Neokoloniale Verhältnisse und postkolonialer Widerstand - Europa und Afrika 125 Jahre nach der Berliner Kongo-Konferenz
Podiumsdiskussion, Freitag 20 Uhr, Großer Saal im Sudhaus
125 Jahre sind vergangen, seit sich Vertreter von zwölf europäischen Staaten, des Osmanischen Reichs und der USA in Berlin über die Aufteilung und Ausbeutung des afrikanischen Kontinents einigten. Das koloniale Erbe wirkt bis heute fort, sowohl in den ehemals kolonisierten Staaten als auch in den ehemaligen Metropolen. Aktuelle wirtschaftliche und politische Konflikte in den ehemaligen Kolonien zeigen die massive Einflussnahme Europas.
Bis heute wird die Kolonialgeschichte (nicht nur) in Deutschland verdrängt und verharmlost. Dabei finden sich koloniale Spuren in Straßennamen und in Museen, in rassistischen Alltagsdiskursen und -praktiken, in Diskriminierung und Exotisierung, in Mythen und stereotypen Bildern vom "Rest" der Welt sowie in aktuellen Militärstrategien und Governance-Konzepten des Westens.
Auf dem Podium soll es zum einen um die Alltäglichkeit von Rassismus in Deutschland/Europa sowie den Widerstand dagegen gehen, als auch um koloniale Kontinuitäten und Brüche in der heutigen Sicherheits-, Handels- und Entwicklungspolitik gegenüber Afrika.
Es diskutieren:
- Muepu Muamba (Dialog International)
- Seyoum Habtemariam (Äthiopisches Menschenrechtskomitee, Tübingen)
- Katharina Oguntoye (Historikerin, Berlin)
- Madjiguène Cissé (REFDAF, Senegal)
- Moderation: Emanuel Matondo (Angolanische Antimilitaristische Menschenrechtsinitiative IAADH).