden vergangenen Jahren viele Menschen weltweit das Heft des Handelns selbstübernommen. Sie haben gemeinsam hunderte Kohlekraftwerke verhindert und fordern denAusstieg aus dem Kohleabbau.
Das Rheinische Braunkohlerevier ist Symbol der Zerstörungen durch Kohle und deslebendigen Widerstands dagegen. Mit vier großen Braunkohlekraftwerken stehen in der dieRegion einige der größten CO2-Schleudern Europas. Die Tagebaue schlucken Ortschaftenund Wälder, zerstören Grundwasser, ihr giftiger Staub weht bis in die Großstädte. Dagegenwehren sich seit langer Zeit Menschen vor Ort ebenso wie Umweltverbände und andereOrganisationen. Sie haben das Rheinland zum Ort unterschiedlicher Proteste gemacht.Viele fordern einen nachhaltigen Strukturwandel für die Kohlereviere und zukunftsfähigeArbeitsplätze statt Kohleindustrie. Viele verstehen sich als Teil einer globalen Bewegung für Klimagerechtigkeit.
Trotz massiver Gefahren der Klimaveränderung und gegen alle Proteste halten dieEnergiekonzerne unbeirrt an der Kohleförderung und -verstromung fest. Auch die Signaleaus Bundes- und Landesregierungen sind völlig unzureichend, um eine Umkehreinzuleiten. Wir fordern weiterhin die politischen Entscheidungsträger auf, jetzt rascheSchritte zum Kohleausstieg zu beschließen. Aber selbst die geplante "Kohleabgabe" für die dreckigsten Kraftwerke wurde auf Druck der Kohlelobby zurückgenommen.Wir, die unterzeichnenden Organisationen, sind erschüttert über diese Politik und die existenzielleGefährdung von weltweit Millionen Menschen durch den Klimawandel. Wir können angesichts der bedrohlichen Klimakatastrophe nachvollziehen, wenn sich jetzt Menschenzum zivilen Ungehorsam gegen den Kohleabbau gezwungen sehen. Der Konsens der Kampagne "Ende Gelände" betont Sicherheit und Transparenz für alle Beteiligten und schließt die Zerstörung von Infrastruktur und eine Gefährdung von Menschen durch die Aktion aus. Ziviler Ungehorsam gegen existenzielle Gefahren und Missstände hat eine lange und bedeutende demokratische Tradition. So würde es ohne den - auch ungehorsamen - Widerstand gegen Atomkraft keinen Atomausstieg geben. "Ende Gelände" ist aufrüttelndes Signal zum Ausstieg aus einer zerstörerischenTechnologie, für den globalen Erhalt der Umwelt und für gelebte Solidarität mit unserenMitmenschen weltweit, insbesondere denen, die schon heute vom Klimawandel bedrohtsind. Wir erklären uns solidarisch mit allen Menschen in ihrem friedlichen Protest gegen die Kohle."