Donnerstag, 20 Mai, 19.30 - 21.30 Uhr

Eröffnungsveranstaltung: Neoliberalismus am Ende?

"Die da oben machen ja doch, was wir wollen"

Der Neoliberalismus ist weltweit zumindest in eine Legitimationskrise geraten – nicht zuletzt aufgrund der Kritik, die aus den globalisierungskritischen Bewegungen geäußert wurde und wird. Wo aber sind die Risse im System? Lassen sich Institutionen wie Universitäten oder Betriebe von außen oder innen verändern? Oder gilt es nicht vielmehr, einen solchen Blick auf das Große und Ganze über Bord zu werfen und sich stattdessen mit Alltagspraxen, unserer eigenen Verstricktheit in die Fänge und Ideologien des Systems gewahr zu werden?
Herrschaftskritischen Analysen gelingt es zwar immer wieder, die "großen Linien" gesellschaftlicher Veränderungen aufzuzeigen. Wir wollen bei der BUKO-Eröffnung eine andere Perspektive einnehmen, nämlich analytische (theoretische) Ansätze daraufhin befragen, welchen Stellenwert eigentlich bei der Entstehung der gegenwärtigen Herrschaftsverhältnisse radikale Kritik und emanzipative Kämpfe hatten und haben. Wo gab es historisch von emanzipativen Bewegungen verfolgte Alternativen, die dann nicht eingeschlagen wurden bzw. werden konnten? Hilft dieser Blick dabei, heutige Kämpfe zu orientieren, vor Fehlern zu schützen, kluge Strategien zu entwickeln? Aber natürlich muss auch ganz aktuell gefragt werden: Warum machen zumindest in den Metropolen so viele Menschen das neoliberale Programm mit?
Welche Folgen diese Fragen für Theorie und Praxis von Widerstand hat, wollen wir als Auftakt zum diesjährigen BUKO diskutieren.

Mit: Nicola Bullard (Focus on the Global South, Bankok), Katharina Pühl (Berlin), Allessandro Pelizzari (attac-Schweiz und Universität Fribourg)