Soziale Kämpfe und politische Machterhaltungsstragien auf den Philippinen

Seit 1986 ereigneten sich auf den Philippinen zwei Aufstände, die den jeweiligen Präsidenten des Landes entmachteten, eine Kampagne von Massenprotesten um einen dieser Präsidenten wieder zurück zu bringen, mehrere Militärputschversuche und verschiedene Wellen von sozialen Massenkämpfen. Krisen und Aufstände jagten sich seitdem gegenseitig durch die jüngste philippische Geschichte. Und dennoch hat sich in dieser Zeit in gesellschaftlicher Hinsicht fast nichts geändert. Die Herrschenden des Landes haben seither eine erfolgreiche Politik der Maxime "Verändern wir die Dinge so, dass sie gleich bleiben!" verfolgt. Der Workshop wird sich mit der Geschichte der sozialen Kämpfe und der revolutionären Bewegungen auf den Philippinen beschäftigen und der Frage nachspüren, wie eine herrschende Klasse es erfolgreich vollbringen konnte, ihre Macht selbst in einer chronischen Krisensituation über lange Zeit hinweg zu verteidigen. Vor dem Hintergrund dieser Diskussionen sollen auch andere wichtige Fragen erörtert werden, bspw. nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden mit den Aufständen in der Arabischen Welt, der Rolle des Staates, der Selbstermächtigung sozialer Protest usw.