Programm - PREVIEW
BUKO_35
¡deserta! verweigern-widersetzen-revoltieren
Samstag, 2013-05-11
Berlin Remix - Straßenumbenennungen als Chance zur dekolonialen Perspektivumkehr
Berlin Remix - Renaming Streets as a chance for the decolonial reversal of perspectives
The multimedia workshop bases its presentation of contemporary political struggles and public debates over changing streets names in Berlin on the concept of the remix as a afro-diaspora way of de- and reconstruction. The remix brings historical quotes to the fore thereby making the inaudible audible is a metaphor for the act of overcoming colonial thinking. Contrary to conservative critique of changing names this occurs without overwriting history: becoming aware of the context in which changing street names occurs is a change in perspective to the anti-colonial and decolonial commemoration. The decolonial perspective allows making visible the diverse ideological connection between the colonial era and the Third Reich, as well as allowing for reflection which also picks up the issue of those who suffered under colonial aggression and rule. The combination of art, activism and academic intervention illustrates the success of the critique of contested and actually changed locations of the Berlin remix.
Speaker: Joshua Kwesi Aikins
Ausgehend vom Konzept des Remix als afrodiasporische Praxis der De- und Rekonstruktion, die im Dub-Reggae ihren Anfang nahm und im HipHop popularisiert wurde, stelt der Multimediavortrag aktuelle politische Kämpfe und öffentliche Debatten um Straßenumbenennungen in Berlin dar. Der Remix, der historische Zitate vergegenwärtigt und so Überhörtes hörbar macht, wird zur Metapher eines Vorgehens, dass Kolonialgedenken überwindet. Entgegen konservativer Kritik an Umbenennungen geschieht dies, ohne Geschichte zu überschreiben, indem durch kontextbewusste Straßenumbenennugen ein Perspektivwechsel zum anti- und dekolonialen Gedenken eröffnet wird. Die dekoloniale Perspektive ermöglicht dabei nicht zuletzt eine Sichtbarmachung der vielfältigen ideologischen wie personellen Verbindungen der Kolonialzeit und des Dritten Reiches sowie eine multiperspektivische Reflexion, die Erinnerung und Gegenwart der von deutscher Kolonialaggression Berührten in den ehemals besetzten Gebieten mit thematisiert. Das Zusammenspiel künstlerischer, aktivistischer & wissenschaftlicher Interventionen illustriert die Erfolge neuer Koalitionen der Kritik an umkämpften und umbenannten Schauplätzen des Berlin Remix.
Referent: Joshua Kwesi Aikins
Programm | |
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Tag | Samstag - 2013-05-11 |
Raum | DGB Jugendraum III |
Beginn | 12:00 |
Dauer | 01:30 |
Track | Antirassismus |
Sprache der Veranstaltung | deutsch |