Anti-Kohle-Proteste im Juni 2019 im Rheinland: Wir sind solidarisch!

4.6.2019, Hamburg

Die BUKO unterzeichnet die Solidaritätserklärung für Ende Gelände, die am Wochenende ihre große Ende Gelände Massenaktion im Rheinland starten.

Die Regierungen dieser Welt haben in Paris beschlossen: Der Großteil der fossilen Energien
muss im Boden bleiben. Denn die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas ist die Hauptursache
der globalen Klimakrise. Sie verursacht Dürre und Hunger, Artensterben, Wetterextreme und
Überflutungen. Millionen Menschen, besonders im Globalen Süden, bedroht der
Klimawandel schon heute in ihrer Existenz und zwingt sie zur Flucht.


Ob es wirklich einen Wendepunkt in der internationalen Klimapolitik gibt, entscheidet sich auf
der nationalen Ebene der Staaten, die historisch wie aktuell die größten Verursacher der
Klimakrise sind. Ein zügiger Kohleausstieg in Deutschland ist eine der Voraussetzungen
dafür, dass die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad bzw. 1,5 Grad begrenzt
werden kann, wie es die Weltgemeinschaft mit dem Pariser Abkommen festgelegt hat.
Doch die Regierung versagt beim Klimaschutz: Die CO2-Emissionen sind seit Jahren nicht
gesunken. Zwanzig weitere Jahre Kohle-Verbrennung sind mit dem Pariser
Klimaabkommen nicht vereinbar. Wir fordern, dass der Hambacher Wald und die
derzeit noch bedrohten Dörfer erhalten bleiben.


Gegen die zerstörerische Braunkohle wehren sich seit langem Menschen vor Ort im
Rheinland ebenso wie Umweltverbände und andere Organisationen. Sie fordern einen
nachhaltigen Strukturwandel für die Kohlereviere und zukunftsfähige Arbeitsplätze statt
Kohleindustrie, denn eines ist sicher: Die Kohleverstromung hat keine Zukunft! Gleichzeitig
verstehen sich immer mehr Menschen als Teil einer globalen Bewegung für
Klimagerechtigkeit und fordern, dass nicht länger einige wenige Menschen von dem
Wohlstand profitieren, der mit fossilen Energien erzeugt wird, während viele andere
unter den Folgen leiden. Mit “Fridays for Future” hat sich weltweit eine ganze
Generation zusammengeschlossen, um für ihre Zukunft und gegen die Klimakrise zu
kämpfen.


Wir, die unterzeichnenden Gruppen und Organisationen, sind erschüttert
über die Tatenlosigkeit der Bundesregierung inmitten der größten Krise der Menschenheit.
Wir können es angesichts der drohenden Klimakatastrophe nachvollziehen, wenn sich
Menschen zum zivilen Ungehorsam gegen den Kohleabbau gezwungen sehen.
Der Aktions-Konsens von “Ende Gelände” betont Sicherheit und Transparenz für alle
Beteiligten und schließt die Zerstörung von Infrastruktur und eine Gefährdung von Menschen
aus. Ziviler Ungehorsam gegen existentielle Gefahren und Missstände hat eine lange und
bedeutende demokratische Tradition. So würde es ohne den – auch ungehorsamen –
Widerstand gegen Atomkraft keinen Atomausstieg geben. Die entschlossene, aber friedliche
Aktion “Ende Gelände” in den vergangenen Jahren hat diese Tradition eindrucksvoll
aufgenommen.

„Ende Gelände“ ist ein aufrüttelndes Signal zum Ausstieg aus einer zerstörerischen Technologie und für den globalen Erhalt der Umwelt. Die Aktion ist ein Ausdruck der Solidarität mit den Menschen, die schon heute gegen die Bedrohung ihrer Lebensgrundlagen kämpfen müssen, mit denen, die in Zukunft am meisten betroffen sein werden und mit allen, die weltweit für eine lebenswerte Zukunft auf diesem
Planeten eintreten.
Daher erklären wir uns solidarisch mit allen Menschen in ihrem friedlichen Protest gegen die Kohle.


https://www.ende-gelaende.org/de/