Naturbegriff & Anti-Kohle-Kämpfe

Internes GesNat- Seminar 29.-30.03. Leipzig

Aus der Einladung: Neben einem Austausch zu unseren eigenen Arbeitsfeldern und Vorbereitungen zur Beteiligung des Arbeitsschwerpunktes am BUKO-Kongress werden wir uns an diesem Wochenende mit folgenden Themenkomplexen beschäftigen: Naturbegriff- und verhältnisse, aktuelle Anti-Kohle Kämpfe und Einschätzungen zur COP 21 in Paris 2015.  Dem Arbeitsschwerpunkt nahe stehende Personen sind herzlich eingeladen!

Naturbegriff: Marx untersuchte alles als Verhältnis, das heißt als Beziehung zueinander. Darum sprechen wir auch von "Naturverhältnissen" - es gibt es keine "unberührte Natur". Aber warum sind wir eigentlich keine Natur? Ist ein Hund Natur? Oder nur ein Wildtier? Und warum unterscheiden wir sprachlich nicht zwischen ihnen und Erdöl? Mit Texten und unseren persönlichen Assoziationen wollen wir uns diesen Fragen widmen.

Anti-Kohle Kämpfe: Viele Organisationen und Zusammenhänge entdeckten im letzten Jahr die  Kohleenergie als ein zentrales Thema für sich. Nach dem Atomausstieg in Folge der Katastrophe von Fukushima scheint die Frage nach der Nutzung von Kohlekraft der zentrale Konfliktstrang bei den   Auseinandersetzungen um eine umfassende Energiewende zu sein. Seit dem Frühjahr 2013 sind von verschiedenen Seiten aus Initiativen auszumachen, die auf das Zusammenführen von Akteuren aus sozialen Bewegungen und NGOs zielen. Erste Ergebnisse dieser Vernetzungen sind auf globaler Ebene das Projekt "Global Power Shift" (angestoßen von der Organisation 350.org), auf nationaler Ebene die Vernetzung im Rahmen der Kampagne #NichtWir (www.nicht-wir.de) und auf lokaler Ebene die Proteste während der Transcoal Conference (der Weltkonferenz der Kohleindustrie) im Oktober 2013 in Berlin. Die Entwicklung der Anti-Kohlebewegung ist und bleibt dynamisch. Während dem Tagesseminar wollen wir die bewegungspolitischen Entwicklungen des letzten Jahres kritisch resümieren und einen Ausblick auf kommende Aktivitäten wagen.

COP 21 Paris: Nach einer breiten Mobilisierung sozialer Bewegungen zu den Klimaverhandlungen in Kopenhagen (2009) war in den Folgejahren eine bewusste Abkehr von Gipfelproteste beobachtbar.

Sicherlich: Die UN-Klimaverhandlungen sind kaum der Rede wert, wenn es um die Reduktion von Treibhausgasen oder die Verabschiedung eines verbindlichen Abkommens geht. Diesbezüglich scheitert der Prozess seit seinem Beginn und nur wenige sind der Ansicht der Prozess sei geeignet, um die Kluft zwischen Globalem Norden und Globalen Süden auf die politische Tagesordnung zu setzen. Daran hat sich seit 2009 kaum etwas geändert. Aber: Müssen wir nicht vielmehr auch fragen, welchen Einfluss die Klima-Verhandlungen auf Bedingungen (des Widerstandes) vor Ort haben, wo sie eine sozial-ökologische Transformation verhindern oder gar ermöglichen? Wäre es nicht dringend nötig Fragen zu diskutieren wie: Welche neuen Märkte werden propagiert? Welche neuen Akteure sitzen mit am Tisch und welche Bedeutung kommt ihnen zu? Welche neuen Investitionsfelder werden erschlossen und welche Teile der Natur werden finanzialisiert? - Ist also eine grundsätzliche Abkehr von den internationalen Klima-Verhandlungen gegenwärtig sinnvoll?

Wir wollen nicht darüber reden, wie oder wofür wir nach Paris mobilisieren, sondern eine Art Bestandaufnahme machen und uns fragen wie, wir das Paris-Spektakel einschätzen.

 

Ablauf:

Samstag 29.03. 2014

13:00 Uhr        interner Austausch zu eigenen Arbeitsfeldern

14:00 Uhr        Mittagessen

15:00 Uhr        Naturbegriffe, -verständnisse, -verhältnisse 

18:30 Uhr        Abendessen

19:30 Uhr        Anti-Kohle Kämpfe:  Die Anti-Kohle-Bewegung vernetzt sich -                                Überblick über Akteure, Ziele und aktuelle Aktivitäten

Sonntag 30. 03. 2014. 

9:00 Uhr          Frühstück

9:30 Uhr          UN-Klimaverhandlungen: Einschätzungen zur COP 21 in Paris                                2015

10:30 Uhr:       Organisatorisches AS-Gesnat:

- Beteiligung am BUKO-Kongress 2014 in Leipzig vom 29.05.- 1.06. 

- Beteiligung an der De-Growth-Konferenz in Leipzig von 2.-6.09.  

13 Uhr              Mittagessen

14 Uhr             Abreise

Teilnehmer_innen melden sich bitte kurz zurück an: gesnat@buko.info

Für Verpflegung ist gesorgt, Unterbringung ist nur begrenzt und bei Anmeldung möglich! Die Wegbeschreibung und Texte zur inhaltlichen Vorbereitung werden bei Anmeldung verschickt. Bitte Schlafsack und Isomatte mitbringen!