Die Anmeldungen für das Forum trudeln zahlreich ein, weswegen wir euch bitten euch bis zum 5. April an, falls ihr das noch nicht getan habt. Auch wenn ihr keinen Schlafplatz benötigt, hilft uns die Anmeldung für die Vorbereitung sehr, denn die meisten der Forumsorte sind räumlich begrenzt.
<link projekte recht-auf-stadt-forum>Hier gehts zur Anmeldeseite.
Hier auch der Flyer und das Plakat. Falls ihr noch Poster und Flyer in eurer Stadt verteilen wollt,schicken wir euch diese gerne kostenlos zu. Meldet euch bitte dazu unter
Das Programm und der zentrale Ort - das Ostpassagen-Theater (Konradstr. 27, 04315 Leipzig) stehen jetzt fest. Wir werden in den kommenden Tagen auch das kleine Programmheft online stellen. Am Freitag (20.4.) beginnt die Anmeldung für das Forum dort um 17 Uhr. Das große Eröffnungstrara ist um 19 Uhr. Wir erläutern kurz, was wir als Orga-Crew uns im Vorfeld für Gedanken gemacht haben, warum wir finden, dass Feminismus und Recht-auf-Stadt zusammengehören und was sonst so wichtig zu wissen ist. Vor allem soll es hier aber darum gehen, dass ihr euch kennenlernt, dazu gibt es irgendwas mit Hashtags, Speeddating und vor allem Bier im Anschluss.
Am Freitag direkt vor Beginn des Forums findet übrigens eine "Leipzig für alle"-Demo statt und zwar um 16 Uhr auf dem Augustusplatz mit dem Ende nahe des Ostpassagen-Theaters.
Noch ein Hinweis zu Barrieren und Sprachmittlung. Die Veranstaltung findet dezentral im Leipziger Osten statt. Viele Räume sind nicht barrierearm, nicht alle Sprachen können gedolmetscht werden. Aber wir werden versuchen, so viele Hürden wie möglich aus dem Weg zu räumen.
Alles weitere zum Forum findet ihr im Recht auf Stadt Wiki.
Das Programm des Forums findet ihr hier auf dem RaS-Wiki, dort wird es auch laufend aktualisiert.
Wir freuen uns auf euch!
die Vorbereitungsgruppe
Hier das Programm mit dem Stand vom 3.April 2018.
Freitag
Demo
Nicht von uns, aber trotzdem passend für die Frühankommer*innen:
"Leipzig für alle"-Demo am 20.4. um 16 Uhr auf dem Augustusplatz
Ende: beim Rabet, nah des Ostpassagen-Theaters
Info:
- blog: http://leipzigfueralle.blogsport.eu/
- #leipzigfueralle auf twitter
- #leipzigfueralle auf Facebook
Ankommen
Die Anmeldung für das Forum startet ab 17 Uhr im Ostpassagen-Theater, Konradstr. 27 (über ALDI), 04315 Leipzig.
19 Uhr: Großes Eröffnungstrara
Wir erläutern kurz, was wir als Orga-Crew uns im Vorfeld für Gedanken gemacht haben, warum wir finden, dass Feminismus und Recht-auf-Stadt zusammengehören und was sonst so wichtig zu wissen ist. Vor allem soll es hier aber darum gehen, dass ihr euch kennenlernt, dazu gibt es irgendwas mit Hashtags, Speeddating und vor allem Bier im Anschluss.
Samstag
Mietenpolitik
Hausbesetzungen
Um Gentrifizierung zu sabotieren und Wohnraum zu schaffen, haben wir in den letzen Jahren verschiedene Häuser in Köln besetzt. Damit haben wir den Spekulant*innen nicht nur eine Menge Ärger gemacht, sondern konnten auch 16 Appartmentwohnungen für Geflüchtete (Zülpi 290) und ein autonomes Wohnprojekt (Stelze2a) erkämpfen. Hausbesetzungen können eine wundervolle Aktionsform sein.
In dem Workshop wollen wir kurz von unseren Erfahrungen berichten, um dann mit euch in den Austausch zu kommen. Dazu bieten wir an, die verschiedenen Phasen einer Hausbesetzung von der Idee, über die Aktions-Vorbereitung, bis hin zur praktischen Umsetzung – als Gedankenexperiment – durchzuspielen. Ziel ist es Praxis-Wissen weiterzugeben und einen Eindruck in die Vielfältigkeit dieser Aktionsform geben.
mit Wohnraum für alle Köln
Zwischen utopischen Überschüssen und Realpolitik
Recht auf Stadt Aktivist*innen aus drei unterschiedlichen Städten berichten von ihren Erfahrungen, wie radikale Realpolitik in den Institutionen und auf der Straße funktionieren kann. Wir möchten uns über Erfolge und Probleme austauschen.
Gemeinsam ist allen Projekten, sich einer neoliberalen Stadtentwicklung in den Weg zu stellen und eine solidarische Stadt für Alle einzufordern. Es geht in unseren Beispielen aber nicht nur um Abwehrkämpfe gegen Gentrifizierung, Segregation und hohe Mieten, sondern auch darum, neue Möglichkeitsräume und soziale Infrastruktur einzufordern. Wenn wir eine dauerhafte Veränderung wollen, müssen wir in die Offensive kommen und das bedeutet auch, die politischen Institutionen unter Handlungsdruck zu setzten.
Wie können wir unsere Forderungen in der Stadtgesellschaft kommunizieren; wie können wir mehr werden; wie schaffen wir Synergieeffekte; welche Rolle können wir in politischen Aushandlungsprozessen spielen?
Wie wir existierende Strukturen demokratisieren und realpolitischen Einfluss gewinnen können, ohne dabei unsere utopischen Visionen aus den Augen zu verlieren wollen wir gemeinsam an diesen Beispielen diskutieren und weiterentwickeln.
Mit dabei sind Stadt für Alle Leipzig, Stadt für Alle Bochum und Stadt von Unten Berlin
Öffentlicher Raum
Rechte Raumnahme am Beispiel des „Identitären Hauses“ in Halle – Perspektiven auf feministisch-antifaschistische Widerstände
Nicht nur linke Gruppierungen wollen sich die Stadt erkämpfen: auch alte und neue Faschist*innen zielen auf den öffentlichen Raum. Ein Beispiel dafür ist das Haus der „Identitären Bewegung“ in Halle (Saale). Im Workshop wird zunächst die Situation vor Ort anhand von Erfahrungsberichten erarbeitet, um im Anschluss daran gemeinsam Gegenstrategien zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf der antifaschistischen Auseinandersetzung im öffentlichen Raum und feministischen Perspektiven des Widerstandes.
Parko – vom Parkplatz zum Park
Filmvorführung "Parko“ mit anschließender Diskussion. In Anwesenheit der Filmemacher*innen. Eine Dokumentation über ein Stück selbstorganisiertes Athener Stadtleben. Zuvor ein kommerzieller Parkplatz nun ein belebter grüner Park! 2008 während der Aufstände in Griechenland von Nachbar*innen und Aktivist*innen erobert und umgewandelt. Wir sehen das Kollektiv im Dialog über „eine Stadt von unten“ und beobachten wie der alltäglichen Misere des Kapitalismus und der zugehörigen Krise ein Ort der Freude, des Austauschs und der Zuflucht entgegen gestellt wird. Ein widerständiger Mikrokosmos in Mitten Athens.
Girl Gangs against street harassment – Basteln gegen street harassment
Im öffentlichen Raum sind Werbeflächen mit (halb)nackten und sexualisiert inszenierten Frauen* omnipräsent; sie suggerieren ein stark limitiertes Frauenbild. In einer Lebenswelt, in der Frauen* so stark objektiviert werden, ist es nicht verwunderlich, dass sie diversen Formen sexualisierter Diskriminierung, die sich oft als von Street Harassment äußert, betroffen sind. Das Projekt Girl Gangs against Street Harassment ist eine Aneignungspraxis von öffentlichem Raum und versucht mit lebensgroßen Street-Art Cut-Ups von bewaffneten Frauen* eindimensionale Werbebildsprachen zu durchbrechen. Workshop werden Fotoprint-Girl Gangs geklebt, geschnitten und anschließend im Leipziger Stadtraum positioniert.
Das dient zum Markieren von Orten, an denen man individuell von Street Harassment betroffen war und symbolisiert anderen Frauen* den visuellen Rückhalt einer starken Girl Gang.
Soziale Infrastruktur
Infrastruktur für alle – vom Modellprojekt zur besseren Gesellschaft
Wenn Kommune und Staat es nicht schaffen gute Infrastruktur für alle zur Verfügung zu stellen, machen „wir“ es eben selbst! Das ist der Ansatz von Polikliniken, selbstorganisierten Hausprojekten, DIY-Internetprovidern usw. Wir wollen hier diskutieren, ob das überhaupt der Richtige Ansatz ist und nicht nur unsere Ressourcen frisst, wie wir gemeinsam eine politische Stimme haben und gesamtgesellschaftlich wirksam werden, statt für immer Modellprojekte zu bleiben.
Diskussion mit: Poliklinik Hamburg, Reudnetz Leipzig, Mietshäuser Syndikat
Wohnungsnot unter von Gewalt betroffenen Frauen in Frauenhäusern
Der Wohnungsmarkt im gesamten Rheinland ist angespannt, auch fernab der großstädtischen Zentren. Für Frauen*, die aufgrund von Gewalterfahrungen in ein Frauenhaus gehen, bringt die Lage besondere Probleme mit sich. Sie erfahren multiple Diskriminierung und Stigmatisierung: als Empfängerinnen von Sozialleistungen, als Migrantinnen, als Alleinerziehende und nicht zuletzt als “Opfer”. Auch die Frauenhäuser selbst geraten zunehmend unter Druck. Nicht nur ist die Anzahl der Plätze für von Gewalt betroffene Frauen von Vornherein zu gering – in Köln sind es gerade 20 Plätze für rund 1 Million Einwohner*innen anstatt, wie von der jüngst ratifizierten Istanbul-Konvention gefordert, rund 100 Plätze. Noch zusätzlich bringt der Kölner Wohnungsmarkt die normale Fluktuation innerhalb der Häuser fast zum Erliegen, und die Frauenhäuser müssen täglich mehrere Hilfesuchende abweisen.
Der Vortrag wird sich im Einzelnen mit den folgenden Fragen beschäftigen:
- Was sind Frauenhäuser, und warum braucht es sie?
- Grundsätze der Autonomen Frauenhausarbeit
- Wie läuft ein Aufenthalt im Frauenhaus ab?
- Wohnungssuche als Teil der Frauenhausarbeit – früher und heute
- Mehrfachdiskriminierung auf dem Wohnungsmarkt
- Wie verändert der Wohnungsmarkt die Frauenhäuser und ihre Arbeit?
- Politische Forderungen – politische Realität
Sarah Rohlfing arbeitet für den Trägerverein der beiden Autonomen Frauenhäuser in Köln, Frauen helfen Frauen e.V.
Kämpfe in der Stadt
Widerstand hat viele Gesichter – 6 Jahre Zwangsräumung verhindern in Berlin
Seit 6 Jahren kämpfen wir gemeinsam mit Betroffenen gegen Zwangsräumungen. Dabei wollen wir für die Betroffenen was rausholen, solidarischen Widerstand organisieren und an den konkreten Geschichten die ganze Unmenschlichkeit des Kapitalismus erzählen.
Wir schreiben Briefe an die Verantwortlichen, begleiten Leute zu ihren Prozessen, machen Kundgebungen, Demos, Mikrofonikias, Go-Ins und Blockaden.
Über die Zeit waren mehrere tausend Menschen bei unseren Aktionen. Sie waren solidarisch mit von Zwangsräumung Betroffenen und haben Zwangsräumung zum öffentlichen Thema gemacht. Neben viel Zustimmung gibt es aber auch Kritik innerhalb und ausserhalb des Bündnisses: unsere Arbeit sei Sozialarbeit und kommt über den Einzelfall nicht hinaus, wir organisieren die Leute nicht, unsere Aktionen sind nicht radikal genug.
Genug Stoff für Diskussionen, wir würden eine kurze Einführung geben und freuen uns über Fragen und Kritik.
mit dem Bündnis Zwangsräumung verhindern
Umkämpfte Räume – In welcher Stadt wollen wir leben?!
Neue demokratische Stadtplanung, von der Kritik zum Experiment und Arrivati Park – Neue Dimension sozialer Konflikte, Trans-Community Organizing und Bürgerasyl… Sowohl Recht auf Stadt Hamburg wie auch Solidarity City Initiativen verknüpfen konzeptionelle Fragen mit konkreter Alltagspraxis und Selbstorganisation gegen das herrschende Krisen- und Migrationsregime. Im September 2018 wollen wir auf den Strassen Hamburgs in einer großen We`ll Come United Parade zusammenkommen.
Dreistündiger Workshop mit Aktiven aus Hamburg, Osnabrück und Hanau.
Lesetipps zur Vorbereitung:
- http://www.rechtaufstadt.net/pg2017.html
- http://urban-citizenship-hamburg.rechtaufstadt.net/
- https://solidarity-city.eu/de/2018/02/27/umkaempfte-raeume-2018/
Kämpfen und Lernen an der Basis (der Workshop fällt vermutlich aus!)
In der Berliner Otto-Suhr Siedlung (Kreuzberg) versucht der Immobilienkonzern “Deutsche Wohnen” auf Kosten tausender Mieter*innen ihre Profite zu maximieren. Durch flächendeckende Modernisierungen will die “Deutsche Wohnen” exorbitante Mietsteigerungen durchsetzen. Seit Ende 2016 kämpft die Stadt-AG der IL Berlin gemeinsam mit Mieter *innen gegen deren drohende Verdrängung. In diesem Workshop möchten wir euch von unserem Projekt des Aufbaus/Supports der Initative, unseren konkreten Erfahrungen in der Basisarbeit und den Stärken/Schwächen des Organizing Ansatzes berichten, sowie euch alle zum Austausch einladen.
Erfahrungen der IL Berlin in der Mieter*inneninitiative BOSS&U
Barcelona en Comú – Film: “Ada for mayor. A political revolution in Barcelona”
Im Sommer 2014 beschlossen linke Netzwerke und Organisationen, darunter die Plattform gegen Zwangsräumungen PAH, eine gemeinsame Wahlliste aufzustellen. Spitzenkandidatin der Liste “Barcelona en Comú” wurde Ada Colau, eine der Gründerinnen der PAH. Der Film dokumentiert den Wahlkampf bis zur spektakulären Wahl der Außenseiterin Ada Colau zur neuen Bürgermeisterin von Barcelona. Spannend wie ein Politthriller – ohne Übertreibung. Gleichzeitig wirft der Film einige Fragen auf: Z.B. was passiert mit einer städtischen Bewegung, wenn sie sich auf das parlamentarische Spiel einlässt? Fragen, die sich die Protagonisten schon im Wahlkampf stellen.
“Alcaldessa” – Dokumentation 2017, 85 min.
Im Anschluss kommt die Kurzdoku der Rosa-Luxemburg-Stiftung: “Zwei Jahre später” (24 min.), die nach der Hälfte der Amtszeit von Ada Colau eine erste Bilanz zieht
Skills
Pressearbeit für Stadtaktivist_innen
Ereignisse und Geschichten werden über Bilder erzählt. Sei es durch Texte, die Bilder in unseren Köpfen entstehen lassen. Oder durch Fotos und Videos, die beispielsweise Aktionen gegen Mietenwahnsinn dokumentieren. Erfolgreiche Medienarbeit geht daher einher mit einer “attraktiven” Bilderproduktion. Aus dem Hamburger Netzwerk Recht auf Stadt wurden vielfach solch kreativen, aber frechen Aktionen und Kampagnen (Fette Mieten Party, Blankenese Chainsaw Massacre, Soli-Mexikaner gegen Trump) durchgeführt, die bundesweit auf großes Presseecho stießen. In dem Workshop sollen Formen einer “offensiven” Pressearbeit vorgestellt und diskutiert werden. Dabei soll auch abgewogen werden, wie weit man sich selber mit seiner stadtpolitischen Initative auf das “Spiel” der Medien einlässt. Welche Schwierigkeiten entstehen aus der Abhängigkeit von medialer Bereichterstattung? Wie geht man “professionell” mit Medienvertreter_innen um? Welche Formen eigener Gegenöffentlichkeit bieten sich darüber hinaus an? Welche Chancen, aber auch Risiken birgen dabei die sozialen Netzwerke? In welchem Verhältnis stehen der mediale Diskurs zu den realen Auseinandersetzungen “auf der Straße”? Und wie kann es gelingen, die Choreografie für die Produktion der Bilder selber zu bestimmen? Der Workshop bietet einen Einblick in die mediale Kampagnenarbeit und soll darüber hinaus Raum für den Austausch über unterschiedliche Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Medienvertreter_innen bieten.
Offene Diskussion über Mietberatungen
Hast du schonmal Mieter*innen organsiert oder eine Mietberatung angeboten? Hast du Erfahrungen mit Stadtteilorganisierung? Hast du die Idee zur Bekämpfung immer steigender Mieten? Oder von all dem gar kein Plan aber Lust dich damit zu beschäftigen?
Wir möchten gerne in einer offenen Diskussion mit euch über diese Themen und was uns noch so einfällt ins Gespräch kommen. Wir hoffen gemeinsam Antworten zu finden und Ideen zur erarbeiten, uns zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen. Um das ganze zu strukturieren, haben wir uns methodisch etwas überlegt. Wir freuen uns auf euch!
Kartieren gegen Verdrängung / Mapping against displacement
Mit Karten können komplizierte geografische aber auch soziale und politische Prozesse veranschaulicht und vermittelt werden. Um Stadtveränderung, Mietentwicklung, Gentrifizierung, Verdrängung, Wohnverhältnisse, … sichtbar und konkret begreifbar zu machen, widmen wir uns dem Erstellen von Karten. (Wir steht hier für KARLE, eine kleine Gruppe in den Kinderschuhen, die Karten von Leipzig macht.) Mit dem Ansatz, dass Kartieren nichts sein soll, was nur studierte Geograf_innen mit teurem Equipment hinter verschlossenen Türen machen, versuchen wir gemeinsam zu lernen, wie wir was darstellen können. In unserem Workshop wollen wir teilen, was wir schon gelernt haben und gemeinsam im Austausch und Trial-and-Error Prozessen, an Karten rumbasteln. Bringt Laptops mit, wenn ihr welche habt! Nerds und Noob willkommen! (ggf: über Sprache entscheiden wir dann!)
Maps can help to display and communicate geographical but also social and political processes. To make urban transformation, rent-development, gentrification, displacement, etc. visible, we want to create maps. (We is KARLE, a small and relatively new group that makes maps from Leipzig.) Not wanting to leave mapping to studied geographers with expensive equipement behind closed doors, we are trying to learn together, how we can illustrate what. In our workshop we want to share the skills we have learned so far and also exchange ideas and know-how to build maps together. Bring laptops if you have them! Nerds and Noobs welcome! (We will decide about the language at the workshop)
Ausblick
Vom Recht auf Stadt zur Stadtbewegung 2020
Der Workshop gibt zunächst einen Überblick über die heutige Relevanz von Henri Lefebvres Konzept eines “Rechts auf Stadt”, wie er es in “Das Recht auf Stadt” (1968) und “Die Revolution der Städte” (1970) umrissen hat.
Ausgehend von einer Analyse der “kritischen Zone” der verstädterten Gesellschaft, sprich: der neoliberalen Stadt von heute, werden dann Lefebvres skizzenhafte Antworten auf vier Fragen, die sich jede linke Bewegung stellen muss, kurz vorgestellt. Diese Fragen lauten:
- Die Frage der Demokratie: Wer soll entscheiden?
- Die Frage nach Grund und Boden: Wem sollen die Voraussetzungen des Alltagslebens gehören?
- Die Frage der Produktion: Wie soll produziert werden?
- Die Frage der Urban Citizenship: Wer soll zur Stadt gehören?
In zwei Arbeitsrunden werden dann folgende Fragestellungen erörtert:
- Welche derzeitigen Stadtbewegungen arbeiten an welcher der vier Fragen?
- Wie können die Kämpfe, die jeweils zu einer vier Fragen gehören, aufeinander bezogen werden, so dass eine machtvolle Bewegung in den Städten entsteht?
Recht auf Stadt feministisch begreifen
Bei vielen Initiativen, die unter dem Label Recht auf Stadt arbeiten, spielen Alltagskämpfe eine zentrale Rolle und die Art und Weise wie der Alltag im Viertel, gegen Behörden und Vermieter*innen und mit den Nachbar*innen gestaltet wird, wird politisiert. Die Denkschule, die sich bisher am ausführlichsten mit der Politisierung und vor allem dem Wie der alltäglichen Reproduktion beschäftigt hat, ist die feministische. Wir sind überzeugt, dass sich sowohl praktische als auch konzeptionelle Verbindungen zwischen einer feministischen Perspektive auf gesellschaftliche Verhältnisse und Kämpfen um ein Recht auf Stadt ziehen lassen und diese möchten wir explizit machen.
Wir arbeiten zur Wohnungsfrage und zur Dichotomie öffentlicher und privater Räume und möchten in diesem Rahmen einen Einblick in unsere konzeptionelle Arbeit geben. Anhand dieser beiden Themen möchten wir mit euch diskutieren wie feministische Zugänge grundsätzlich in wissenschaftliche und aktivistische Praxis einfließen können.
Input von Nina Fraeser und Eva Kuschinski mit anschließender Diskussion
Menschen ansprechen, überzeugen und für eine politische Organisierung gewinnen. Aber wie?
Die radikale Linke wendet sich mit neuem Anlauf den Menschen auf der Straße, am Arbeitsplatz und auf den Ämtern zu. In der Praxis stellen sich dabei verschiedene Aufgaben – auf Menschen zugehen, sie ansprechen, das eigene politische Handeln erklären, dabei überzeugen und sie für eine politische Organisierung gewinnen. Im ersten Teil des Workshops werden wir uns mit den Strategien und Methoden des “Transformative Community Organizings” auseinandersetzen. Dabei besprechen wir ausgehend von unseren Praxiserfahrungen, wie wir diese Ansätze für Ansprachen in unseren Nachbarschaften nutzen können. Im zweiten Teil werden wir dann anhand von praktischen Beispielen und Rollenspielen üben und das Ganze auswerten.
4-stündiger Workshop mit Solidarische Aktion Neukölln, solA
Sonntag
Netzwerken
Organisieren gegen große Wohnungskonzerne
Seit einigen Jahren haben sich große, börsennotierte Wohnungsunternehmen mit ihren aggressiven Mieterhöhungs- und Verdrängungsstrategien einen Namen gemacht. Allein die fünf größten – Vonovia, Deutsche Wohnen, LEG Immobilien, TAG und Grand City Properties – besitzen bundesweit fast 800.000 Wohnungen, viele davon in Städten mit hohen Mietsteigerungen und einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Durch Fusionen und massenhafte Aufkäufe sind immer mehr Mieter_innen betroffen. Die Unternehmen setzten auf massenhafte Mieterhöhungen, bis an die Grenze des Legalen und darüber hinaus, Herausmodernisieren, und darauf, alle Dienstleistungen rund ums Wohnen unter dem eigenen Dach zu versammeln. Die Folge sind extrem steigende Mieten, Verdrängung und schlechte Arbeitsbedingungen – die einzelne Mieterin oder der einzelne Angestellte wird sich schon nicht wehren.
Doch in immer mehr Städten formiert sich der Widerstand der Betroffenen, zum Teil unterstützt durch weitere stadtpolitische Initiativen. Der Workshop soll dazu dienen, sich zu den Kämpfen auszutauschen und gegenseitig zu inspirieren: Welche Strategien funktionieren? Wo gibt es Hindernisse und Schwierigkeiten? Was sind Perspektiven für eine Zusammenarbeit innerhalb der Städte und darüber hinaus?
Eingeladen sind das Bündnis Otto-Suhr-Siedlung und Umgebung (BOSS&U), Berlin, die Organisierung gegen das Immobilienunternehmen Akelius, Hamburg, sowie Initiativen gegen LEG in Nordrhein-Westfalen. Weitere Initiativen und alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.
Austausch- und Vernetzungstreffen “mittelgroße Städte“
Die Situation mittelgroßer Städte unterscheidet sich vielfach von den großen Metropolen.
Geprägt von jahrzehntelanger Stagnation und der ideenlosen städtischen Verwaltung der Zustände, zeigen sich auch hier zunehmend die Auswirkungen von verfehlter Stadtentwicklungspolitik und Immobilienspekulation. Zwischen Resignation und provinzieller Ignoranz gegenüber sozialen und kulturellen Problemen, kämpfen Initiativen oft darum, Bewohner*innen zu aktivieren, Steine aus dem Weg zu räumen und überhaupt irgendwas an den Start zu bringen…
Nach einem kurzen Input über die speziellen Begebenheiten dieser Städte wollen wir den Blick nach vorne richten. Wir wollen in offener Runde Erfahrungen austauschen, Mobilisierungs- und Vernetzungsstrategien miteinander teilen und vor allem erfolgreiche Aktionsformen und Möglichkeiten für die Realisierung von rebellischen Projekten diskutieren.
mit RAS Ruhr + PEKARI Jena
Solidarisch! Und jetzt?
Konkrete Alltagsprobleme an den Ausgangspunkt von Nachbarschaftsorganisation zu stellen, hat sich über die letzten Jahre als immer weiter etabliert und auch bewehrt. Doch wie können Projekte, die ihren Fokus auf das konkrete soziale Umfeld legen zusammen arbeiten, Erfahrungen austauschen und wofür ist das überhaupt wichtig? Ohne gleich den großen strategischen Plan zu entwerfen, wollen wir doch gemeinsam überlegen, wie eine Zusammenarbeit über das eigene Viertel hinaus aussehen kann.
Abschlussplenum
12.30 Uhr: Na, und wie geht’s weiter? Wann gibt es denn endlich diese Stadt für Alle? Das wird am Sonntag geklärt. Außerdem wird der Brautstrauß geworfen: wer fängt darf das nächste Forum schmeißen!
Das 4. Recht auf Stadt Forum wird unterstützt durch:
Bundeskoordination Internationalismus
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Rosa-Luxemburg Stiftung Sachsen
Montag Stiftung Urbane Räume
Haus & Wagenrat Leipzig
Quartiermeister