Schwerpunkte
Commons
Commons in Brasilien. Nischen – Abwehrkämpfe – gelebte Utopien Teil I: Praxis // Teil II Theorie // Teil III Utopie
Die Landlosenbewegung MST entzieht ihr erkämpftes Land dem "freien" Markt und organisiert Leben und Produktion darauf basisdemokratisch und nachhaltig, so dass Nischen entstehen, die teils ein Gegenmodell zur "Außenwelt" darstellen, teils in ihr funktionieren, teils von ihr bedroht werden. Die Basisgemeinde in Mato Grosso vereint soziale Bewegungen im Kampf gegen den Zugriff von (inter)nationalen Akteuren auf die Gemeingüter. Beide Bewegungen versuchen den Zugang zu Land, Wasser, Gesundheit und Bildung wieder zurückzugewinnen. Teil I: Welche Widerstandsbewegungen, welche staatlichen Regelungen gibt es (nicht), die versuchen die Zerstörung/private Aneignung von Ressourcen der Region einzudämmen? Sind die Organisationsformen von MST und Basisgemeinde attraktive Modelle der Commonsidee? Teil II + III eher praktisch-politisch/visionär: Können wir voneinander lernen, unsere Erfahrungen mit Commons ergänzen, so dass die eigene Praxis dadurch bereichert wird? Wo stehen wir im Norden und Süden den gleichen Strukturen/ Akteuren gegenüber? Kann uns Theorie und Praxis von Commons bei der Frage helfen, wie der Übergang/Prozess/die Umwälzung hin zu einer befreite(re)n und nachhaltig wirtschaftenden Gesellschaft aussehen könnte?
Douglas Estevam (MST / São Paulo) + Isodoro Salomão (Befreiungstheologe / Mato Grosso)
FR, 12:00 - 18:00 | Raum: Mörike-Schule R 3
Alles auf einmal: Das Commonspanel
Mit dieser Auftaktveranstaltung sollen die auf dem BUKO 33 stattfindenden Commons-workshops vorgestellt werden. In einer moderierten Fragerunde werden die Referent_innen in kurzen Beiträgen einen Aspekt ihres Themas vorstellen. Etwa: Ist die Frage des Eigentums ein guter Einstieg in die Commons-Debatte? Und: Was ist so gemein an der Bildung? Warum ist der Commons-Ansatz geeignet, die Unübersichtlichkeit der Vielfalt der Bewegungen zu überwinden? Mit dieser Vorgehensweise soll die Orientierung bei der Auswahl erleichtert werden, aber auch schon mal die Möglichkeit gegeben werden, die Referierenden kurz kennen zu lernen. Zudem wird an den Wänden für jede Veranstaltung ein Plakat angebracht, auf denen die Referierenden eine These, ein Schlagwort oder ein zentrale Fragestellung präsentieren. Die Kongressteilnehmenden können auf diese Aushänge vor und nach der Fragerunde eigene Gedanken, Fragen usw. aufschreiben. Diese Zettel gehen dann mit in die Workshops, sollen dort dann rückseitig neu mit Ergebnissen/Thesen aus den Workshops gefüllt werden und für den Abschluss wieder vorliegen. Auf diese Weise soll eine Dokumentation im kleinen Stil ermöglicht werden, damit sich alle über die Auseinandersetzungen in jenen Veranstaltungen informieren können, welche sie nicht besuchen konnten.
Vorbereitungsgruppe
FR, 10:00 - 12:00 | Raum: Sudhaus Großer Saal
Abschließende Gedanken zum Commonspanel: Eine offene Podiumsdiskussion
Beim Abschluss wollen wir die Diskussionsstränge um Commons weiterführen und vertiefen. In einem Fish-Bowl mit drei festen Referent_innen und freien Plätzen für Teilnehmer_innen oder weitere Referent_innen wird entlang von Leitfragen die Debatte strukturiert. Vor, während und nach der Veranstaltung können die auf Plakaten dokumentierten Ergebnisse aus den Veranstaltungen angesehen werden.
Moderation: Sigrun Preissing & Gottfried Schubert (Netzwerk Anavan)
SA, 20:00 - 22:00 | Raum: Sudhaus Theatersaal
ANAVAN, Bewegung für solidarische Gesellschaftsgestaltung
Unser Anliegen ist es, Freiräume zu schaffen für commoning in unterschiedlichen Lebensbereichen. Dafür wollen wir Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen in einem Netzwerk verbinden, in dem wir uns in vielfältiger Weise und unterschiedlichen Ausmaß einbringen können, um uns so weit wie möglich vom Kapitalismus zu entkoppeln und um unsere individuellen Lebensumstände gemeinsam zu verbessern. Wir wollen über die Kritik am System hinaus Alternativen (weiter)entwickeln und Gesellschaft mitgestalten. In unserem jungen Projekt ANAVAN wünschen wir uns, neue Lösungen für "Handel", "Bezahlung", "Entlohnung", "Altersabsicherung" usw. zu finden, und neue oder bewährte Lebensformen nach unterschiedlichsten Bedürfnissen leben zu können. ANAVAN, ein commonscommon, wir laden ein zur Projektvorstellung, zur Diskussion und zur praktischen Umsetzung. Reclaim your (economic) autonomy! Infos: www.anavan.wordpress.com
Anke Nordt, Jean-Claude Linder, Sigrun Preissing, Gottfried Schubert, Heike von Seeger, Torsten Gahlke
SA, 10:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 5
Eine andere Welt ist pflanzbar! Film und Infos über Gemeinschaftsgarten und Guerilla Gardening Bewegungen weltweit.
Während das traditionelle Kleinbauerntum weltweit gegen multinationale Agrarkonzerne und deren Einfluss auf die Gesetzgebungen zu kämpfen hat, nimmt das Interesse an nicht-kommerziellen kollektiven Gartenprojekten, in denen Menschen gemeinsam ihre Umgebung gestalten und ökologische Nahrungsmittel anbauen, immer mehr zu – ebenfalls weltweit. Überall entstehen Gartenprojekte in vielfältigen Formen: Guerrilla Gardening, Selbsternte-Projekte, Interkulturelle und andere Nachbarschaftsgärten, Schulgärten, HIV-Gärten, Sorten-Erhaltungsgärten, Kinderbauernhöfe und und und. Sie alle stehen mit ihren konstruktiven Strategien für eine kreative Reaktion auf aktuelle gesellschaftliche und ökologische Problemlagen – angesichts wachsender Verarmung, Vereinzelung, Ressourcen- und Machtmonopolisierung und klimatischer Veränderungen. Die Guerilla Gardening und Gemeinschaftsgartenbewegung bezieht sich auf die Erhaltung und Rückgewinnung von Gemeingüter wie Land, Wasser, Samen, Biodiversität, öffentlicher Raum, Stadt, bäuerliche Rechte, Umweltwissen. Ella von der Haide ist selber Gartenaktivistin und Filmemacherin und hat in Argentinien, Südafrika und Deutschland gegärtnert, geforscht und gefilmt. Mehr Infos zu den Dokumentarfilmen: www.eine-andere-welt-ist-pflanzbar.de
Ella von der Haide (muc)
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Sudhaus Trommelraum
Politische Kommunen und Commons
Die politischen Kommunen wollen die gesellschaftlichen Verhältnisse grundlegend ändern. Angesichts dieser Verhältnisse, die geprägt sind von kapitalistischer Globalisierung und vielen weiteren Herrschafts- und Ausbeutungsstrukturen, machen wir uns auf die Suche und entwickeln konkrete Alternativen in der Praxis, ohne fertige Konzepte für eine bessere, herrschaftsfreie Welt schon fertig in der Tasche zu haben. Wir wollen Kommunen, die geprägt sind von Qualitäten wie: Abbau von Hierarchien und patriarchalen und kapitalistischen Machtstrukturen, solidarischem Wirts¬chaften, kollektivem Eigentum an Immobilien und Produktionsmitteln sowie intensiver Beschäftigung mit sozialen Themen. In dem Workshop wollen wir einen Einblick in die politischen, sozialen und ökonomischen Ziele und Strategien sowie die alltägliche Praxis von politischen Kommunen geben – und zugleich Schnittmengen und Widersprüche zum neuen Diskurs über Commons benennen und zur Diskussion stellen.
Kommunard_innen aus dem Kommuja-Netzwerk der politischen Kommunen
FR, 14:30 - 16:00 | Raum: Mörike-Schule R 5
Commons kontrovers
Dieser Workshop will keine einzelnen Projekte vorstellen, sondern den Commons-Begriff theoretisch und strategisch reflektieren: Welche Vorstellungen von Ökonomie und Interesse, von Gemeinschaft und Gesellschaft, von Staat und Politik liegen dem Commons-Begriff zugrunde? Welches sind seine blinden Flecken? Und: für welche Art von linker Politik eignen sich die Commons? Kann die Gemeingüter-Idee viele verschiedene Projekte und Strömungen zusammen bringen? Oder ist der Begriff zu diffus? In welchem Verhältnis stehen die Commons zu anderen linken Großbegriffen, wie "soziale Infrastruktur" (_www.links-netz._de) oder "globale soziale Rechte"? Bringen wir mit Commons den Kapitalismus zu Fall? Benni Bärmann (Frankfurt) und Ingo Stützle (Berlin) haben in der April-Ausgabe von "analyse und kritik" (_www.akweb.de_) eine Debatte "pro" und "contra" Commons angestoßen, die seither im Netz fortgeführt wird. Diese Debatte wollen wir auf dem Buko live aufgreifen.
Benni Bärmann und Ingo Stützle, Moderation: Gruppe ZAK Tübingen
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Sudhaus Großer Saal
Für mehr Ernährungsautonomie: ökologisch anbauen, solidarisch wirtschaften - die GartenCoop Freiburg
Inspiriert von den "Jardins de Cocagne", einer 30 Jahre alten Gemüsebau-Kooperative aus der Nähe von Genf, die mehrere Hundert Menschen versorgt, ist in Freiburg die Initiative für eine ökologische und solidarökonomische Gartenkooperative entstanden (www.gartencoop.org). Das Projekt stößt auf eine breite Resonanz. Gleichzeitig hat es Schwierigkeiten an geeignetes Land zu kommen. Wir wollen über unsere Motive, Hintergründe und Vorbilder berichten und unser Konzept einer gemeinschaftlich getragenen Lebensmittelproduktion zur Diskussion stellen. Unsere Grundprinzipien sind: kollektiver Besitz an Land und Produktionsmitteln, Beteiligung und Befähigung aller Mitglieder an der bzw. zur Produktion, sowie Verteilung der Produkte nach den Bedürfnissen. Über Feedback und Erfahrungsaustausch mit anderen Projekten würden wir uns freuen.
Thomas Eikerling, Luciano Ibarra, Kathrin Hessendorf und weitere Vertreter_innen der Gartencoop
FR, 16:30 - 18:00 | Raum: Sudhaus Tacorestaurant
Die Meerespolitik im Konflikt um Commons und Nationalisierung – Über die UN-Seerechtskonvention, die internationale Fischereipolitik und die Meere als gemeinsames Erbe der Menschheit
Das UN-Seerechtsübereinkommen von 1994 hat die Weltmeere jenseits der national verwalteten Wirtschaftszonen von 200 Seemeilen zum „gemeinsamen Erbe der Menschheit“ erklärt. Dadurch sind die Ozeane und die Bodenschätze der Tiefsee und somit der größte Teil der Erde zum Gemeingut geworden. Eine internationalistische Betrachtung dieser Situation gibt es bisher kaum. In diesem Workshop soll deshalb die Geschichte und aktuelle politische Praxis in Hinsicht auf das Gemeingut Weltmeere dargestellt und diskutiert werden. Global und insbesondere innerhalb der EU hat die Meerespolitik in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Ressourcenkrise, Migration und der Seeverkehr haben Konflikte um Verteilungs- und Sicherheitsfragen zunehmend auch auf See relevant gemacht. Viele Staaten verstärken nun ihre Anstrengungen zur Nationalisierung der See und zur Aneignung der dortigen Ressourcen. Die Idee vom Gemeingut Weltmeere gerät so immer mehr unter Druck.
Kai Kaschinski (Verein für Internationalismus und Kommunikation/IntKom)
FR, 14:30 - 18:00 | Raum: Mörike-Schule R 8
Chancen und Probleme einer bedürfnisorientierten Produktion
Seit 4 Jahren gibt es das Projekt der „NichtKommerziellen Landwirtschaft“ auf dem Karlshof. Ziel dieses Versuches ist es –zu nächst im Rahmen eines überschaubaren Netzwerks mehr oder weniger aktiv beteiligter Menschen - eine nichtwarenförmige Produktion und Verteilung von Nahrungsmitteln aufzubauen. Es geht darum, einen Teil der Bedürfnisse im Netzwerk ohne Vermittlung über Markt oder Tausch, sondern auf der Basis freiwilliger Partizipation direkt zu befriedigen. In diesem Workshop soll es um die positiven Erfahrungen, aber auch die Probleme und Unwägbarkeiten dieses Experimentes gehen. Wie kann in komplexen Produktionsabläufen z.B. der Landwirtschaft eine gleichberechtigte Partizipation von Vielen erreicht werden? Wie können die Bedürfnisse im Netzwerk erfasst werden? Wie verhalten sich Bedürfnisse in waren- und nichtwarenförmigen Produktionsverhältnissen. Wie kann Kommunikation und Verteilung von Aufwand in einem Netzwerk funktionieren?
Timm und René
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 2
Commons – was soll das sein?
Anhand einer gemeinsamen Lektüre exemplarischer Textpassagen soll in diesem Chrashkurs in den Begriff der Commons eingeführt werden. Daran anschließend werden die offenen Fragen der Teilnehmenden festgehalten und zusammen geklärt. Zur Vorbereitung: www.akweb.de & www.boell.de/downloads/Gemeingueter_Report_Commons.pdf.
Enno Janssen, BUKO AS BiEm
DO, 17:00 - 19:00 | Raum: Sudhaus Werkstatt
Commons und Eigentum -- jenseits von Markt und Staat
Commons bewegen sich jenseits von Markt und Staat und stellen deshalb die »Eigentumsfrage« völlig neu. Mit den Commons tritt ein neues Paradigma auf den Plan, das sowohl das liberale Menschenbild des Homo Oeconomicus zurückweist wie auch gleichmacherischen Kollektiv-Konzepten eine Absage erteilt. Die Commons basieren auf der praktischen Einsicht, dass die Entfaltung des Individuums die Voraussetzung für die Entfaltung aller ist -- und umgekehrt.
Stefan Meretz
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 2
Gesellschaftliche Naturverhältnisse
Dass ökologische Fragen eng mit sozialen Fragen verbunden sind, ist in der Klimadebatte besonders deutlich geworden. Dieses Spannungsverhältnis lässt sich mit dem Konzept der Gesellschaftlichen Naturverhältnisse analysieren. Der BUKO Arbeitsschwerpunkt Soziale Ökologie verwendet das Konzept als einen Bezugsrahmen für seine Arbeit. In dem Crashkurs wird das Konzept vorgestellt und auf die zugrunde liegenden Theorien eingegangen. In der Tradition der kritischen Theorie wird davon ausgegangen, dass Natur und Gesellschaft dialektisch miteinander verknüpft sind. Mit Bezug auf die Regulationstheorie wird gezeigt, wie sich gesellschaftliche Naturverhältnisse im Übergang vom Fordismus zum Postfordismus verändert haben. Macht- und Herrschaftsverhältnisse werden als prägend für die Regulation der Naturverhältnisse angesehen, gleichzeitig stellen sie den Ausgangspunkt für Strategien der Veränderung dar.
Jana Flemming (BUKO Arbeitsschwerpunkt Soziale Ökologie)
DO, 17:00 - 19:00 | Raum: Sudhaus Theatersaal
Freie Hardware und Freie Produktion
Aus dem Internet ist die sogenannte Peer-Produktion schon nicht mehr wegzudenken: die Wikipedia gehört zu den zehn erfolgreichsten Websites und hat herkömmliche Enzyklopädien weitgehend verdrängt; ohne Freie Software wie Linux, Apache und Firefox würde ein Großteil des Netzes gar nicht funktionieren. Doch bei reinen Informationsgütern bleibt die Peer-Produktion nicht stehen: *Freies-Design-Projekte* entwerfen materielle Produkte und teilen ihre Objektbeschreibungen und Baupläne als Gemeingut mit der Menschheit. Freie Baupläne nutzen nicht viel, wenn es am Zugang zu den benötigen Produktionsmitteln und Ressourcen mangelt. Für die Ausweitung der Peer-Produktion ist daher auch die Entstehung *Community-basierter Infrastrukturen* wichtig: Leute tun sich zusammen, um selbstentwickelte und offen zugängliche Produktionsstätten aufzubauen und zu betreiben. In dem Workshop soll es anhand von Beispielen und theoretischen Analysen um diese Entwicklungen und ihre Bedeutung gehen.
Christian Siefkes
FR, 16:30 - 18:00 | Raum: Mörike-Schule R 7
ABGESAGT: Wessen „Lebensqualität“? „Rückeroberung des öffentlichen Raums“ und Gentrifizierung in Historischen Zentren in Lateinamerika
Gentrifizierung und innenstädtische „Revitalisierung“ gibt es heute in vielen Städten der Welt. Eines der zentralen Anliegen von innenstädtischen Revitalisierungsprojekten in Lateinamerika ist dabei die so genannte „Rückeroberung des öffentlichen Raums“. Am Beispiel der öffentlich-privaten Initiative zur „Rettung des Historischen Zentrums von Mexiko Stadt“ und anderen lateinamerikanischen Städte wollen wir in diesem Workshop gemeinsam darüber diskutieren, worin diese „Rückeroberung des öffentlichen Raums“ in Lateinamerika besteht, welche Folgen sie hat und warum dieses Anliegen so zentral ist. Dabei kann auch nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Strategien der Aufwertung von oben und in den Kämpfen gegen unternehmerische Stadtumstrukturierung in Lateinamerika und Europa gesucht werden.
Anne Becker
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Mörike-Schule R 6
Wissen und Fähigkeiten teilen mit Skill Sharing Sessions
Der Sinn von dem Lernnetznetzwerk ist es, überall bereits vorhandenes und benötigtes Wissen und Ressourcen zum Lernen möglichst unkompliziert kostenlos und unbürokratisch sicht-und nutzbar zu machen. Es soll als Ergänzung und Alternative zu formeller Ausbildung und Studium genutzt werden können. Dabei soll das Netzwerk selbstverwaltet sein und ohne eine zentrale Vermittlungs- und Koordinierungsstelle auskommen. Es werden keine ideologische oder methodische Vorgaben gemacht. Was, wann, mit wem, wo und wie das Lernen stattfinden wird, entscheiden die Beteiligten selbst. Die uneingeschränkte Vielfalt des Wissens und der Fähigkeiten kann im Bildungsnetzwerk eine unerreichte Wertschätzung erfahren – auch unabhängig von deren wirtschaftlicher Verwertbarkeit. www.tsolife.org www.bewelcome.com www.justfortheloveofit.org
Sabine Steldinger
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 7
Bildung als Gemeinheit
In diesem Workshop wollen wir erörtern, welche Anregungen das Konzept der commons für die Auseinandersetzung mit dem Thema Bildung bietet. Bildung als Gemeinheit zu denken kann bedeuten, sie in gemeinschaftlicher Verantwortung als Gegenmodell zu einer Bildung zu entwerfen, welche diese auf eine individuelle Investition in die eigene Verwertbarkeit im Konkurrenzkampf reduziert. Wie sehen Orte dieses anderen Lernens aus?, Wie können diese von denjenigen gestaltet und getragen werden, welche die jeweiligen Bildungsmöglichkeiten anbieten oder daran teilnehmen? Wenn in der Wissensökonomie alle menschlichen Fähigkeiten kapitalistisch verwertet werden sollen, welche Gesellschaft verändernde Kraft hat diese andere Bildung? Zum Einstieg lesen wir einen kurzen Artikel zum Thema, klären aufgetauchte Verständnisfragen und wollen dann anhand eurer Fragen und Thesen diskutieren. BUKO-Arbeitsschwerpunkt Bildung und Emanzipation
Nele Dunsing, Enno Jansen
FR, 14:30 - 16:00 | Raum: Sudhaus Roter Salon
Forschung an Universitäten: Wem gehören die Ergebnisse?
Universitäten haben nach dem Humboldtschen Bildungsideal die Aufgabe, Wissen zu schaffen. Dieses Wissen soll der Menschheit zu Verfügung stehen. Mit anderen Worten: Forschung – der Allgemeinheit verpflichtet. Das ist nicht mehr selbstverständlich. Heute steht die kommerzielle Verwertung der Forschungsergebnisse im Mittelpunkt, wobei viele von der Nutzung ausgeschlossen werden. Patente und exklusive Verwertungsrechte für einzelne Unternehmen laufen frei zugänglichen Veröffentlichungen zunehmend den Rang ab ("Verwertungsinitiative" des Forschungsministeriums, 2002). Der Workshop veranschaulicht die Problematik am Beispiel medizinischer Forschung. Vorgestellt werden alternative Modelle und Gegenbewegung an amerikanischen und europäischen Hochschulen.
Christian Wagner-Ahlfs
FR, 14:30 - 16:00 | Raum: Mörike-Schule R 6
Die Häuser denen, die drin wohnen.“ Wohnraum in Gemeineigentum und dem Immobilienmarkt entzogen: Das Mietshäuser-Syndikat. Eine Commons-Praxis
„Die Häuser denen, die drin wohnen.“ Die alte Forderung der HausbesetzerInnen-Bewegung hat im Mietshäuser-Syndikat institutionelle Form gewonnen. In mittlerweile 52 Haus-Projekten, die über die ganze Bundesrepublik verteilt sind, ist Wohnraum entprivatisiert, nach innen in Gemeineigentum umgewandelt und sind die Häuser dem Immobilienmarkt entzogen; ein Wiederverkauf ist ausgeschaltet. Die Häuser sind selbstverwaltet und ermöglichen strukturell das Entstehen neuer Projekte. Das Modell beruht auf einem unorthodoxen Umgang mit den vorzufindenden Wirtschafts- und Rechtsformen: Judo mit kapitalistischen Strukturen, Gewinnorientierung gegen den Strich gelesen, die Ökonomie ein wenig aufs Kreuz gelegt. Ziel ist: Wohnraum für alle. Im Workshop sollen Beispiele der Wohnprojekte vorgestellt und die Grundprinzipien des Modells verständlich erklärt werden. www.syndikat.org
Ingo Riethmüller
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 3
Energie für Europa – Elend für Kolumbien
Am Beispiel Kolumbien möchte dieser Workshop verdeutlichen, welche verheerenden Auswirkungen unser Energiehunger auf das Leben der Menschen in den Steinkohleabbaugebieten hat. Deutschland, dessen Industrialisierung einst stark von der heimischen Kohle beschleunigt wurde, ist mittlerweile massiv auf Kohleimporte angewiesen. Zwischen 60 und 80 Prozent des Steinkohlebedarfs decken deutsche Kraftwerke mit Kohle aus Russland, Australien, Südafrika, Kolumbien, Indonesien und den USA – Tendenz steigend. Schon in wenigen Jahren wird Deutschland zu 100 Prozent von Kohleimporten abhängen. Dass die Energieerzeugung aus Steinkohle katastrophale Folgen für das Weltklima hat, ist unbestritten. Nicht so bekannt ist jedoch, dass der Kohleabbau in Ländern wie Kolumbien, Indonesien und Südafrika die Lebensgrundlagen hunderttausender Menschen vernichtet. Sie verlieren den Zugang zu ihrem Land und werden oft nur unzureichend oder gar nicht entschädigt. Für den Abbau werden ganze Regionen in Wüsten verwandelt, Flüsse umgeleitet und Grundwasser verseucht. Im Gegenzug profitieren die Menschen vor Ort kaum vom "Reichtum" unter ihren Füßen. Transnationale Konzerne aus Europa, Nordamerika, Südafrika und Australien machen Milliardengewinne und müssen dennoch nur verschwindend geringe Abgaben zahlen. Dabei nehmen sie keine Rücksicht auf Mensch und Natur, versuchen Umweltgesetze zu umgehen und ignorieren die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung. mZwar spielen deutsche Konzerne keine Rolle beim Abbau der Kohle, aber deutsche Kraftwerke gehören zu den größten Verbrauchern der kolumbianischen Kohle. Wenn die geplanten über 20 neuen Kraftwerke tatsächlich gebaut werden, wird der Bedarf weiter steigen. Ein Ausstieg aus der Steinkohle ist aus Gründen des Klimaschutzes und aufgrund der massiven Menschenrechtsverletzungen dringend notwendig.
Sebastian Rötters (FIAN D)
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 8
Commons als Praxis
Mit der Bezeichnung ´Commonsbased Peerproduction´ wird zum einen daran angesetzt, dass der Begriff ´commons´ sich nicht nur Eigenschaften im Gut selbst auszeichnet (z.B. nicht-rival zu sein), sondern dass erst der kollektive Umgang mit einem Gut dieses zu einem Commons werden lässt. Hier lässt sich ´Besitz statt Eigentum´ als Hauptmerkmal dieses ´commoning´ fassen. Zum anderen stammt der Ausdruck ´Peer Production´ aus der freien Software-Produktion und umfasst neben commons die Prinzipien ´share what you can´ und Freiwilligkeit/ Freie Kooperation. Was bei der virtuellen Produktion gut funktioniert, muss noch lange nicht in der materiellen Welt klappen – aber es kann. So manche Praktik eines anderen Lebens und Wirtschaftens entspricht den Kriterien der Commonsbased Peerproduction. Wir wollen diskutieren, was geht und welche Horizonte jenseits des Kapitalismus hierdurch sichtbar werden.
Friederike Habermann
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Sudhaus Werkstatt
Commons als Strategie für soziale Bewegungen.
Die Stärke von sozialen Bewegungen ist ihre Heterogenität. Das macht sie für langfristige und grundsätzliche Veränderungen effektiver als andere gesellschaftliche Akteure. Das macht sie aber auch unübersichtlich. Sie kämpfen nicht nur für eine Veränderung der Welt und neue Sichten auf die Wirklichkeit, sie sind selbst ein Kampffeld in dem sich die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Akteure tummeln. Die Ausweitung der Commons kann eine Strategie sein, die dieser Vielfalt Rechnung trägt und dennoch (besser: deswegen) Erfolg versprechend ist. Dabei ist nicht so sehr entscheidend, dass jeder in sozialen Bewegungen Aktive mit dieser Strategie mitgeht, wichtig ist, dass es eine kritische Masse mit möglichst großer weltanschaulicher Vielfalt tut. So könnte sich dann eine neue mittel- und langfristige Dynamik entfalten dank gelingender übergreifender Theorie-Praxis-Prozesse.
Benni Bärmann
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: ´Sudhaus Werkstatt
Was essen wir wenn das billige Erdöl ausgeht? Das Welternährungssystem zwischen Peak Oil und Klimawandel
Die globalisierte Nahrunsgmittelproduktion ist von fossilen Brennstoffenabhängig, deren Verfügbarkeit rapide schwindet und zu Spannungen in der Welt fuhrt. Um eine Kalorie Essen auf den Teller zu bringen, braucht dieses System durchschnittlich zehn Kalorien an fossilen Brennstoffen. Vom Feld bis zum Teller ist das Welternährungssystem heute für rund die Hälfte unserer Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die weltweite Umstellung auf ökologische Anbaumethoden und solidarische Organisationsformen könnte einer der wichtigsten Auswege aus der Klima-und Ernährungskrise sein. Dafür sind radikale Änderungen im Ernährungssystem und ein Abschied von der industriellen Produktionsweisenotwendig. Im Crashkurs wird mit Vortrag und einigen interaktiven Phasen über diese Hintergründe informiert. Der Crashkurs schließt sich gut an die Vorstellung der Gartencoop Freiburg und anderer Projekte an, sowie am Reclaim the Fields Vernetzungstreffen. Mehr: www.gartencoop.org
Luciano, Gartencoop Freiburg
DO, 17:00 - 19:00 | Raum: Sudhaus IMI-Büro
Zukunft säen, Vielfalt ernten - Saatgut bleibt Gemeingut (2010)
Ein Film gegen die Kommerzialisierung von Saatgut und für die Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt und der Ernährungssouveränität. Saatgut ist Gemeingut und eine Grundlage der Ernährungssouveränität. Die Erhaltung, die Vermehrung und Züchtung der Sorten lag für Jahrtausende in den Händen von Bauern und Bäuerinnen. Mit der Industrialisierung der Landwirtschaft und der Machtkonzentration multinationaler Saatgutkonzerne wird dieses Grundrecht eingeschränkt. Die EU-Gesetzgebung und internationale Verträge rütteln ebenfalls immer stärker an diesem Grundrecht, unterstützen die Marktinteressen der Saatgutindustrie und sind damit direkt verantwortlich für das Verschwinden der Vielfalt. Der Film entstand aus Interviews auf dem 5. Europäischen Saatguttreffen „Let´s liberate diversity!“ 2010 wo 160 VertreterInnen europäischer Saatgutnetzwerke, Bauern und Bäuerinnen aus mehr als 20 Ländern sich versammelt hatten um gemeinsam für eine Wende der Agrarpolitik zu kämpfen. (Preview der work-in-progress-Fassung ca. 50 min und mit der Regisseurin) Filmsprachen sind 50%Englisch und 50% Deutsch ohne Untertitel.
Ella von der Haide
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Sudhaus Trommelraum
Was ich schon immer über Freie Software und Freie Gesellschaft wissen wollte
Das Oekonux-Projekt hat vor zehn Jahren die These von der Freien Software als Keimform einer Freien Gesellschaft formuliert. In zwei Speed-Präsentationen zu je 5 Minuten wird die Grundidee vorgestellt. Gemeinsam diskutieren wir anschließend im Workshop, was daraus geworden ist, wo wir heute stehen und was die aktuellen Entwicklungen sind.
Christian Siefkes, Stefan Meretz
FR, 14:30 - 16:00 | Raum: Mörike-Schule R 7
Energiesouveränität eine kritische Annäherung
In linken Debatten über Klimagerechtigkeit taucht immer wieder der Begriff der Energiesouveränität auf. Die Debatte um Commons bietet sich an darüber zu diskutieren, was es bedeutet Energiesouveränität im Kontext von unserer urbanen Gesellschaft zu fordern. Ist innerhalb des Kapitalismus überhaupt gemeinschaftliche Produktion und Organisation von Energie vorstellbar? Wir wollen mit euch diskutieren, welche Möglichkeiten oder eben auch Unmöglichkeiten sich mit der Forderung nach Energiesouveränität verbinden und ob diese ein Bezugspunkt für eine linke Bewegung sein kann?
Dörthe Becker (BUKO Arbeitsschwerpunkt Soziale Ökologie)
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 8
Commons und das Grundrecht auf Mobilität
Wir wollen die Theorie-Debatte "Commons kontrovers" aus der ersten Workshop-Phase an einem konkreten Aktionsfeld durchbuchstabieren: der Mobilität. In einigen Städten fordern Gruppen einen kostenlosen Nahverkehr, um damit soziale und klimapolitische Ideen zusammenzubringen (z.B. die Kampagne "TüBus umsonst!" (www.zak-tuebingen.org) in Tübingen, die der Kongress am Samstag ganz praktisch aufgreift). Aber auch andere kollektive Formen von Mobilität sind denkbar, vom Carsharing-Verein bis zur Schwarzfahr-Versicherung. Können die Diskurse um Commons und soziale Infrastruktur die Kämpfe um klimafreundliche Mobilität und gegen soziale Ausgrenzung stärken? Und umgekehrt: Wie können Nulltarif-Kampagnen die Commons-Diskussion voranbringen? Diese Fragen wollen wir mit Leuten aus Verkehrs-Initiativen aus Nürnberg, Berlin und anderen Städten gemeinsam ausloten. Und am Samstag rocken und grooven wir dann alle im Stadtbus! Für den CommonisBus!
Gruppe ZAK Tübingen
FR, 14:30 - 16:00 | Raum: Sudhaus Werkstatt
Neuer Anstieg an Landprivatisierungen fordert sofortige Intervention
Neuer Anstieg an Landprivatisierungen fordert sofortige Intervention Gesetzeswidrige Landprivatisierung (Land grabbing) ist keine neue Bedrohung für die Lebensgrundlage von Millionen in Armut Lebenden im globalen Süden. Land grabbing hat koloniale Wurzeln und widerholt sich in der Gegenwart. In der jetztigen neoliberalen Ära, hat sich das Problem des land grabbing durch die Invasion der Multinationalen und Transnationalen Konzerne auf die Landmärkte noch verschlimmert. Land wird in den Ländern des Südens nicht nur als Ware wahrgenommen, sondern als „Kultur“ oder als Lebensform. Deshalb ist die Verbindung zwischen Land und den ländlichen Gemeinschaften so eng. Freier und Fairer Zugang zu Land bedingt Ernährungssicherheit und Zugang zu Wasser für arme ländliche Haushalte. Im Diskurs des Menschlichen Rechts auf Nahrung ist der Zugang zu Land deshalb zentral. Ohne die Garantie dieses fundamentalen Rechts kann Recht auf Nahrung niemals erreicht werden, nicht indem nur die Mechanismen der „Nahrungsbeschaffung“ verbessert werden. Das Problem des land grabbing ist gekoppelt mit anderen Problemen und muss mit diesen gleichzeitig gelöst werden. Das ist eine dringende Notwendigkeit um die Macht- und Ökonomiestrukturen die die Welt dominieren zu verändern. Im Workshop werden die Erfahrungen mit dem Kampf gegen land grabbing in Indien geteilt und in die Commonsdebatte eingebettet.
Ujjaini Halim
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Sudhaus Werkstatt
„City of Favelas - urban reform and the right to the city” (48 min. OmU)
Wie Bienenwaben türmen sich die wilden Bebauungen entlang brasilianischer Städte. In Favelas und verfallenen Häusern konzentriert sich die urbane Armut. Ausgehend von den prekären Orten spürt der Film dem Phänomen der Selbstermächtigung nach und führt in das Leben der Bewohner ein. Er begleitet urbane Akteure in Sao Paulo und Rio de Janeiro und dokumentiert politische, ökonomische und kulturelle Alternativen. Zentral widmet sich der Film dem „Recht auf Stadt“ und der Auseinandersetzung über eine urbane Reform, die von sozialen Bewegungen (MTST, u.a.) angestrebt wird.
Dokumentarfilm von Adrian Mengay und Maike Pricelius
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Sudhaus Trommelraum
„Right to the city“ – Das Recht auf Stadt, als soziales Menschenrecht am Beispiel Brasilien
Ankündigung siehe Aushang. Infos zum Projekt unter http://urbanrps.wordpress.com/favela-brazil
Adrian Mengay
FR, 16:30 - 18:00 | Raum: Mörike-Schule R 6
ABGESAGT: Verteidigung der Commons in Indien – Erfahrungen und Perspektiven
Biodiversität, kostenloser Zugang zu Wasser, traditionelles Wissen, kleinbäuerliche Landwirtschaft, Sortenvielfalt... In Indien wäre das Leben für viele unmöglich, wenn sie keinen Zugang zu Gemeingütern hätten. Einhergehend mit der Einhegung und Privatisierung von Gemeingüter, verlieren die meisten Menschen in Indien ihren Zugang zu Nahrung und ihrer Lebensgrundlage. Genau dies ist der Grund, warum Gemeingüter in Indien mit solcher Vehemenz verteidigt werden. Dieser Workshop diskutiert welche Rolle Gemeingüter für die indische Gesellschaft haben. Er soll Einblicke in die aktuellen Privatisierungsprozesse von Gemeingütern geben und die Kämpfe gegen diesen Prozess beleuchten. Jayakumar Chelaton ist im Vorstand der indischen Organisation Thanal und arbeitet seit über 30 Jahren zu den Themen Umwelt, Landwirtschaft, indigene Gemeinschaften, Pestizide und Gemeingüter.
Jayakumar Chelaton (Organisation Thanal)
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Sudhaus Roter Salon
Wessen „Lebensqualität“? „Rückeroberung des öffentlichen Raums“ und Gentrifizierung in Historischen Zentren in Lateinamerika
Gentrifizierung und innenstädtische „Revitalisierung“ gibt es heute in vielen Städten der Welt. Eines der zentralen Anliegen von innenstädtischen Revitalisierungsprojekten in Lateinamerika ist dabei die so genannte „Rückeroberung des öffentlichen Raums“. Am Beispiel der öffentlich-privaten Initiative zur „Rettung des Historischen Zentrums von Mexiko Stadt“ und an anderen lateinamerikanischen Städten wollen wir in diesem Workshop gemeinsam darüber diskutieren, worin diese „Rückeroberung des öffentlichen Raums“ in Lateinamerika besteht, welche Folgen sie hat und warum dieses Anliegen so zentral ist. Dabei kann auch nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Strategien der Aufwertung von oben und in den Kämpfen gegen unternehmerische Stadtumstrukturierung in Lateinamerika und Europa gesucht werden.
Anne Becker (BUKO Arbeitsschwerpunkt Stadt-Raum)
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Mörike-Schule R 6
Projektvorstellung: Nichtkommerzielle Landwirtschaft auf dem Karlshof
Vor vier Jahren begannen wir mit dem Konzept "Nichtkommerzielle Landwirtschaft" auf dem Karlshof mit dem Versuch, im Rahmen eines entstehenden Netzwerks eine partizipativ organisierte, nicht verwertungs- sondern bedürfnisorientierte Produktion landwirtschaftlicher Güter ohne Vermittlung über Markt und Tausch ein kleines Stück weit Wirklichkeit werden zu lassen, zunächst mit Kartoffeln... Hier soll zunächst nur das Konzept und die bisherige Praxis vorgestellt werden. Ausblicke, Chancen und Probleme einer bedürfnisorientierten Produktionsweise wollen wir in unserem morgigen Workshop thematisieren.
Timm und René, Karlshof
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Diverses
ABGESAGT: Musiker ohne Grenzen
Musiker ohne Grenzen e.V. ist ein Jugendverband, der die zwei Ziele verfolgt, (1) Kindern und Jugendlichen aller Welt die Möglichkeit zu geben, ein Musikinstrument zu erlernen und musikalisch aktiv zu sein und (2) interkulturelle Begegnungen zu schaffen, wobei Musik als universelle Sprache Verbindungen schaffen soll. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt momentan in der Weiterentwicklung einer Musikschule in Guayaquil, Ecuador. Wir akquirieren Geld- und Instrumentenspenden und starten jedes Jahr mit einer Gruppe ehrenamtlicher Musiker für vier Wochen nach Südamerika, um gemeinsam Musik zu machen und Unterricht zu geben und so für eine nachhaltige Fortbildung der Musikschüler zu sorgen. Infos: http://www.musikerohnegrenzen.de
nn
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Sudhaus Roter Salon
Mit Sicherheit in Lebensgefahr: Kolumbiens MenschenrechtlerInnen
Während die EU mit Kolumbien ein Freihandelsabkommen plant werden dort täglich 1000 Menschen von ihrem Land vertrieben. Politische Morde, Verschwindenlassen, Folter und Massaker sind Alltag in Kolumbien. Oft ist der Staat Komplize der Verbrechen und verfolgt Menschenrechtler, die dagegen vorgehen. Teil I: Situation der Menschenrechte in Kolumbien, Menschenrechtsverteidiger und Opfer Teil II: Vertiefung sowie aktuelle Situation in Kolumbien/EU-CAN/Wahlen im Mai
Liliana Uribe - Anwältin der Menschenrechtsorganisation „Corporación Jurídica Libertad“, Flor Gallego - Movimiento de Víctimas de Crímenes del Estado
SA, 10:00 - 13:30 | Raum: Sudhaus Theatersaal
Fahrenheit 2010 – Warming Up for the World Cup in South Africa (52 min., South Africa)
For four action-packed weeks in June and July 2010, the largest international television audience to ever follow a single event will be watching the football World Cup in South Africa. As the clock ticks down, and the nations of the world anticipate the beautiful game‘s showpiece, questions are being asked about what will happen after the trophy is lifted, the caravans move on, and the dogs stop barking. Fahrenheit 2010 cuts through the hype, with an uncompromising examination of what the World Cup means for South Africans themselves - in particular, who actually stands to benefit from the diversion of millions of dollars to build 21st century sports arenas in a country in which, 15 years after throwing off apartheid‘s yoke, millions live in shacks and have no access to water - a South Africa where life expectancy has plummeted beneath that in Ethiopia.
medico international
SA, 16:00 - 17:15 | Raum: Sudhaus Trommelraum
Putsch und Widerstand in Honduras: 'Für eine neue Verfassung'
Massive Verletzungen der Menschenrechte bei der Unterdrückung der Demokratiebewegung waren die Folge des Putsches gegen die Regierung Zelaya vom 28. Juni 2009. Ein Putsch, der sich trotz formaler internationaler Verurteilung durchsetzen konnte und jetzt, nach der Regierungsübernahme durch Porfirio Lobo, eine Legitimierung anstrebt. Die zivilgesellschaftliche Opposition dagegen hält an ihrer Forderung nach einer grundlegenden Verfassungreform fest. Die Industrieländer sind daran interessiert, die bisherige Isolierung Honduras' aufzugeben, um beispielsweise die seit dem Putsch auf Eis gelegten Verhandlungen über Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Zentralamerika wieder aufnehmen zu können. Lobos Proklamationen einer Politik der vermeintlichen nationalen Versöhnung passen hierfür gut ins Konzept. Auch unter der Regierung Lobo werden Oppositionelle weiter zum Ziel von Einschüchterung und Gewalt. Seit dessen Amtsübernahme sind über 20 politische Morde dokumentiert. Die Verantwortlichen für den Putsch bleibe straffrei. Lorena Zelaya, führendes Mitglied der Widerstandsbewegung, wird über die aktuellen Entwicklungen im Land berichten. Wir wollen darüber debattieren, welche Möglichkeiten wir in Deutschland haben, die sozialen Bewegungen in Honduras aktuell zu unterstützen.
Lorena Zelaya, Bloque Popular Honduras, Frente Nacional de Resistencia contra el Golpe, Honduras
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 4
Neokoloniale Verhältnisse und postkolonialer Widerstand Europa und Afrika 125 Jahre nach der Berliner Kongo-Konferenz
125 Jahre sind vergangen, seit sich Vertreter von zwölf europäischen Staaten, des Osmanischen Reichs und der USA in Berlin über die Aufteilung und Ausbeutung des afrikanischen Kontinents einigten. Das koloniale Erbe wirkt bis heute fort, sowohl in den ehemals kolonisierten Staaten als auch in den ehemaligen Metropolen. Aktuelle wirtschaftliche und politische Konflikte in den ehemaligen Kolonien zeigen die massive Einflussnahme Europas. Bis heute wird die Kolonialgeschichte (nicht nur) in Deutschland verdrängt und verharmlost. Dabei finden sich koloniale Spuren in Straßennamen und in Museen, in rassistischen Alltagsdiskursen und -praktiken, in Diskriminierung und Exotisierung, in Mythen und stereotypen Bildern vom „Rest“ der Welt sowie in aktuellen Militärstrategien und Governance-Konzepten des Westens. Auf dem Podium soll es zum einen um die Alltäglichkeit von Rassismus in Deutschland/Europa sowie den Widerstand dagegen gehen, als auch um koloniale Kontinuitäten und Brüche in der heutigen Sicherheits-, Handels- und Entwicklungspolitik gegenüber Afrika.
Es diskutieren: Muepu Muamba (Dialog International) Seyoum Habtemariam (Äthiopisches Menschenrechtskomitee, Tübingen) Katharina Oguntoye (Historikerin, Berlin) Madjiguène Cissé (REFDAF, Senegal) Moderation: Emanuel Matondo (Angolanische Antimilitaristisc
FR, 20:00 - 22:00 | Raum: Sudhaus Großer Saal
BUKO Jahresplenum
Das Jahresplenum bietet allen Interessierten die Möglichkeit, die Strukturen der BUKO näher kennen zu lernen. Hier berichten einzelne BUKO-Gremien und Gruppen, werden BUKO-Vertreter-Innen gewählt und nicht zuletzt wird über die weitere Zukunft der BUKO diskutiert. Auch "Nicht-BUKO-ianer-Innen" sind herzlich willkommen.
BUKO
SA, 16:00 - 19:00 | Raum: Sudhaus Theatersaal
Space Pharma auf geheimer Mission
Straßentheater nimmt Arzneimittelwerbung aufs Korn - Space Pharma, das Raumschiff der galaktischen Pharmaindustrie ist unterwegs im All, um Planeten und Sterne von Krankheiten zu befreien. Mit ihrem schrägen Weltraumabenteuer präsentiert die Gruppe Schluck & weg kritische Informationen zum Arzneimittel-Marketing in Nord und Süd. Das Straßentheater ist vom 9.-22. Mai auf Deutschland-Tournee. Mit an Bord des Pharma-Raumschiffs ist Praktikant Andy, der gerade sein freiwilliges galaktisches Jahr (FGJ) absolviert. Zunächst ist der junge Mann begeistert von den vielen bunten Pillen und der Raumfahrttechnik. Doch seltsame Vorfälle an Bord machen ihn stutzig: Sind die Vitaminpräparate für Saturn eine Mogelpackung? Weshalb bekommt Mars Spritzen, die er nicht braucht? Ist es wirklich nötig, Uranus mit Antibiotika zu bombardieren? Warum wird der Bordcomputer abgeschaltet, wenn er vor Risiken und Nebenwirkungen warnt? Brauchen tatsächlich alle Venus-Bewohner Potenzmittel? Und warum wird Pluto nicht angeflogen, obwohl dort dringend Aids-Medikamente gebraucht würden? Die rasante und packende Science-Fiction-Komödie will ungesunde Marketing-Methoden in armen Ländern anprangern und unethische Werbetricks der Industrie entlarven. Denn Werbebotschaften werden global verbreitet und fördern weltweit einen unvernünftigem Arzneimittelkonsum. Zudem sind Arzneimittelbehörden in armen Ländern oft nur schwach besetzt oder gar nicht vorhanden. Arzneimittelfirmen nutzen diesen Umstand für ihre Zwecke aus. Die Folge: PatientInnen geben ihr knappes Geld für überflüssige und riskante Präparate aus. Zugleich fehlt es in Ländern der Dritten Welt an lebenswichtigen Arzneimitteln gegen Aids oder Tropenkrankheiten. Erstere sind zu teuer, Letztere werden gar nicht erst erforscht. Verbraucherschutz in Süd und Nord, so die Quintessenz von Schluck & weg, beginnt bei kritischer Arzneimittelinformation, die nicht von Marketing-Interessen gesteuert wird. Die Theatergruppe Schluck & weg ist eine Aktion der BUKO Pharma-Kampagne in Bielefeld. Mit ihrer etwas anderen Star-Wars-Episode will die Gruppe zu einem kritischen Konsumverhalten beitragen. Ihr Theaterstück lädt ein zum Hinschauen, Mitfühlen, Weiterdenken und Mitreden. Die SchauspielerInnen stehen jeweils nach den Auftritten für Diskussionen und informative Gespräche zur Verfügung. Kontakt: BUKO Pharma-Kampagne: August-Bebel-Str. 62, D¬ 33602 Bielefeld
BUKO Pharma-Kampagne
DO, 16:30 - 20:00 | Raum: Sudhaus Langhaus
Theater der Unterdrückten - Statuentheater
Theater der Unterdrückten, entwickelt von Augusto Boal in Brasilien, ist ein Bündel von Techniken und Übungen, um Unterdrückung und Zwänge sichtbar zu machen,soziale Rituale und Masken durchschauen zu lernen, kurz: sich der Unterdrückung in all ihren Formen bewußt zu werden und sie zu durchbrechen. Die Zuschauer_innen („Spectators“) verwandeln sich in handelnde Personen („spect-actors“). Neben Zeitungs-,Forum- und Unsichtbares Theater ist eine Methode die des Statuentheaters („image-theatre“), die im folgenden in Kurzfassung vorgestellt wird. Zu einem von den „spectators/spectactors“ gewählten Thema baut jede_r ein Standbild/Statuenbild seiner/ihrer Vorstellung gemäß („Ausgangsbild“ ,der Realität entsprechend). Haben sich alle auf ein gemeinsames Ausgangsbild geeinigt, erfinden die spectactors Bilder der Befreiung, Durchbrechung der Unterdrückung, der Utopie.
Günter
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Sudhaus Langhaus
Klimagerechtigkeit und Klimagerechtigkeitsbewegung
Der Begriff Klimagerechtigkeit ist zunehmend zum neuen Schlagwort einer globalen Bewegung geworden, die sich kritisch mit dem Klimawandel, dessen Ursachen und seinen (sozialen) Folgen auseinandersetzt. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter diesem Allgemeinplatz "climate justice"? Wer (be)nutzt ihn und was ist damit eigentlich gemeint? Die Ursprünge des Begriffs, seine Grundideen und seine inhärenten Widersprüche werden kurz beleuchtet. Weiterhin werden soziale Bewegungen und Akteure vorgestellt, die sich auf den Begriff beziehen. Input mit der Möglichkeit Nachfragen zu stellen. Vorwissen ist nicht erforderlich. In deutscher Sprache, Übersetzung ins Englische auf Nachfrage.
Ilana Krause & Sebastian Leierseder (BUKO Arbeitsschwerpunkt Soziale Ökologie)
DO, 17:00 - 19:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 1
Climate Justice – Bezugspunkt einer Gegenhegemonie oder wolkige Leerformel?
In klimapolitischen Auseinandersetzungen ist er zunehmend präsent: der Begriff ‚Climate Justice’ (CJ). Doch für welche Forderungen und Inhalte steht er? Im Workshop werden wir darstellen, dass CJ als ‚leerer Signifikant’ begriffen werden kann: eine umfassende Forderung, die für eine Vielzahl von Forderungen steht. Grundsätzlich umkämpft ist, wie sie inhaltlich gefüllt wird. Im Workshop werden wir darstellen, wie CJ an Debatten anknüpft, die bereits in den Auseinandersetzungen um Social, Environmental und Global Justice geführt werden. Die Frage, ob sich CJ als Bezugspunkt für Kritik und Forderungen emanzipatorischer Bewegungen eignet, wollen wir so anhand konkretisierter Fragen diskutieren: Welche der gegenwärtig mit CJ artikulierten Forderungen, welche der sozialen Kämpfe werden von uns geteilt? Welche Inhalte kritisiert bzw. welche fehlen? Sind alternative Begriffe wie Global Justice, Global Solidarity oder gar Klimakommunismus in der Lage den Mangel an sozial-ökologischer Gerechtigkeit überzeugender lesbar zu machen, als dies mit CJ gelingen kann?
Martina Austen & Philip Bedall (BUKO Arbeitsschwerpunkt Soziale Ökologie)
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 8
Patrice Lumumba – Mord im Kolonialstil
Der Film enthüllt die Hintergründe des Mordes an Patrice Lumumba, der 1960, vor fünfzig Jahren, erster kongolesischer Ministerpräsident wurde, und am 17. Januar 1961 auf Druck westlicher Geheimdienste getötet wurde. Die Dokumentation entstand zu dem Zeitpunkt, an dem die historischen Fakten endlich transparenter wurden. Thomas Giefer bringt Täter, Hintermänner und Handlanger zum Sprechen, die jahrzehntelang geschwiegen haben. Aufstieg und Fall Lumumbas sind ein historisches Drama im Zeitraffer. Die Dokumentation zeigt eine exemplarische Geschichte zum Thema Kolonialismus, wobei nicht zuletzt auch die UNO eine verhängnisvolle Rolle spielte.
Ein Film von Thomas Giefer
SA, 17:30 - 19:00 | Raum: Sudhaus Trommelraum
Jenseits von antimuslimischem Rassismus und Islamismus
Seit den "Anti-Islamisierung"-Kampagnen der rechten ProNRW-Bewegung in Deutschland und spätestens mit dem "Minarettverbot" in der Schweiz lässt sich die Feindschaft gegenüber Muslimen nicht mehr übersehen. Die antimuslimischen Ressentiments reichen von pauschaler "Islamkritik" bis hin zu offenem Rassismus und sind nicht nur bei Rechten anzutreffen. Linke Positionierungen in der "Islamdebatte" reichen von "Islamkritik" bis hin zu unkritischer Solidarisierung mit islamischen Organisationen. In dem Workshop sollen unter anderem folgende Fragen diskutiert werden: Wie lässt sich die Feindschaft gegenüber Muslimen in Deutschland kritisieren ohne die Kritik am Islamismus als politischer Bewegung aufzugeben? Was ist überhaupt 'Islamismus' und welche Probleme bringt er aus emanzipatorischer Perspektive mit sich? Und vor allem: Welche Perspektiven gibt es jenseits von xenophober "Islamkritik" und unkritischer Solidarisierung mit Muslimen?
Ismail Küpeli
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Mörike-Schule R 3
Bildung und Whiteness
Ankündigungstext siehe Aushang
Aretha S. Schwarzbach-Apithy
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Sudhaus Tacorestaurant
Emissionshandel und Co -- eine Einführung in marktbasierte Mechanismen in der Klimapolitik
Ein gemeinsamer Nenner vieler linker Positionen zur aktuellen Klimapolitik, vor allem auch von Bewegungen aus dem globalen Süden, ist die Ablehnung marktbasierter Mechanismen. Zu den marktbasierten Mechanismen in der Klimapolitik gehören derzeit vor allem der Emissionshandel und der sog. Clean Development Mechanism (CDM). In diesem Crashkurs soll ein Grundverständnis davon vermittelt werden, wie diese Instrumente funktionieren, wer an ihnen beteiligt ist und welche klimapolitischen Auswirkungen sie haben. Da Crashkurse bei den BUKOs in erster Linie dazu dienen, einen Einstieg in bestimmte Diskussionen zu ermöglichen, geht es dabei weniger um eine Debatte oder die Formulierung von Kritik an diesen Instrumenten, als um Wissensvermittlung. Es wird einen Input und die Möglichkeit zu Nachfragen geben; Vorwissen wird nicht vorausgesetzt.
Christiane Gerstetter, BUKO Arbeitsschwerpunkt Soziale Ökologie
DO, 17:00 - 19:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 2
Europa
Wir in Europa, die EU in der Welt: Freihandel, Militarisierung, Zivilgesellschaft
Die EU möchte zum „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt“ werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss sie auch die Regeln internationalen Handels und internationaler Politik bestimmen, sich den Zugriff auf Arbeitskräfte und Ressourcen sichern und gleichzeitig die eigene Bevölkerung unter Kontrolle halten. Mit dem Verweis auf den Aufsteig von Ländern wie Brasilien, Russland, Indien und China einerseits wie mit dem Forderung nach einer der gegenwärtigen Wirtschaftskraft angemessenen machtpolitischen Stellung im Weltsystem wird der Ausbau militärischer Kapazitäten vorangetrieben, die der Erreichung diese Ziele dienen sollen – mit einem Zirkelschluss zur Weltmacht. Zwar hat die Europäische Union im Verbund mit der NATO bewiesen, dass sie bereit ist, unliebsame Regierungen abzusetzen und durch eigene Militäreinsätze in Kongo und Tschad demonstriert, dass sie auch diktatorische Regime absichert, wenn es ihren Interessen entspricht. Doch nur im Ausnahmefall sichert die Europäische Union den Zugang zu Rohstoffen und den ungehinderten Welthandel unmittelbar militärisch. Über lange Jahre haben die Europäischen Eliten den Neoliberalismus weltweit so erfolgreich ideologisch vertreten, dass zahlreiche Regierungen willfährig Freihandelsabkommen unterzeichneten und jenseits des Balkans haben sie ganz überwiegend mit friedlichen Mitteln die politische Landschaft nach ihren Vorstellungen strukturiert. Ähnliches versuchen sie gegenwärtig durch „Partnerschafts-“ und „Nachbarschaftsprogramme“. Auch innerhalb der Europäischen Union wird die neue Herrschaft nicht auschließlich repressiv durchgesetzt – obwohl die EU gigantische Datenbanken über ihre Bevölkerung hervorbring und die Streitkräfte ihrer Mitgliedsstaaten auch auf die Aufstandsbekämpfung im Inneren vorbereitet. Denn die EU ist permanent auf die Erzeugung von Legitimität angewiesen um ihre Herrschafts-Durchsetzung im Inneren wie nach außen zu begründen. Kriege werden im Namen der Menschenrechte geführt und Abschiebungen dienen demnach dem Flüchtlingsschutz. Durch die Organisation von Zivilgesellschaft durch Foren, Dialog und Förderung sollen Normen und Interessen zur Deckung gebracht werden. Nach einem kurzen Überblick über die im EU-Panel angebotenen Workshops werden die aktuellsten Entwicklungen im Bereich der EU-Freihandelspolitik und der Militarisierung der EU vorgestellt und [am Beispiel des Migrationsmanagements] diskutiert, wie die Europäischen Eliten versuchen, zivilgesellschaftliche Diskurse zu strukturieren, zu integrieren und zu instrumentalisieren.
Tobias Pflüger, Fabian Georgi u.a.
FR, 10:00 - 12:00 | Raum: Sudhaus Theatersaal
Verbindungskommandos, Aufstandsbekämpfung und zivilmilitärische Zusammenarbeit (ZMZ)
Dass die Bundeswehr Gipfel wie den G8 oder die NATO-Sicherheitskonferenz in München schützt hat wohl fast jede_r schon mal gehört. Aber wer weiß schon so genau: -Was die 441 Verbindungskommandos treiben, die die Bundeswehr seit 2007 in sämtlichen Regierungsbezirken sowie Kreisen und kreisfreien Städten aufgebaut hat? - Wie NGOs und Hilfsorganisationen z.B. in Afghanistan immer direkter in Kriegs- und Aufstandsbekämpfungsplanungen einbezogen werden? - Wie Forschung und Lehre nach militärischer Verwertbarkeit strukturiert und Schulen und Arbeitsämter zu vertraglich abgesicherten Rekrutierungsanstalten werden? - Dass die Bundeswehr innerstädtische Aufstandsbekämpfung übt? - Oder warum die Bundesregierung den Einsatz von Soldat_innen gegen Streiks nicht ausschließen möchte? Wir wollen (zivil-)militärische Strukturen bekannter und damit hoffentlich auch angreifbarer machen und vor dem Hintergrund sich zuspitzender sozialer Verhältnisse und repressivem Krisenmanegement nach Innen und Außen bewerten. Welche Bedeutung hat eine militarisierte, staatliche Strategie zur Unterdrückung sozialer Konflikte für uns, als in unterschiedlichen Bewegungen und Strömungen für Veränderungen Kämpfende? Außerdem werden wir die Konferenz„Celler/Kieler Trialog“ als Schnittstelle zwischen wirtschaftlichen, militärischen und politischen Eliten vor- und seine Bedeutung bei der Umsetzung von ZMZ-Konzepten herausstellen.
AK Antimilitarismus
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 7
Europäische Grenzschutzagentur Frontex
Frontex, die europäische Grenzschutzagentur, ist seit 2005 an den Grenzen Europas aktiv, um Migration und Flucht unmöglich zu machen. Doch dies sind nicht die einzigen Aktivitäten der relativ autonomen Agentur. Spätestens seit 2009 ist Frontex auch groß in die Praxis der Massenabschiebungen eingestiegen und hat 31 Charter organisiert, Tendenz steigend. Auch in Griechenland ist Frontex seit neuestem aktiv und spielt eine Schlüsselrolle im Aufbau eines Migrationsabwehrsystems… doch Widerstand regt sich. Auf Samos sind Flüchtlinge, deren Abschiebung Frontex aktiv vorantreibt, kürzlich in einen Hungerstreik getreten, in Wien wird gegen Charterabschiebungen mobilisiert und das Noborder Camp 2009 auf Lesbos hat sich gegen die Präsenz von Frontexpatrouillen auf der Insel gewandt. In unserem Workshop werden wir kurz einleitend die Struktur von Frontex erläutern, um dann anhand der Beispiele Charterabschiebungen und Griechenland konkret darzulegen, wie Frontex als Anti-Migrations-Agentur funktioniert und anhand der Frontexplode-Kampagne antirassistische Interventionsmöglichkeiten zu diskutieren.
Conni Gunßer, Bernd Kasparek,
FR, 15:00 - 18:00 | Raum: Sudhaus Theatersaal
Brotrevolten und Landraub - zwei Seiten einer Medaille
Bedingt durch die Explosion der Lebensmittelpreise waren die „Brotrevolten“ von 2007/2008 in rund 40 Ländern in ihrer zeitlichen Dichte und globalen Verbreitung beispiellos. In den Medien wurden diese Food Riots als „chaotische Gewaltausbrüche“ diffamiert, obwohl die Proteste meist von sozialen Organisationen vorbereitet und geführt wurden – ein Versuch deren gewaltsame Unterdrückung zu legitimieren. Polizisten aus Riot-Ländern erhalten in Italien Kurse in Repressionstechniken, FAO-Funktionäre fordern Frühwarnsysteme für ernährungsbezogene Unruhen. Die Riots führten zu Ängsten bei finanzstarken Ländern mit prekärer Eigenversorgung und Begehrlichkeiten bei privaten Investoren. Eine noch rollende Welle von globalen Bodenkäufen und Verpachtungen birgt dramatische soziale und ökologische Kosten in sich. Im Seminar werden die beiden Phänomen im Kontext der von der EU mit zu verantwortenden Welternährungskrise diskutiert.
Peter Clausing (IMI)
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Mörike-Schule R 7
Gescheiterte Staaten und europäische Interventionskonzepte
Die Europäische Union ist die Insel der Demokratie, Menschenrechte und Wohlfahrt in einer Welt, die von irrationaler Gewalt und selbstverschuldeter Armut geprägt ist. Dies ist das Bild, das etwa in der „Europäischen Sicherheitsstrategie“ vermittelt wird. Eine Bedrohung seien „gescheiterte Staaten“ im globalen Süden, die durch eigene „schlechte Regierungsführung“ zusammengebrochen sind und so nicht nur für ihre eigene Bevölkerung, sondern auch für den Rest der Welt eine Bedrohung darstellten. „Gescheiterte Staaten“ und andere „Bedrohungen“ wie etwa „Flüchtlingsströme“ werden als Gründe aufgeführt, um den Aufbau globaler und regionaler „Sicherheitsarchitekturen“, Militärinterventionen und „Sicherheitssektorreformen“ zu legitimieren. In dem Workshop werden die Legitimationskonzepte kritisch hinterfragt und die aktuellen Interventionsstrategien und ihre tatsächlichen Ziele dargestellt und diskutiert.
Christoph Marischka u. Ismail Küpeli
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Sudhaus Tacorestaurant
Europäische "Homeland Defense" - Zur Entwicklung innerer Sicherheit in der Europäischen Union
Mit dem Lissabon Vertrag, dem Stockholmer Programm und der geplanten Strategie für die innere Sicherheit schafft sich die Europäische Union die rechtlichen Grundlagen, den Aufbau ihrer Polizeien Europol und Frontex voranzutreiben. Die EU entwickelt sich zur Datenbankgesellschaft, immer noch ist kein Ende bei der Einrichtung von polizeilichen Informationssystemen abzusehen. Der Zugriff durch Polizeien der EU-Mitgliedsstaaten wird weiter erleichtert. Die hochdotierte EU-Sicherheitsforschung konkurriert mit zahlreichen Anwendungen zur Automatisierung des Polizeialltags, darunter Ermittlungssoftware und Data Mining, hochgerüstete Grenzsicherungssysteme, fliegende Kameras oder die computergestützte Auswertung von Überwachungskameras. Dem neuen industriellen Sektor "Homeland Defense" werden von 2005 bis 2015 Wachstumsraten um das Vierfache prognostiziert. Wenn die Militarisierung sozialer Konflikte auf EU-Ebene politisch gerade nicht durchsetzbar ist, greifen Mitgliedsstaaten gern auf bilaterale Vereinbarungen zurück, etwa im Rahmen des Aufbaus der Europäischen Gendarmerietruppe zur Aufstandsbekämpfung. Widerstand ist kaum in Sicht. Die polizeiliche Staatswerdung der EU sieht sich keinem Antagonisten, etwa einer Bürgerrechtsbewegung, gegenüber. Dabei gibt es vielversprechende Ansätze auch im linksradikalen Spektrum, darunter die Kampagne gegen Frontex oder Solidaritätsarbeit rund um Gipfelproteste. In der Veranstaltung geben wir einen Überblick über die Akteure, Verträge und Institutionen. Am Ende wollen wir Möglichkeiten skizzieren und diskutieren, die "europäische Sicherheitsarchitektur" ins Wanken zu bringen.
Matthias Monroy (Gipfesoli)
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 1
Schock ohne Therapie - Konvergenz von Sicherheitspolitik und die neoliberale Transformation Osteuropas
Im Jahr 1989 bekamen Osteuropäer die seltene Gelegenheit, den Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung direkt beobachten zu können. Gestalten sollten sie -seit der Restauration des Kapitalismus - das politische Leben jedoch nicht mehr. Eine Analyse dieses Prozesses bietet sich an, um die als naturgegeben kanonisierten Konzepte von freier Marktwirtschaft, Demokratie und ihrer Verbindung mit Sicherheitspolitik zu überprüfen. Während in Polen nach staatlichen Angaben 59% der gesamten Bevölkerung unter einem Sozialminimum lebt, führt das Land im Ausland eine äußerst aggressive militärische Sicherheitspolitik. Als einziges Land neben den USA und Großbritannien unterhält es im Irak einen eigenen Besatzungssektor. Das polnische Massaker an Zivilisten in Nangar Khel versinnbildlicht das polnische Engagement in Afghanistan. Polnische Streitkräfte finden sich daneben in großer Zahl im Tschad, Bosnien Herzegowina aber auch als Berater in Georgien. Welche Rolle spielte vor diesem Hintergrund die schockartige Zerschlagung einer linken Gewerkschaftsbewegung, die Zähmung von Arbeiterprotesten sowie die neoliberale Transformation staatlicher Apparate bei der Neuorientierung Osteuropas als Dienstleister der internationalen Sicherheitspolitik?
Kamil Majchrzak (Krise und Kritik)
FR, 16:30 - 18:00 | Raum: Mörike-Schule R 5
„NATO-Osterweiterung und gesellschaftliche Polarisierung im post-sowjetischen Raum“
Die Zusammenhänge zwischen dem Expansionsdrang der EU und der NATO und dem zunehmenden Nationalismus in Russland und den ehemaligen Sowjet-Republiken sollen aus der Sicht eines Moskauer Internationalist_innen dargestellt werden. Denn dort werden die Kämpfe um Macht und Einfluss zwischen den sich neu Formierenden Machtblöcken USA, EU, Russland und China in den kommenden Jahren mit besonderer Härte ausgetragen werden.
Vadim Damier, Historiker aus Moskau
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 6
Satellitenaufklärung und Mikrodrohnen in der europäischen Sicherheitspolitik
Der „permanente Ausnahmezustand“ bringt eine weitere Verräumlichung von Sicherheit und Kontrolle mit sich. Verfolgungsbehörden wollen die präventive, vorausschauende Überwachung und Kontrolle optimieren. Indes sind die neuen „Sicherheitsaufgaben“ (Militärinterventionen, Grenzschutz, Sicherung „kritischer Infrastruktur“, Gipfelproteste, Sportereignisse) zunehmend räumlich entgrenzt. Errungenschaften der Sicherheitsforschung, aber auch Informationstechnologien die ein stetig wachsendes Datenaufkommen handhaben können, führen zu weiter wachsenden Begehrlichkeiten bei europäischen Polizeien und Militärs. Wir beobachten dabei einen generellen Paradigmenwechsel der Arbeit von Sicherheitsorganen in der Europäischen Union. In der Veranstaltung wollen wir die Veränderungen im Bereich von „Luftüberwachung“ skizzieren und ihre Akteure herausstellen. Im Rahmen der Militarisierung des Weltraums gehen wir auf die Projekte GMES, Galileo, EUSC oder SAR-Lupe ein und erläutern ihre militärische und polizeiliche Nutzung vom Tschad bis nach Heiligendamm. Einen großen Stellenwert nehmen „dual-use“-Programme ziviler und militärischer Sicherheitsforschung ein, deren zahlreiche EU-Vorhaben ein rasantes Tempo z.B. hinsichtlich der Nutzung von „Mikrodrohnen“ für Polizeien an den Tag legen. Zahlreiche Landeskriminalämter experimentieren bereits mit „fliegenden Kameras“, während das EU-Projekt INDECT die Drohnen gern in Schwärmen in die Luft schicken möchte, wobei selbst „verdächtiges Verhalten“ automatisiert erkannt werden soll. In der EU werden in diesem Bereich zur Zeit die Werkzeuge für ein intern wie global grenzenloses Krisenmanagement zur Kontrolle der Bevölkerungen entwickelt und erprobt
Malte Lühmann (IMI) und Matthias Monroy (Gipfelsoli)
FR, 14:30 - 16:00 | Raum: Mörike-Schule R 1
Zivil-militärische Außen- und Sicherheitspolitik “aus einem Guss”: Der Europäische Auswärtige Dienst
Weitgehend unbemerkt ist die Europäische Union derzeit dabei, eine neue Mammutbehörde mit rund 8.500 Beamten aufzubauen. Mit diesem Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) will Brüssel im Außenbereit stärker "mit einer Stimme" sprechen können, so heißt es. Hierfür sollen im EAD sämtliche Machtkapazitäten gebündelt werden, was de facto - verglichen mit Deutschland - einer Zusammenlegung von Außen-, Verteidigungs- und Teilen des Entwicklungsministeriums gleichkommt. Da sämtliche militärischen und zivil-militärischen EU-Institutionen in den EAD integriert werden sollen, ist davon auszugehen, dass hierdurch "zivile" Außenpolitikinstrumente noch stärker vor den militärisch-machtpolitisch Karren gespannt werden als dies ohnehin bereits er Fall ist. Der EAD ist die logische Konsequenz der EU-Ambitionen als (militärischer) Global Player alle Mittel zur Durchsetzung der eigenen Interessen mobilisieren zu können. Kurz gesagt geht es also darum, eine imperiale Machpolitik aus einem Guss auf den Weg zu bringen.
Jürgen Wagner (IMI)
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Mörike-Schule R 1
Einführung in die EU-Außen und Sicherheitspolitik
In einem Crashkurs zur EU-Militarisierung sollen zunächst die geopolitischen Ziele der Europäischen Union skizziert werden um dann einen knappen Überblick über die militärischen Instrumente, die zu deren Durchsetzung geschaffen wurden, zu liefern. Anhand der Europäischen Sicherheitsstrategie und der bisherigen Einsätze soll dabei auch auf den spezifischen Charakter der EU als „Militärmacht“ eingegangen werden und die Hindernisse, mit denen diese bislang konfrontiert ist. Im Rahmen dieses knappen Überblicks wird auch auf die zu diesem Themenkomplex stattfindenden Veranstaltungen im Rahmen des BUKO33 eingegangen und viel Platz für Nachfragen und Diskussionen gelassen werden. Der Crashkurs richtet sich explizit an Menschen, die mit dem Thema wenig vertraut sind. Viele der hier angesprochenen Punkte werden in einzelnen Workshops vertieft.
Christoph Marischka (IMI)
DO, 17:00 - 19:00 | Raum: Sudhaus Tacorestaurant
Wie legitimiert sich die Außenpolitik der EU? – Vom Entwicklungsdiskurs zum Sicherheitsdiskurs. Ein Streitgespräch.
Seit der Kolonialzeit hat Europa seinen Vormachtanspruch immer wieder ideologisch zu begründen versucht. Es galt da nicht etwa das simple Recht des Stärkeren, man war in einer höheren Mission unterwegs, zunächst der Christianisierung, Zivilisierung, nach dem II. Weltkrieg dann der Entwicklung. Über all dem lag die Behauptung eines Universalismus, einer Perspektive, die das Wohl der ganzen Menschheit im Blick hat. In den letzten Jahren kommt der Begriff Entwicklung in den Strategiepapieren der EU seltener vor. Auf dem Vormarsch ist das Ziel der Sicherheit - ein Diskurs, der innerhalb Europas wohlfeil ist, aber jenseits der Außengrenzen immer mehr Bedrohungen und Störfaktoren entdeckt. Gleichzeitig werden aber die Entwicklungs-Etats erhöht. Ist das Entwicklungsversprechen als Herrschaftstechnik obsolet geworden? Der EU-AK des Ökumenischen Büros ist sich nicht einig und präsentiert seine Überlegungen in einem Streitgespräch.
EU-Arbeitskreis im Ökumenischen Büro München
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Mörike-Schule R 4
EU und Westafrika
Die Europäische Union handelt gegenwärtig Freihandelsabkommen mit zahlreichen westafrikanischen Staaten aus, obwohl deren Folgen für die Bevölkerung bereits jetzt feststehen. Zugleich wird zahlreichen Fischern der Region durch hochsubventionierte schwimmende Fischfabriken aus Europa die Existenzgrundlage genommen. Da mit der zunehmenden Verarmung der Bevölkerung (und auch durch neokoloniale Projekte wie Desertec) erneute Konflikte zu befürchten sind, rüstet die EU bereits jetzt auf, um kostengünstig intervenieren zu können. Ein kaum beachteter Militäreinsatz der EU findet gegenwärtig in Guinea-Bissau statt, weitere sind in Mali, Mauretanien und Niger geplant. Gerüstet wird auch für die Niederschlagung von Protesten oder die Unterbindung von Fluchtbewegungen nach Europa. Die EU bildet in Westafrika Gendarmereikräfte aus und Frontex arbeitet mit den Regierungen Westafrikas bei der "Bekämpfung illegaler Migration" zusammen. Madjiguène Cissé wird über die Lage in Senegal berichten und Alternativen aufzeigen, an deren Entwicklung sie unmittelbar beteiligt ist
Madjiguène Cissé
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 4
Unser Blick auf AFRIKA: Neokolonial und eurozentristisch?
AFRIKA – ist das nicht das Land mit den verhungernden Kindern, den Löwen und den korrupten DiktatorInnen?! Solche oder ähnliche Vorstellungen sind euch sicherlich auch schon begegnet. In unserem Workshop wollen wir uns mit dem sogenannten „Wissen“ über AFRIKA beschäftigen, das durch wissenschaftliche Theorien, mediale Darstellungen, geschichtliche Hintergründe und aktuelle Beziehungen zwischen afrikanischen und europäischen Staaten entstanden ist. Auf der theoretischen Ebene wollen wir uns dabei mit der Idee des „Orientalismus“ von Edward Said auseinandersetzen und fragen, inwiefern auch Blicke auf AFRIKA kolonialistisch und eurozentristisch geprägt sind und welche Folgen das hat. Anschließend möchten wir typische Texte und Bilder unter anderem aus der deutschen Presse zum Thema AFRIKA unter die Lupe nehmen und darüber diskutieren, auf welche Art und Weise Diskurse über AFRIKA positiv verändert werden können. Hierzu werden wir unterschiedliche Beispiele und Strategien vorstellen.
Mara Guesnet und Nikolai Huke (Projekt AfrikaBilder)
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Mörike-Schule R 2
Zu den Protesten in Griechenland 2
Wer die Berichterstattung des Medien-Mainstreams zu Griechenland verfolgt hat, weiß, dass die griechische Staatsschulden noch immer massiv anwachsen. Deshalb, so wird uns erklärt, müssen „die Griechen“ jetzt sparen. Dass sich die Bevölkerung in Griechenland massiv zur Wehr setzt, wird in Deutschland von wenigen Ausnahmen abgesehen als unverantwortliches Tun, als Verteidigung angeblicher Privilegien und Schlimmeres diffamiert. Dabei machen sich deutsche Medien nicht nur zum Werkzeug der von EU und IWF geforderten Großoffensive auf den Lebensstandard der griechischen Arbeiterklasse, sondern erweisen sich auch als Informationsquelle als weitgehend untauglich. Zunächst wird ein Überblick über die jüngere ökonomische Entwicklung des Landes gegeben. Dann soll aufgezeigt werden, wie Banken und Konzerne dank der Politik ihre Profite mehren konnten, während die Staatsfinanzen auf den Abgrund zusteuerten. In einem zweiten Teil soll es um den Widerstand gegen die Sparpläne der Regierung gehen: Wer steht hinter dem Widerstand und wie äußerte er sich in den vergangenen Monaten? Handelt es sich um einen spontanen Ausbruch des „Volkszorns“? Welche Rolle spielt die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) bei der Organisation und Ausrichtung der Proteste? Die Menschen in Griechenland stehen heute am altbekannten Scheideweg von Sozialismus oder Barbarei.
Ioannis Eleftheridis (marxistische aktion tübingen)
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Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indien, für wen?
Der Finanzdienstleistungssektor, die agrochemische- und pharmazeutische Industrie werden von dem angestrebten Freihandelsabkommen (FTA) zwischen Indien und der EU profitieren. In Indien wächst seit 2007 eine Oppositionsbewegung gegen alle Aspekte der Verhandlungen. NGOs, soziale Bewegungen und Aktivist_innen kritisieren, dass die Gespräche hinter verschlossenen Türen geführt werden und es keine öffentliche Diskussion über die voraussichtlichen Auswirkungen auf die indische Bevölkerung gibt (zum Beispiel im Gesundheitswesen). Befürchtet wird, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnet, ungeachtet der Versprechungen von Befürwortern des Freihandelsabkommens. In dem Workshop wird ein Überblick gegeben, was die „ungleichen Partner“ von einem Freihandelsabkommen erwarten, wer in Indien gegen das Abkommen protestiert und welche Schwerpunkte aufgegriffen wurden. Diskutiert werden soll, wie eine Kooperation internationalistischer linker Positionen außerhalb der Parteieninstitutionen aussehen kann, um den Kampf gegen das Freihandelsabkommen zwischen Indien und der EU unterstützen zu können.
Jürgen Weber
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 6
Global Europe – Europa überrollt afrikanische Kleinbäuerinnen und Kleinbauern
Kleinbauern wie der Sambier John Mwemba hatten eigentlich Glück gehabt. Seit dem Aufbau einer kleinbäuerlichen Milchkooperative reicht sein Einkommen eigentlich aus, um sich und seiner Familie ein Leben in Würde jenseits des täglichen Hungers zu ermöglichen. Doch das mit internationalen Entwicklungshilfegeldern initiierte Projekt ist in seiner Existenz bedroht. Unter ihrer Global Europe-Strategie verfolgt die EU auch mit Sambia den Abschluss eines "Economic Partnership Agreements" (EPA), das die Liberalisierung des sambischen Marktes – sprich Zollsenkung – zum Ziel hat. Sambische Milchbäuerinnen und –bauern wären dann dem Dumping-Exporten europäischen Milchpulvers schutzlos ausgeliefert. Anhand der Magoye Smallholder Dairy Farmers Cooperative wollen wir uns im Workshop ein Beispiel für Perspektiven jenseits von Armut und Landflucht für die Landbevölkerung in Enticklungsländern ansehen. Gleichzeitig verdeutlicht dieses Projekt eindrücklich die zerstörerische Wirkung europäischer Freihandelspolitik. Wie eine Politik, die ihren Ausgang beim Menschenrecht auf Nahrung als unabdingbare Grundlage jedes Handels nimmt, aussehen müsste, soll vorgestellt und diskutiert werden.
Harald Petermann
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Sudhaus Tacorestaurant
Sie nennen es 'Assoziierung' - wir nennen es neocolonialismo: Zur Freihandelspolitik der EU in Lateinamerika
In einem sich rasch wandelnden Lateinamerika mit vielfältigen gesellschaftlichen Aufbrüchen und Experimenten kämpft die EU um den Erhalt der Vorteile, die ihr das neoliberale Modell bietet. Aktuell versucht sie, Zentralamerika, Peru und Kolumbien Freihandelsabkommen aufzuzwingen, die dieses Modell verfestigen sollen, das Modell der Macht des Stärkeren, des Wachstums um jeden Preis, der Spaltung in Arm und Reich. Die EU weiß, dass ihr Ruf als Wahrerin der Menschenrechte ihr größtes Kapital ist und verbirgt ihre Interessen hinter Formulierungen wie 'Assoziierungsabkommen', 'Politischer Dialog', 'Entwicklungs-zusammenarbeit'. Dass jedoch die Durchsetzung ihrer Weltmachtinteressen ihr zentrales Motiv ist, zeigt sich darin, dass sie dafür selbst mit Regierungen wie der von Porfirio Lobo in Honduras zusammenarbeitet, in dessen 2 Monaten Amtszeit über 20 politische Morde an Angehörigen der Widerstandsbewegung begangen wurden. Carlos Aguilar wird seine Analyse zum sog. Assoziierungsabkommen vorstellen und erläutern, wie die sozialen Bewegungen Zentralamerikas dagegen vorgehen. Die sozialen Bewegungen in Zentralamerika rufen die europäische Bevölkerung dazu auf, sich diesem Projekt entgegen zu stellen. Ausführliche Informationen auf: www.stop-assoziierung.de www.oeku-buero.de www.gritomesoamerica.org/ (spanisch) www.enlazandoalternativas.org/ (spanisch)
Carlos Aguilar, Grito de l@s Excluid@s Mesoamerica, Costa Rica, Andrés
FR, 14:30 - 16:00 | Raum: Sudhaus Tacorestaurant
Die Strategie der Strohhalme - Proletarische Unruhe im Industriegürtel von Delhi
Die Region Delhi ist eines der größten Industriezentren der Welt. Hier arbeiten daher 4 bis 5 Millionen IndustriearbeiterInnen zu Bedingungen der Überausbeutung. 14 von ihnen kommen im Film zu Wort. Sie schildern ihren Alltag und erzählen, wie die Arbeitsbedingungen seit der Niederschlagung eines Generalstreiks in Faridabad 1979 immer prekärer wurden. Sie sprechen über die Repression und die Möglichkeiten, sich kollektiv zur Wehr zu setzen. Ein Medium für diese Überlegungen ist die Zeitschrift "Faridabad Workers News". Sie erscheint seit 17 Jahren und stellt eine proletarische Öffentlichkeit in der Region her. Indien/BRD 2010, 59 min - Ein Film von kanalB in Zusammenarbeit mit Gurgaon WorkersNews
Jürgen Weber
FR, 14:30 - 16:00 | Raum: Sudhaus Trommelraum
EU und Migration
, - | Raum: Sudhaus Langhaus
Wege aus dem Labyrinth europäischer Polizeidatenbanken
Aus Untertanensicht begann die EU als eine recht angenehme Obrigkeit: Sie verwaltete Milchseen und erließ dann und wann sogar mal Richtlinien, die die Haupt-Obrigkeit milde ärgerten. Seit sich die EU in Maastricht Geld und in Schengen Grenzen gegeben hat, ist das vorbei. Die Mitgliedsstaaten nutzen die EU längst gezielt zur Ausweitung von Überwachung und Kontrolle. Das im letzten Jahr verabschiedete Stockholm-Programm gibt die Leitlinien dieser Entwicklung für die nächsten fünf Jahre vor. Datenbanken und Computernetze spielen dabei eine zentrale Rolle. In der Veranstaltung wird es um einige davon gehen (u.a. SIS, Europol-IS und Prüm) -- darum, wie sie bereits jetzt, noch kräftig von Kinderkrankheiten geplagt, politisch aktiven Menschen das Leben schwer machen, aber auch um Schwierigkeiten beim Marsch in die Union der Überwachung. Schwierigkeiten, die auch unsere Gesichter haben können. Also: Reclaim Your Data!
Kampagne "Reclaim Your Data"
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Mörike-Schule R 1
Gemeinsam gegen koloniales Unrecht in Deutschland
Vom 4. bis zum 6. Juni 2010 wird in Jena ein Karawane-Festival in Erinnerung an die Toten der Festung Europa stattfinden. Dezentral und draußen wird es Vorträge, Diskussionen, Musik, Filme, Kunst und Kultur geben. Im Zentrum steht eine Maskenparade und die Enthüllung eines Mahnmals. Wir möchten beim BUKO in einem Workshop über das koloniale Unrecht in Deutschland sprechen. Dabei soll die Lager- und Kontrollmentalität und deren Umsetzung sowie die Residenzpflicht näher betrachtet werden. Die Festung Europa und die Abschiebungen sowie die Fragen des weiteren Protestes sollen die Schwerpunkte beim Workshop sein. Beim Workshop werden drei kurze inhaltliche Papiere vorliegen, die als Input für weitere Diskussionen dienen sollen. Mehr Informationen zum Thema koloniales Unrecht in Deutschland ist zu finden unter: http://thecaravan.org
Vertreter von Aktion Bleiberecht Freiburg und The Voice Refuge Forum
FR, 16:30 - 18:00 | Raum: Sudhaus Roter Salon
Die EU als globale Akteurin I: Außenwirtschaftspolitik
Spätestens mit der Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes in den 1990er Jahren richtet sich die Politik der EU nicht mehr nur nach innen – vielmehr wird die EU heute auch zunehmend auf globaler Ebene aktiv. Dies gilt nicht zuletzt für die europäische Außenwirtschaftspolitik, die wir im ersten Teil unseres Workshops in den Blick nehmen möchten. Dabei geht es zunächst darum, zu zeigen, wie sich seit den 1980er Jahren in Europa eine neoliberale Hegemonie unter der Führung des global orientierten europäischen Kapitals herausgebildet hat, die sich unter anderem in dem Projekt „die Union zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt“ zu machen, wiederspiegelt. Grundsätzlich verfolgt die EU diese Zielsetzung auch in ihrer Außenwirtschaftspolitik (z.B. die „Global Europe“-Strategie) und versucht vor allem über eine neoliberale Handelspolitik, aber auch Währungs- und Finanzmarktpolitik, die internationalen Wirtschaftsbeziehungen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Im Workshop möchten wir die Kämpfe innerhalb der EU um die Ausrichtung der Außenwirtschaftspolitik, aber auch Widerstände gegen die Strategien der EU im Ausland, wie etwa in Lateinamerika, in den Blick nehmen und die Frage nach Möglichkeiten emanzipatorischer Gegenstrategien aufwerfen.
Mathis Heinrich, Nikolai Huke und Christoph Spieker (FEI Marburg)
FR, 14:30 - 16:00 | Raum: Mörike-Schule R 2
Die EU als globale Akteurin II: Sicherheitspolitik
Die EU verfolgt in ihrer Außenpolitik nicht nur ökonomische Zielsetzungen, wie die Handelsliberalisierung, sondern auch sicherheitspolitische Fragen, wie Migrationskontrolle und Terrorismusbekämpfung, spielen eine zentrale Rolle. Im Zuge des Wegfalls europäischer Binnengrenzen seit den 1980er Jahren vollzieht sich eine Europäisierung der Politik der „Inneren Sicherheit“. Dabei werden eine Reihe von (neuen) AkteurInnen auf europäischer Ebene aktiv (wie z.B. verselbstständigte transgouvernementale Netzwerke von nationalen Innenverwaltungen und Polizeibehörden), die in den Außenbeziehungen nicht selten auf eine Kooperation mit semi-autoritären Regimen setzen und damit zu deren Stabilisierung beitragen. Ihre Strategien werden vor allem von humanitären NGOs innerhalb der EU, aber auch von sozialen Bewegungen in den jeweiligen Staaten, die z.B. auf die hohen Opferzahlen der restriktiven europäischen Migrationspolitik oder Demokratieprobleme verweisen, infrage gestellt. Im zweiten Teil unseres Workshops möchten wir diese sicherheitspolitischen Strategien der EU, vor allem gegenüber den Maghreb-Staaten, der Balkan-Region und der Türkei, stärker in Blick nehmen. Dabei soll auch hier die Frage nach der Möglichkeit emanzipatorischer Gegenbewegungen nicht zu kurz kommen.
Mathis Heinrich, Nikolai Huke und Christoph Spieker (FEI Marburg)
FR, 16:30 - 18:00 | Raum: Mörike-Schule R 2
Zu den Protesten in Griechenland
Text liegt noch nicht vor.
Athanasios Marvakis, Sozialwissenschaftler aus Saloniki
FR, 16:30 - 18:00 | Raum: Sudhaus Werkstatt
Freiheit, Sicherheit & Recht – Migrationsmanagement an den Außengrenzen der EU
Der Film beschreibt kritisch und detailliert die technologische, insitutionelle sowie diskursive Aufrüstung der EU-Grenzen, der bisher wenig im medialen Fokus stehenden östlichen Landgrenzen der EU am Beispiel Slowakei/Ukraine. Es wird deutlich, wie weit der Einfluss der europäischen Migrations- und Sicherheitpolitik über die territorialen Grenzen der EU hinausreicht. Als wichtige AkteurInnen treten die Europäische Grenzschutzagentur Frontex und die slowakische Grenzpolizei auf und stellen Strategien und Technologien zur effektiven Kontrolle und Regulierung von Migration vor. Anschließend stehen AktivistInnen zur Diskussion bereit, die selbst vor Ort recherchiert haben.
Gruppe Grenzräume Europas
FR, 16:30 - 18:00 | Raum: Sudhaus Trommelraum
Menschen statt Märkte, Solidarität statt Management Für ein anderes Europa in einer anderen Welt
Schengen, Maastricht, Cotonou, Lissabon, Kopenhagen, Madrid, ... Fast täglich treffen sich Europäische Eliten, Regierungsvertreter, Beamte, Berater und Supplikanten, zwischen denen die Grenzen fließend geworden sind, um ihre globale Vormacht auszubauen und abzusichern. Um die Oberhand im Geschäft der Global Gouvernance zu behalten, gerieren sie sich als Manager von Bedrohungen, die sie selbst definiert und Krisen, die sie selbst verursacht haben. Der massenhafte Protest gegen diese Gipfel ebbte in den letzten Jahren ab, erfuhr aber in Kopenhagen ein Comeback. Hier ist es gelungen, die Glaubwürdigkeit der Eliten als Problemlöser zu untergraben. Die Legitimität, welche die europäischen Eliten vor allem durch gegenseitige Anerkennung erzeugen wollen, bröckelt jedoch vor allem durch unsere solidarische Vernetzung jenseits der Gipfel und durch die Auswirkungen der Abkommen, die sich oft mit deutlicher Verzögerung und sehr lokal äußern: Auf den Sojaplantagen Lateinamerikas, in den Freihandelszonen Indiens, in den Bürgerkriegsgebieten Afrikas, an den Europäischen Außengrenzen, in den Arbeitsagenturen und nun in Griechenland. Dort wird sich auch entscheiden, ob sich der scheinbar alternativlose, selbstzerstörerische neoliberale Kurs der Europäischen Union fortsetzen lässt oder wir uns diesem solidarisch widersetzen können. Für ein anderes Europa in einer anderen Welt.
SA, 20:00 - 22:00 | Raum: Sudhaus Großer Saal
Junge Leute
Theorie und Praxis des Radiomachens, Nachmittags Beitrag Produzieren und live senden
Auf dem Kongress könnt ihr einen direkten Zugang zum Medium Radio finden und ihr lernt, wie Inhalte aufbereitet werden, um sie der weiten Welt zu präsentieren. Selbstverständlich werdet ihr in die Tagesredaktion eingebunden und erlebt so den Livesendebetrieb. Erfahrene Jugendliche aus unserem Sender unterrichten die Workshopteilnehmer_innen, um nachmittags einen Beitrag gemeinsam zu produzieren und zu senden. Eine erwachsene Teamerin unterstützt euch dabei. Zusätzlich bekommt ihr einen Einblick in ein Radioprojekt mit interaktiver Onlineplattform zur modernen Web-2.0-Kommunikation. Für Kinder ab 8 Jahren.
WüsteWelle
, 10:00 - 18:00 | Raum: Wüste Welle
Einführung in die Militarisierung der Europäischen Union
Die Bundeswehr - eigentlich eine Verteidigungsarmee - ist heute weltweit im Einsatz. Viele Einsätze finden gemeinsam mit anderen Europäischen Armeen im Rahmen der Europäischen Union (EU) statt. Doch was bedeutet das genau und was bezweckt die EU mit diesen Einsätzen? Dienen sie tatsächlich dem Schutz von Menschenrechten - wie oft behauptet wird - oder geht es darum, im Club der Mächtigen mitzureden und wirtschaftliche Interessen durchzusetzen? Was bedeuten diese Einsätze für uns in Europa, für die Menschen in den Einsatzgebieten und sind Polizeieinsätze und die Ausbildung lokaler Sicherheitskräfte durch die EU eine Alternative?
IMI
SA, 12:00 - 13:30 | Raum: Sudhaus Seminarraum 1
Globale Soziale Rechte - was heißt das eigentlich?
Globale Soziale Rechte (GSR) wurden auf dem 31. Buko leidenschaftlich und mit unterschiedlichen Positionen diskutiert. Der Workshop möchte bei den Teilnehmer_innen Licht ins Dunkel bringen: Was ist eigentlich gemeint, wenn von globalen sozialen Rechten gesprochen wird? Wer hat wo welche Rechte gegen wen und wie sind diese einklagbar und umsetzbar? Das wollen wir mit euch am Beispiel des Menschrechts auf Nahrung diskutieren. Spannend wird am Ende sein, ob sich nach all den Infos die Argumentationen verschoben haben werden.
Anne Saulin, Harald Petermann
FR, 12:00 - 13:30 | Raum: Sudhaus Seminarraum 1
If I had a hammer, I´d smash patriarchy“ – Ein Workshop zum Thema Sexismus.
Warum sitzen eigentlich an der Kasse bei Aldi fast nur Frauen? Warum wird von Jungs erwartet, von Technik eine Ahnung zu haben? Sexismus begegnet uns nicht nur in Videos von Bushido und Konsorten, sondern regelmäßig in unserer alltäglichen Umgebung, oft ohne dass es uns bewusst ist. In dem Workshop wollen wir uns an Hand einiger Beispiele dem Thema „Sexismus“ annähern und der Frage nachgehen, warum die Abschaffung des sogenannten „Patriarchats“ nicht nur für Mädchen und Frauen wünschenswert ist, sondern auch Jungs und Männer davon profitieren würden.
FR, 10:00 - 11:30 | Raum: Sudhaus Seminarraum 2
„Eigentum verpflichtet? Eigentum ist Diebstahl?“ – Vortrag und Kritik am Eigentum.
"Eigentum verpflichtet" und "Eigentum ist Diebstahl" sind zwei populäre Sprüche, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise Kritik am Privateigentum zum Ausdruck bringen wollen. In einer ersten offenen Runde sollen beide Slogans näher betrachtet werden: Was ist damit gemeint, welches Verständnis von Eigentum liegt diesen Kritiken zugrunde und welches Verständnis haben wir eigentlich selbst? In einem nächsten Schritt wollen wir uns schließlich mit den theoretischen Grundlagen von Eigentum auseinander setzen, also fragen: Was ist Eigentum? Ist Eigentum wirklich "Diebstahl" und wenn ja, warum? Verpflichtet Eigentum wirklich und wenn ja, wozu?
Sabine Nuss
DO, 17:00 - 19:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 1
Ausbildung und Einbildung: Warum diese Gesellschaft ein Bildungssystem hat, das zu ihr passt.
Im Zuge der aktuellen Bildungsreformen wird der Regierung vorgeworfen, dass sie eine falsche Bildungspolitik betreibe und damit der Gesellschaft schade. Stimmt das? Um die Frage zu beantworten, lohnt es sich, mal zu überlegen, welchen Nutzen diese Gesellschaft aus dem Bildungssystem überhaupt bezieht und wie/ob die Reformen diesem Nutzen entgegenstehen. Warum gibt es ein staatliches Bildungssystem, wie funktioniert es und was kommt dabei raus. Wozu ist Bildung im Kapitalismus da und warum ist sie nicht für alle zugänglich? Diese Fragen werden wir uns im Workshop beantworten, ein paar grundsätzliche Sachen zum Ausbildungssystem in der kapitalistischen Gesellschaft klären und auch den Sinn und Zweck der aktuellen Reformen des Bildungswesens ansprechen.
Konstantin Decker
SA, 16:00 - 18:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 1
Planspiel um die Privatisierung der kommunalen Wasserversorgung in Katarka
Im Zuge der Globalisierung werden in Deutschland, aber auch weltweit, immer mehr Güter der öffentlichen Daseinsfürsorge, wie zum Beispiel die Wasserversorgung privatisiert. Dieser profitorientierte Ausverkauf hat weitreichende Konsequenzen. Ist die Ressource Wasser ein globales Menschenrecht oder kann sie als Geschäftsobjekt gehandelt werden? Mit dieser Frage wollen wir uns in einem Planspiel zur Privatisierung eines kommunalen Wasserwerks beschäftigen. Dabei habt ihr die Möglichkeit in unterschiedliche Rollen und Positionen zu schlüpfen und eure jeweiligen Interessen und Meinungen zu vertreten. Ihr könnt die Gegenbewegung vorantreiben, als Bürgermeister vor der Wahl stehen, als profithungriger Manager die Wasserwerke aufkaufen wollen und noch vieles mehr.Zudem wollen wir uns Beispiele von Wasserprivatisierungen in Europa und Lateinamerika anschauen und darüber diskutieren.
Katharina Abdo und Lena Rother
SA, 10:00 - 16:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 2
Monolizien - DAS Planspiel! Ein Projekttag zu Diskriminierung, Macht und gesellschaftlichen Veränderungen für Jugendliche ab 16 Jahren
Eigentlich geht es den BewohnerInnen von Monolizien gar nicht so schlecht. Aber die Situation ist nicht mehr so rosig, wie noch vor ein paar Jahren, die Bevölkerung wird zunehmend unzufriedener. In welche Richtung die Entwicklung geht und wie sie endet, habt ihr bei diesem Planspiel selbst in der Hand... Nach dem Planspiel stellen wir uns gemeinsam die Fragen: Was ist eigentlich Diskriminierung und wie funktioniert sie? Wer ist in unserem Alltag davon betroffen? Wer profitiert davon, welche Macht übt er/sie damit über andere Menschen aus? Wir gehen auch der Frage nach, wie weit wir selber bereit sind uns Autoritäten unterzuordnen und nach den Regeln der Gesellschaft zu spielen. Wie könnte eine Welt aussehen, frei von Diskriminierung und Machtmissbrauch? Am Schluss probiert ihr verschiedene Handlungsmöglichkeiten aus, euch für die Umsetzung eurer Träume einzusetzen.
FR, 10:00 - 16:00 | Raum: Sudhaus IMI-Büro
„Situation von Flüchtlingen in Deutschland und Europa“ – Workshop zu Asyl & Flucht.
Wie lebt es sich als Flüchtling in Deutschland und Europa? Was sind überhaupt Ursachen und Gründe dafür, dass Menschen fliehen? Was erwartet Flüchtlinge, wenn sie es nach Europa geschafft haben? Welche Fluchtgründe werden vom Staat anerkannt? Und wie sieht es mit den Chancen auf ein gutes Leben aus? Evtl. bietet sich in einer anschließenden Diskussion die Möglichkeit mit jemanden zu sprechen, der selbst als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist. Desweiteren sollen weltweite Fluchtbewegungen und deren Hintergründe beleuchtet werden.
FR, 14:00 - 15:30 | Raum: Sudhaus Seminarraum 1
„Über Junge Burschen und Alte Herren“ – Eine Einführung in die Verbindungskritik.
In Tübingen sind die Villen der Studentenverbindungen im Stadtbild auffällig vertreten und ihre Partys gern besucht. Verbindungen werden aber häufig wegen ihrer Rechtslastigkeit kritisiert. Zu Recht? Und wie sieht es mit weiteren Kritikpunkten aus? Eine Einführung die die Kritik ALLER Studentenverbindungen bzw. des Prinzips Studentenverbindung. Dabei wird zwischen den Arten der Studentenverbindungen differenziert, ebenso aber auch auf fehlende Abgrenzungen hingewiesen.
Lucius Teidelbaum
FR, 10:00 - 12:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 1
Die UN-Simulation
Ist die UN die oberste Garantin für Gmeingüter und das Gemeinwohl? Wie funktioniert die UN? Was beeinflusst und bewirkt Sie genau? Ein junger Student aus Reutlingen erzählt über seine Erfahrungen von der weltweit größten und renomiertesten Simulation der Vereinten Nationen in New York. Insgesamt 4000 Studenten aus aller Welt kommen zum zweiwöchigen National Model United Nations (NMUN) zusammen um aktuelle Themen wie Klimawandel oder Entwicklungszusammenarbeit zu diskutieren. Die Eröffnungs- und Abschlusskonfernz findet im bekannten UN-Hauptgebäude statt. Joseph Hoolachan war als Teilnehmer im März 2010 in New York und präsentierte mit seiner Delegation die Position der Phillipinen. Er wird eine Präsentation über die UN, die Philipienen und seine Erfahrungen auf der Simulation halten.
nn
FR, 16:00 - 17:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 1
Was du immer schon über Commons wissen wolltest I + II
Alle reden von commons, aber bei allen klingt es irgendwie anders? Alles ziemlich verwirrend und schwer fassbar? Es liegt nicht an dir, eher schon daran, dass commons ein sehr breiter Begriff sind und es darum unterschiedliche Auffassungen darüber gibt. Diese Offenheit ist einerseits gut, weil sie strategische Partnerschaften ermöglicht. Andererseits birgt sie auch die Gefahr der Vereinnahmung. Umso wichtiger ist es, eine eigene Position dazu zu entwickeln. An Hand konkreter Beispiele und eigener Erfahrungen – die wir alle haben, auch wenn wir es vielleicht gar nicht wissen – nähern wir uns in diesem Workshop dem Phänomen „commons“ eher praktisch und spielerisch an. Als Leitmotive dienen die Prinzipien „Beitragen statt Tauschen“, „Besitz statt Eigentum“ und „Bedürfnis statt Bedarf“.
Brigitte Kratzwald
FR, 12:00 - 16:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 2
Die Farbe meiner Haut. Die Antirassismustrainerin liest (und arbeitet) zu den Themen Rassismus und Empowerment.
ManuEla Ritz arbeitet als Trainerin für Anti-Rassimus- und Empowerment Workshops. Ihren Beruf und den Weg dorthin beschreibt sie in ihrer Biographie „Die Farbe meiner Haut“. Sie schildert darin Ausschnitte ihres afrodeutschen Alltags, der beglückende, aber auch schmerzhafte Erfahrungen beinhaltet. Zu Recht bezeichnet die Autorin ihr Buch als „keine Biographie im herkömmlichen Sinne“. Ihre Lebensrealität - einstmals eine ostdeutsche und nun eine bundesdeutsche - ist verbunden mit ihrem Arbeits-, Lebens- und Leidensthema: Rassismus und wie man sich dagegen zu Wehr setzt. In der multimedial gestalteten Lesung erhalten TeilnehmerInnen einen Eindruck von ManuEla Ritz' Erfahrungen mit deutschem Alltagsrassismus und erfahren, welche Strategien sie ihm entgegensetzt. Weitere Informationen zur Autorin sind zu finden unter http://manuela-ritz.blogspot.com.
Manuela Ritz
FR, 16:30 - 18:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 2
Aufgewachsen in einer Kommune, ein Resumé
Felix Votteler (21) hat den Großteil seiner ersten 16 Lebensjahre in der Kommune Niederkaufungen gelebt. In seinem Vortrag zeigt er einen kurzen Film über diese Gemeinschaft. Er erzählt über sein Aufwachsen, wie ihn in sein Großwerden dort geprägt hat und bis heute beeinflusst.
Felix Votteler
SA, 10:00 - 11:30 | Raum: Sudhaus Seminarraum 1
Vernetzung
Stadt postkolonial? Vernetzungstreffen postkolonialer Initiativen
Die koloniale Vergangenheit ist nicht einfach passé, sondern prägt unser Alltagsleben, unser Denken und unseren Blick auf die Welt bis heute. In der BRD gibt es zahlreiche Initiativen, die diese Spuren der kolonialen Vergangenheit, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise in die Stadträume eingeschrieben haben, sichtbar und kritisierbar machen: durch Interventionen im öffentlichen Raum, das Stürzen von Kolonialdenkmälern, Straßenumbenennungen oder Informationsveranstaltungen. Mit dem Vernetzungstreffen wollen wir Diskussionen und Erfahrungen austauschen und eine kontinuierlichen Vernetzung der postkolonialen Initiativen anstoßen.
muc.postkolonial
SA, 14:00 - 16:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 2
Treffen des Arbeitsschwerpunkts Soziale Ökologie (ASSÖ) auf dem BUKO33
Der ASSÖ ist eine offene, inhaltliche Arbeitsstruktur der BUKO und beschäftigt sich seit ca. drei Jahren aus internationalistischer Sicht mit gesellschaftlichen Naturverhältnissen. Bisheriger Schwerpunkt unserer Arbeit war ie Klimapoolitik; dazu haben wir auch im Vorfeld von Kopenhagen ein Positionspapier( http://www.buko.info/fileadmin/user_upload/doc/projekte/klima_assoe_09.pdf) veröffentlicht. Während des BUKO33 wird der ASSÖ einige Workshops anbieten; zudem wollen wir uns aber während des Kongresses auch treffen, um unsere nächsten Schritte (z.B. eine Treffen im Herbst 2010) zu planen. Neue Gesichter sind herzlich willkommen.
ASSÖ
SO, 11:00 - 13:00 | Raum: Sudhaus Tacorestaurant
Treffen des BUKO-Arbeitsschwerpunktes Bildung und Emanzipation (BiEm)
Der BUKO-Arbeitsschwerpunkt Bildung & Emanzipation besteht momentan aus Bildungsstreikenden, Leuten der Travelling school of life, Gewerkschaftsteamer_innen, Entwicklungspädagog_innen, (Hoch-)Schullehrer_innen und einer Kollegin des Instituts für selbstbestimmtes Lernen (Insel) aus Leipzig und ist offen für alle Menschen, die sich kritisch mit der bestehenden Bildung auseinandersetzen wollen und daran interessiert sind, eine emanzipatorische Bildung weiter zu entwickeln. Die Vermittlung von Theorie und Praxis steht im Mittelpunkt des Interesses, weshalb theoretische Auseinandersetzungen vor dem Hintergrund unserer eigenen Bildungspraxis auch immer zur Selbstreflexion anregen sollen. Wenn Du interessiert bist, dann komme gerne vorbei.
AS BiEm
SA, 14:00 - 16:00 | Raum: Sudhaus Roter Salon
Treffen des BUKO Arbeitsschwerpunktes Stadt-Raum
Im Herbst 2009 hatten wir dazu aufgerufen, das „Unternehmen Stadt zu übernehmen“. Die gleichnamige Reihe des ASSR mit Veranstaltungen in sechs Städten zu sozialen Kämpfe gegen die neoliberale Stadtumstrukturierung sollte einen Auftakt dazu bilden. Es ist (noch) nicht ganz dazu gekommen; gleichzeitig sind Themen wie Gentrifizierung, Kämpfe um Freiräume, soziale, rassistische und (hetero-)sexistische Ausgrenzung in vielen Städten ein brisantes und präsentes Politikum. In vielen Städten regt sich Protest und Widerstand; gleichzeitig droht die auf die Kommunen durchschlagende Weltwirtschaftskrise die schon jetzt gravierende soziale Spaltung in den Städten zu vertiefen. Ein bundesweiter Aktionstag, wie er uns für das Wochenende um den 10. Oktober 2010 vorschwebt, könnte ein Schritt in Richtung einer breiten stadtpolitischen Bewegung sein, die die neoliberale Stadtpolitik auf allen politischen Ebenen angeht – um so das Unternehmen Stadt endlich zu übernehmen! Ein bundesweiter Aktionstag könnte die Breite der Kämpfe sichtbar machen, Schwung und Energie in die lokalen Bewegungen zurückgeben und lokale Konflikte und Aktionen in einen größeren Kontext stellen. Zur Diskussion unseres Vorschlags und zur Planung, wie ein solcher Aktionstag konkret aussehen könnte, laden wir zum Vernetzungstreffen ein. Euer ASSR (BUKO-Arbeitsschwerpunkt Stadt-Raum), Kontakt: assr@buko.info
BUKO-ASSR
SA, 14:00 - 16:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 1
Reclaim the Fields – wir bauen ein Netzwerk in Europa: Vorstellung des Netzwerks und Austausch und Strategieentwicklung
Reclaim the Fields ist eine Koordinationsplattform für junge Landwirt_in, Landlose, zukünftige Gärtnerinnen (auch urbane) und Menschen, die einen direkten Einfluss über ihre Lebensmittelerzeugung erlangen möchten. Wir setzen uns für “Ernährungssouveränität” ein, (der Begriff wird auch innerhalb des Netzwerkes noch diskutiert – manche reden z.B. eher von Ernährungsautonomie). Schwerpunkte sind kleinbäuerliche und gemeinschaftliche Formen der Landwirtschaft, insbesondere bei jungen Menschen und Stadbewohner_innen, sowie alternative Lebensstile.Wir möchten Alternativen zum Kapitalismus aufbauen durch kooperative, kollektive, autonome, bedürfnisorientierte und kleinparzellige Produktionsinitiativen. Einige Kernthemen sind der Zugang zu Land und Saatgut, sowie gemeinschaftliche Formen der Landwirtschaft. Das RTF Netzwerk soll vorgestellt werden. Projekte und Individuen sind herzlich eingeladen aus ihrer Arbeit zu berichten (siehe auch vorherige Projektvorstellungen). Wir wollen gemeinsame Strategien und Formen der gegenseitigen Unterstützung entwickeln. Mehr: www.reclaimthefields.org
Ella von der Haide,Julia Jahnke, Luciano
SA, 16:00 - 18:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 1